Broschüre "Alles grau in grau? - Ältere Arbeitnehmer und Büroarbeit"
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ALLES GRAU IN GRAU?<br />
Durchblick dank Sehhilfe!<br />
Im Bl<strong>in</strong>dflug unterwegs?<br />
Büroarbeit ist heute im Regelfall Bildschirmarbeit<br />
<strong>und</strong> damit harte Augenarbeit. Ke<strong>in</strong> S<strong>in</strong>nesorgan wird<br />
im Büro stärker beansprucht <strong>und</strong> eben auch so<br />
häufig überfordert wie das Auge. Die Folge s<strong>in</strong>d<br />
Augenbeschwerden wie z.B. Schmerzen, Stechen,<br />
Brennen, Jucken, die sowohl bei Jung als auch bei<br />
Alt zum unliebsamen Begleiter des Büroalltags<br />
– Für die Arbeit am Bildschirm kann e<strong>in</strong>e spezielle Sehhilfe notwendig se<strong>in</strong>,<br />
die scharfes Sehen auf e<strong>in</strong>e Distanz von 50 cm bis 70 cm ermöglicht <strong>und</strong><br />
die auf die spezielle Arbeitsaufgabe abgestimmt ist. Sie sollte entspiegelt<br />
<strong>und</strong> nicht getönt se<strong>in</strong>. Sofern e<strong>in</strong>e solche spezielle Brille erforderlich ist,<br />
müssen die Kosten nach der Bildschirmarbeitsverordnung vom Arbeitgeber<br />
übernommen werden!<br />
– Regelmäßige Augenuntersuchungen bei älteren Mitarbeitern s<strong>in</strong>d sowohl im<br />
Interesse des Arbeitgebers als auch des <strong>Arbeitnehmer</strong>s, da falsche Brillen<br />
oder fehlende Sehhilfen zu Augenbeschwerden, Kopfschmerzen, Ermüdung<br />
<strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geschränkten Wohlbef<strong>in</strong>den sowie dem<br />
Verlust von Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit führen können.<br />
– E<strong>in</strong>e falsche oder fehlende Brille kann darüber h<strong>in</strong>aus auch die Wirbelsäule<br />
übermäßig strapazieren. Wer zu nah oder zu weit entfernt vor dem Bildschirm<br />
sitzt, wer alle möglichen Verrenkungen machen muss, um etwas zu<br />
erkennen, wer ke<strong>in</strong>e ergonomisch günstige Arbeitshaltung e<strong>in</strong>nehmen<br />
kann, endet <strong>in</strong> der Zwangshaltung – <strong>und</strong> die sorgt garantiert für Verspannungen<br />
im Schulter- <strong>und</strong> Nackenbereich sowie im Bereich der Wirbelsäule.<br />
– Auch wer durch Gleitsichtgläser auf den Bildschirm guckt, riskiert Zwangshaltungen.<br />
Der Nahsichtbereich bef<strong>in</strong>det sich bei diesen Brillen im unteren<br />
Brillenrand. Wenn der Kopf häufig <strong>in</strong> den Nacken genommen wird, um<br />
besser zu sehen, kann das zu Nacken- <strong>und</strong> Rückenschmerzen führen.<br />
geworden s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs ist die ›Silbergeneration‹<br />
hier stärker betroffen, da die Leistungsfähigkeit des<br />
Auges dem Altersgang unterliegt. So kann die Sehfunktion<br />
des alternden Beschäftigten <strong>in</strong> mehrerer<br />
H<strong>in</strong>sicht bee<strong>in</strong>trächtigt se<strong>in</strong>:<br />
– Infolge der abnehmenden L<strong>in</strong>senelastizität verr<strong>in</strong>gert<br />
sich die Akkomodationsfähigkeit, so dass<br />
nahe Gegenstände nicht mehr scharf auf der<br />
Netzhaut abgebildet werden. Diese Alterssichtigkeit<br />
(Presbyopie) tritt <strong>in</strong> der Regel zwischen dem<br />
4. <strong>und</strong> 5. Lebensjahrzehnt auf.<br />
– Die Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>und</strong> die Genauigkeit der<br />
Akkomadation, also die Fähigkeit des Auges, sich<br />
auf die geänderte Entfernung e<strong>in</strong>es Objektes<br />
schnell <strong>und</strong> präzise e<strong>in</strong>zustellen, lässt ab dem 40.<br />
Lebensjahr nach. Dadurch kann sich e<strong>in</strong>e Mehrbelastung<br />
ergeben. Die Folge: Bei häufig notwendiger<br />
Akkomodation, z.B. beim Blickwechsel vom<br />
Bildschirm zur Vorlage, ermüdet das ältere Auge<br />
schneller als das jüngere.<br />
– Die Sehschärfe als wichtigste Sehfunktion nimmt<br />
mit zunehmendem Alter ab. Ursache dafür ist<br />
u.a. die sich verr<strong>in</strong>gernde Elastizität der Hornhaut<br />
<strong>und</strong> die damit e<strong>in</strong>hergehende veränderte Transparenz.<br />
Es kommt zur Trübung (Gelbfärbung,<br />
Blauarmut), die auf der Netzhaut e<strong>in</strong> dunkleres<br />
Bild ersche<strong>in</strong>en lässt.<br />
– Die absolute Sehschwelle (ab wann überhaupt<br />
etwas gesehen werden kann) ist im Alter wesentlich<br />
erhöht. Das hängt sowohl mit der sich verr<strong>in</strong>gernden<br />
Transparenz der Hornhaut als auch<br />
mit der zunehmenden Verengung der Pupille<br />
(Altersmiosis) zusammen.<br />
– Die Blendempf<strong>in</strong>dlichkeit e<strong>in</strong>es 60-Jährigen ist<br />
3–4 mal höher als die e<strong>in</strong>es 20-Jährigen.