Ausgabe19 03.03.2011, 1.9 MB - Römisch-katholische Kirche im ...
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Kinderhexe und Zaubermann<br />
Starke Jungs und wilde Piraten zeitig an klar definierte<br />
Nichts als Probleme machen sie, die Männer.<br />
Und die Jungen auch. Die Medien transportieren<br />
seit längerem dieses negativ geprägte<br />
Bild. Gewaltexzesse, Raserunfälle und Raufereien<br />
prägen derzeit unser Image. Dabei wird<br />
verkannt, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz<br />
unseres Geschlechts solche Verhaltensweisen<br />
zeigt. Die Lehrerinnen und Lehrer jedenfalls<br />
können ein Lied davon singen. Das<br />
Lernverhalten und die Konzentration der<br />
Jungen lassen zu wünschen übrig und oft<br />
stören diese das Sozialkl<strong>im</strong>a, etwa durch negative<br />
Kommentare zu den Beiträgen anderer<br />
oder indem sie andere nicht ausreden lassen.<br />
Pädagoginnen und Pädagogen sind sich einig:<br />
Aggressionen, Belästigungen und Grenzüberschreitungen<br />
gehen meistens von den<br />
Jungen aus.<br />
Geschlechtsneutral?<br />
Zwar gibt es auch den Typus des introvertierten<br />
Jungen. Aber der sei eher ein Aussenseiter<br />
mit „atypischem Jugend- und Jungenverhalten“.<br />
Das Lippenbekenntnis, Jungen<br />
und Mädchen geschlechtsneutral erziehen zu<br />
wollen und keinen wegen seines Geschlechtes<br />
zu bevorzugen oder zu diffamieren, ist zwar<br />
beliebt, aber reine Theorie. Man erlebt, dass<br />
der Besuch von Selbstverteidigungskursen für<br />
Mädchen als etwas Positives gelobt, bei Jungen<br />
hingegen als Beweis für Aggressionslust<br />
abgewertet wird. Dazu gehört, dass Wildheit<br />
bei Mädchen als Temperament bewundert,<br />
bei Jungen als Verhaltensstörung kritisiert<br />
wird. Klar ist, dass Jungen nicht mehr raufen<br />
und toben dürfen. Das „Abknallen mit gestrecktem<br />
Zeigefinger“ löst meistens wahre<br />
Wutanfälle der Pädagoginnen und schamhaftes<br />
Beiseiteblicken der wenigen Kollegen<br />
aus. Mädchen hingegen werden dazu ermutigt,<br />
„power“ zu zeigen. Insbesondere dann,<br />
wenn es darum geht, sich gegen Jungen zu<br />
behaupten.<br />
„Gieletag 09“<br />
Für wilde Kerle, Väter, Onkel, Göttis und<br />
Grossväter<br />
Samstag, 20 Juni, 11.00 bis 17.00, Studerstein<br />
(Neufeld)<br />
Über die Durchführung gibt Tel. 031 331 38 84<br />
Auskunft.<br />
Infos zum Moditag: www.faeger.ch<br />
2. Mai 2009<br />
Starke Mädchen<br />
Bei den Jungen wird versucht, jede natürliche<br />
Vitalität systematisch abzuerziehen, denn es<br />
soll zwar „starke“ Mädchen, aber keine starken<br />
Jungs mehr geben. Es ist die Folge der<br />
feministischen Emanzipation und des müden<br />
Wegschauens der Männer. Das will nur<br />
niemand sehen. Die Männer, die heute als<br />
Söhne der 68er-Generation an die Macht streben,<br />
haben dieses Emanzipationsdenken so<br />
verinnerlicht, dass sie zwischen berechtigtem<br />
und unberechtigtem Anspruch kaum unterscheiden<br />
können. Und die junge Generation,<br />
welche die Auswirkungen einer fehlgesteuerten<br />
Emanzipation an der eigenen Haut spürt,<br />
schreit in der Aggressionsablehnung auf und<br />
wird von der Macht-Generation nicht verstanden.<br />
Die Einsicht, dass hier etwas falsch läuft<br />
und wie schwerwiegend es ist, wird verdrängt,<br />
weil niemand die Verantwortung übernehmen<br />
will. Ob offen eingestanden oder nicht,<br />
es stellen sich derzeit viele Pädagogen und<br />
Pädagoginnen die bange Frage: Haben wir<br />
vor lauter Bemühen, die Mädchen stärker in<br />
den Mittelpunkt zu stellen, die Jungen vergessen?<br />
Nachdem wir gerade gelernt haben, dass<br />
Mädchen besondere Aufmerksamkeit brauchen,<br />
machen wir die Erfahrung: Es sind die<br />
Jungen, die Extra-Aufmerksamkeit benötigen.<br />
Dies in Form einer ressourcenorientierten<br />
Förderung, welche jeden Jungen so<br />
akzeptiert, wie er ist.<br />
„Gieletag 09“<br />
Der „Gieletag 09“ setzt genau an diesem<br />
Punkt an. An verschiedenen Posten können<br />
die Kerle einzeln oder in Gruppen beweisen,<br />
dass sie sich als wilde Piraten eignen. Sie<br />
müssen sich mit den Themen Mut, Angst und<br />
Vertrauen auseinandersetzen und sich gleich-<br />
Muss man hier<br />
einschreiten?<br />
Foto: zVg<br />
Buchtipp zum Thema<br />
Allan Guggenbühl:<br />
Kleine Machos in<br />
der Krise.<br />
Wie Eltern und<br />
Lehrer Jungen<br />
besser verstehen<br />
Herder 2007,<br />
192 Seiten,<br />
Fr. 23.90<br />
Regeln halten. So werden<br />
die Jungs motiviert, in<br />
eine verruchte Piraten-<br />
Spelunke zu sitzen, auf<br />
Schatzsuche zu gehen,<br />
Schlachten auszutragen,<br />
zu kämpfen, die Kunst<br />
des Fluchens, des Segelnähens<br />
oder des Deckschrubbens<br />
zu beherrschen.<br />
Rolf Friedli<br />
Die Pädagogik will ihren Beitrag zur Überwindung<br />
patriarchalischer Strukturen leisten und<br />
fragwürdiges Machogehabe bekämpfen. Deshalb<br />
sollen die Jungen lernen, ihre Gefühle in<br />
Worten auszudrücken, zu weinen, Gruppendruck<br />
standzuhalten, und sie sollen sich vom Männlichkeitswahn<br />
verabschieden. Wenn Allan Guggenbühl<br />
Recht hat, ist das keine gute Idee. Denn<br />
Jungen sind einfach anders als Mädchen. Wenn<br />
Entspannungsmassage statt Kloppereien, Kooperation<br />
statt Konkurrenz, Bescheidenheit statt<br />
Angeberei gefordert wird, dann werden herausfordernde,<br />
jedoch völlig natürliche Verhaltensweisen<br />
von Jungen pathologisiert. „Vielleicht<br />
haben wir nur vergessen, was eigentlich ein Junge<br />
ist und wie wir mit ihm umgehen müssen“,<br />
vermutet Allan Guggenbühl und präsentiert auf<br />
knapp 200 Seiten bestechend klare Argumente<br />
dafür, mit dem hergebrachten Unisexunsinn aufzuräumen,<br />
der keine relevanten biologischen<br />
und psychischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern<br />
gelten lassen mag. Jungs reden,<br />
denken und handeln einfach anders als Mädchen.<br />
Jeder, der einen kleinen Jungen zu Hause<br />
hat, selbst mal einer war oder viele von ihnen in<br />
einer Schulklasse unterrichtet, wird dieses Buch<br />
mit Gewinn lesen.<br />
CARITAS Bern<br />
Fachstelle für<br />
Diakonie und soziales<br />
Engagement<br />
Stellenleiter<br />
Thomas Studer<br />
Eigerplatz 5<br />
Postfach 568<br />
3000 Bern 14<br />
Tel. 031 378 60 00<br />
Fax 031 378 60 01<br />
info@caritas-bern.ch<br />
Haus der Begegnung<br />
Mittelstrasse 6a<br />
3012 Bern<br />
www.kathbern.ch/<br />
hausderbegegnung<br />
<strong>Kirche</strong> <strong>im</strong> Dialog<br />
Karl Graf<br />
Tel. 031 300 33 43<br />
Irene Neubauer<br />
Tel. 031 300 33 41<br />
Sekretariat: Sonja Spicher<br />
Rita Obi<br />
Tel. 031 300 33 40<br />
Fax 031 300 33 42<br />
kid.bern@kathbern.ch<br />
EntwicklungsRaum<br />
Psychologische Fachstelle<br />
Urs Wettstein<br />
Sekretariat<br />
Rachel Emmenegger<br />
Tel. 031 300 33 66<br />
Fax 031 300 33 67<br />
entra.bern@kathbern.ch<br />
Seelsorgestelle<br />
für Ehe-, Familien-<br />
und Lebensfragen<br />
ehe.bern@kathbern.ch<br />
Dora Sägesser-Juker<br />
Tel. 031 300 33 45<br />
dora.saegesser@kathbern.ch<br />
Franjo Vugdelija<br />
Tel. 031 300 33 44<br />
franjo.vugdelija@kathbern.ch<br />
Fachstelle Sozialarbeit<br />
Kurt Dreher, Heidi Gränicher<br />
Tel. 031 300 33 48<br />
Martin van Egmont<br />
Tel. 031 381 20 68<br />
Sekretariat:<br />
Rita Obi<br />
Tel. 031 300 33 46<br />
fasa.bern@kathbern.ch<br />
Fachstelle<br />
Religionspädagogik<br />
Beat Zosso<br />
Esther Aeschl<strong>im</strong>ann<br />
Patrik Böhler<br />
Heilpädagogischer RU<br />
Zita Schild-Zangerl<br />
Sekretariat<br />
Marianne Peter<br />
Gabriella Aebersold<br />
Tel. 031 302 39 32<br />
Fax 031 302 83 32<br />
religionspaedagogik@kathbern.ch<br />
Fachstelle Jugend<br />
Ildikó Moréh<br />
Tel. 031 300 33 60<br />
ildiko.moreh@kathbern.ch<br />
Blauring/Jungwacht<br />
Tel. 031 381 76 88<br />
kast@jublabern.ch<br />
PfadiScout Windrösli<br />
Tel. 031 300 33 56<br />
Kinderhexe und<br />
Zaubermann<br />
für Mädchen und Jungen<br />
Rolf Friedli<br />
S<strong>im</strong>one Kleeb<br />
Tel. 031 300 33 59<br />
kinderhexezaubermann@kathbern.ch