Ausgabe19 03.03.2011, 1.9 MB - Römisch-katholische Kirche im ...
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Unter uns<br />
Wichtige Änderungen<br />
stehen bevor<br />
Nichts von wirtschaftlicher Krisenst<strong>im</strong>mung<br />
war an der Hauptversammlung der „pfarrblatt“-Gemeinschaft<br />
Bern in der Heiliggeist-<br />
Pfarrei Interlaken zu spüren. Doch mussten<br />
die Delegierten <strong>im</strong> Jahresbericht des Präsidenten<br />
Synes Ernst die Pensionierung der<br />
langjährigen Redaktorin Angelika Boesch<br />
zur Kenntnis nehmen. „Der Vorstand setzte<br />
eine Findungskommission ein, die das Jobprofil<br />
und die Ausschreibung formulierte“,<br />
orientierte Synes Ernst. Diese Kommission,<br />
bestehend aus Barbara Kückelmann, Gemeindeleiterin,<br />
Franz Erni, Kleiner <strong>Kirche</strong>nrat,<br />
und aus ihm selbst, sichtet nach den<br />
Ausschreibungen <strong>im</strong> Juni die Bewerbungen,<br />
spricht mit den Kandidatinnen und Kandidaten<br />
und macht dem Vorstand Vorschläge.<br />
„Wenn alles gut läuft, beginnt die Nachfolge<br />
von Angelika Boesch am 1. Januar 2010 die<br />
Arbeit an der Zeughausgasse“, so der Präsident.<br />
Unersetzliches „pfarrblatt“<br />
Die Zukunft des „pfarrblatt“ vor Augen, haben<br />
sich Vorstand und Redaktion <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr mit Verbesserungsmöglichkeiten<br />
auseinandergesetzt. „Auch wenn das ‚pfarrblatt‘<br />
noch nicht von der Krise betroffen ist,<br />
muss es so gestaltet werden, dass es unersetzlich<br />
und unentbehrlich wird. Also durch entsprechende<br />
Inhalte den Sparbemühungen<br />
der Kirchgemeinden widersteht“, sagte Synes<br />
Ernst. „Angesichts der noch zunehmenden<br />
<strong>Kirche</strong>nferne der steuerzahlenden KatholikInnen<br />
kommt dem „pfarrblatt“ eine <strong>im</strong>mer<br />
wichtigere Bedeutung zu“, gab sich der Präsident<br />
überzeugt. „Als Informationsorgan,<br />
als Forum der Auseinandersetzung, als Medium,<br />
das Katholisch Bern irgendwie noch zusammenhält.“<br />
Neuauftritt<br />
Zum geplanten Neuauftritt muss laut Synes<br />
Ernst „die komplizierte Struktur mit drei<br />
Teilausgaben nochmals gründlich überdacht<br />
werden“. In der laufenden Erneuerung der<br />
Seelsorgestruktur <strong>im</strong> Bistum sei es sinnvoll,<br />
das Ende abzuwarten und das „pfarrblatt“<br />
dem Ergebnis entsprechend zu gestalten. Als<br />
Ziel schwebt dem Vorstand ein neues „pfarrblatt“<br />
zu dessen 100. Geburtstag um die Jahreswende<br />
2010/2011 vor.<br />
2. Mai 2009<br />
<strong>Kirche</strong>nvolk reagiert positiv<br />
Im Bericht der Redaktion ging Jürg Meienberg<br />
auf die Berichterstattung um die Aufhebung<br />
der Exkommunikation der Piusbrüderschaft<br />
und das <strong>im</strong> „pfarrblatt“ veröffentlichten<br />
Austrittsschreiben der Philosophin Carola<br />
Meier Seethaler ein. „Mir fällt auf“, sagte er,<br />
„dass es vermehrt Menschen gibt, die nur<br />
noch das lesen wollen, was sie selber meinen,<br />
was ihre Meinung bestätigt.“ Dennoch bekam<br />
die Redaktion auf die Veröffentlichung<br />
dieses Textes mehr positive Rückmeldungen,<br />
vorwiegend aus dem breiten <strong>Kirche</strong>nvolk. Negativ<br />
bis entrüstet reagierten <strong>Kirche</strong>nvertreter<br />
aus verschiedenen Chargen und konservativ<br />
orientierte Katholiken. Das „pfarrblatt“-<br />
Team sei stets offen, Neues zu lernen, bekannte<br />
Meienberg. Zudem sei der Redaktion<br />
ein vernetztes „pfarrblatt“ wichtig. Die Redaktion<br />
trifft sich regelmässig mit den Kommunikationsverantwortlichen<br />
der Landeskirche,<br />
der Gesamtkirchgemeinde Bern, des<br />
Bistums sowie der reformierten <strong>Kirche</strong>. Sie<br />
arbeitet auch eng mit der Redaktion „kathbern“<br />
zusammen und engagiert sich in Vorständen<br />
der <strong>katholische</strong>n Presseagentur Kipa<br />
und der Arbeitsgemeinschaft der Pfarrblatt-<br />
Redaktionen Schweiz.<br />
Neues Vorstandsmitglied<br />
Als neuer Vertreter des Synodalrates wurde Dr.<br />
Joseph Kuchen, Wabern, in den Vorstand gewählt.<br />
Joseph Kuchen ist Kirchgemeindepräsident<br />
der Pfarrei St. Michael, Wabern, Vize-<br />
Präsident des Synodalrates und für die Kommunikation<br />
zuständig. Die Jahresrechnung<br />
2008 schloss gemäss Thomas Studer mit Einnahmen<br />
von Fr. 1 651 635.84 und einem<br />
Aufwand von Fr. 1 629 419.30. Der Voranschlag<br />
2010 sieht Einnahmen von 1 641 600<br />
Franken und Ausgaben von 1 651 200 Franken<br />
vor. Treuhänder Anton Zaugg begründete<br />
das Minus <strong>im</strong> Budget mit steigenden Kosten<br />
bei Papier, Druck und Versand, und mit zusätzlichen<br />
Aufwendungen <strong>im</strong> Jubiläumsjahr.<br />
Noch beeinträchtigt die Finanzkrise das Berner „pfarrblatt“ nicht. Trotzdem<br />
stehen wichtige Veränderungen bevor. Redaktorin Angelika Boesch wird<br />
pensioniert, zudem soll das Blatt zu seinem 100. Geburtstag neu gestaltet<br />
werden. Die „pfarrblatt“-Gemeinschaft tagte in Interlaken.<br />
Synes Ernst, Präsident der „pfarrblatt“-Gemeinschaft (links) begrüsst<br />
den Referenten Walter Müller, Informationsbeauftragten der SBK.<br />
Foto: Guido Lauper<br />
Angelika Boesch gratuliert Joseph Kuchen zur Wahl. Foto: jm<br />
Heiliggeist-<strong>Kirche</strong> Interlaken.<br />
Foto: jm<br />
Referat<br />
Walter Müller, Informationsbeauftragter<br />
der Schweizer Bischofskonferenz<br />
SBK, attestierte<br />
in seinem Referat „Glaubwürdigkeit<br />
als Fundament der Kommunikation“<br />
dem „pfarrblatt“,<br />
dessen Vielfalt und Aktualität sei<br />
in der Schweiz unerreicht. Er<br />
erläuterte die neue Entwicklung<br />
der Kommunikations- und Medienarbeit<br />
der <strong>katholische</strong>n <strong>Kirche</strong><br />
in der Schweiz. Die Aufgaben<br />
und Mittel des Informationsbeauftragten<br />
der SBK sollen<br />
durch die Schaffung einer Kommunikationsstelle<br />
erweitert werden.<br />
Im zweiten Teil seines Referates blickte<br />
Müller tagebuchartig auf die Kommunikationspannen<br />
des Vatikans um die Aufhebung<br />
der Exkommunikation der Lefebvre-Bischöfe<br />
und den Skandal um den Holocaust-Leugner<br />
Williamson zurück. Die <strong>im</strong> zweiten Anlauf<br />
deutlich kritischen Reaktionen der Schweizer<br />
Bischöfe kamen gut an und wurden zum Teil<br />
<strong>im</strong> Ausland übernommen, sagte Müller.<br />
Guido Lauper