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Ausgabe19 03.03.2011, 1.9 MB - Römisch-katholische Kirche im ...

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Region<br />

Zusammenarbeit heisst Rollenklärung<br />

Er hat sich gut eingelebt, trotzdem bleiben noch viele Fragen offen. Mit<br />

Rolf Frei hat in der Gesamtkirchgemeinde Bern ein Verwalter seine<br />

Arbeit aufgenommen, der Visionen hat – und der weiss, dass für eine<br />

lebendige und offene <strong>Kirche</strong> Veränderungen nötig sind.<br />

Rolf Frei, wie haben Sie sich an Ihrem<br />

neuen Arbeitsort, der Verwaltung der<br />

GKG Bern und Umgebung, am Frohbergweg<br />

4 eingelebt?<br />

Rolf Frei: Am 5. Januar dieses Jahres bin<br />

ich in eine für mich neue Arbeitswelt eingetaucht.<br />

In der Gesamtkirchgemeinde unterscheidet<br />

sich die Kultur recht stark von<br />

derjenigen meines früheren Arbeitgebers.<br />

Heute, nachdem ich einen ersten<br />

Überblick über viele Geschäfte gewinnen<br />

konnte, habe ich mich gut eingelebt<br />

und freue mich sehr darauf, mit<br />

meiner Arbeit zum Gelingen von „Katholisch<br />

Bern“ beizutragen.<br />

Ein durchwegs positiver Einstieg?<br />

Nicht nur. Denn bedrückt haben<br />

mich in den vergangenen<br />

Monaten<br />

die <strong>Kirche</strong>naus-<br />

tritte, die wir vor<br />

allem aufgrund<br />

der Affäre Williamson/Pius-<br />

Bruderschaft hatten. Menschen in Bern reagierten<br />

auf Entscheide aus Rom, auf die wir<br />

keinen Einfluss haben. Ich wünsche mir,<br />

dass es uns als <strong>Kirche</strong> Bern in Zukunft noch<br />

mehr gelingen wird, uns den Menschen so zu<br />

zeigen, dass sie spüren, dass wir als „lebendige,<br />

offene Gemeinschaft unterwegs“ sind<br />

– und dass ihr Steuergeld genau dafür eingesetzt<br />

wird. Ich wünsche mir sehr, dass solche<br />

Menschen nicht austreten, sondern gemeinsam<br />

mit uns auftreten – für eine ‚neue‘ <strong>Kirche</strong><br />

in Bern ganz <strong>im</strong> Sinne des Pastoralen<br />

Entwicklungsplanes PEP.<br />

„<strong>Kirche</strong> sein in Bern bedeutet für uns, als<br />

lebendige, offene Gemeinschaft unterwegs<br />

zu sein.“ Dieser Satz steht denn auch am<br />

Anfang und am Ende dieses PEP, des neuen<br />

Pastoralkonzepts der Katholischen <strong>Kirche</strong><br />

Region Bern. Was bedeutet er für Sie<br />

nach Ihren ersten 100 Tagen <strong>im</strong> Amt?<br />

Meine Erfahrungen auf dem Hintergrund<br />

dieses Satzes sind durchaus unterschiedlich.<br />

Auf der einen Seite spüre ich durch die unzähligen<br />

Anstösse der PEP-Verantwortlichen<br />

2. Mai 2009<br />

<strong>im</strong> Dekanat und in der Gesamtkirchgemeinde:<br />

Vieles ist <strong>im</strong> Aufbruch! Da spüre ich den<br />

Willen zur Veränderung. Aber ich erfahre<br />

auch die andere Seite: die Zufriedenheit mit<br />

dem Status quo. Klar: Veränderungen in der<br />

<strong>Kirche</strong> auf manchmal noch Unbekanntes<br />

hin machen Angst. Aber es wird in der Katholischen<br />

<strong>Kirche</strong> Region Bern grosse Schritte<br />

brauchen, vor allem bei all den Punkten, wo<br />

die Analyse ergeben hat, dass neue Formen<br />

der Zusammenarbeit und neue Strukturen<br />

gesucht und gefunden werden müssen.<br />

Also doch eine eher ernüchternde Bilanz?<br />

Das würde ich so auf keinen Fall sagen. Ich<br />

erlebe auch den grossen Aufbruch, der <strong>im</strong><br />

Rahmen des Pastoralen Entwicklungsplanes<br />

in unserer Berner <strong>katholische</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong> da ist.<br />

Welche Auswirkungen wird die momentane<br />

Finanzkrise auf die <strong>katholische</strong><br />

<strong>Kirche</strong> in Bern haben?<br />

Wir werden<br />

kaum ungeschorendavonkommen.<br />

Wir<br />

werden wohl in<br />

der kommenden Zeit mit finanziellen Engpässen<br />

umgehen müssen. Doch gehen wir<br />

davon aus, die Krise gl<strong>im</strong>pflich überstehen<br />

zu können. Entscheidend wird – auch, aber<br />

nicht nur in diesem Zusammenhang – die<br />

gute Zusammenarbeit zwischen staatskirchlicher<br />

und pastoraler Seite sein. Und dass der<br />

Aufbruch <strong>im</strong> Rahmen des PEP gelingt.<br />

Rolf Frei, der neue Verwalter der Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung,<br />

ist seit rund hundert Tagen <strong>im</strong> Amt. Foto: jm<br />

Ein weiteres für Bern wichtiges Stichwort:<br />

Ökumene.<br />

Die christlichen <strong>Kirche</strong>n haben alle das gleiche<br />

Ziel. Wo es sinnvoll ist, arbeiten wir zusammen.<br />

Ich denke da an die Offene Heiliggeistkirche,<br />

ans Haus der Religionen, an die<br />

Arbeitsgemeinschaft der christlichen <strong>Kirche</strong>n<br />

in Bern, wo wir grosse Projekte gemeinsam<br />

verwirklichen. Jede <strong>Kirche</strong> hat ihre eigene<br />

Geschichte, aber alle haben das gleiche Ziel:<br />

den Glauben ins Spiel zu bringen …<br />

Ihre Schwerpunkte fürs laufende Jahr<br />

2009?<br />

Das Jahr 2009 wird das neue Organisationskonzept<br />

für die Katholische <strong>Kirche</strong> Region<br />

Bern bringen. Nachdem wir <strong>im</strong> Pastoralkonzept<br />

festgehalten haben, was wir als Katholische<br />

<strong>Kirche</strong> Region Bern in Zukunft anbieten<br />

wollen, steht nun die konkrete Umsetzung<br />

an. In diesem Zusammenhang stehen in diesem<br />

Jahr Entscheide von grösster pastoraler,<br />

aber genauso finanzieller Tragweite an.<br />

Ich selber werde in diesem Jahr die Pfarreien<br />

und Fachstellen der Gesamtkirchgemeinde<br />

besuchen, um sie und ihre Erwartungen<br />

an die Verwaltung genau kennen zu<br />

lernen. Damit will ich unsere Aufgabe, nämlich<br />

die opt<strong>im</strong>ale Unterstützung der Arbeit der<br />

Pfarreien, Kirchgemeinden und Fachstellen,<br />

noch besser leisten. Zusammenarbeit heisst<br />

zuerst einmal Rollenklärung: damit alle wissen,<br />

was sie zu tun haben.<br />

Als Leiter der Verwaltung kann ich Einfluss<br />

nehmen auf Themen und die daraus<br />

entstehenden Diskussionen; Entscheide treffen<br />

aber nicht wir, sondern auf der staatskirchlichen<br />

Seite der Grosse und der Kleine<br />

<strong>Kirche</strong>nrat, auf pastoraler Seite das Dekanat.<br />

Weil die heutige kirchliche ‚Doppelstruktur‘<br />

recht kompliziert ist, ist eine präzise Rollenklärung<br />

besonders wichtig.<br />

Interview: Ludwig Spirig-Huber, Bern<br />

Römisch-<strong>katholische</strong> Gesamtkirchgemeinde<br />

Bern und Umgebung<br />

Fakultatives Referendum<br />

Der Grosse <strong>Kirche</strong>nrat hat an seiner Sitzung vom<br />

22. April 2009 (siehe Seite Region nach dem Pfarreiteil,<br />

Anm. der Red.) folgenden Beschluss gefasst:<br />

Der Grosse <strong>Kirche</strong>nrat, auf Antrag des Kleinen<br />

<strong>Kirche</strong>nrates, genehmigt:<br />

1. für die Aussensanierung der Liegenschaft<br />

Mittelstrasse 6 in Bern einen Kredit von<br />

Fr. 213 500.–;<br />

2. für die Aussensanierung und die Sanierung der<br />

Nasszellen sowie für Brandschutzmassnahmen<br />

der Liegenschaft Seidenweg 1 in Bern<br />

einen Kredit von Fr. 936 700.–.<br />

3. Er ermächtigt den Kleinen <strong>Kirche</strong>nrat, die dafür<br />

benötigten Mittel bei Bedarf auf dem Weg der<br />

Fremdmittelbeschaffung bereitzustellen.<br />

Gemäss Artikel 11 des Organisationsreglements<br />

der römisch-<strong>katholische</strong>n Gesamtkirchgemeinde<br />

Bern und Umgebung vom 23. Oktober 2005 ist<br />

dieser Beschluss der Volksabst<strong>im</strong>mung zu unterbreiten,<br />

wenn dies innert 30 Tagen nach der Veröffentlichung<br />

von 500 St<strong>im</strong>mberechtigten verlangt<br />

wird.<br />

Die Unterlagen können von den St<strong>im</strong>mberechtigten<br />

während der Referendumsfrist bei der Verwaltung,<br />

Frohbergweg 4, 3012 Bern, eingesehen<br />

werden.<br />

Bern, 23. April 2009,<br />

Rolf Frei, Leiter Verwaltung,

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