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Alte Kinderspiele
Mit dem Rummelpott
böse Geister verjagen
Bis vor kurzem war ich noch der
Meinung, es sei ein Leichtes, hier
in Norddeutschland etwas über
das Rummelpottlaufen zu schreiben. Bei
näherer Betrachtung mußte ich aber
feststellen, daß meine Erinnerungen an
mein eigenes Rummelpottlaufen ziemlich
verblaßt und nur noch in Fragmenten
vorhanden waren. Meinen Geschwistern
und sonstigen Verwandten ging es
ähnlich.
Bei den noch Älteren mußte ich
erstaunt feststellen, daß Rummelpottlaufen
früher offenbar etwas für die
„ärmeren Schichten“ war und man es
nie selbst gemacht hatte. Die Jüngeren,
die ich fragte, wußten nicht mal, was
das ist – Rummelpott. Zum Glück fand
ich dann doch noch Rummelpottbruchstücke
bei Sabine Rook und bei meiner
Tante. Zusammen mit meinen
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Verkleidet und
geschminkt
liefen die
Kinder früher
Rummelpott –
meist kamen
sie mit üppig
gefüllten
Säckchen
heim.
Reststücken ist daraus nun doch ein
ganzer Rummelpott geworden.
Falls von den Lesern tatsächlich
jemand nicht wissen sollte, was ein
Rummelpott ist, so ist mir das inzwischen
verständlich, denn offenbar vertrieben
(vertreiben?) vorwiegend die
Kinder in Nordfriesland und Schleswig-
Holstein die bösen Geister in der Neujahrsnacht
mit dem Rummelpott.
Bei uns sah das dann so aus: Gegen
sechs Uhr abends am Silvesterabend
stand plötzlich eine Gruppe Kinder, in
olle Klamotten von Vater oder Mutter
gehüllt, vor der Haustür und veranstalteten
dort mit den mitgebrachten Lärminstrumenten
ein Höllenspektakel, was
garantiert jede Katze, und natürlich erst
recht jeden bösen Geist, auf der Stelle
reißausnehmen ließ. Dazu wurde auch
noch gesungen: