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„Lüschen mok de Dör op,<br />

de Rummelpott will rin.<br />

Lüschen mok de Dör op,<br />

de Rummelpott will rin.<br />

Hau de Kat den Schwanz af,<br />

hau em nich to lang af,<br />

lot een lüttjen Stummel stohn,<br />

Rummelpott mut wieder gohn.<br />

En Hus wieder wohnt de Snieder,<br />

en Hus achter wohnt de Slachter,<br />

En Hus um de Eck<br />

gif dat fetten Speck.<br />

Een twe dre ver,<br />

gif mol'n lütten Appel her:<br />

Lott mi nich so lange stohn<br />

denn ick will noch wieder gohn.“<br />

Im allgemeinen reichten die erschreckten<br />

Hausbewohner danach schleunigst<br />

’n büschen Süßigkeiten, Obst<br />

oder Ähnliches raus, und der Rummelpott<br />

zog weiter zur nächsten Haustür,<br />

wo sich vermutlich die verschreckten<br />

Geister gerade eine Verschnaufpause<br />

gönnten.<br />

Übrigens, für den seltenen Fall, daß<br />

jemand nichts geben wollte, hatte der<br />

Rummelpott noch den Abschiedsreim:<br />

„Witte Twirn, swatte Twirn,<br />

disse Olsch de gif nich geern.“<br />

Alte Kinderspiele<br />

So war das, wie wir es immer gemacht<br />

haben. Als Lärminstrumente hatten<br />

wir alle möglichen Geräte und<br />

Blechtrommeln. Nur die<br />

Traditionsbewußten hatten einen echten<br />

Rummelpott, einen mit einer<br />

Schweinsblasenhaut verschlossenen<br />

Topf. Durch die Schweinsblase wurde<br />

ein Holzstab gesteckt, der dann zwecks<br />

Geräuscherzeugung kräftig gerührt<br />

wurde.<br />

Für die Nordfriesen unter den Lesern<br />

habe ich auch noch einen anderen<br />

Liedtext gefunden:<br />

„Rummel, rummel rutsche,<br />

gif mi noch en Futsche,<br />

gifs mi en so bliv ick ston,<br />

gifs mi twe so will ick gon,<br />

gifs mi dre so wünsch ick Glück,<br />

datt de Osche mit de Futsche,<br />

ut de Schosstein flüch.<br />

Dat ole Johr, dat nie Johr,<br />

sind de Futsches noch nich gor,<br />

pros Niejohr, pros Niejohr!“<br />

So, ich hoffe, daß sich jetzt alle ans<br />

Rummelpottlaufen erinnern können<br />

und Silvester ihren Kindern von diesem<br />

alten, (fast) vergessenen Brauch erzählen.<br />

Vielleicht wagen es dann ja auch<br />

einige, mal loszuziehen und bei den<br />

Nachbarn die bösen Geister zu verjagen.<br />

Spaß macht es!<br />

BERND NIELANDT (ELTERN)<br />

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