3. Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten ... - Kreis Stormarn

Soweit zu mir. Nun ein paar Zahlen und Fakten zum Thema als Einstieg für die
anschließende Diskussion.
100 Jahre Internationaler Frauentag – Was ist daraus geworden?
Um das zu beantworten, befasse ich mich kurz mit der Geschichte des Internationalen
Frauentages, mit der aktuellen Diskussion zur Quote und einem Ausblick, wo es hingehen
könnte oder auch sollte.
Zurück in die Vergangenheit:
1911 fand der Internationale Frauentag erstmals statt. Er entstand im Kampf um
Gleichberechtigung und Wahlrecht für Frauen und wurde von Clara Zetkin vorgeschlagen.
Am ersten „Märzentag“ beteiligten sich Millionen von Frauen in Dänemark, Deutschland,
Österreich, der Schweiz und den USA. Die Frauen forderten: Frieden, Wahl- und Stimmrecht
für Frauen, Arbeitsschutzgesetze, ausreichenden Mutter- und Kinderschutz, den
Achtstundentag, gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung, Mindestlöhne.
Seit den 80er Jahren hat sich in Deutschland einiges getan, um die Gleichstellung von
Männern und Frauen gesetzlich festzuschreiben und voranzutreiben, so im
Ehenamensrecht, Kindschaftsrecht und im Gewaltschutzgesetz.
Die Gleichstellung im Erwerbsleben kam allerdings nur in Minischritten voran. Aber dank der
EU besteht Hoffnung, da sind diesbezüglich Beschlüsse und Richtlinien auf europäischer
Ebene verabschiedet worden sind, die auch Deutschland voranbringen, da sie in den
Mitgliedsstaaten umzusetzen sind.
Heute wird das 20. Jahrhundert als Jahrhundert des Feminismus gefeiert. Daran haben die
Erste und Zweite Frauenbewegung in Deutschland, Europa, aber auch weltweit ihren Anteil.
Der 100. Weltfrauentag ist für meine Generation unter anderem ein Tag, um Danke zu
sagen, Danke für all das, was Generationen von Frauen für uns erkämpft haben: das
Frauenwahlrecht, die formale rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau,
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, die zumindest für einen großen Teil von uns
selbstverständlich geworden ist.
Dass bis 1958 die Zustimmung des Ehemannes zum Arbeitsvertrag der Ehefrau notwendig
war, für uns heute unvorstellbar. Mancher wünscht sich das vielleicht zurück!
Seit 1977 ist die Haushaltsführung in beiderseitigem Einvernehmen zu regeln: Ehepartner
müssen bei der Wahl und Ausübung der Erwerbstätigkeit auf die Belange des anderen
Partners und der Familie die gebotene Rücksicht nehmen.
Es gilt aber nach wie vor, den Aktionstag zu nutzen, um weiterhin auf die Themen
hinzuweisen, die an Aktualität nicht verloren haben:
100 Jahre Internationaler Frauentag - Was ist daraus geworden?
Obwohl der Forderung nach dem Frauenwahlrecht bereits 1919 – also relativ früh
nachgekommen wurde – hat sich die Hoffnung, dass damit auch Selbstbestimmung, Freiheit
und Teilhabe an der Macht verbunden sind, wenn wir genauer hinschauen bis heute nicht
wirklich erfüllt.
Um in der Kürze der Zeit das für uns in Deutschland Lebende Wesentliche darzustellen,
konzentriere ich mich auf die Lebenswirklichkeit und ein paar Fakten aus Deutschland und
auch den Kreis Stormarn:
Ganz voran die Kernaussage der Sachverständigenkommission in ihrem Gutachten aus
Januar 2011, das als Grundlage zum Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung an
das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend übergeben wurde:
Bis zur echten Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern ist es noch ein weiter Weg!
Hier lese ich nun einmal ab:
Die Sachverständigenkommission lieferte mit ihrem Gutachten zum ersten Mal eine
umfassende Bestandsaufnahme der Gleichstellung in Deutschland. Zum ersten Mal!!! Im
Jahre 2011
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