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3. Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten ... - Kreis Stormarn

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fehlen den Frauen berufliche Aufstiegschancen, solange Führung in Teilzeit nicht etabliert<br />

ist.<br />

Die Folge? Geringerer Verdienst und weniger Rente!<br />

Zubrot für die Rente durch Kin<strong>der</strong>erziehungszeiten? Wenig attraktiv!<br />

Bis 1991: 27 Euro pro Kind; seit 1992 82 pro Kind und pro Monat in den neuen BL sogar<br />

noch etwas weniger.<br />

Da wurde die Frage zu Recht im Kabarett in diesen Räumen am 1. März 2011 gestellt, wie<br />

viel Kin<strong>der</strong> muss Frau bekommen, um im Alter nicht in <strong>der</strong> Grundsicherung zu landen? Wenn<br />

man von einer Grundsicherung von gut 700 Euro ausgeht. Vor 1992: 27 und seit 1992 nur<br />

noch 10! Da konnte einem das Lachen schon vergehen!<br />

Auf dem Fachkongress Womenpower im Rahmen <strong>der</strong> Hannovermesse wurde letztes Jahr<br />

verkündet, dass Frauen in <strong>der</strong> Krise schneller ihren Job verlieren als Männer. Wieso ist das<br />

so?<br />

Viele Erfolge im BGB o<strong>der</strong> im Strafrecht wurden erzielt, aber was ist mit dem neuen<br />

Scheidungsrecht, das das Selbstversorgerprinzip zugrunde legt, obwohl die<br />

Rahmenbedingungen fehlen?<br />

Wie könnte die Lösung aussehen?<br />

Ein denkenswerter Vorschlag ist sicherlich die Quote (natürlich leistungsbezogen) mit<br />

entsprechenden Rahmenbedingungen!<br />

Zur Klarstellung: es geht nicht darum, schlechte Frauen anstatt guter Männer auf die Posten<br />

zu bringen. Durch die Quote werden Frauen überhaupt erstmal in die Lage versetzt, für ein<br />

Amt o<strong>der</strong> Posten aufgestellt zu werden.<br />

Die Quote kann helfen, dass sich die Rahmenbedingungen in Bezug auf die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie zügig verbessern und eine familienfreundlichere Arbeitswelt entsteht,<br />

sobald auch mehr Frauen mit Kin<strong>der</strong>n in führende Positionen kommen.<br />

Natürlich müssen sich dann auch die Frauen selbst fragen, welchem Rollenbild sie bewusst<br />

o<strong>der</strong> unbewusst entsprechen wollen.<br />

Dabei glaube ich, dass die Diskussion zu allererst im eigenen Haus geführt werden muss:<br />

Wer macht wie viel Hausarbeit, wer verdient wie viel Geld, wer kümmert sich um die Kin<strong>der</strong>,<br />

wie wird geteilt? Da stecken die Frauen aus Rücksicht auf den Familienfrieden noch viel zu<br />

oft zurück.<br />

An die Frauen richtet sich auch die Auffor<strong>der</strong>ung zur kritischen Selbsteinschätzung: Das<br />

Recht und die Pflicht zur Teilhabe an Verantwortung!<br />

Dies setzt aber auch die Möglichkeit <strong>der</strong> Wahl inklusive Lebensqualität für alle voraus. Auch<br />

mit Kin<strong>der</strong>n! (Dies gilt natürlich dann auch für die Männer, die sich zukünftig mehr in die<br />

Familienarbeit einbringen!)<br />

Zu Recht sehen aus meiner Sicht die Gen<strong>der</strong>-Rankings auf internationaler Ebene von UNPD<br />

(United Nations Procurement Division) und Weltwirtschaftsforum Davos die nordischen<br />

Staaten unter den zehn Staaten, die gleichstellungspolitisch Spitze sind. Sie bewerten auch<br />

die von Frauen für beson<strong>der</strong>s wichtig gehaltene Kategorien wie Gleichstellung im<br />

Erwerbsleben, Zugang zu Bildung und Gesundheit und Gleichstellung in politischen<br />

Entscheidungsfunktionen.<br />

Erstmals haben wir eine Frau als Bundeskanzlerin, eine Arbeitsministerin mit sieben Kin<strong>der</strong>n<br />

und nun auch eine schwangere Familienministerin. Unabhängig von <strong>der</strong> Parteizugehörigkeit<br />

bleibt zu hoffen, dass diese Faktoren und <strong>der</strong> in Aussicht gestellte<br />

Bundesgleichstellungsbereicht dazu führen, dass wir tatsächliche Chancengleichheit früher<br />

erreichen als im Jahr 2490, wie bisher prognostiziert.<br />

Trotz 100 Jahre Internationaler Frauentag gibt es sexualisierte Gewalt gegen Frauen als<br />

Kriegswaffe in den vielen Bürgerkriegen, gibt es Genitalverstümmelung, Zwangsprostitution<br />

und Frauenhandel. Und es gibt die alltägliche häusliche Gewalt, die jede vierte Frau trifft.<br />

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