März 2012 - Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Neukirchen
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Liebe Gemeinde,<br />
„Jeden Tag ein bisschen besser.“ Das könnte<br />
ein christlicher Wahlspruch sein: Jeden<br />
Tag etwas mehr von dem, was ich als Gottes<br />
Willen erkannt habe, zu verwirklichen,<br />
jeden Tag ein bisschen mehr Liebe zu Gott<br />
und meinen Mitmenschen. Zu allen Zeiten<br />
haben Menschen nach diesem Motto gelebt.<br />
Sie haben es für sich als einen Ansporn<br />
begriffen, sich selber weiter zu entwickeln<br />
und Gottes Liebe in die Welt zu tragen.<br />
Trotzdem: „Jeden Tag ein bisschen besser“<br />
ist kein christlicher Satz. Jesus hat<br />
vielmehr gewarnt: „Was hülfe es dem Menschen,<br />
wenn er die ganze Welt gewönne<br />
und nähme doch Schaden an seiner Seele?“<br />
(Matthäus 16,26).<br />
Immer besser zu werden, das scheint<br />
eher ein modernes Credo zu sein:<br />
„Was gestern gut war, muss morgen überboten<br />
werden: Die Skala ist nach oben immer<br />
offen. Jeder könnte besser, schneller,<br />
attraktiver sein.“<br />
Das kann Menschen anspornen, aber es<br />
kann sie auch zum Verzweifeln bringen.<br />
Dann nämlich, wenn es keinen gibt, der<br />
mal sagt: „Lass es gut sein. Es reicht.“ Aber<br />
das wird in unserer ziellos rasenden Welt<br />
„Gut genug.<br />
Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz“<br />
3<br />
Besinnung<br />
leider oft versäumt – egal ob am Arbeitsplatz<br />
oder in der Kirche.<br />
Vielleicht hat gerade das die „Aktion 7<br />
Wochen ohne“ in diesem Jahr zu ihrem<br />
ungewöhnlichen Motto inspiriert: „Gut<br />
genug! Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz“.<br />
Das Streben nach Mehr, nach Höher,<br />
nach Weiter, nach Besser, es gehört auf<br />
der einen Seite zum Menschsein dazu. Wir<br />
sind neugierig und ehrgeizig, wollen unsere<br />
Grenzen immer weiter verschieben.<br />
Auf der anderen Seite überfordern wir<br />
uns damit. Wer älter wird, spürt immer<br />
deutlicher: Es ist schon gar nicht so leicht,<br />
seinen Stand zu halten. Und auch am<br />
Arbeitsplatz fühlen sich immer mehr Beschäftigte<br />
mit wachsendem Zeit- und Leistungsdruck<br />
überfordert.<br />
Die Zeit zwischen Aschermittwoch und<br />
Ostern, die Passions- und Fastenzeit ist<br />
in jedem Jahr eine Einladung bewusst zu<br />
leben. Manche üben deshalb in dieser<br />
Zeit bewusst den Verzicht auf Schokolade,<br />
Medienkonsum oder Alkohol. Die „Aktion<br />
7 Wochen ohne“ lädt in diesem Jahr ein,<br />
Erfahrungen mit dem Verzicht auf falschen<br />
Ehrgeiz zu machen. Nicht, weil alles doch<br />
WIR Februar - <strong>März</strong> <strong>2012</strong>