Magazin der Mütter gegen Atomkraft e.V.

14 Atomare Ewigkeit?
Magazin der Mütter gegen Atomkraft e.V. 2010
das Hauptsalz....als Einlagerungsmedium
fl ächen- und volumenmäßig
hinreichend zur Verfügung steht....
und dass keine Verbindung über
Lösungspfade zwischen der Erkundungssohle
und dem Aquifer über
dem Salzstock besteht...“ 1
Fortsetzung: Endlager-Suche
Vielleicht ist es je kleinkariert, wenn
man da das Wörtchen „ob“ vermisst.
Für einen Naturwissenschaftler aber
ist das Falsifi kationsgebot eine der
ehernen Regeln. Verifi kationsbeweise
gibt es seit der Neuzeit eigentlich
nur noch in der Theologie.
Nun gut, die Wörter Theologie und
Geologie klingen ja auch ziemlich
ähnlich.
Um also das im Ziel schon formulierte
Ergebnis zu erhalten, wurden
aus Steuergeldern 410 Pegelbohrungen,
22 Aufschlussbohrungen,
5 strukturgeologische Bohrungen,
44 Salzspiegelbohrun gen, 4 Tiefbohrungen
bis 2 km, 2 Schachtvorbohrungen
bis 1 km, 549 geoelektrische
Tiefensondierungen, 462
km seismische Profi le, bohrlochgeophysikalische
Messun gen (das
waren die vergleichsweise billigen
1 dieses, wie alle anderen Zitate aus
„Standortbeschreibung Gorleben, Teil 3:
Ergebnisse der über- und untertägigen geologischen
Erkundung des Salinars“ Geol.
Jahrbuch, Reihe C, Heft 73, Hannover 2008;
Großdeme am 08.11.2008 gegen die Endlagerstätte Gorleben
obertägigen Erkundungen) sowie
ein sehr umfangreichesuntertägiges
Er kun dungsprogramm durchgeführt.
Dann „mussten die Erkundungsarbeiten
vor dem Hintergrund des zwischen
der Bundesregierung und den
Energieversorgungsunternehmen
vereinbarten Moratoriums aus politischen
Gründen eingestellt werden.
Durch die Unterbrechung ... ist der
vorliegende Bericht hinsichtlich
einer .....belastbaren Aussage zur
Eignung des Salzstocks für die Errichtung
eines möglichen Endlagers
..... noch nicht vollständig“ 2
Das macht aber gar nichts,
denn in der Zusammenfassung
heißt es:
„Trotz der bislang noch nicht
abgeschlossenen Erkundung ....
kann festgestellt werden, dass
..... das Hauptsalz der Straßfurt-
Folge als potentielles Wirtsgestein
für die Endlagerung hochradioaktiver
Abfälle in ausreichendem
Maße zur Verfügung
stehen wird“ 3
2 Kap:2: Ablauf und Ziele der Erkundung sowie
eingesetzte Untersuchungsmethoden,
Seite 14 f
Einen kleinen Hinweis auf die Vorgehensweise,
die zu solchen Schlussfolgerungen
führt, erhält man aus
der Danksagung.
„Die .....Resultate .....wurden im Rahmen
einer jahrelangen intensiven
...und gegenseitig befruchtenden
Zusammenarbeit mit den Fachkollegen
der Deutschen Gesellschaft zum
Bau und Betrieb von Endlagern...
und des Bundesamtes für Strahlenschutz
(BfS) ....erzielt.
..... Die Geowissenschaftler der BfS
unter Leitung von Dr. B. Thomauske
(jetzt: Vattenfall Europe Nuclear
Power) ....haben die für die Eignungsbewertung
des Salzstocks notwendigen
Untersuchungen durch intensive
Diskussion der Ergebnisse .....
umfassend unterstützt 4
Dieser Aussage kann man
nur umfassend Glauben
schenken.
Und ganz am Schluss taucht sogar
ein weibliches Wesen auf, in Gestalt
von Frau S. Rose, der für die engagierte
Unterstützung bei der Anfertigung
der Abbildungen gedankt
wird.
3 Kap:2: Ablauf und Ziele der Erkundung sowie
eingesetzte Untersuchungsmethoden, Seite 16
unten
4 Kap.5: Zusammenfassung, Seite 191 unten
5 Danksagung, Seite 192
Foto: © Barbara Geier-Häckh