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Magazin der Mütter gegen Atomkraft e.V.

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18 Fortschritt für Erneuerbare?<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Mütter</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Atomkraft</strong> e.V. 2010<br />

WARUM ÖKOSTROM NÜTZLICH IST<br />

Fragebogen zusammengestellt von Renate Wolff<br />

1. Frage: Sie haben sich entschlossen,<br />

Ihren Haushalt nicht mehr<br />

länger mit Strom aus <strong>Atomkraft</strong>werken<br />

zu versorgen. Was gab für<br />

Sie den Anstoß zu dieser Entscheidung?<br />

2. Frage: Dass Ökostrom teuer sei,<br />

ist ein häufi g vorgebrachtes Argument.<br />

Wie sind Sie zu einer Kosten-Nutzen-Entscheidunggekommen?<br />

3. Frage: Welche Erfahrungen haben<br />

Sie mit <strong>der</strong> Umstellung von Ihrem<br />

alten Anbieter zum Ökostromanbieter<br />

gemacht?<br />

4. Frage: Wie haben Sie zu Ihrem<br />

Ökostromanbieter gefunden?<br />

5. Frage: Glauben Sie, dass wir als<br />

Privatverbraucher unseren Einfl uss<br />

in Bezug auf die Energieerzeugung<br />

besser nutzen sollten?<br />

6. Frage: Die Befürworter einer längeren<br />

Laufzeit von <strong>Atomkraft</strong>werken<br />

behaupten, <strong>der</strong> Bedarf an Energie<br />

in Deutschland sei so groß,<br />

dass wir nach dem Abschalten unserer<br />

Reaktoren den Atomstrom<br />

aus dem Ausland importieren<br />

müssten. Kann <strong>der</strong> Ausstieg aus<br />

<strong>der</strong> <strong>Atomkraft</strong> die Entwicklung<br />

neuer Technologien am Standort<br />

Deutschland beschleunigen?<br />

Karin Kittlaus<br />

Pfarrerin <strong>der</strong><br />

evang. Genezareth-Kirche<br />

in Unterschleißheim<br />

Die evangelische Kirchengemeinde hatte schon seit vielen<br />

Jahren im Kirchenvorstand eine Umweltbeauftragte und<br />

unser Kirchenvorstand hat sich auch schon seit langem<br />

Gedanken gemacht, wie man die Gebäude ökologisch<br />

sparsam und sinnvoll betreiben kann. So haben wir z.B.<br />

den Speicher im Genezareth-Haus mit Wärme dämmenden<br />

Platten ausgelegt, um die Heizwärme besser und sparsamer<br />

zu nutzen.<br />

So war es nun die konsequente Entscheidung auch zu<br />

einem Ökostromanbieter zu wechseln.<br />

Der Ökostromanbieter, den wir gewählt haben, hat einen Rahmenvertrag<br />

mit <strong>der</strong> Evangelischen Kirche Deutschlands. Damit<br />

ist <strong>der</strong> Strompreis für die Kirchengemeinde nur geringfügig<br />

höher als bei den nicht-ökologischen Stromanbietern. Der<br />

Unterschied beläuft sich pro Jahr im zweistelligen Bereich.<br />

Außerdem konnten wir einen Zweijahresvertrag abschließen,<br />

so dass die zu erwartenden Erhöhungen im Energiebereich<br />

damit abgefe<strong>der</strong>t werden und wir voraussichtlich für<br />

2010 und 2011 mit Ökostrom sogar kostengünstiger sein werden.<br />

Damit war die Entscheidung leicht gemacht.<br />

Hildegard<br />

Schöpe-Stein<br />

Referentin<br />

Petershausen<br />

In erster Linie wollte ich weg vom Energie-Riesen E.ON.<br />

Und wenn ich schon wechsle, dann zu einem Unternehmen,<br />

das Ökostrom anbietet.<br />

Ja, ich dachte mir schon, dass ich meinen Geldbeutel damit<br />

belaste. Aber mein jetziger Anbieter, Lichtblick, hatte absolut<br />

nachvollziehbare Aufstellungen über die Kosten, die auf mich<br />

zukommen. Bei E.ON waren die Rechnungen eher nebulös.<br />

Die Umstellung verlief völlig reibungslos. Da gab es überhaupt keine Probleme. Mein Mann, Skeptiker,<br />

hatte kurzzeitig Zweifel, ob wir für einen kurzen Zeitraum<br />

evtl. ohne Strom dastehen würden. Aber so war es<br />

- natürlich - nicht.<br />

Erstens durch Informationsmaterial von Frau Gillig, zweitens<br />

durch den Rahmenvertrag <strong>der</strong> EKD.<br />

Privatverbraucher sollten sich <strong>gegen</strong> den Bezug von<br />

Atomstrom entscheiden und Strom aus regenerativen<br />

Quellen bevorzugen.<br />

Privatverbraucher sollten bewusst mit elektrischer<br />

Energie umgehen und Ihren Energieverbrauch mit den<br />

gängigen Mitteln reduzieren: (aktuelle Kühlgeräte mit<br />

guter Isolierung, Energiesparlampen, energiesparende<br />

Computer, etc.)<br />

Solange wir in dem Denksystem bleiben, dass konventionelle<br />

Energiequellen wie <strong>Atomkraft</strong> o<strong>der</strong> Kohlekraftwerke<br />

das „Normale, Reichhaltigste und Günstigste“ sind, ist <strong>der</strong><br />

Anreiz für Politik und Wissenschaft neue Technologien zu<br />

entwickeln gebremst.<br />

Deshalb kann ein Ausstieg aus <strong>der</strong> <strong>Atomkraft</strong> auch Freiräume<br />

schaffen, in neue Richtungen zu denken. Vermutlich<br />

gibt es noch viel mehr Möglichkeiten erneuerbare<br />

Energien zu entdecken und ihre Nutzung sinnvoll zu machen,<br />

als wir heute meinen. Es hat sich in den letzten Jahren<br />

in Deutschland schon viel getan, woran vor einigen<br />

Jahren noch niemand gedacht hat.<br />

Tja, eigentlich bin ich schon vor sehr langer Zeit "bekehrt"<br />

worden. Ich sollte doch unbedingt zu Lichtblick wechseln,<br />

wurde mir gesagt. Alle Vorteile wurden mir ausführlich erklärt.<br />

Aber an meinen Verstand brauchte eigentlich nicht<br />

appelliert werden, eher an die Trägheit, etwas zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Einen erneuten Motivationsschub zu wechseln, bekam ich<br />

durch meine Nachbarin, die bei einer Veranstaltung dafür<br />

warb, Ökostrom zu beziehen. Sie verteilte Info-Material von<br />

Lichtblick. Aber selbst von da an war es noch immer ein<br />

schwieriger Prozess, denn ich bin nicht alleiniger Regierungschef<br />

in unserer Familie. Letztendlich sind wir – mein<br />

Mann und ich – aber sehr zufrieden mit <strong>der</strong> Situation.<br />

Ich fi nde, dass je<strong>der</strong> Beitrag wichtig ist. Sicher können<br />

wir mit einem Wechsel zu alternativen Stromanbietern<br />

Zeichen setzen. Und wir können auch politisch Einfl uss<br />

nehmen. Bei je<strong>der</strong> Wahl.<br />

Natürlich. Ich glaube aber auch, dass es an neuen Technologien<br />

gar nicht mangelt. Ich habe lange Zeit in einer<br />

Forschungsgesellschaft gearbeitet - es ist so vieles möglich.<br />

Aber es wird lei<strong>der</strong> nicht uneingeschränkt geför<strong>der</strong>t.

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