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Magazin der Mütter gegen Atomkraft e.V.

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Grünes Licht für AKWs?<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Mütter</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Atomkraft</strong> e.V. 2010<br />

STADTWERKE WARNEN<br />

VOR LÄNGEREN AKW-LAUFZEITEN<br />

Die deutschen Stadtwerke haben<br />

gefor<strong>der</strong>t, an den schwarz-gelben<br />

Verhandlungen mit <strong>der</strong> Atomindustrie<br />

beteiligt zu werden - weil längere<br />

Akw-Laufzeiten Investitionen in<br />

hocheffi ziente Kraftwerke und<br />

Windstromprojekte gefährden würden.<br />

„Eine Laufzeitverlängerung<br />

darf keinesfalls Marktzutrittsbarrieren<br />

zu Lasten kommunalwirtschaftlicher<br />

Investoren in hocheffi -<br />

ziente Kraftwerke errichten“, sagte<br />

Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes Kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) in<br />

einem dpa-Gespräch. Die Bundesregierung<br />

solle deshalb bei ihren<br />

Verhandlungen über die künftige<br />

Energieversorgung nicht nur die<br />

vier großen Betreiberkonzerne von<br />

<strong>Atomkraft</strong>werken an den Tisch bitten,<br />

son<strong>der</strong>n „alle wichtigen Akteure<br />

am Energiemarkt“.<br />

PANNEN-MEILER<br />

KRÜMMEL<br />

Abschalten – für immer !<br />

Die Liste <strong>der</strong> Kritikpunkte ist lang.<br />

Von Defi ziten in <strong>der</strong> Organisation<br />

ist da die Rede, von mangeln<strong>der</strong><br />

Lernbereitschaft und von unklaren<br />

Anweisungen – und selbst<br />

ein Blick ins so wichtige Betriebshandbuch<br />

wurde nur als unverbindliche<br />

Empfehlung ausgegeben.<br />

E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW<br />

sind bislang für mehr als 80 Prozent<br />

<strong>der</strong> Stromerzeugung verantwortlich<br />

und bestimmen die Großhandelspreise.<br />

„Die Stadtwerke stehen bereit,<br />

den Wettbewerb durch eigene<br />

Erzeugungsstrukturen zu beleben“,<br />

so Reck.<br />

„Zusätzliche politische Impulse“<br />

für hocheffi ziente KWK-Anlagen<br />

seien nötig. Zum politisch gewollten<br />

Ausbau <strong>der</strong> schwankenden<br />

Windkraft passen die Akw o<strong>der</strong><br />

auch Kohle-Großkraftwerke nicht,<br />

wie sie die vier Energieriesen betreiben.<br />

Statt veralteter „Grundlastkraftkraftwerke“<br />

werden künftig<br />

schnell regelbare Ergänzungskraftwerke<br />

gebraucht. „Eine mögliche<br />

Lösung liegt in fl exiblen, dezentralen<br />

Erzeugungsanlagen und ausgebauten<br />

Netzinfrastrukturen auf<br />

Foto:<br />

© Michael-Bührke,<br />

www.pixelio.de<br />

Die Atomaufsicht kannte die Sicherheitsrisiken des<br />

AKW Krümmel. Trotzdem ließ sie den Meiler wochenlang ans Netz.<br />

Verfasst hat diese Liste das renommierte<br />

Öko Institut mit Sitz in<br />

Freiburg – und was da so harsch<br />

kritisiert wird, sind die Sicherheitsrichtlinien<br />

im umstrittenen<br />

Kernreaktor Krümmel. Nach dem<br />

Trafo-Brand am 28. Juni 2007<br />

hatte das für die Atomaufsicht zuständige<br />

schleswig-holsteinische<br />

Stadtwerke-Ebene“, erklärte <strong>der</strong><br />

VKU-Geschäftsführer. Seine Mitgliedsunternehmen<br />

planten in den<br />

kommenden Jahren, 3.500 Megawatt<br />

neue Erzeugungskapazitäten<br />

zu schaffen und dafür 6,4 Milliarden<br />

Euro zu investieren.<br />

Die kombinierte Erzeugung von<br />

Strom und Wärme (Kraft-Wärme-<br />

Koppelung) sei die klimafreundliche<br />

Alternative vor Ort zu den Großanlagen<br />

mit hohen überregionalen Leistungsverlusten.<br />

Allerdings müsse es<br />

„zusätzliche politische Impulse und<br />

wirtschaftliche Anreize“ geben.<br />

Reck for<strong>der</strong>te verlässliche Rahmenbedingungen.<br />

(und damit eine<br />

schnelle Entscheidung über Akw-<br />

Laufzeiten).<br />

www.wir-klimaretter.de/content/<br />

Sozialministerium die Öko-Experten<br />

beauftragt, die Aufarbeitung<br />

des Ereignisses durch den Betreiber<br />

Vattenfall zu bewerten.<br />

Doch trotz <strong>der</strong>en Sicherheitsbedenken<br />

durfte das <strong>Atomkraft</strong>werk<br />

im Juni dieses Jahres nach zweijähriger<br />

Pause wie<strong>der</strong> ans Netz.<br />

Pikant dabei: Der Atomaufsicht<br />

war die Mängelliste offenbar bekannt,<br />

berichtet das Nachrichtenmagazin<br />

Spiegel. Das <strong>Magazin</strong> beruft<br />

sich dabei auf vertrauliche Unterlagen<br />

und Gutachten. Im für die<br />

Atomaufsicht zuständigen Kieler<br />

Sozialministerium war zunächst<br />

niemand für eine Stellungnahme<br />

erreichbar.<br />

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