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Magazin der Mütter gegen Atomkraft e.V.

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Atomare Ewigkeit?<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Mütter</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Atomkraft</strong> e.V. 2010<br />

MEHR RADIOAKTIVES TRITIUM IN DER<br />

ASSE ALS ANGEGEBEN Greenpeace-Presseerklärung vom 8. Mai 2009<br />

Greenpeace-Recherchen<br />

decken Wi<strong>der</strong>sprüche in<br />

Einlagerungsdaten auf<br />

Im maroden Versuchsendlager Asse<br />

II lagert offenbar deutlich mehr radioaktives<br />

Inventar als bisher angenommen.<br />

Nach Greenpeace Recherchen<br />

übersteigt die Menge des eingelagerten<br />

Tritiums die Angaben<br />

des früheren Betreibers um das<br />

4,5fache. Die Einlagerungsunterlagen<br />

des Helmholtz Zentrums dokumentieren<br />

ein Tritium-Inventar von<br />

4.380 Gigabecquerel zum 1.1.1980.<br />

Greenpeace hat jetzt jedoch auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> regelmäßig durchgeführten<br />

Tritium-Messungen in <strong>der</strong><br />

Abluft <strong>der</strong> Asse ein eingelagertes Inventar<br />

von 20.000 Gigabecquerel<br />

o<strong>der</strong> mehr berechnet.<br />

Greenpeace for<strong>der</strong>t von RWE, E.ON,<br />

Vattenfall und EnBW die lückenlose<br />

Aufklärung darüber, welchen und<br />

wie viel Atommüll sie in die Asse eingelagert<br />

haben.<br />

„Der Umgang des früheren Betreibers<br />

mit dem Atommüll ist skandalös<br />

verantwortungslos“, sagt Thomas<br />

Breuer, Atomexperte von<br />

Greenpeace. „Welchen Einlagerungsdaten<br />

aus <strong>der</strong> Asse kann man<br />

noch trauen, wenn allein das Tritium-<br />

Inventar um den Faktor 4,5 höher ist<br />

als angegeben?“<br />

Das Helmholtz Zentrum berechnete<br />

die Menge des eingelagerten Tritiums<br />

zum Teil im Nachhinein, da die<br />

Einlagerung des Atommülls von<br />

1967 bis 1978 nur äußerst ungenau<br />

dokumentiert wurde. Tritium ist ein<br />

radioaktives Isotop von Wasserstoff<br />

und entsteht hauptsächlich bei <strong>der</strong><br />

Kernspaltung in Atomreaktoren. Es<br />

Gute Stimmung – trotz des ernsten Themas Endlagersuche<br />

führt zu einer gleichmäßigen Strahlenbelastung<br />

aller Organe, kann<br />

Krebs erregen und genetische Schäden<br />

noch nach Generationen hervorrufen.<br />

Tritium ist auch ein entscheiden<strong>der</strong><br />

Bestandteil bestimmter<br />

Atomwaffen.<br />

Erst im Februar hatte Greenpeace öffentlich<br />

gemacht, dass mehr als 70<br />

Prozent <strong>der</strong> Radioaktivität im maroden<br />

Salzbergwerk Asse II von atomaren<br />

Abfällen aus <strong>Atomkraft</strong>werken <strong>der</strong> vier<br />

großen Energiekonzerne EnBW, RWE,<br />

Vattenfall und E.ON stammen. Bis dahin<br />

hatten die Energieversorger behauptet,<br />

Atommüll aus privatwirtschaft-<br />

15<br />

Fotos: © privat<br />

Teilnehmer bei <strong>der</strong> Endlagersuche auf dem Odeonsplatz am 16.09.2009: Eri Schalper zwischen Heinz und Kikki Mittelstaedt<br />

licher Quelle sei nur in geringen Mengen<br />

in die Asse verklappt worden.<br />

Die Probleme im Salzbergwerk Asse<br />

II zeigen, welche gefährlichen Defi zite<br />

die Industrie im Umgang mit Atommüll<br />

aufweist. Die Gefahr, die von <strong>der</strong><br />

<strong>Atomkraft</strong> ausgeht, und die ungelösten<br />

Probleme <strong>der</strong> Endlagerung machen<br />

den kompletten Ausstieg aus<br />

<strong>der</strong> Atomstrom- und damit Atommüllproduktion<br />

so schnell wie technisch<br />

möglich unumgänglich. Das von<br />

Greenpeace vorgelegte Energieszenario<br />

„Plan B“ zeigt, dass Deutschland<br />

bis 2015 komplett aus <strong>der</strong> <strong>Atomkraft</strong><br />

aussteigen kann.

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