Märchen von der Kostenexplosion - Leipziger Montagsdemo
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132 Eigenverantwortliche Patienten?<br />
korrekt für die weitere Analyse neutralisiert. Hätten diese in hohem<br />
Maße individueller Verän<strong>der</strong>ung zugänglichen Faktoren die<br />
entscheidende Rolle beim KHK-Risiko gespielt, hätten sich die<br />
Erkrankungsraten <strong>der</strong> verschiedenen sozialen Gruppen unter<br />
den öffentlich Bediensteten weitestgehend annähern müssen.<br />
Statt dessen stellte sich aber heraus, daß die Unterschicht <strong>der</strong><br />
öffentlich Bediensteten noch immer dreimal so häufig an einer<br />
koronaren Herzkrankheit litt wie die Oberschicht.<br />
- In <strong>der</strong> sog. Alameda-Studie wurden für die verschiedenen gesundheitlichen<br />
Risiken die Wirkung wichtiger Verhaltensfaktoren<br />
wie Rauchen, Schlafgewohnheiten, Alkoholtrinken und<br />
Gesundheitserziehung rechnerisch »ausgeschaltet«. Danach<br />
war die standardisierte Mortalitätsrate in <strong>der</strong> ärmsten Gruppe<br />
immer noch l,5mal so hoch wie die in <strong>der</strong> reichsten Gruppe<br />
(Haan et al. 1987). Zuvor betrug dieser Wert das 2,1 fache (Kühn<br />
1993, 99).<br />
- Wie wichtig und letztlich bestimmend die sozialen Lebensverhältnisse<br />
<strong>der</strong> Individuen gerade auch für ihr Verhalten, dessen<br />
Freiheitsgrade und Wirkungen sind, zeigt die Tatsache, daß selbst<br />
gleiches Verhalten je nach sozialer Lage zu verschiedenen Ergebnissen<br />
führt. Die entsprechenden Ergebnisse <strong>der</strong> britischen Studie<br />
»Health and Lifestyle Survey« (1990) bestätigen dies: »Daher<br />
führt beispielsweise das Rauchen zu größeren Fitneß-Unterschieden<br />
in <strong>der</strong> >non-manual-class< als in <strong>der</strong> >manual classlohnt< sich das Nichtrauchen<br />
gesundheitlich mehr als für Schwerarbeiter. >Gute Ernährung<<br />
reduzierte die Erkrankungsraten zwar bei den Frauen <strong>der</strong> >nonmanual-classmanual class