Osterlehrgang 2007 in Troisdorf - Deutscher JKA-Karate-Bund e.V.

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Meisterschaft in Frankfurt Im Pool Finale dann wurde ich von meinem Gegner in den Anfangssekunden so richtig überrascht. Er hat den Kampf dann auch für sich entschieden, mit einem schönen Ippon (für Kizami Zuki Jodan)! Keine Atem-Pause es ging sofort weiter mit der Kumite- Mannschaft, in der Raffael (Tamm/Ippon), Eugen (Pulheim) und meine Wenigkeit starteten. Die Teams wurden aufgefordert, sofort die Teamaufstellung abzugeben, (was für Strategie und Taktik keinen großen Spielraum lässt). Ich habe mich persönlich als dritten Starter eingesetzt, da Kopf und Nase vom Kizami- Treffer aus dem Einzel- Wettbewerb noch schmerzten. Raffael hatte einen guten Tag erwischt und hat den ersten Kampf gegen einen Homburger Karateka für sich entschieden, Eugen hat mit Pech knapp verloren. In meinem Kampf beschäftigten mich meine schmerzende Nase und meine Augen, die nicht so wollten wie ich, mehr als mein Gegner. Und dies führte zu dem Resultat, dass wir, mit einem Ergebnis von 2:1 Punkten, als "würdige Verlierer" die Matte verlassen mussten. Ein schöner Wettkampftag mit schönen Bildern und neuen Bekanntschaften Oss, Euer Cüneyt (Für das KD Ippon Team) Die Erstplatzierten: Kata Einzel männl. 9 – 11 Jahre Steven Kaun SKD Calw Kata Einzel weibl. 9 – 11 Jahre Miriam Mitbach Okinawa Bayreuth Kata Einzel männl. 12 – 14 Jahre Toponar Roman Okinawa Bayreuth Kata Einzel weibl. 12 – 14 Jahre Barabara Häußler SKD Calw Kata Einzel männl. 15 – 17 Jahre Johannes Kühl Bonn Bad-Godesberg Kata Einzel weibl. 15 – 17 Jahre Meike Streich 1. Badener KD Kata Einzel männl. ab 18 Jahre Emanuele Bisceglie Ippon Ffm. Kata Einzel weibl. ab 18 Jahre Katrina Dietrich KC Darmstadt Kumite Einzel männl. 9 – 11 Jahre Steven Kaun SKD Calw Kumite Einzel weibl. 9 – 11 Jahre Michaela Roth KC Pforzheim Kumite Einzel männl. 12 – 14 Jahre René Kopec KC Pforzheim Kumite Einzel weibl. 12 – 14 Jahre Charlotte Hisge KC Darmstadt Kumite Einzel männl. 15 – 17 Jahre Sergej Nowikow 1. Badener KD Kumite Einzel weibl. 15 – 17 Jahre Karina Koch Kyohan Glauburg Kumite Einzel männl. ab 18 Jahre/-1.Kyu Sascha Göbel Tsunami Köln Kumite Einzel weibl. ab 18 Jahre /-1.Kyu Seda Parlak KC Darmstadt Kumite Einzel männl. ab 18 J. ab 1. Dan Thomas Castillon Tsunami Köln Kumite Einzel weibl. ab 18 J. ab 1. Dan Sibel Bozkurt Ippn Frankfurt Kata Team mixed 9 - 14 Jahre Okinawa Bayreuth 2 Kata Team männl. 15 - 17 Jahre KD Rotenburg/F. Kata Team weibl. 15 - 17 Jahre KC Pforzheim Kata Team männl. ab 18 Jahre TV Remagen Kata Team weibl. ab 18 Jahre 1. Badener Karate Dojo Kumite Team männl. ab 18 Jahre Tsunami Köln Kumite Team weibl. ab 18 Jahre KD Groß-Umstadt ZUR PERSON: Dr. Jörg- M. Wolters Wir haben in unserer Verbandszeitschrift schon mehrfach Beiträge von Dr.Jörg Wolters veröffentlicht und bringen in dieser Ausgabe eine umfangreiche Darstellung karatehistorischer Details, auch die Entwicklung und die Situation des Karate in Deutschland betreffend, sowie Gedanken zur Thematik Karate und Karate-Do im Spannungsfeld zwischen Kampfkunst und Kampfsport. Dr. Wolters hat Pädagogik und Sozialpädagogik studiert und im Fachbereich Erziehungswissenschaften promoviert mit einer Dissertation über die sozialtherapeutische Behandlung jugendlicher Gewalttäter. Sein Arbeitsschwerpunkt, mit einer über 20-jährigen Praxis, ist das Feld der sozialpädagogischen Behandlung dissozialer, verhaltensauffälliger, schwererziehbarer und straffällig gewordener Jugendlicher. Als aktiver Karateka - mit 25-jähriger Praxis im Shoto-Kempo-Ryu - Praktiker und Karatelehrer zugleich, widmet er seine Aufmerksamkeit unter anderem auch der Ausbildung von „Budo- Pädagogen“. Dr. Jörg-M. Wolters weist in seinen zahlreichen Arbeiten und Veröffentlichungen, soweit sie sich mit „Budo“ und den Kampfkünsten beschäftigen, immer wieder auf den hohen erzieherischen Wert der Kriegskünste hin und betont in diesem Zusammenhang Bedeutung und Wert der Karatestile, ihrer Historie und ihrer großen Meister. Unsere Aufgabe als Karatelehrer im DJKB ist es, die vielfältigen edukativen Möglichkeiten unserer Kampfkunst in den Dojo und Vereinen auszuschöpfen und fruchtbar werden zu lassen. Als „Sensei“ über das eigene Beispiel und Vorbild junge Karateka für Karate- Do begeistern! JKA-Karate 43
Karate und Karate-Do: Wettkampfsport und Kampfkunst zwischen Tradition und Moderne Spricht man heute ganz allgemein von "Karate" empfinden - und wissen - die Leute unterschiedlich, worum es geht. Längst kann man hier nicht einvernehmlich von einem einheitlichen Konzept darüber ausgehen, was mit dem Begriff "Karate" gemeint ist. Ganz verschieden sind die Ideen, Ideologien, aber auch Techniken und Praktiken – der Aktiven oder der mutmaßlich einigermaßen sachverständigen Laien oder (Vor-)Urteile von nur am Rande Interessenten. Dass "Karate" kein allgemein verbindliches Konstrukt von Etwas ist, das über die Vorstellung, dass es sich um eine überlieferte fernöstliche Methode von vor allem schnellen und wuchtigen wie präzisen Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken handelt, hinaus geht, oder die schon speziellere Frage, ob Hebel und Würfe oder auch Würgegriffe und Nervenpunkttechniken und die Anwendung von urtümlichen Waffen (Kobudo) auch zum Karate gehören, hat mehrere Gründe: 1. China-Hand / Leere Hand ? Nicht nur, weil dieser Begriff als solcher schon zu Beginn seiner Entstehung in Japan von der ursprünglichen Bedeutung als Name und Kennzeichnung für die Kampfkunst ("Te"), aus China, (wörtlich "Tang-Hand", "Kara" in rein japanischer und "To" in sino-japanischer Lesung) im Verlauf seiner Geschichte durch simple Verwendung eines anderen, neuen Schriftzeichens bzw. Ideogramms für das im Klangbild aber gleich gebliebene japanische "Kara" einfach umgedeutet wurde: Fortan wurde aus der "China-Hand" die japanische "leere Hand". Dies ist, wie wir wissen, auf den als Begründer (Soke) des modernen Karate geltenden Funakoshi vom Inselreich Ryukyu mit seiner Hauptinsel Okinawa (* 1868; † 1957) zurückzuführen, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts die bis dahin stets im Geheimen trainierte Kampfkunst systematisch in die japanische Öffentlichkeit brachte. Darin liegt, wenn man so will, ebenso eine Anspielung auf die "Leere" im Zen-Buddhismus, dem Funakoshi zugewandt war, wie auf die Tatsache, dass diese Kunst eben auch mit leerer Hand, also primär unbewaffnet ausgeübt wird. Aber darüber lässt ich natürlich streiten... Funakoshi soll jedenfalls sowohl die alten Systeme des Shorin-Ryu (Shuri-Te) als auch Shorei-Ryu (Naha-Te) gemeistert haben. Sein dann im Wesentlichen auf dem okinawaischen Matusmura Shorin Ryu Kara Te basierender neuer, eigener Karate-Weg (der 1922 zuerst von ihm als "Ryu Kyu Kempo Karate" publiziert und später, 1925, "Rentan Goshin Karate Jutsu" genannt, aber ausdrücklich nicht als "Stil" verstanden wurde) fand seit dem - unter Rückgriff auf seinen Künstlernamen "Shoto", unter dem er Gedichte schrieb - schließlich die heute wohl weltweit größte Verbreitung einer Karaterichtung als "Shotokan"- Karate. 44 JKA-Karate Dr. Jörg- M. Wolters, Shoto-Kempo-Kai Kampfkunst-Akademie Ohne dies hier kritisieren und die mittlerweile ja hinreichend durch Bewährung voll bestätigte Berechtigung bestreiten zu wollen, bleibt mit der "Japanisierung" der ursprünglichen Kunst mit chinesischen (auch früheren indischen) Wurzeln die Frage offen, ob nicht auch damit nicht nur eine eigenständige, erfolgreiche und wertvolle japanisch geprägte Kunst (wie viele) entstanden, sondern - auch - ein Verlust der originären technischen und Wesens-Inhalte von Quanfa (chin.) oder Kempo (jap.) eingetreten ist. Dies ist eine eher rhetorische Frage. Unstrittig ist ja die chinesische Herkunft der Faustkampfkunst aus den Wurzeln des "Shaolin- Quanfa", (jap. "Shorinji-Kempo") und sein Bezug zum Chan-/Zen-Buddhismus und legendären Urvater aller Kampfkünste, dem buddhistischen Mönch Puti Damo (chin.), oder Daruma Taishi (jap.) bzw., bekannter, Bodhidharma (ind.) aus Südindien, der im 6.Jhd. dem Shaolin-Kloster vorstand. Er soll mit seinen gymnastischen Übungen der von ihm entwickelten sogenannten "18-Hände-Buddhas" ("Sho-pa-lo-han-sho") die entscheidenden Grundlagen für die zuerst körperliche aber auch bewegungsmeditative Ausbildung der Klosterschüler und Mönche in Shaolin sowie daraus (in der Not ebenso wie aus neugieriger Forschung und nicht zuletzt per Zufall) entwickelter effektiver Kampftechniken gewesen sein. Man wird also vermuten dürfen, dass viel philosophisches und auch psychologisches Wissen um die Kampfkünste sowie mentale wie gesundheitliche Aspekte des "Wushu" (jap. "Bujutsu") und später des vom Zen geprägten "Wudao" (jap. "Budo") verloren gegangen ist, ja hat gehen müssen – und neuerdings wieder mühselig zu rekapitulieren versucht wird. Die diesbezügliche Unterscheidung zwischen Omote und Okuden, also die vordergründige und die esoterische (verborgene, unsichtbare) Lehre in der Kampfkunst im Sinne des Shu-Ha-Ri, der auf letztlich meisterliche Freiheit durch Wissen und Verstehen angelegten Lehre, hebt ja genau ab auf diese bedeutsame Unterscheidung zwischen nur oberflächlicher ("Shu") und essentieller, vertiefter ("Ha") wie transzendierender ("Ri") Auseinandersetzung mit dem entweder nur oder mehr äusseren (körperlichen) Bewegungssystem oder eben auch inneren (geistigen), spirituellen Wesen der Kampfkunst. 2. Shotokan / Shotokai ? Und schon taucht jetzt ein nächstes mögliches Missverständnis und damit ein wesentlicher Grund zu unterschiedlicher Auffassung über das "wahre" Karate auf, denn an der Anerkennung von Karate als eine nationale Kampfkunst und der nur mit einigen weiteren Abweichungen vom Original möglichen, aber zur Etablierung in Japan notwendigen "Japanisierung" in den Folgejahren waren am Ende nicht unwesentlich ausgerechnet jene Schüler von Funakoshi beteiligt, mit denen
Seite 1 und 2: Osterlehrgang 2007 Nach dem überra
Seite 3 und 4: Neue Wege gehen? Eine Anregung und
Seite 5 und 6: Gedanken zum Prüfungswesen Immer w
Seite 7: Bayerische Meisterschaft Am 24.03.
Seite 11: Karate und Karate-Do: Wettkampfspor
Seite 14 und 15: Karate und Karate-Do: Wettkampfspor
Seite 16: JKA-Karate 51
Seite 21 und 22: 56 JKA-Karate

Osterlehrgang 2007 in Troisdorf - Deutscher JKA-Karate-Bund e.V.

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?