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Johannes Gommel

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Leibliche Nöte sind niemals so groß als die Not, wenn der Herr einst einen nicht brauchen kann in<br />

seinem Reich. Da stehen die Seelen und jammern, klagen und heulen, denn die Türe ist vor ihnen<br />

verschlossen. Sie haben in dieser Zeit nur gesorgt fürs Leibliche, aber nicht daran gedacht, daß sie<br />

frei werden sollten von allen ihren Leidenschaften und Eigenheiten. Die Menschen möchten nur im-<br />

mer für diese Zeit Güter sammeln und sorgen, daß sie es gut haben; aber das Himmlische verlieren<br />

sie dabei, es ist ihnen nicht so wichtig, sie möchten lieber hier Genuß und nichts, gar nichts entbeh-<br />

ren, und wissen nicht, was es ist, wenn man so wenig an das denkt, für das Heil der Seele zu sorgen.<br />

Geht nicht alles in dieser Zeit an dir vorüber, Freud und Leid? Nimmt nicht alles ein Ende? Und du<br />

willst dich festhalten an den zeitlichen Gütern und irdischen Freuden? Du weinst und klagst, wenn<br />

dir’s nicht nach Wunsch geht, und alles, alles zerrinnt dir doch unter den Händen. Ein Tag um den<br />

andern geht dahin und wird abgezogen von deiner Lebenszeit und dennoch hältst du dich fest an<br />

dem, was in dieser Zeit ist.<br />

11<br />

Verträumet nicht so viel Zeit mit dem, was auf Erden ist, daß ihr sorget hinaus zu kommen; sorget<br />

vielmehr für das, daß ihr eurem Heiland doch im täglichen Leben gefallen möget. Dort in eurem Be-<br />

ruf, dort sieht der Heiland, ob ihr treue Nachfolger seid und solche, die schaffen ihr Heil; dort hinein<br />

blickt der Herr mit seinen heiligen Liebesaugen und sieht, ob ihr treu seid auch im Geringsten, und<br />

ob ihr eure Gaben für Ihn verwendet. Was hülfe es, wenn ihr alle Güter dieser Zeit hättet und wann<br />

das Tor der Ewigkeit sich öffnet, ihr weichen müßtet von den Augen des Herrn. Wäre das nicht viel<br />

schrecklicher als hier nichts zu besitzen? O möchtet ihr doch dafür sorgen, daß ihr drüben etwas<br />

habt, drüben eine Heimat, dort Güter, die nicht veralten, dort Kleider der Gerechtigkeit. Wenn du<br />

auch hier nur ein Kleidlein hättest, aber Frieden in deinem Herzen, du wärest reicher und glückli-<br />

cher als eines, das die ganze Welt besäße und keinen Heiland hätte. Frieden mit Gott muß man ha-<br />

ben, dann ist man glücklich, dann ist man vergnügt, auch wenn man arm ist und gar nichts besitzt.

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