Johannes Gommel
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Solange ihr immer noch viel lieber andere Unterhaltungen pfleget, als von dem zu reden, was dro-<br />
ben ist, so lange seid ihr auch noch nicht fähig, im reinen Licht zu wohnen; denn dort redet man von<br />
nichts sonst als von dem, wie man den Herrn verherrliche und seinen süßen Jesunamen lobe und<br />
preise. Alles, was man tut in jenem reinen Licht, geschieht zur Ehre des Herrn; jedes Blümlein, das<br />
man pflückt in dem Garten Gottes, das nimmt man in seinem Namen und denkt dabei an seine Güte<br />
und Liebe; jede Frucht, die man dort bricht, genießt man im Aufblick auf den, der sie geschenkt hat<br />
und lobt dabei seinen heiligen Namen. Alles, was man tut und beginnt, tut man Ihm zur Ehre und<br />
preist Ihn dafür, daß Er einen würdigt, etwas für Ihn zu tun. Feiert man Freudenfeste, so geschieht<br />
es nur zur Ehre des hochgelobten Herrn. Wird eines eingeführt in dieses reine Königreich, so preist<br />
man nicht jene Seele, sondern Den, der sie freigemacht und helle gewaschen hat in Seinem Blut.<br />
Alles geschieht Ihm zur Ehre und alles geschieht in Seinem Namen.<br />
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Es ist etwas Herrliches, wenn man weiß, der hohe Gottessohn ist der Freund, der Bruder, ja der<br />
Bräutigam der Seele. Es ist etwas Herrliches, wenn man die Gewißheit hat, daß man nach dem Able-<br />
gen dieser Hülle bei Ihm sein darf in Seinem Reich; wenn man mit der Gewißheit hinüber geht, daß<br />
man Unaussprechliches antrifft und dann nicht aufhören wird, Ihn zu loben und zu preisen. Darum<br />
nützet eure Gnadenstunden aus, wachet und gehet mit jedem Schritt dem Himmel zu. Übergebet<br />
euch an jedem Morgen dem Heiland und leget euch kindlich in Seine Hirtenarme, dann werdet ihr<br />
gewisse Tritte tun und die Heimat erreichen. Noch keines hat es bereut, wenn es den Erdentand und<br />
das eitle Wesen verlassen und das fleischliche und sinnliche Wesen überwunden hat; aber da hat<br />
man Reue, wenn man die Welt genossen und dem Fleisch gelebt hat, wenn man von Gott und dem<br />
Ewigen nichts wissen wollte, wenn man das zurückgewiesen hat, was einen hätte glücklich machen<br />
können. Lasset nicht nach mit Gebet und Flehen Tag und Nacht, ringet und kämpfet, auf daß ihr<br />
das Ziel erreichet.<br />
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