Brief an die Freunde der GGE Nr. 21 - Geistliche Gemeinde ...
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Jürgen Nitz und Alfred Mayer (Kaufering):<br />
Das Thema geistlicher <strong>Gemeinde</strong>aufbau ist zentrales Anliegen <strong>der</strong><br />
<strong>GGE</strong>. Dazu wollen wir in loser Reihenfolge Pfarrer und kirchliche<br />
Mitarbeiter zu Wort kommen lassen, um auf <strong>die</strong>sem Weg <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
Interessierten Einblick in den geistlichen Alltag von <strong>Gemeinde</strong>n zu<br />
geben. Dieses Mal führte <strong>der</strong> Weg nach Kaufering. Dort sprach<br />
Katja Lehm<strong>an</strong>n mit Pfarrer Jürgen Nitz und Diakon Alfred Mayer<br />
über missionarischen <strong>Gemeinde</strong>aufbau in <strong>der</strong> Volkskirche.<br />
Die ev<strong>an</strong>gelische Paulusgemeinde in Kaufering<br />
- ein Porträt<br />
1971 bewarb sich Friedrich Aschoff auf eine neu ausgeschriebene<br />
Pfarrstelle im oberbayerischen Kaufering. Etwa<br />
ein Jahr später bezog <strong>die</strong> internationale Missionsorg<strong>an</strong>isation<br />
Jugend mit einer Mission ihr erstes deutsches Zentrum<br />
im nur sieben Kilometer entfernten Hurlach. Bald<br />
schon entst<strong>an</strong>d ein erster Kontakt zwischen Pfarrer<br />
Aschoff und den Jugendlichen aus aller Welt, <strong>die</strong> in das alte<br />
Fuggerschloss in Hurlach gezogen waren. Auf <strong>die</strong>sem<br />
Wege machte Friedrich Aschoff seine ersten Erfahrungen<br />
mit <strong>der</strong> charismatischen Bewegung, <strong>die</strong> auch in seiner<br />
<strong>Gemeinde</strong> erste Impulse setzte. Die Pauluskirche entwikkelte<br />
sich in den folgenden Jahren zu einer charismatisch<br />
lebendigen <strong>Gemeinde</strong>, <strong>die</strong> nicht nur den kleinen Ort im<br />
Dek<strong>an</strong>at Weilheim nachhaltig prägte, son<strong>der</strong>n darüber<br />
hinaus auch Auswirkungen auf <strong>die</strong> geistliche Situation <strong>der</strong><br />
gesamten Region hatte. Bevor Friedrich Aschoff in den<br />
Ruhest<strong>an</strong>d ging, gesellte sich mit Jürgen Nitz ein junger<br />
und motivierter Pfarrer zu seinem schon eingespielten<br />
Team dazu. Ein engagierter Kirchenvorst<strong>an</strong>d, ein erfahrener<br />
Diakon, Alfred Mayer, und eine lebendige <strong>Gemeinde</strong><br />
sind gewissermaßen das Erbe, das Jürgen Nitz von seinem<br />
4<br />
Interview<br />
„<strong>Gemeinde</strong> lebt von positiven<br />
Sp<strong>an</strong>nungsbögen“<br />
Konfirmation in Kaufering<br />
Vorgänger übernehmen konnte. Denn seit 1999 ist Jürgen<br />
Nitz erster Pfarrer vor Ort. Nitz erlebte während seiner<br />
Stu<strong>die</strong>nzeit als Jugendmitarbeiter einen geistlichen Aufbruch<br />
in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> von Pfarrer Gotthold Karrer in<br />
Senden. Mit Gotthold Karrer ist Nitz auch heute noch<br />
freundschaftlich verbunden.<br />
Alfred Mayer ist seit sechzehn Jahren Diakon in Kaufering<br />
und ist neben seinen Aufgaben in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />
für <strong>die</strong> Jugendarbeit, <strong>die</strong> Arbeit mit jungen<br />
Erwachsenen und <strong>die</strong> christlich-therapeutische Begleitung<br />
von Menschen in Lebenskrisen ver<strong>an</strong>twortlich. Diakon<br />
und Pfarrer verbindet eine enge Freundschaft, <strong>die</strong> auch<br />
ihre berufliche Zusammenarbeit beflügelt. Beide sind<br />
musikbegeistert und för<strong>der</strong>n neue Entwicklungen im<br />
<strong>Gemeinde</strong>leben und bei <strong>der</strong> Gottes<strong>die</strong>nstgestaltung.<br />
Durch <strong>die</strong> Visitation <strong>der</strong> Regionalbischöfin hat <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>, beson<strong>der</strong>s durch ihre erfolgreiche Kin<strong>der</strong>-<br />
Jugend- und Konfirm<strong>an</strong>denarbeit und <strong>die</strong> gelebte Wertschätzung<br />
unterschiedlicher Frömmigkeitsstile, auch auf<br />
<strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> bayerischen L<strong>an</strong>deskirche große Bestätigung<br />
erfahren. Die Zusammenarbeit mit dem Dek<strong>an</strong>at,<br />
<strong>der</strong> katholischen Kirche und <strong>an</strong><strong>der</strong>en geistlichen Gruppierungen<br />
hat sich in den letzten Jahren erfreulich gut entwickelt.<br />
Die geistliche Einheit wird betont und eine herzliche<br />
Offenheit prägt das Mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Beim praktischen<br />
<strong>Gemeinde</strong>bau hat <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong>leitung eine gemeinsame<br />
Arbeitsgrundlage gefunden: <strong>die</strong> „natürliche <strong>Gemeinde</strong>entwicklung“<br />
von Christi<strong>an</strong> Schwarz. Es gibt eine dezentrale<br />
Leitungsstruktur mit dem Kirchenvorst<strong>an</strong>d und Beauftragten<br />
für einzelne Arbeitsbereiche, wie Gebet, Kin<strong>der</strong>gottes<strong>die</strong>nst<br />
und Hauskreise.<br />
Seit dem Beginn von Pfarrer Nitz ist nicht nur <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> Jugendlichen und <strong>der</strong> jungen Familien in <strong>der</strong> Pauluskirche<br />
weiterhin stetig gewachsen, auch <strong>die</strong> gesamte<br />
<strong>Gemeinde</strong> entwickelt sich in dynamischer und lebendiger<br />
Weise weiter. Schwierigkeiten bleiben natürlich nicht aus,<br />
beson<strong>der</strong>s wenn es um <strong>die</strong> richtige Bal<strong>an</strong>ce zwischen geistlicher<br />
Erneuerung und Tradition geht. Wie m<strong>an</strong> damit<br />
produktiv umgehen k<strong>an</strong>n, berichten Jürgen Nitz und<br />
Alfred Mayer in dem hier folgenden Interview.