09.02.2013 Aufrufe

Prospekt - AT&S

Prospekt - AT&S

Prospekt - AT&S

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

endbesteuerten oder mit dem 25%-igen Sondersteuersatz zu versteuernden Kapitalerträgen in<br />

Zusammenhang stehen, sind sie auch im Rahmen der Regelbesteuerung nicht abzugsfähig.<br />

Verluste aus Teilschuldverschreibungen können beim Privatanleger nur mit bestimmten anderen<br />

Einkünften aus Kapitalvermögen (mit Ausnahme von, unter anderem, Zinserträgen aus Bankeinlagen<br />

und sonstigen Forderungen bei Kreditinstituten) und nicht mit Einkünften aus anderen Einkunftsarten<br />

ausgeglichen werden. Ein Verlustausgleich ist nur im Rahmen einer Veranlagung möglich. Ein<br />

Verlustvortrag ist nicht möglich.<br />

Aus den Teilschuldverschreibungen erzielte Einkünfte unterliegen in der Regel auch im<br />

Betriebsvermögen natürlicher Personen dem im Wege des KESt-Abzugs erhobenen besonderen 25%igen<br />

Steuersatz, wobei jedoch bei Einkünften aus realisierten Wertsteigerungen eine Aufnahme in die<br />

Steuererklärung zu erfolgen hat. Abschreibungen auf den niedrigeren Teilwert und Verluste aus der<br />

Veräußerung, Einlösung oder sonstigen Abschichtung von Teilschuldverschreibungen (auch von vor<br />

dem 1. April 2012 erworbenen Teilschuldverschreibungen) sind im betrieblichen Bereich vorrangig mit<br />

positiven Einkünften aus realisierten Wertsteigerungen von Finanzinstrumenten zu verrechnen, ein<br />

verbleibender Verlust darf nur zur Hälfte mit anderen Einkünften ausgeglichen oder vorgetragen<br />

werden.<br />

Körperschaften, für die die Kapitalerträge Betriebseinnahmen darstellen, können auch weiterhin den<br />

Abzug der Kapitalertragsteuer durch Abgabe einer Befreiungserklärung gegenüber der auszahlenden<br />

oder depotführenden Stelle vermeiden. Einkünfte aus den Teilschuldverschreibungen unterliegen dem<br />

allgemeinen Körperschaftsteuersatz in Höhe von 25 %. Für Privatstiftungen gelten Sondervorschriften<br />

(Zwischensteuer, kein KESt-Abzug).<br />

Zur künftigen Rechtslage unter dem Budgetbegleitgesetz 2011 und dem Abgabenänderungsgesetz 2011<br />

existieren gegenwärtig weder Judikatur noch Richtlinien oder Verordnungen des Finanzministeriums<br />

noch eine gesicherte Anwendungspraxis der auszahlenden und/oder depotführenden Stellen, sodass sich<br />

noch Änderungen der Rechtlage oder der tatsächlichen Umsetzung und der Praxis gegenüber der hier<br />

dargestellten Rechtslage ergeben können.<br />

Nicht in Österreich ansässige Anleger<br />

Natürliche Personen, die in Österreich weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt<br />

haben, und juristische Personen, die in Österreich weder ihren Sitz noch den Ort ihrer Geschäftsleitung<br />

haben (beschränkt Steuerpflichtige), unterliegen mit Einkünften aus den Teilschuldverschreibungen in<br />

Österreich nicht der Steuerpflicht, sofern diese Einkünfte nicht einer inländischen Betriebsstätte<br />

zuzurechnen sind (hinsichtlich der EU Quellensteuer siehe jedoch gleich unten).<br />

Werden Kapitalerträge einschließlich realisierter Wertsteigerungen aus den Teilschuldverschreibungen<br />

in Österreich bezogen (inländische auszahlende oder depotführende Stelle), kann ein Abzug der KESt<br />

unterbleiben, wenn der Anleger der Stelle seine Ausländereigenschaft nach den Bestimmungen der<br />

österreichischen Einkommensteuerrichtlinien nachweist. Wurde KESt einbehalten, hat der Anleger die<br />

Möglichkeit, bis zum Ablauf des fünften Kalenderjahres, das auf das Jahr der Einbehaltung folgt, beim<br />

zuständigen österreichischen Finanzamt die Rückzahlung der KESt zu beantragen.<br />

EU-Zinsrichtlinie und Umsetzung in Österreich<br />

Die Richtlinie 2003/48/EG des Rates vom 3. Juni 2003 im Bereich der Besteuerung von Zinserträgen<br />

(EU-Zinsrichtlinie) sieht einen Informationsaustausch zwischen den Behörden der Mitgliedstaaten über<br />

Zinszahlungen und gleichgestellte Zahlungen durch Zahlstellen eines Mitgliedstaates an in einem<br />

anderen Mitgliedstaat oder bestimmten assoziierten und abhängigen Gebieten steuerlich ansässige<br />

natürliche Personen vor.<br />

Österreich hat die EU-Zinsrichtlinie mit dem EU-Quellensteuergesetz umgesetzt, das anstelle eines<br />

Informationsaustausches die Einbehaltung einer EU-Quellensteuer vorsieht. Dieser unterliegen Zinsen<br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!