Nur Abfall? - Model Holding AG

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ABFALLWELTEN Umweltschutz ist ein Thema, das überall bekannt ist. Es wird jedoch nicht in allen Ländern gleich gehandhabt. Die Model Gruppe ist in diversen europä - ischen Ländern tätig und auch hier bestehen Unterschiede. Es sollen verschiedene Blickwinkel aufgezeigt werden. Auf Seite 3 ist die Situation auf den Philippinen kurz beschrieben. Um einiges strikter geht es hingegen in der Schweiz zu. Insbesondere die Kehrrichtverbrennungsanlage vom Kanton Thurgau kommt zu Wort, da hier der Hauptsitz der Model Gruppe liegt. Als Vergleich dient ein Einblick in die Verhältnisse in Polen, wo die Problema - tiken wieder etwas anders liegen. KVA Thurgau als Organisation Umweltschutz ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur des Verbandes KVA Thurgau. Die KVA Thurgau bekennt sich zu einer gesetzeskonformen umweltschützenden Geschäftstätigkeit und sieht sich als ein kompetentes, selbstkritisches Dienstleistungsunternehmen im Umweltschutzbereich. Die KVA Thurgau bewirkt in ihrem Einzugsgebiet und darüber hinaus durch gezielte Massnahmen die Förderung des Umweltbewusstseins und die 4 Grenzenloser Reduktion der Abfälle. Die anfallenden Reststoffe verwertet die KVA Thurgau mit einer sicheren und umweltverträglichen Technologie. Durch einen offenen Dialog festigt die KVA Thurgau das Vertrauen in ihre Mitgliedgemeinden, die Bevölkerung, ihre Mitarbeiter und ihre Partner. Mit einem Qualitäts- und Umweltmanagement - system stellt die KVA Thurgau die permanente Transparenz ihrer Tätigkeit sicher. Der Verband KVA Thurgau fördert durch eine aktive Information und Beratung die Vermeidung, Verminderung und Verwertung der Abfälle aus den Siedlungen, dem Gewerbe und der Industrie. Die unvermeidbaren Abfälle werden fachgerecht gesammelt und sortiert sowie mit Unterstützung einer umweltkonformen Technologie recycelt, thermisch verwertet und/oder deponiert. Die KVA Thurgau unterstützt die Mitgliedergemeinden in ihren Abfallfragen und koordiniert die verschiedenen Aktivitäten zwischen den Gemeinden und über den Kanton hinaus. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Kehrichtverbrennungsanlage in Weinfelden, dem RAZ Hefenhofen und den Deponien Pfyn und Kehlhof und tragen mit ihrem Wirken zu einer sauberen Abfallbewirtschaftung bei. Seit 1997 ist die Kehrichtverbrennungsanlage Thurgau in Betrieb. In diesen gut 10 Jahren wurden weit über eine Million Tonnen Abfälle sauber thermisch verwertet. KVA Thurgau schätzt die Thurpapier als kompetenten Kartonentsorger Der Verband KVA Thurgau arbeitet schon seit etlichen Jahren mit der zur Model Gruppe gehörenden Thurpapier zusammen, die einen Grossteil der anfallenden Papier- und Karton - abfälle verwertet. «Unsere Kooperation funktioniert tadellos», ist Abteilungsleiter Dieter Nägeli von der KVA Thurgau sehr zufrieden. «Unser Part sind vor allem die Vertrags- und Preisverhandlungen, die operative Abwicklung findet direkt mit den Sammelpartnern und Verwertern statt.» Outsourcing von Altpapiersammlungen Vor allem Vereine und Schulen verdienen sich durch das Sammeln von Altpapier und Karton zusätzliches Geld für ihre Vereins- oder Klassenkassen. Die Sammlungen werden direkt mit der Texta AG, St.Gallen koordiniert und die Anlieferungen erfolgen zur Thurpapier. Rund 3600 Tonnen Karton sammeln die Thurgauer in einem Jahr, das sind 19 Kilo pro Einwohner. Dafür ist eine durchdachte Logistik notwendig. Auf Grund der langjährigen Zusammenarbeit funktioniert alles reibungslos. Die KVA versorgt die Thurpapier auch vollumfänglich mit Prozessdampf, damit die Verbrennung von Erdöl und Gas reduziert wird. Dies führt zu einer ausgezeichneten CO2 Bilanz. Sammeln allein ist zuwenig «Früher gab es nur Abfälle, heute ist uns klar, dass es neben Abfällen auch Wertstoffe und Rohstoffe gibt. Die Rohstoffe werden immer weniger, das Recycling wird daher wichtiger», gibt Dieter Nägeli zu bedenken. Als Produzent von Recycling Artikeln trägt die Thurpapier einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die aus Abfällen gewonnenen Produkte wieder unters Volk kommen. Aber auch auf der Konsumentenseite ist Verantwortung gefragt: «Der Kreislauf funktioniert nur, wenn der Endverbraucher möglichst viele wiederverwertete Produkte bewusst kauft und verwendet.» Jeder Einzelne ist also gefordert, seinen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Umweltschutz Abfallbeseitigung in Polen Die Abfallpolitik in Polen ist durch die polnische und EU Gesetzgebung bestimmt. Das heisst, dass alle EU Vorschriften in Polen gültig sind. Es gibt viele Richtlinien und Gesetze, wobei die folgenden die Wichtigsten sind: 1. Die Abfallwirtschaft des Landes 2. Recycling von gebrauchten, beseitigten Autos 3. Elektronik und Haushaltgeräte 4. Verpackungen und Verpackungsabfall 5. Abfallgesetz 6. Herstellerpflicht (unter anderem Produktund Ablagerungsgebühren) 7. Umweltschutz 8. Sauberkeit in Gemeinden (die kleinste und nächste zu Selbstverwaltungseinrichtungen) Ab 2009 muss die Recyclingquote der gebrauchten Verpackungen für alle Länder (ausser Polen, Zypern und Malta) mindestens 55% betragen. Einige Bestimmungen in Polen In den meisten Fällen hat Polen ihre Landes- Verordnungen der EU angepasst. Sie haben aber zum Beispiel bis 2014 Zeit, um striktere Regeln zur Verwertung von Verpackungen einzuführen. Die Recyclingquote ist gegenwärtig bei 25%, für 2007 sind 36.6% geschätzt. Polen muss den Abfall trennen. Die Bevölkerung ist verpflichtet, Glas, Metall, Plastik, Papier (separate Säcke) und biologischen Abfall separat zu entsorgen. Ausserdem muss jeder Bürger gebrauchte elektronische langlebige Batterien zu Sammelstellen oder zum Handel oder Hersteller zurück bringen. Die Abfallgrundsätze sind bei einigen Branchen wie Medizin, elektronischen Geräten, Gefahrgut, Fäkalien, Chemikalien etc. verschieden. Gebrauchte Autos sind ein enormes Problem. Wohin mit den inzwischen nicht mehr fahrtüchtigen Fahrzeugen? Polen hat bis heute ungefähr 2 Mio. sehr alte Autos importiert. Um die Situation in den Griff zu bekommen müssen alle, die über 1000 Autos pro Jahr verkaufen, die gebrauchten Autos verschrotten. Ansons - ten bezahlt man rund 130 Euro pro Auto. Die Verschrottungsstellen dürfen höchstens 50 km vom Standort des Autobesitzers entfernt sein. Einrichtungen, welche für die Verschrottung oder Zerlegung zuständig sind, müssen einen Recyclingstand von 85% des Autogewichtes erreichen, sonst zahlen sie ebenfalls Gebühren. Abfallmengen in Polen im 2004 (in Mio. Tonnen) Total 11.802 Biologisch 2.486 Papier und Karton 2.114 Plastik 1.529 Glas 0.889 Metall 1.521 Die Prognosen für Abfallmengen (in Mio. t) sind: für 2014 = 12.290 für 2018 = 12.962 Die Prognose für Recycling im 2007: Papier und Karton: 48% (höchste Stufe) Glas: 40% Plastik: 25% Verwertungsmengen in Polen im 2006 im Vergleich zur EU (in Mio. Tonnen) Aktuelle Mindestmengen Mengen für Recycling 2006 gem. EU (in 2008) Plastik 0.070 0.1627 Papier und Karton 0.825 0.9763 Glas 0.400 0.6686 Basierend auf der Landesverordnung über Abfallbehandlung 5 Mio. Tonnen 4 3 2 1 0 1985 1990 1995 2000 2005 ABFALLWELTEN Abfallmengen in der Schweiz im 2005 (in Mio. Tonnen) Total 15.671 Bauabfälle 11.9 Siedlungsabfälle 4.99 davon verwertet: 2.41 z.B. Altpapier 1.24 Glas 0.3 elektrische und elektronische Geräte 0.0825 PET Flaschen 0.0316 Verbrannte Abfallmenge 3.14 Verbrennungskapazität der KVA 2005: 3.377 Situation in der Schweiz Rücklaufquoten: Altglasrecycling 96% Papier und Karton ca. 77% PET Getränkeflaschen > 75% Total Siedlungsabfälle in der Schweiz im Jahr 2005: 4.94 Mio. Tonnen Entwicklung der Separatsammlungen und der Siedlungsabfälle (Quelle: BAFU 2007) Separat ges. 51% 2.5 Mio. Tonnen 335 kg/Einwohner ■ div. Recycling ■ Glas ■ Papier ■ Kompost ■ Siedlungsabfälle 2.44 Mio. Tonnen 327 kg/Einwohner 5
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