August-Ausgabe des BEK-Forum - Bremische Evangelische Kirche
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Diakonische Jugendhilfe bündelt Kräfte<br />
Ende <strong>August</strong> rücken werden die traditionsreichen<br />
dia konischen Stiftungen St. Petri und Alten Eichen<br />
noch näher zusammenrücken und mit einem Anteil<br />
von jeweils 50 Prozent die „Diakonische Jugendhilfe<br />
Bremen gGmbH“ mit Sitz auf der Plantage in Findorff<br />
gründen. Damit geben beide Stiftungen Arbeitsfelder<br />
an die neue Gesellschaft ab. Mit diesem ersten<br />
Schritt auf dem Weg einer engeren Zusammenarbeit<br />
– ein zweiter folgt im kommenden Jahr - wollen Alten<br />
Eichen und St. Petri mehrere Fliegen mit einer Klappe<br />
schlagen. Detlev Busche, Leiter der Stiftung Alten<br />
Eichen, skizziert die Eckpunkte: Strukturierung der<br />
ohnehin schon bestehenden Kooperation, Sicherung<br />
und Ausbau der Marktposition, Optimierung <strong>des</strong><br />
Verwaltungsapparates in beiden Einrichtungen und<br />
eindeutige Ausrichtung auf ein diakonisches Profil.<br />
Vernetzung mit den Stadtteilen<br />
Busche erläutert die Stichworte: „Zusammen sind wir<br />
stärker auf dem Markt der Jugendhilfe, wir ergänzen uns<br />
hervorragend in unseren jeweiligen Schwerpunkten<br />
und Fachlichkeiten. St. Petri ist spezialisiert auf<br />
die so genannte Sozialraumarbeit, das heißt, in<br />
der Stadtteilarbeit sowie der offenen Kinder- und<br />
Jugendarbeit, und unterhält Kita- und Hortgruppen.<br />
Alten Eichen dagegen hat seinen Schwerpunkt in<br />
der ausdifferenzierten stationären Arbeit, der Heimun terbringung,<br />
setzt inzwischen aber auch zunehmend<br />
auf stadtteilbezogene Arbeit, erste Projekte laufen in<br />
Huchting, Borgfeld und Horn-Lehe.“<br />
Busche und sein Kollege Wilfried Möhlmann von St.<br />
Petri sind sich sicher, dass die Kinder- und Jugendhilfe<br />
künftig noch intensiver in den jeweiligen Stadtteilen<br />
vernetzt werden muss. Möhlmann: „Wir müssen<br />
die Möglichkeiten anzapfen, die der Stadtteil bietet<br />
und diese mit unseren stationären, teilstationären,<br />
ambulanten und Familien aufsuchenden Hilfen sowie<br />
unseren offenen Angeboten ergänzen.“<br />
Zusammenschluss auf Augenhöhe<br />
Wilfried Möhlmann ergänzt, dass die Gründung der<br />
gemeinsamen Diakonischen Jugendhilfe Bremen auch<br />
die Verwaltungen der beiden Stiftungen bündeln und<br />
optimieren solle. Busche gibt ein Beispiel: „Alten<br />
Eichen kann nicht allein die notwendige zweite Kraft<br />
finanzieren, um das Finanz- und Rechenwesen angemessen<br />
selbst zu organisieren. Dies gelingt uns jetzt<br />
dank der Zusammenlegung.“ Möhlmann und Busche<br />
versichern jedoch, dass es bei der Optimierung der<br />
Verwaltungen zu keinen Entlassungen kommen<br />
werde. Auch werde in der neuen Gesellschaft weiter<br />
nach Tarif gezahlt. „Wir verstehen uns ausdrücklich<br />
als diakonische Einrichtung mit einem entsprechenden<br />
Profil auch nach innen. Die Tariftreue ist wichtig als<br />
Wertschätzung und damit für die Qualität der Arbeit.“<br />
Für Alten Eichen bedeutet dies, dass der ehemalige<br />
Betriebsrat in eine Mitarbeitervertretung umgewandelt<br />
wird. Aber nach Auskunft von Busche und Möhlmann<br />
haben die Mitarbeitergremien beider Stiftungen die<br />
Neugründung ausdrücklich mitgetragen. Wohl auch,<br />
weil deutlich wurde, dass dieser Zusammenschluss<br />
auf Augenhöhe geschieht.<br />
Zukunftssichere Strukturen schaffen<br />
In der Diakonischen Jugendhilfe Bremen wird die<br />
komplette Verwaltung von Alten Eichen und St. Petri<br />
zusammengefasst. Zudem werden die pädagogischen<br />
Arbeitsfelder Mobile Betreuung, Erziehungsstellen,<br />
Bremer Familienkrisendienst und Teile der Flexiblen<br />
Hilfen in der Gesellschaft angesiedelt. Auch hier<br />
werden zusätzliche personelle Ressourcen erschlossen,<br />
sind sich die Architekten der Kooperation sicher.<br />
War es doch bisher so, dass in diesen Bereichen<br />
eine Zusammenarbeit bestand, aber immer sowohl<br />
Alten Eichen als auch St. Petri Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in vorbereitende Treffen entsandte.<br />
k<br />
kontakt<br />
text Ingo Hartel<br />
fotos Diakonie<br />
Stiftung Alten Eichen<br />
aktuell<br />
Detlev Busche<br />
Horner Heerstraße 19, 28359 Bremen<br />
Telefon 0421/20 46 20<br />
busche@alten-eichen.de<br />
www.alten-eichen.de<br />
St. Petri Kinder-<br />
und Jugendhilfe<br />
Wilfried Möhlmann<br />
Sudwalder Straße 3, 28307 Bremen<br />
Telefon 0421/42 79 50<br />
Wilfried.moehlmann@stpetri-bremen.de<br />
www.stpetribremen.de<br />
Dieses Paarlaufen habe sich erübrigt, da die von<br />
den Stiftungen in die neue Gesellschaft abgetretenen<br />
Arbeitsfelder dezentral vor Ort von den Teams geplant<br />
und geleistet werden.<br />
Geleitet wird die Diakonische Jugendhilfe von<br />
Cornelia Bein (Alten Eichen) und Bernd Schmitt (St.<br />
Petri). Geplant und vorangetrieben haben Busche und<br />
Möhlmann diese neue Struktur. Busche, der nach 34<br />
Jahren Arbeit für Alten Eichen im November in den<br />
Ruhestand geht, und sein Kollege Möhlmann, der ein<br />
Jahr später aus dem Dienst scheidet, wollten nach<br />
eigenen Worten eine Struktur schaffen, die Bestand<br />
hat und die Arbeit der beiden Stiftungen zukunftssicher<br />
macht. Dabei dürfte ihnen ihr gutes persönliches<br />
Verhältnis sicher geholfen haben.<br />
Noch engere<br />
Zusammenarbeit:<br />
Die Stifttungen Alten Eichen<br />
(links) und St. Petri Kinder-<br />
und Jugendhilfe.<br />
Unten (von links):<br />
Wilfried Möhlmann (St. Petri)<br />
und Detlev Busche (Alten<br />
Eichen).<br />
<strong>BEK</strong> <strong>Forum</strong> <strong>August</strong> 2010 9