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Die Philippinen und ihre Agrarreform - keine Bewegung vor ... - Fian

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<strong>Die</strong> <strong>Philippinen</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Agrarreform</strong><br />

tet einen Beitrag dazu, indem es einen öffentlichen Raum<br />

für die Forderungen der Menschen schafft.<br />

1999 haben FIAN <strong>und</strong> die internationale Kleinbauernbewegung<br />

La Via Campesina gemeinsam die weltweite<br />

<strong>Agrarreform</strong>kampagne Brot, Land <strong>und</strong> Freiheit gestartet.<br />

In diesem Rahmen unterstützen sie Kleinbauern<br />

<strong>und</strong> -bäuerinnen <strong>und</strong> Landlosen bei <strong>ihre</strong>m rechtmäßigen<br />

Kampf um Land. Ziel der Kampagne ist es, umverteilende<br />

<strong>Agrarreform</strong>en wieder als ein zentrales Mittel zur Bekämpfung<br />

von Hunger <strong>und</strong> Armut auf die Agenda staatlicher<br />

Politik <strong>und</strong> internationaler entwicklungspolitischer<br />

Akteure zu bringen.<br />

Im Rahmen internationaler Verpflichtungen haben die<br />

<strong>Philippinen</strong> das Menschenrecht auf Nahrung im Rahmen<br />

des UN-Pakts für wirtschaftliche, soziale <strong>und</strong> kulturelle<br />

Menschenrechte anerkannt. Der Pakt weist <strong>Agrarreform</strong>en<br />

eine zentrale Bedeutung bei der Umsetzung des<br />

Rechts auf Nahrung zu. Im ländlichen Raum ist der Zugang<br />

zu Land <strong>und</strong> den notwendigen Produktionsmitteln<br />

für die Mehrheit der Bevölkerung Voraussetzung für die<br />

Umsetzung des Rechts sich zu ernähren.<br />

<strong>Die</strong> von FIAN <strong>und</strong> La Via Campesina organisierten Untersuchungsmissionen<br />

auf den <strong>Philippinen</strong> erwiesen sich<br />

als sehr öffentlichkeitswirksam <strong>und</strong> boten den philippinischen<br />

Bauernbewegungen in <strong>ihre</strong>m Kampf um Land<br />

eine wichtige Unterstützung. Dabei wurden konkrete<br />

Fakten gesammelt <strong>und</strong> dokumentiert wie auch Kontakte<br />

zu den Betroffenen <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>n Organisationen aufgebaut.<br />

Gegenseitiger Austausch <strong>und</strong> direkter Kontakt zwischen den<br />

Betroffenen <strong>und</strong> FIAN ist Voraussetzung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für<br />

eine erfolgreiche <strong>und</strong> dauerhafte Zusammenarbeit.<br />

9. <strong>Die</strong> Fallarbeit der<br />

Bielefelder FIAN-Gruppe<br />

<strong>Die</strong> Bielefelder FIAN-Gruppe begleitet den Fall Uy inzwischen<br />

seit anderthalb Jahren. Nachdem im Frühjahr 2004 Belinda<br />

Formanes von PARRDS (Partnership on Agrarian Reform and<br />

Rural Development Services) <strong>und</strong> Rebecca Ruga, Mitglied der<br />

lokalen Bauernorganisation KMBP (Kilusang Magbubukid ng<br />

Bondoc Peninsula), im Rahmen einer von FIAN organisierten<br />

R<strong>und</strong>reise zu einer Abendveranstaltung in Bielefeld zu Gast<br />

waren, hat sich die Bielefelder Gruppe dazu entschlossen,<br />

den Fall Uy zu übernehmen.<br />

Zunächst bedeutete das für die Gruppe, sich allgemein<br />

über die <strong>Philippinen</strong> <strong>und</strong> insbesondere über das <strong>Agrarreform</strong>programm<br />

CARP <strong>und</strong> den Landkonflikt zu informieren.<br />

Anschließend wurde ein regelmäßiger E-Mail-Kontakt<br />

zu Belinda Formanes <strong>und</strong> Danny Carranza von der PEACE<br />

Fo<strong>und</strong>ation aufgebaut, um die aktuellen Entwicklungen des<br />

Landkonfliktes verfolgen zu können. In Absprache mit den<br />

Leuten <strong>vor</strong> Ort <strong>und</strong> dem internationalen Sekretariat von<br />

FIAN wurde im April 2006 eine FIAN-Eilaktion erarbeitet<br />

<strong>und</strong> durchgeführt. Mitglieder <strong>und</strong> UnterstützerInnen aus<br />

aller Welt forderten die Verantwortlichen im Fall Uy per<br />

Brief <strong>und</strong> Fax auf, das <strong>Agrarreform</strong>programm CARP im Sinne<br />

Passieren verboten - das Abschneiden des Wegs zum Markt als Repression<br />

der PächterInnen <strong>vor</strong>anzutreiben <strong>und</strong> für die Sicherheit der<br />

AntragstellerInnen zu sorgen.<br />

Zum Internationalen Tag der Landlosen (17. April) organisierte<br />

die Bielefelder Gruppe 2006 gemeinsam mit dem<br />

deutschen FIAN-Büro <strong>und</strong> der Gruppe Bondoc Solidarity<br />

aus Hamburg eine Protestaktion <strong>vor</strong> der philippinischen<br />

Botschaft in Berlin. Der Dokumentarfilm Bodenbesitzen.<br />

Stimmen von Philippinischen Kokosbauern der FilmemacherInnen<br />

Janina Dannenberg <strong>und</strong> Johannes Richter wurde an<br />

die Fassade der Botschaft projiziert <strong>und</strong> PassantInnen wurden<br />

aufgefordert, an der Eilaktion teilzunehmen.<br />

Der Kontakt <strong>und</strong> die Zusammenarbeit zwischen der FIAN-<br />

Gruppe Bielefeld <strong>und</strong> der Gruppe Bondoc Solidarity hat bis<br />

heute Bestand. Ein Mitglied der Bielefelder Gruppe hat<br />

an dem von Bondoc Solidarity in Zusammenarbeit mit den<br />

Bauern <strong>und</strong> Bäuerinnen von KMBP <strong>vor</strong>bereiteten Menschenrechtsbeobachtungsprojekts<br />

auf Bondoc teilgenommen.<br />

<strong>Die</strong> Bielefelder FIAN-Gruppe plant weitere Aktionen <strong>und</strong><br />

Informationsveranstaltungen um möglichst viele Menschen<br />

für das Thema Menschenrechte <strong>und</strong> die Situation auf Bondoc<br />

zu sensibilisieren, denn Öffentlichkeit schaffen ist eine<br />

wichtige Komponente der Menschenrechtsarbeit.<br />

14 Dossier - FIAN-Deutschland

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