Elternfibel Lehrergewalt - LOA Lernen ohne Angst
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Opferkinder schützen und stärken<br />
Ausnahmezustand<br />
Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt (Hemmingway)<br />
<strong>LOA</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Angst</strong> e.V.<br />
Während eines eskalierten Konflikts gelten oftmals keine Regeln. Das gilt für beide Seiten,<br />
doch viele Berichte von Opfern zeigen, dass diese sich weit über das zumutbare und oft<br />
auch über das erträgliche Maß hinaus an die „Spielregeln“ gehalten und sich damit schwer<br />
geschadet haben.<br />
Wenn Lehrer lügen und Behörden mauern, haben die Opfer nur noch die Chance des<br />
geordneten Rückzugs und der Schadensbegrenzung. Ob dieser Rückzug von Dauer oder nur<br />
kurzfristig ist, kann meist anhand des Bearbeitungsverlaufs recht schnell entschieden<br />
werden. Oft werden erst während eines Konflikts weitere relevante Tatsachen bekannt, die<br />
die Entscheidung erleichtern.<br />
Es ist extrem wichtig, in dieser Phase auf die Wünsche und Signale des physisch und/oder<br />
psychisch verletzten Kindes einzugehen, um weitere Verletzungen zu verhindern.<br />
Dabei sind die Möglichkeiten der betroffenen Familien oft stark eingeschränkt und umso<br />
mehr gilt das Motto: Ein bisschen Anarchie schadet nie.<br />
Lerne die Regeln, damit du sie brechen kannst (Dalai Lama)<br />
Wenn Schule und Behörden nichts unternehmen, um einem Opferkind schnell und<br />
angemessen zu helfen, sind die Eltern gefragt; und die Palette von Möglichkeiten ist gar<br />
nicht einmal so mager bestückt, wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag.<br />
Auf der einen Seite sind die Opfer dank der allgemeinen Schulpflicht weiterhin per Gesetz<br />
ihren Peinigern ausgeliefert, auf der anderen Seite steht der § 1631 (2) BGB mit der<br />
Maßgabe: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen,<br />
seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Sie haben<br />
also täglich die Qual der Wahl, ob Sie lieber gegen das Schulrecht oder gegen das BGB<br />
verstoßen möchten.<br />
Häufig erübrigen sich solche Verstöße jedoch, denn es gab beispielsweise Fälle, in denen<br />
Eltern ihre Kinder für eine gewisse Zeit als Gastkinder in anderen Schulen lernen ließen,<br />
andere zogen einen sofortigen Schulwechsel (Antrag oder Wohnortwechsel) vor. Ein rascher<br />
Schulwechsel bedeutet für die Opfer – nicht aber für die Täter – das Ende des Konflikts und<br />
birgt oft weitere, ungeahnte Vorteile. So konstatierte beispielsweise eine Grundschülerin:<br />
„Eigentlich war es sogar gut, dass meine alte Lehrerin mich geschlagen hat – sonst hätten<br />
wir doch nie gemerkt, wie schlecht diese Schule wirklich ist, und wir wären nicht zu unserer<br />
schönen Schule gewechselt.“<br />
Bei psychosomatischen Beschwerden, Schulverweigerung und Schulangst wurden<br />
Opferkinder auch von Kinderärzten und Psychologen für eine gewisse Zeit krank-<br />
geschrieben – um nach den Übergriffen in Sicherheit wieder gesund werden zu können. An<br />
anderen Schulen führte eine medienwirksame und dadurch recht erfolgreiche Bestreikung<br />
der betroffenen Klassen/Schulen zum gewünschten Ziel.<br />
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