Schuhwerk und Stiefel selber machen - in Esbornia

S&S.7 wendegenähte Stiefel
Die Kontur des
Unterschenkels ist
keine gerade Linie,
sondern für
Schnittmuster ein 3D-
Problem
Kritischer Engpass
beim Einsteigen in
einen Stiefel
Von Aufwand und Materialbedarf her ist ein
Stiefel weitaus mehr, als einfach nur ein Schuh
mit einem besonders hohen Schaft.
Der Schaft muss beim Aufmessen sinnvoll dem
Verlauf des Unterschenkels angepasst werden
und eine Form besitzen, dass er beim Gehen
nicht unbeabsichtigt gen Knöchel rutscht.
Eine besondere Herausforderung stellen An –
und Ausziehen dar, denn in einen Stiefel, der
perfekt der Unterschenkel-, Fersen- und
Spannkontur folgt, kann der gestreckte Fuß
nicht vollständig bis zum sicheren Stand
eingeführt werden. Für den Übergangsbereich,
in dem der Fuß beim An – und Ausziehen in
den vom Vorderblatt umschlossenen Fußraum
umgelenkt werden muss, ist im Schaft
ausreichend Raum vorzusehen, der jedoch, um
genügend Halt im Fußbereich zu bewahren,
möglichst klein gehalten werden sollte.
Bei vielen Stiefelmodellen wird Halt und
Anziehkomfort über einen verstellbaren
Riemen geregelt, der entweder das Vorderblatt
nach schräg unten hinten gegen die Sohle
spannt oder im Knöchelbereich ein
Zusammenziehen des Schaftes ermöglicht.
Für den gefühlten Gesamtkomfort eines Stiefels
sind die Interaktion mit dem Untergrund,
Atmungsaktivität des Obermaterials, Aufwand
beim An- und Ausziehen, Halt und Druckbelastung
des Fußes / Knöchels sowie der Sitz
des Schaftes wichtige Bewertungskriterien.
Bei der Planung eines Stiefels sind daher auch
immer die vom Boden bis zur Oberkante
gemessene Schafthöhe, die Schaftabschlussweite
sowie die Weite des Schaftes an der
voluminösesten Stelle des Unterschenkels von
Bedeutung.
Der Sitz kann bis zu einem gewissen Grad
durch eine Schnürung des Schaftes gesteuert
werden, vorausgesetzt man ist bereit,
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