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FORUM<br />
Deutsche Sprache und<br />
„Deutsche Samstagsschulen“ im<br />
Oppelner Schlesien ist ein neuartiges<br />
Pilotprojekt der Sozial-Kulturellen<br />
Gesellschaft der Deutschen<br />
(SKGD). Zunächst sollen sie in<br />
zehn Ortschaften der Region veranstaltet<br />
werden. Kinder im Alter<br />
von 6 bis 10 Jahren werden sich<br />
fast jeden Samstag treffen, um die<br />
deutsche Sprache auf spielerische<br />
Art zu erlernen.<br />
Bei den sog. Samstagsschulen<br />
handelt es sich um einen Ergänzungsunterricht,<br />
in dem die Kinder<br />
ihre Muttersprache außerhalb des<br />
Schulsystems lernen. Sie bieten den<br />
Kindern aus der deutschen Minderheit<br />
die Möglichkeit, deutsche Sprache<br />
auf spielerische Art zu erlernen,<br />
die Herkunft zu pfl egen sowie die<br />
deutsche Kultur und Identität aufrechtzuerhalten.<br />
Dabei sollen sie<br />
den normalen Unterricht keinesfalls<br />
ersetzen, sondern das Erlernen der<br />
Sprache erleichtern.<br />
Zehn Ortschaften<br />
Die Samstagsschulen werden in lokalen<br />
Einrichtungen, wie beispielsweise<br />
den Räumen der DFK-Begeg-<br />
Identität stärken<br />
Richtigstellung<br />
nungsstätten stattfi nden. Sicher sind<br />
bisher sechs Ortschaften. Es werden<br />
noch vier weitere gesucht. Welche<br />
Ortschaften in Frage kommen, das<br />
will Bernard Gaida, VdG-Vorsitzender<br />
und einer der Initiatoren des<br />
Projekts, noch nicht verraten. Damit<br />
eine solche Schule entstehen kann,<br />
müssen drei Voraussetzungen erfüllt<br />
werden. Es muss ein entsprechendes<br />
Gebäude, eine engagierte Person<br />
und die allgemeinen Bedingungen<br />
geben. Wie Bernard Gaida sagt, sei<br />
das Interesse an den Samstagschulen<br />
schon jetzt sehr groß. „Doch da<br />
es sich um ein Pilotprojekt handelt,<br />
werden erstmal nur zehn Ortschaften<br />
aus verschiedenen Teilen der<br />
Region ausgewählt. Mit dem Pilotprojekt<br />
wollen wir testen, wie das<br />
alles funktionieren wird. Wenn alles<br />
klappt, werden künftig auch an anderen<br />
Orten solche Schulen, in jeder<br />
Gemeinde zumindest eingerichtet“,<br />
so Bernard Gaida.<br />
Gut qualifi zierte Lehrkräfte<br />
Lehrer an den Samstagsschulen<br />
sollen gut qualifi zierte, professionelle<br />
und erfahrene Germanisten sein.<br />
Dabei sind gute Sprachkenntnisse<br />
In der Septemberausgabe des Mitteilungsblattes erschien der Artikel<br />
„Groß Kleeberg. Überraschung für Lazarus. Das Alter mit Zukunft”,<br />
in dem ein Fehler aufgetreten ist. Wir berichteten irrtümlich darüber,<br />
dass der Verband für humanitäre Hilfe des Heiligen Lazarus Rastenburg<br />
zwanzigtausend Euro erhalten habe. Richtig ist: Das Geld bekam<br />
das Lazarus-Hilfswerk in Groß Kleeberg.<br />
Wir bitten um Entschuldigung.<br />
Die Redaktion<br />
und ein starkes Interesse am aktuellen<br />
Geschehen in deutschsprachigen<br />
Ländern eine Voraussetzung. Es<br />
sollen Lehrer sein, die Erfahrung im<br />
Unterrichten der deutschen Sprache<br />
in der Grundschule sowie Freude im<br />
Umgang mit Kindern haben. Dabei<br />
sollten sie von den Eltern oder den<br />
DFK-Mitgliedern unterstützt werden.<br />
Erwähnenswert ist, dass die<br />
Lehrer keine Volontäre sind, für ihre<br />
Arbeit werden sie ganz normal bezahlt.<br />
Da für jede Schule das gleiche<br />
Curriculum gilt, erwartet alle Lehrer<br />
Anfang September eine Fortbildung.<br />
In die Sprache eintauchen<br />
Das Pilotprojekt startet 18.-19.<br />
September 2009. Es dürfen jeweils<br />
15 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren,<br />
die in die Listen eingetragen<br />
werden, teilnehmen. Die Kinder sollen<br />
regelmäßig, fast jeden Samstag<br />
(außer in den Ferien) am Vormittag<br />
für drei Stunden (zwischen 10.00 und<br />
12.30 Uhr) zum Unterricht kommen.<br />
Dabei geht es nicht um einen typischen<br />
Deutschunterricht mit Heften<br />
und Büchern. Vielmehr geht es hier<br />
um das Erlernen der deutschen Sprache<br />
auf spielerische Art und Weise.<br />
Es handelt sich um eine Immersionsmethode,<br />
also das Eintauchen in<br />
die Sprache. Alle Aktivitäten sollten<br />
in deutscher Sprache durchgeführt<br />
werden. Das Kind erschließt sich<br />
Stück für Stück die Sprache aus<br />
dem Zusammenhang der Situation.<br />
In den Stunden werden Materialien<br />
deutscher Kindergärten und Grundschulen<br />
eingesetzt, mit vielen Liedern,<br />
Spielen, Sketchen und kreativen<br />
Aktivitäten.<br />
Andżelika Dobrzańska<br />
Quelle: Schlesisches Wochenblatt<br />
10/2009 17