Ausgabe 03 / 2005 - Schüco
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verteilung in einem Gebäude können auf einfache<br />
Weise Stärken und Schwächen eines<br />
Entwurfs aufgezeigt und Verbesserungen erarbeitet<br />
werden. Auf dem Gebiet der Materialentwicklung<br />
ergeben sich vielfältige Ansätze<br />
zur Verbesserung der Tageslichtnutzung. Es<br />
gilt, die Tageslichtverteilung im Raum so zu<br />
beeinflussen, dass die Helligkeit im fensternahen<br />
Bereich zugunsten einer Aufhellung in der<br />
Raumtiefe abnimmt. Ansatz dafür sind Verglasungen<br />
mit der zusätzlichen Eigenschaft der<br />
Lichtumlenkung. Neue Entwicklungen konzentrieren<br />
sich darauf, derartige Eigenschaften<br />
auch durch nano- und mikrostrukturierte Oberflächen<br />
zu erreichen. All diese Entwicklungen<br />
müssen die Tatsache berücksichtigen, dass in<br />
unserem Klima nur 50 Prozent der Arbeitszeit<br />
direktes Licht zur Verfügung steht, während in<br />
der übrigen Zeit das Diffuslicht überwiegt.<br />
Sommerliches Temperaturverhalten und<br />
Passive Kühlung<br />
Ein angenehmes sommerliches Raumklima zu<br />
schaffen, ist selbstverständliches Ziel jeder<br />
Bürogebäudeplanung. Die Verbindung dieser<br />
Forderung mit moderner Glasarchitektur gelingt<br />
nicht immer mit einem überzeugenden<br />
Ergebnis für die Nutzer, vor allem dann nicht,<br />
wenn auf aktive Klimatechnik verzichtet wird.<br />
Als passive Kühlung werden in diesem Zusammenhang<br />
diejenigen Konzepte bezeichnet, die –<br />
mit oder ohne Ventilatoren – auf den Einsatz<br />
von Kältemaschinen verzichten. Alternativ werden<br />
natürliche Kältequellen wie das Erdreich,<br />
das Grundwasser oder die kühle Nachtluft<br />
herangezogen. Nachtlüftung und Erdwärmetauscher<br />
sind in der Baupraxis eingeführt, können<br />
zu wettbewerbsfähigen Kosten (Investition<br />
und Betriebskosten) realisiert werden und gewährleisten<br />
– bei richtiger Planung und Betriebsführung<br />
– ein gutes Raumklima ohne aktive<br />
Klimatisierung.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Der zunehmende Wärmeschutz bei Neubauten<br />
liefert die Basis für die wachsende Bedeutung<br />
der Solarenergienutzung in der Gesamtwärmebilanz<br />
von Wohngebäuden. Besonders im Geschosswohnungsbau<br />
sind Solaranlagen in<br />
Zukunft der wesentliche Anknüpfungspunkt<br />
auf dem Weg zu Nullemissionsgebäuden. Demonstrationsobjekte<br />
von Bürogebäuden zeigen<br />
neue Ansätze für zukunftsfähige Immobilien<br />
mit hoher Arbeitsplatzqualität und gleichzeitig<br />
niedrigem Energieeinsatz. Die integrale Planung<br />
von Raumklima, Licht, Architektur und<br />
Gebäudetechnik ist dabei der Schlüssel zum<br />
Erfolg.<br />
Sebastian Herkel, Fraunhofer ISE, Freiburg/D<br />
artificial lighting system. Simulating light<br />
distribution in a building is an easy way to<br />
reveal the strengths and weaknesses of a<br />
design and to identify areas for improvement.<br />
In terms of materials, there is a wide range<br />
of options available for improving the use of<br />
natural light. The distribution of daylight in a<br />
room should be altered so that brightness<br />
near the window is reduced in favour of more<br />
light at the back of the room. This can be<br />
achieved with glazing with other means of<br />
channelling light. New developments are<br />
centred on achieving such an effect with nano<br />
and micro-structured surfaces. All these<br />
developments must incorporate the fact that<br />
in our climate direct light is available for only<br />
50 percent of working time; for the remaining<br />
time, diffused lighting predominates.<br />
Temperature change in summer and<br />
passive cooling<br />
Every office should be designed to facilitate a<br />
pleasant office temperature in summer.<br />
Modern glass architecture does not always<br />
promote this aim, especially when there is<br />
no active climate control. The term “passive<br />
cooling” refers to designs which, although<br />
they may use ventilators, do not have air<br />
conditioning. Natural sources of cold such as<br />
the earth, ground water or cool night air are<br />
used instead. Night ventilation and geothermal<br />
cooling have already been implemented in<br />
existing building projects at a competitive<br />
price (investment and operating costs). With a<br />
suitable design and correct operation, they<br />
ensure a good interior climate without the<br />
need for active climate control.<br />
Summary and outlook<br />
Improved thermal insulation in new buildings is<br />
the reason for the increasing importance of<br />
solar energy in the overall thermal balance of<br />
residential buildings. In the future, solar<br />
energy systems will be the major factor in the<br />
transition to zero-emission buildings, especially<br />
for multi-storey apartments. Demonstration<br />
projects of office buildings showcase new<br />
approaches for the buildings of tomorrow,<br />
with an improved working environment and<br />
low-energy usage. The key to success here will<br />
be the integrated planning of climate, light,<br />
architecture and building technology.<br />
Sebastian Herkel, Fraunhofer ISE, Freiburg/D<br />
Zukunftsweisende Bauten: Integrale Planung von<br />
Raumklima, Licht und Architektur bei gleichzeitig<br />
niedrigem Energieeinsatz<br />
Forward-looking construction: integrated planning<br />
of climate control, light and architecture with<br />
low-energy usage<br />
Fotos (3): Fraunhofer ISE, Freiburg<br />
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