Fritz Hans Schwarzenbach - bei ElfenauPark

Füsse können...
Basale Stimulation im ElfenauPark.
von Franziska Däppen, Co-Leitung Pflege
Basale Stimulation ist ein Konzept,
das von Andreas D. Fröhlich ab
1975 für den Bereich Sonderpädagogik
entwickelt wurde. Christel
Bienstein hat das Konzept in Zusammenarbeit
mit Fröhlich in den
Bereich der Pflege übertragen. Der
Begriff ist heute markenrechtlich
geschützt.
Inhalt des Konzepts
Alle Menschen haben ein elementares
Bedürfnis nach Wahrnehmung,
Bewegung, Kommunikation
und Lernen. Bei gewissen
Einschränkungen können diese
aber nur schwer selbständig erfüllt
werden. Ohne gezielte Anregung
stellen sich weitere Schäden ein.
Basale Stimulation möchte voraussetzungslose
Angebote machen,
dies auf der grundlegenden Ebene
der menschlichen Wahrnehmung,
ja in einen kommunikativen Pro-
zess treten, welcher Eigenaktivität
und Bewegung im weitesten Sinn
fördert.
Basale Stimulation im ElfenauPark
Unser Ziel ist, dass alle MitarbeiterInnen
im Bereich Pflege einen Kurs
in basaler Stimulation besuchen
oder besucht haben. Im Kurs werden
nebst dem Vermitteln von Theorie
Erfahrungsübungen gemacht.
Die Mitarbeitenden setzen sich
Ziele, die sie im Pflegealltag umsetzen.
Anschliessend reflektieren sie
ihre Erfahrungen, im Folgenden
einige Erfahrungen von MitarbeiterInnen,
die den Kurs letztes Jahr
besucht haben. Sie selber und die
BewohnerInnen werden durch diese
Massnahmen während der Pflege
aufmerksamer. Sie können durch
das neu erworbene Wissen und die
Selbsterfahrung die Situation der
pflegeabhängigen Personen besser
Grundlegende Ebenen der menschlichen Wahrnehmung sind:
Somatisch: Umfasst die Wahrnehmungsmöglichkeiten der Haut, der Muskulatur, der Gelenke
Vestibulär: Ist der Sinn für das Gleichgewicht und unsere Orientierung im Raum
Vibratorisch: Macht Schwingungen spürbar, gibt ein Gefühl für die Körperfülle und Körpertiefe
Weitere Wahrnehmungsebenen sind Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten
nachvollziehen. Einige Angebote
fördern die Entspannung und Beweglichkeit.
Durch die angepasste,
individuelle Dosierung von Reizen
kann Sicherheit vermittelt und Vertrauen
aufgebaut werden. Das neue
Wissen umzusetzen macht den Alltag
interessant und abwechslungsreich.
Der Hinweis in unserem
Pflege- und Betreuungsleitbild „Der
Mensch ist bis ins hohe Alter entwicklungsfähig“
wird erlebt.
Wenn weitere Informationen zum
Thema gewünscht werden, können
diese beim Pflegepersonal erfragt
werden. Im Internet können Sie
mehr zum Thema erfahren unter
www.basale-stimulation.de
Wenn Sie selber ein Angebot testen
wollen, können Sie die im Folgenden
beschriebene Fusswaschung
ausprobieren.
Einige stimulierende Angebote:
Somatisch: Initialberührung, Waschungen beruhigend und belebend, Streichungen, Wind, Sonne
und Wasser spüren lassen, atemstimulierende Einreibung
Vestibulär: Bewegungen, Lagerungen
Vibratorisch: Vibrieren mit Händen an Fussohlen in Richtung Kopf, Musik
Fusswaschung
Füsse können gehen, laufen, springen, tanzen
Füsse können streicheln
Füsse können aber auch treten
Füsse – hinterlassen Spuren
Unsere Füsse tragen uns durch's Leben
Vorbereitung
• Genügend Zeit planen
• Ruhige Atmosphäre schaffen
Material
• Becken, Frotteetuch, Salz, Seife, Fusscreme
Ablauf
• Warmes Wasser – Schutz unter Becken
• Einen Fuss nach dem andern „behandeln“
• Nassen Fuss zuerst mit Salz massieren –
• Spülen – Hände einseifen und damit Fuss
wieder massieren – abspülen – abtrocknen
• Fuss mit Creme massieren
Vorsicht, Menschen mit hohem Blutdruck
ohne Salz „behandeln“
(Zirkulation wird zu stark angeregt)!
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