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Fritz Hans Schwarzenbach - bei ElfenauPark

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Dynastie made in Aemmetal<br />

Es Stück Generatione-Gschicht<br />

von Hanny Kiener<br />

Die Gschicht, wo ig Euch wott erzelle,<br />

handlet im ghögerige Aemmetal,<br />

dert imene wunderschöne Dörfli mit<br />

sine bhäbige u hablige Burehüser. Si<br />

strahle so viel Geborgeheit u Rue us<br />

mit ihrne usladende Decher dene<br />

breite Ründine über zwo Reihe vo<br />

glänzige Fäischter, wo sech d` Sunne<br />

drin spieglet, mit schöne wisse Umhägli<br />

u drvor e züntrote Flor vo Granium.<br />

Vor em Hus e gschläckete Garte<br />

mit emene Hufe Summerblueme,<br />

feine Chrütli u knackigem Gmües.<br />

Alls zäme singt es Lied vo Wermi u<br />

Daheimesi,vomene gwüsse Schtolz u<br />

Wohlstand, brichtet aber ou vo Flyss<br />

u Liebi zur Sach – u nid zletscht<br />

vo flyssige Froue. Äbe i eim vo dene<br />

Hüser, em schönschte u gröschte im<br />

Dorf hei die Lüt ghuset.<br />

22 Wichtiges & Unwichtiges<br />

D` Schwigermueter<br />

Dr Grossätti, ä tüchtige Handwärksma,<br />

wo no chli büürlet het näbebi,<br />

isch i junge Jahre vil uf dr Walz gsi<br />

als Handwärksbursch. Er isch gäge<br />

Weschte zoge, wit i Frankrich iche,<br />

wo är es paar Jahr umezoge isch<br />

vo Meister zu Meister, u ou nach<br />

Dütschland, wit i Norde ufe isch<br />

är cho. Er het perfekt Französisch<br />

chönne parliere u ou Hochdütsch.<br />

Wider zrügg id`s Dörfli isch är natürlich<br />

schier echli agluegt worde<br />

wienes „Mehr-Wunder“ – wär het<br />

denn zumal scho Französisch chönne,<br />

i däm chline Dörfli. Er isch eso<br />

guet grüschtet gsi für ds` Gschäft u<br />

Burerei vom Vater z` übernäh. Äbe<br />

sini Zukunft… die het si Muetter,<br />

wo z` Regimänt gfüert het im grosse<br />

Hus, scho igfädlet gha. Si het e rychi<br />

Buretochter im Gürbi ga für ihre<br />

Suhn. Dä het aber sälber Auge im<br />

Chopf gha. U die si bimene junge,<br />

härzige u gschaffige Meitschi blybe<br />

hange, ere Chälnere im Dorfpintli.<br />

U d`Mueter het wohl oder übel<br />

die Schwigertochter müesse akzeptiere.<br />

Si isch blind gsi, für z` gseh,<br />

das ihre Suhn vom mönschleche<br />

Standpunkt us gse, kei besseri Wahl<br />

hät chönne träffe. Sis Froueli het es<br />

warms Härz, es fröhlechs Gmüet, es<br />

amächeligs Usehe, zwe flissigi Händ<br />

u vil guete Wille i z` Hus brunge<br />

– die beschte Vorussetzige für<br />

e glücklichi Ehe. Aber äbe, si isch<br />

nid zwöispännig mit ihrer Usschtür<br />

vorgfahre, no vil weniger het si Ussichte<br />

gha uf ene feissi Mitgift oder<br />

gar Erbschaft. U ds Schlimmste isch<br />

gsi, si isch e „Frömdi“ gsi, eini vo<br />

der andere Syte vom Hoger, u d` Muetter<br />

het si nid sälber chönne useläse!<br />

Das het die Frou zytläbens nid<br />

chönne abeworgle, das isch zviel gsi<br />

für die willensstarchi Frou, so übergange<br />

z` wärde! Ds jungi Froueli het<br />

gwärchet vo eir Tagheiteri zur an-<br />

dere. Het sorg g`ha zum Gäld, keini<br />

grossi persönlichi Asprüch gstellt u<br />

dr Schwigernuetter z` lieb ta was äs<br />

het chönne.<br />

Ir grosse Schtube mit em Trittofe, em<br />

iboute Buffet u em länge Tisch mit dr<br />

Eckbank si die Gmeindsmanne öppe<br />

zäme cho u hei grossi Gmeindspolitik<br />

tribe. Dr Grossätti isch e agsehene<br />

Maa gsi u sini Meinig het vil<br />

gulte i dr Gmeind, drum isch är ou<br />

i dr Behörde gsi. Mängisch isch ou<br />

dr „geischtlich Herr“ z`Absitz cho. Er<br />

het sini Französischkenntnis us dr<br />

Studäntezyt nid wölle la yroschte u<br />

het se niene besser chönne uffrüsche<br />

als bim Grossätti. D`Frou het alli<br />

Manne bestens versorget mit Gaffee<br />

u feine Sache. So isch alles bim Beste<br />

gsi. Aber nid vil über füfzgjährig<br />

isch di gueti Frou plötzlech gschtorbe,<br />

niemer het rächt gwüsst a was.<br />

Di alti Frou - also d` Muetter vom<br />

Grossätti – het ihri Schwigertochter<br />

äs paar Jahr überläbt. D` Hefti im alte<br />

Hus het si nie us de Händ gä, bis si d`<br />

Auge zueta het. Si isch kei bösi frou<br />

gsi, aber unheimlech willensstarch<br />

u traditionsbehaftet.<br />

Site verchert<br />

Dä allsyts beliebt u höch gachtet<br />

Grossätti, wo zu dene sogenannt<br />

„bessere Lüt“ ghört het - wenigstens<br />

was me im Dörfli bhouptet het-, het<br />

ou a Tochter gha. Si isch i jeder Hinsicht<br />

ds Abbild vo dr Muetter gsi. Dr<br />

schtarch Wille hingäge het si vo dr<br />

Grossmuetter gha. Das Meitli het<br />

natürlech – denn zumal es Privileg<br />

für die bessere Lüt – id Sekundarschuel<br />

törfe. Nach dr Schuel het das<br />

schöne Fröilein ids Wälsche chönne<br />

ga, für ga Französisch z` lehre wie si<br />

Vatter u nachhär het es e Hushaltigschuel<br />

bsuecht für die fini Chuchi<br />

z`lehre. E so isch ou äs bestens grüstet<br />

gsi für d’ Zukunft.<br />

Usgrächnet dr Grossätti, wo i sine<br />

junge Jahre au nid gfolget het – aber<br />

das isch scho lang här u längschtens<br />

vergässe – het di Zukunft für sini<br />

Tochter längschtens planet gha, i<br />

dr Gstalt vomene flyssige, tüchtige<br />

Handwärker, vo sir Branche natürlich,<br />

-het doch dr Grossätti kei Suhn<br />

gha – u, wär erratetes, mit emene<br />

Huufe Gäld.<br />

Aber d’ Rächnig isch wieder einisch<br />

nid ufgange, dr Grossätti hät’s eigetlich<br />

solle wüsse.<br />

Im erschte Wältchrieg si flotti,<br />

stämmige Soldate yquartiert worde<br />

im Dorfpintli. Das Dorfpintli het<br />

ja scho einisch e Rolle gspielt. Mit<br />

dene Soldate isch a junge, fröhliche<br />

Bursch mit schwarze Haar u emene<br />

schwarze Schnauz g’ marschiert. E<br />

Bursch, wo fantastisch het chönne<br />

tanze u wo uf de Tanzböde zäntume<br />

alli Meitschi hei Härzchlopfe<br />

übercho, we dä Bursch ufgchrüzt<br />

isch. Er isch e Handwärker gsi.<br />

Ou däm Ämmetaler Meitschi isch<br />

dä Bursch id Auge gstoche u viellicht<br />

au umgekehrt. Das schlaue<br />

Meitschi het du e raffinierte Plan usgheckt<br />

für dr Ufmerksamkeit e chli<br />

uf d’ Bei z’ hälfe. Äs hat ernäslet,<br />

wenn da schwarzhaarig Soldat Geburtstag<br />

heig. Nachhär isch es id’s<br />

Nachbardörfli gange – ja ja nid im<br />

eigete Dörfli, äs hät ja chönne uffalle<br />

– u het dert im Lädeli es Truckli<br />

Schnauzwichsi – choleschwarzi versteit<br />

sech – gkouft u das Gschänkli<br />

em Soldat uf Schlychwäge la zuecho.<br />

Für damaligi Verhältnis isch das<br />

feiechly a grossi Investition gsi. Di<br />

Schnouzwichsi het anschynend<br />

ihri Würkig nid verfählt! U wies so<br />

geit im Läbe: em Grossäti isch zletscht<br />

nüt anders übrigblybe als zu<br />

dere Hochzyt ja und Amen z’ säge.<br />

Dä jung Bursch het alli charakterliche<br />

Vorrussetzige mitbrunge für<br />

es nöis Glück im alte Hus. Er isch<br />

usere rächte Burefamilie cho, aber<br />

äbe, vo änät am Hoger a „Frömde“.<br />

Gäld het är ungfähr glych viel gha<br />

wie synerzyt am Grossätti si Frou,<br />

nämli keis. U dr Grossätti? Är isch<br />

blind gsi für da Mönsch, er het ja<br />

ganz anderi Plän gha mit syner<br />

Tochter. Dä jung Maa, wo ids alte<br />

Hus cho isch, dr Schwiegersohn,<br />

het em Grossätti z’ lieb ta was er het<br />

chönne. Er het em Grossätti, punkto<br />

Tüchtigkeit, durchus chönne d’<br />

Stange ha. Näbe sim eigete Bruef<br />

als Handwärker, wo er im Gägesatz<br />

zum Grossätti isch Agstellte gsi,<br />

het er d’ Burerei vom Grossätti mit<br />

grossem Gschick gführt. Aber äbe,<br />

er esch a „Frömde“ blybe. Nei, nei,<br />

di Gschicht geit nid z’ Änd wie bir<br />

Frou vom Grossätti, no nid. I muess<br />

da no chli witer ushole. Die jungi<br />

Familie het au wieder a Tochter gha<br />

u si isch nid us dr Art gschlage. Dr<br />

Grossätti het ja bekanntlich guet<br />

Französisch chönne u so het halt si<br />

Wärchstatt äbe „Boutique“ gheisse.<br />

I dere „Boutique“ isch är dr ganz Tag<br />

gsi u het si Bruef usgüebt. Zwüsche–<br />

ine het är müesse ds Material la<br />

trochne u de het är Zyt gha für sis<br />

chline Grosschind, wo si Augestärn<br />

isch gsi. Das chline Meiteli isch<br />

gäng bim Grossätti i dr „Boutique“<br />

gsi. Wie isch das doch e so schön<br />

gsi, we dr Grossätti Zyt het gha für<br />

e chly z’ spiele mit de Chüe u Ross<br />

uf dr Weid am Bode vo dere grosse<br />

„Boutique“ oder uf em Schoss vom<br />

Grossätti bim blettere u vorläse i dr<br />

Brattig „Der hinkende Bote“ oder<br />

we dr Grossätti gäng u gäng wieder<br />

di gliche alte Märli erzehlt het. Die<br />

zwöi si unzertrennlich gsi. U öppis<br />

darf ig nid vergässe: Zu dere Zyt isch<br />

so alli 14 Tag es Auto dür das Dörfli<br />

bruuset, u niemer het sich das Spektakel<br />

wölle la entga. Das chline Meiteli<br />

het drufabe si vierfärbige Chatz<br />

zwüsche d’ Vorfänster ta. Das arme<br />

<strong>ElfenauPark</strong> magazin Wichtiges & Unwichtiges 23

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