Langfassung Handlungsprogramm Wohnen - Stadt Wuppertal
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<strong>Handlungsprogramm</strong> <strong>Wohnen</strong><br />
Zudem existieren Fördermöglichkeiten des Landes für Umbauten mit<br />
dem Ziel der Barrierefreiheit (zinsvergünstigte Kredite). Barrierefreiheit<br />
ist dabei nicht nur für ältere Menschen von Bedeutung, sondern kann<br />
auch Qualitäten für andere Altersgruppen bedeuten (z.B. moderne, ebenerdige<br />
Dusche als generelle Ausstattungsqualität).<br />
Problematischer als die Umgestaltung der Wohnung ist in Bestandsgebäuden<br />
oftmals der barrierefreie Zugang bis zur Wohnung. Abhängig<br />
von den Gegebenheiten der jeweiligen Bestandsimmobilie können Möglichkeiten<br />
wie der Anbau von Aufzügen, Rampenlösungen, der Treppenlift<br />
zur ersten Etage o.ä. in Frage kommen. Auch hier sind fachliche Information<br />
und Beratung der Eigentümer notwendig.<br />
Ziel muss es sein, den Aspekt der Barrierefreiheit im Rahmen anstehender<br />
Modernisierungen oder Sanierungen verstärkt zu berücksichtigen<br />
und Immobilieneigentümer noch mehr hierfür zu sensibilisieren. Insbesondere<br />
Wohnungsgesellschaften können hier mit guten Beispielen vorangehen<br />
und zugleich die Zukunftsfähigkeit Ihrer Wohnungen steigern.<br />
Ein gelungenes Beispiel ist die Sanierung der Siedlung am Selfkantweg<br />
und Moresneter Weg durch die GWG.<br />
− Quantitative Anpassung durch Rückbau und Wohnungszusammenlegung<br />
Die Analysen und Prognosen zeigen für die Zukunft einen Angebotsüberhang<br />
im Geschosswohnungsbau. Eine quantitative Anpassung ist<br />
mittelfristig notwendig, um Leerstände, die sich - wenn sie geballt auftreten<br />
- negativ auf ein Quartier auswirken können, zu vermeiden.<br />
Eine Reduzierung der Wohnungsanzahl ist möglich<br />
− durch Wohnungszusammenlegungen oder<br />
− durch Rückbau/Abriss nicht zukunftsfähiger Wohnungsbestände.<br />
Die Zusammenlegung kleinerer Wohnungen zu größeren - und oftmals<br />
damit nachfragegerechteren - Wohnungen ist heute bereits gängige<br />
Praxis. Insbesondere Bestände des Mietwohnungsbaus der 20er, 50er<br />
und 60er Jahre bieten Potentiale für Wohnungszusammenlegungen.<br />
Demgegenüber ist der Rückbau von Geschosswohnungsbau noch die<br />
große Ausnahme. Mittelfristig wird in <strong>Wuppertal</strong> aber auch der Rückbau<br />
nicht zukunftsfähiger Wohnungsbestände in Betracht gezogen werden<br />
müssen. Der Suchraum beschränkt sich hierbei nicht auf die bereits benannten<br />
Hochhaussiedlungen. Auch im sonstigen Wohnungsbestand<br />
wird ein punktueller Rückbau in Frage kommen. Dies kann für stark verdichtete<br />
Tallagen durchaus auch mit einem Qualitätsgewinn verbunden<br />
sein.<br />
Rückbau muss stets mit durchdachten Nachnutzungskonzepten einhergehen.<br />
Dies kann im Einzelfall eine geringer geschossige Nachfolgebebauung<br />
sein, die Nutzung als Stellplatzanlage oder die Schaffung neuer<br />
Grünflächen im Quartier.<br />
Hemmnis für eine tatsächliche Umsetzung von Rückbauüberlegungen<br />
ist insbesondere die fehlende Förderung. Ein Rückbau ohne Förderung<br />
wird i.d.R. nicht wirtschaftlich tragfähig sein. Aber auch der derzeit noch<br />
begrenzte Problemdruck (z.B. im Vergleich mit der Situation in einigen<br />
Städten der Neuen Bundesländer) und die in <strong>Wuppertal</strong> typische klein-<br />
Angebotsüberhang<br />
im<br />
Geschoss-<br />
wohnungsbau<br />
Rückbau ist noch<br />
die Ausnahme<br />
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