STAUFERFREUNDE STIFTEN STAUFERSTELEN - Peter Koblank
STAUFERFREUNDE STIFTEN STAUFERSTELEN - Peter Koblank
STAUFERFREUNDE STIFTEN STAUFERSTELEN - Peter Koblank
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>STAUFERFREUNDE</strong><br />
<strong>STIFTEN</strong><br />
<strong>STAUFERSTELEN</strong>
2<br />
InhaltsverzeIchnIs<br />
Die Stammburg 3<br />
„Regia Stirps Waiblingensium“ 4<br />
„Gens Aquila“ 5<br />
Die Stammtafel der Staufer 6<br />
Federico di Suevia 8<br />
Die Stauferstelen 9<br />
Fiorentino 2000 10<br />
Hohenstaufen 2002 12<br />
Hagenau – Haguenau 2006 14<br />
Waiblingen – „Ghibellinia” 2007 16<br />
Lorch 2008 18<br />
Trifels 2008 20<br />
Adelberg 2008 22<br />
Klosterneuburg 2009 24<br />
Bari 2009 26<br />
Bad Wimpfen 2009 28<br />
Weinsberg 2009 30<br />
Rothenburg ob der Tauber 2010 32<br />
Besigheim 2011 34<br />
Schwäbisch Gmünd 2012 36<br />
Markgröningen 2012 38<br />
Burg Niederhaus im Ries 2012 40<br />
Göppingen 2012 42<br />
Ellwangen 2012 44<br />
Maulbronn 2012 46<br />
Justingen 2012 48<br />
Geplante Stauferstelen 2013 50<br />
Bereits gestiftete Stauferstelen 53<br />
Bereits reservierte Stauferstelen 63<br />
Weitere Stauferstelen 64<br />
Die Staufer und Europa 68<br />
Die Stifter der Stauferstelen 69<br />
Die Stiftung einer Stauferstele 72<br />
Wertvolle Stauferstelen 74<br />
Vom Steinbruch zur Stele 75<br />
Der Bildhauer 76<br />
Tausend Dank – Mille Grazie 78<br />
„Wunschstelen“ 79<br />
Das Komitee 80
DIe staMMBUrG<br />
„O denk an jenen Berg, der schlank und hoch<br />
Sich aufschwingt, aller schwäbschen Berge schönster,<br />
Und auf dem königlichen Gipfel kühn<br />
Der Hohenstaufen alte Stammburg trägt!“<br />
Ludwig Uhland (1787-1862)<br />
„Als in voriger Zeit<br />
ein Italiäner vorbey reisete,<br />
und nach dem Namen<br />
des Berges fragte,<br />
antwortete er, da er hörte,<br />
was für ein Berg es seye:<br />
Man sollte wegen<br />
der Kayser Friedrichen<br />
diesen Berg mit einer<br />
‚Güldenen Maur’ umgeben.“<br />
Martin Crusius (1526-1607)<br />
„Gegenüber erhebt sich<br />
der kahle Gipfel<br />
des Hohen Staufen,<br />
des verödeten Stammsitzes<br />
der glänzendsten<br />
aller teutschen Dynastien.“<br />
Johann Gottfried Pahl (1768-1839)<br />
3
„reGIa stIrPs WaIBlInGensIUM“<br />
„Das Haus Hohenstaufen hat dem Heiligen Römischen Reich<br />
drei Kaiser geschenkt, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, seinen<br />
Sohn Kaiser Heinrich VI. und seinen Enkel, den ,ersten<br />
Europäer‘ Kaiser Friedrich II. – ,das Staunen der Welt‘ – und<br />
hat mit dessen Enkel, dem jungen, hoffnungsvollen<br />
König Konradin ein solch trauriges, zu Tränen rührendes<br />
Ende genommen. Hätte es wenigstens noch zwei, drei<br />
weitere Generationen von Staufern auf dem Kaiserthron<br />
gegeben, die Vereinigten Staaten von Europa wären wohl<br />
schon im 14. Jahrhundert Wirklichkeit geworden und all das<br />
sinnlose Brudermorden der folgenden Jahrhunderte wäre<br />
dann der Menschheit erspart geblieben.“<br />
Hansmartin Decker-Hauff am Grabe König Konradins (1252-1268)<br />
in der Kirche Santa Maria del Carmine in Neapel 1976<br />
+ CHVNRADVS • DEI • GRATIA •<br />
IERVSALEM • ET • SICILIE • REX •<br />
DVX • SWEVIE<br />
„KONRADIN!<br />
WIE DU FIELST,<br />
SO FALLEN STARKE.“<br />
Friedrich Hölderlin<br />
„UND MORGENS, SOBALD DIE SONN SCHIEN,<br />
FIEL DEIN HAUPT, EDLER KONRADIN!<br />
O STAUFEN, WOHIN IST DEINE PRACHT?“<br />
Eduard Mörikes Freund Ludwig Amandus Bauer<br />
4
„Gens aQUIla“<br />
„Friedrich zeugte Friedrich von Büren -<br />
Friedrich von Büren zeugte Herzog Friedrich,<br />
der die Burg Staufen erbaute -<br />
Herzog Friedrich von Staufen zeugte<br />
mit der Tochter König Heinrichs Herzog Friedrich -<br />
Herzog Friedrich zeugte König Friedrich“<br />
Wibald von Stablo und Corvey (1098-1158)<br />
Friedrich Barbarossa zeugte Kaiser Heinrich VI.<br />
und König Philipp von Schwaben -<br />
Kaiser Heinrich VI. zeugte Kaiser Friedrich II. –<br />
Kaiser Friedrich II. zeugte König Heinrich (VII.)<br />
und König Konrad IV.<br />
und König Manfred und König Enzio –<br />
König Konrad IV. zeugte König Konradin<br />
„IN DEM JÜNGLING<br />
KONRADIN<br />
ENDETE DAS<br />
EDELSTE GESCHLECHT,<br />
DAS JE DIE<br />
DEUTSCHE KRONE<br />
GETRAGEN.“<br />
Erich Maschke (1900-1982)<br />
„UNTERGEGANGEN<br />
IST DIE SONNE<br />
UND DIE NACHT<br />
HAT DEN SIEG<br />
BEHALTEN.“<br />
Johannes Gallus von Salem (1208)<br />
5
starK vereInFachte<br />
KAISER HEINRICH IV. † 1106<br />
oo BERTHA VON SAVOyEN † 1087<br />
AGNES VON WAIBLINGEN † 1143<br />
oo HERZOG FRIEDRICH I. VON SCHWABEN † 1105<br />
HERZOG FRIEDRICH II. DER EINÄUGIGE † 1147<br />
oo JUDITH WELF † 1130/31<br />
KAISER FRIEDRICH I. BARBAROSSA † 1190<br />
oo BEATRIX VON BURGUND † 1184<br />
KAISER HEINRICH VI. † 1197<br />
oo KONSTANZE VON SIZILIEN † 1198<br />
KAISER FRIEDRICH II. † 1250<br />
KÖNIG HEINRICH (VII.) † 1242 KÖNIG KONRAD IV. † 1254<br />
6<br />
KÖNIG KONRADIN † 1268
staMMtaFel Der staUFer<br />
KÖNIG KONRAD III. † 1152<br />
KÖNIG PHILIPP VON SCHWABEN † 1208<br />
oo IRENE MARIA VON ByZANZ † 1208<br />
KÖNIG MANFRED † 1266 KÖNIG ENZIO † 1272<br />
7
FeDerIcO DI sUevIa<br />
„Wahrhaftig, ihn verehren Land und<br />
Meer, ihm jubeln laut die Lüfte zu;<br />
denn er, der der Welt als wahrer<br />
Kaiser von der göttlichen Macht<br />
beschieden wurde, lenkt als Freund<br />
des Friedens, als Schützer der Liebe,<br />
als Begründer des Rechts, als Hüter der<br />
Gerechtigkeit und Sohn der Geduld<br />
die Welt mit unendlicher Weisheit.<br />
Er ist es, von dem die Worte des<br />
Propheten Hesekiel verkünden:<br />
ein großer Adler<br />
mit gewaltigen Fittichen.“<br />
Kaiser Friedrichs II. Kanzler<br />
Petrus von Vinea um 1239<br />
„Ich darf Ihnen berichten, wie es zu meiner Bewunderung für<br />
Friedrich II. gekommen ist. Mein älterer Bruder Heinrich Viktor,<br />
der mittelalterliche Geschichte studieren wollte, dies aber wegen<br />
der wachsenden Beeinflussung des Geschichtsunterrichtes durch<br />
die Ideologie des Dritten Reiches nicht gleich beginnen wollte,<br />
bekam als Ausgleich zu seinem Abitur von unseren Eltern eine<br />
Reise nach Apulien und Sizilien auf den Spuren Kaiser Friedrichs II.<br />
geschenkt. Unsere Mutter chauffierte ihn und mich 1934 auf eine<br />
unvergessliche Herbstreise nach Süditalien. Das Castel del Monte,<br />
Lucera, Palermo mit Monreale und unten mit der Grabstätte des<br />
Kaisers im Dom gehörten zu den besuchten Stätten. Das große<br />
Werk von Kantorowicz war gewissermaßen der Reiseführer.<br />
Mein Bruder fiel schon am zweiten Tag des Zweiten Weltkriegs<br />
als Soldat in Polen. Dies hat den Gedanken an den Stauferkaiser<br />
nur noch befestigt. Erst viele Jahre später,<br />
während eines veritablen Staatsbesuchs in<br />
Italien, besuchten meine Frau und ich noch<br />
einmal das Castel del Monte. Eine schöne<br />
Photographie erinnert uns täglich daran...“<br />
Bundespräsident Dr. Richard Freiherr von Weizsäcker<br />
in seinem Grußwort für die Feier in Fiorentino 2000<br />
8
DIe staUFerstelen<br />
Innerhalb weniger Minuten war das Denkmal konzipiert:<br />
Eine oktogonale Stele aus heimischem Jura-Travertin, den<br />
Grundriss von Friedrichs Castel del Monte aufgreifend,<br />
gekrönt von einem die achteckige Kaiserkrone symbolisierenden<br />
goldenen Band, darunter die Wappen des Heiligen<br />
Römischen Reichs, des Herzogtums Schwaben und der<br />
Königreiche Sizilien und Jerusalem, unter dem Wappenfries<br />
Titulatur und Lebensdaten:<br />
FRIDERICVS<br />
DEI GRATIA<br />
IMPERATOR ROMANORVM<br />
ET SEMPER AVGVSTVS<br />
REX IERVSALEM<br />
ET SICILIE<br />
DVX SVEVIE<br />
26. XII. 1194 IESI<br />
13. XII. 1250 FIORENTINO<br />
In lateinischer, italienischer und deutscher Sprache<br />
dann der Lobpreis des Kaisers als STVPOR MVNDI<br />
bei Matthäus von Paris:<br />
UM DIESE ZEIT ABER<br />
STARB FRIEDRICH •<br />
DER GRÖSSTE UNTER<br />
DEN FÜRSTEN DER ERDE •<br />
DAS STAUNEN DER WELT •<br />
UND IHR WUNDERBARER<br />
WANDLER<br />
Am vorletzten Tag des alten Jahrtausends<br />
trafen sich die Stauferfreunde<br />
Manfred Hartmann, Gerhard Raff,<br />
Karl-Heinz Rueß und Walter Ziegler<br />
mit dem Bildhauer Markus Wolf am<br />
Hohenstaufen zur Besprechung eines<br />
Gedenksteins zum 750. Todestag<br />
Kaiser Friedrichs II. in Fiorentino.<br />
9
In der Abenddämmerung des 750. Todestages Kaiser<br />
Friedrichs II. am 13. Dezember 2000 wurde an dessen<br />
Sterbestätte in der Einsamkeit des apulischen Fiorentino<br />
unter überwältigender Beteiligung der italienischen<br />
Öffentlichkeit und Medien die erste Stauferstele von<br />
Staatssekretär Dr. Lorenz Menz eingeweiht.<br />
In der freudigen Festtagsstimmung wurde damals der<br />
Wunsch laut nach einer solchen Stele auf der 1525<br />
im Bauernkrieg zerstörten staufischen Stammburg.<br />
10<br />
„Von Ihrem Gedanken und der<br />
Kraft Ihrer Initiative zu Ehren<br />
Kaiser Friedrichs II. bin ich<br />
tief beeindruckt. Etwas<br />
Schöneres und Lebendigeres<br />
als eine solche Verbindung<br />
zwischen deutschen und<br />
italienischen Stauferstätten<br />
könnte ich mir nicht<br />
vorstellen.“<br />
Bundespräsident<br />
Dr. Richard Freiherr von Weizsäcker<br />
in seinem Grußwort<br />
für die Feier in Fiorentino
FIOrentInO 2000<br />
Nördlich von Lucera auf der Gemarkung der<br />
Gemeinde Torremaggiore auf dem Bergrücken<br />
neben den Ruinen von Fiorentino in Apulien<br />
Stifter: Amicus Friderici II.<br />
11
Am 1. Juni 2002 konnte als Beitrag zum<br />
750. Geburtstag König Konradins im<br />
50. Jahr des Bestehens des Landes<br />
Baden-Württemberg – das die Stauferlöwen<br />
im Wappen führt - die Stele auf dem<br />
Hohenstaufen von Staatsminister Prof. Dr. Christoph Palmer<br />
im Beisein Tausender von Stauferfreunden bei schönstem<br />
Kaiserwetter enthüllt werden. Diesmal in apulischen Marmor<br />
gehauen die deutsch-italienische Inschrift:<br />
HOHENSTAUFEN • EIN BERG • EINE BURG •<br />
EINE DYNASTIE • EIN ZEITALTER • EIN MYTHOS<br />
dazu die Namen der staufischen Herrscher samt ihrer Frauen<br />
sowie in lateinischer und deutscher Sprache die Klage von<br />
Kaiser Friedrichs II. Sohn, des Königs Manfred von Sizilien:<br />
UNTERGEGANGEN IST DIE SONNE DER WELT DIE<br />
DEN VÖLKERN LEUCHTETE • UNTERGEGANGEN<br />
DIE SONNE DER GERECHTIGKEIT •<br />
UNTERGEGANGEN DER HORT DES FRIEDENS<br />
In der Euphorie dieses Festtages machte der Göppinger Kreisarchivar<br />
Walter Ziegler den Vorschlag, ein Netzwerk solcher<br />
Stauferstelen an Europas herausragendsten Stauferstätten zu<br />
errichten, um so die völkerübergreifende Bedeutung dieses<br />
schwäbischen Herrschergeschlechtes hervorzuheben und<br />
dessen europäische Dimension aufzuzeigen.<br />
Alt-Landrat Dr. Paul Goes sagte daraufhin spontan die<br />
Stiftung einer Stauferstele für die Reichsburg Trifels zu.<br />
12
hOhenstaUFen 2002<br />
Auf der um 1070 erbauten, 1525 zerstörten Stammburg<br />
Stifter: Manfred Hartmann<br />
Dr. Gerhard Raff<br />
Prof. Dr. Johann Heinrich<br />
von Stein<br />
Erwin Sulzberger<br />
Am 9. November 2002 überreichte<br />
Oberbürgermeister Reinhard Frank im Beisein des<br />
Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog den Stiftern<br />
die Verdienstmedaille in Gold der Hohenstaufenstadt Göppingen.<br />
13
Wegen der jahrelangen Verzögerung auf dem Trifels geriet das<br />
so hoffnungsvoll begonnene europäische Projekt des nach dem<br />
Festtag auf dem Hohenstaufen ins Leben gerufenen „Komitees<br />
der Stauferfreunde“ an den Rand des Scheiterns, und es musste<br />
bis zum 21. Oktober 2006 dauern, bis im Zeichen der deutschfranzösischen<br />
Freundschaft in der Stauferstadt Hagenau im<br />
Elsass die nächste Stauferstele, diesmal aus Vogesensandstein,<br />
aufgestellt werden konnte.<br />
In einer denkwürdigen Feierstunde erinnerte Hagenaus Oberbürgermeister<br />
Claude Sturni an das wechselvolle Geschick der<br />
elsässischen Lande seit dem Untergang der Hohenstaufen.<br />
14<br />
Das von dem Bruder<br />
König Konrads III.,<br />
Friedrich dem Einäugigen,<br />
Herzog von Schwaben,<br />
gegründete Hagenau<br />
war die Lieblingspfalz<br />
seines Sohnes, Kaiser<br />
Friedrichs I. Barbarossa,<br />
und seines Urenkels,<br />
Kaiser Friedrichs II.<br />
Unweit von Hagenau, in<br />
der Klosterkirche von<br />
Sankt Walburg im Heiligen<br />
Forst, fand Barbarossas<br />
Vater 1147 sein Grab.
haGenaU / haGUenaU 2006<br />
Seit Herbst 2012 im Innenhof des „Maison de<br />
Retraite“ in der Rue du Château 1 an der Stätte der<br />
unter König Ludwig XIV. zerstörten Kaiserpfalz<br />
Stifter:<br />
Renate und Adolf Heldele<br />
15
Dem Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky, der dank<br />
des Hinweises in einer Rundfunksendung spontan mit seiner<br />
Familie zur Feier nach Hagenau reiste, ist es nächst den Stiftern<br />
zu verdanken, dass nach einstimmigem Beschluss des Gemein-<br />
derates im Rahmen des großen Stadtfestes am 30. Juni 2007<br />
die aus Jura-Travertin geschaffene Stele in Waiblingen unter<br />
eindrucksvoller Beteiligung einer großen, historisch gewandeten<br />
Delegation aus der italienischen Partnerstadt Jesi - dem<br />
Geburtsort Kaiser Friedrichs II. - eingeweiht werden konnte.<br />
Auf der Stele wird die Überlieferung des staufischen Geschichtsschreibers<br />
Gottfried von Viterbo zu Kaiser Heinrich IV. zitiert:<br />
„Geboren an einem Ort, der Waiblingen genannt wird – und der<br />
der Zuname aller Heinriche ist – nach dem Ort ihrer Geburt“<br />
und werden die Namen<br />
aller salischen und staufischen<br />
Herrscher von Kaiser Konrad II.<br />
bis König Konradin aufgeführt<br />
mit dem Bindeglied der<br />
staufischen Stammmutter<br />
Agnes von Waiblingen,<br />
Gemahlin des Erbauers<br />
der Burg Hohenstaufen,<br />
Herzog Friedrichs I.<br />
von Schwaben,<br />
Tochter Kaiser Heinrichs IV.<br />
und Mutter König Konrads III.<br />
und Großmutter Kaiser<br />
Friedrichs I. Barbarossa.<br />
16
WaIBlInGen - “GhIBellInIa“ 2007<br />
Bei dem in seinem unteren Teil in das staufische<br />
Zeitalter zurückreichenden Hochwachtturm<br />
Stifter: Eva Mayr-Stihl<br />
und Robert Mayr<br />
dank freundlicher<br />
Vermittlung von Herrn<br />
Landrat Dr. Horst Lässing<br />
17
Zum 800. Todestag des am 21. Juni 1208 in Bamberg<br />
ermordeten Königs Philipp von Schwaben und seiner<br />
am 27. August 1208 im Kindsbett auf dem Hohenstaufen<br />
verstorbenen Gemahlin, der von Walther von der Vogelweide<br />
als „Rose ohne Dorn“ besungenen Kaisertochter Irene Maria<br />
von Byzanz, wurde am 30. August 2008 am Kloster Lorch<br />
die aus Jura-Travertin geschaffene Stele von Prof. Dr. Ulrich<br />
Goll, Stellvertretender Ministerpräsident und Justizminister<br />
des Landes Baden-Württemberg, in Anwesenheit einer<br />
riesigen Schar von Stauferfreunden aus ganz Deutschland<br />
und aus der Lorcher Partnerstadt Oria enthüllt.<br />
Sie erinnert an die um 1100 von Herzog Friedrich I. von<br />
Schwaben und seiner Gemahlin, Kaiser Heinrichs IV. Tochter<br />
Agnes von Waiblingen, gestiftete Familiengrablege des Hauses<br />
Hohenstaufen und an das tragische Ende der in Lorch<br />
begrabenen Königin Irene Maria und ihres im Speyrer Dom<br />
beigesetzten<br />
Gemahls Philipp.<br />
„Ruhe sanft<br />
im letzten Bette,<br />
Weiße Rose<br />
Griechenlands,<br />
schlummre süß<br />
an fremder Stätte<br />
Kaisertochter<br />
von Byzanz!“<br />
Karl von Gerok<br />
18
lOrch 2008<br />
Am Eingang zum ehemaligen Benediktinerkloster<br />
Lorch im Remstal<br />
Stifter: Irene und Herbert Marek<br />
„Irenenring“<br />
Geschenk der Stadt Lorch<br />
an die Stifterin Irene Marek<br />
19
„WER DEN TRIFELS HAT, DER HAT DAS REICH.“<br />
Die bereits 2002 am Festtag auf dem Hohenstaufen für die<br />
Reichsburg Trifels gestiftete Stele aus Pfälzer Sandstein konnte<br />
genau fünf Jahre und zwei Monate nachdem Landrat Franz<br />
Weber in einem Brief an Kurt Beck,<br />
den Ministerpräsidenten des Landes<br />
Rheinland-Pfalz – das den staufischen<br />
Pfälzerlöwen im Wappen führt – um<br />
die Genehmigung zur Aufstellung<br />
gebeten hatte, am 4. Oktober 2008<br />
enthüllt werden. Als weiteres Geschenk aus Württemberg<br />
wurde zur Feier des Tages eine in der Gewerblichen Schule<br />
Göppingen gefertigte Kopie der „Heiligen Lanze“ für die<br />
Ausstellung der Reichskleinodien auf der Burg übergeben.<br />
20<br />
Die Stele erinnert an die Bedeu-<br />
tung des Trifels als Schatzkammer<br />
für die Reichsinsignien in staufi-<br />
scher Zeit, als Gefängnis für<br />
König Richard Löwenherz von<br />
England 1193, als Residenz des<br />
Markward von Annweiler † 1202,<br />
Reichstruchsess unter den Kaisern<br />
Friedrich I. Barbarossa und<br />
Heinrich VI. und König Philipp<br />
von Schwaben und Vormund<br />
Kaiser Friedrichs II.
trIFels 2008<br />
Am Eingang zur Reichsburg Trifels bei Annweiler<br />
Stifter: Ulrich Gassmann und<br />
Reinhardt Grossmann<br />
In memoriam<br />
Dr. Paul Goes (1920-2003)<br />
Landrat des Stauferkreises<br />
Göppingen<br />
21
Nachdem sich das Stifterpaar noch während der schönen<br />
Feier in Lorch am 30. August 2008 spontan für die Stiftung<br />
der Stele entschlossen hatte, konnte diese dank des freundschaftlichen<br />
Zusammenspiels des Adelberger Bürgermeisters<br />
Wolf-Dieter Hermann mit dem Göppinger Kreisarchivar<br />
Walter Ziegler bereits am 17. Oktober 2008 am Tor des<br />
Klosters Adelberg von Dr. Dietrich Birk, Staatssekretär im<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des<br />
Landes Baden-Württemberg, eingeweiht werden.<br />
Auch diese Stele erinnert wie jene in Lorch an das tragische<br />
Schicksal des am 21. Juni 1208 in der Alten Hofhaltung in<br />
Bamberg ermordeten Königs Philipp von Schwaben, der<br />
einst in Adelberg seine Ausbildung erhalten hatte.<br />
Desgleichen an dasjenige der ihm in sehr glücklicher Ehe<br />
verbunden gewesenen byzantinischen Kaisertochter Irene<br />
Maria, die seinem letzten Willen gemäß eine Woche vor ihrem<br />
frühen, am 27. August 1208<br />
im Kindsbett auf der Burg<br />
Hohenstaufen erfolgten Tod<br />
mit einer auch den heutigen<br />
Leser noch zutiefst erschüt-<br />
ternden Urkunde dem<br />
Prämonstratenserkloster<br />
eine bedeutende Schenkung<br />
gemacht hat.<br />
22
aDelBerG 2008<br />
Am ehemaligen Prämonstratenserkloster Adelberg<br />
Stifter:<br />
Ursula und Albrecht Egerer<br />
Tübinger Königsgesellschaft Roigel<br />
23
Die im Jahr 1971 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen<br />
Klosterneuburg, der „Stadt der Babenberger“, und Göppingen, der<br />
„Stadt der Staufer“, gab den Anstoß zur Stiftung der Stauferstele<br />
am Stift Klosterneuburg bei Wien, die am 17. April 2009 von<br />
Staatssekretär Dr. Dietrich Birk und den Oberbürgermeistern<br />
Dr. Gottfried Schuh und Guido Till in Anwesenheit zahlreicher<br />
Honoratioren aus beiden Städten enthüllt werden konnte.<br />
Sie erinnert unter anderem an die staufische Stammmutter Agnes<br />
von Waiblingen, die in erster Ehe mit Herzog Friedrich I. von<br />
Schwaben, dem Erbauer der Burg Hohenstaufen und Stifter des<br />
Klosters Lorch, verheiratete Tochter Kaiser Heinrichs IV. Mit<br />
ihrem zweiten Gemahl, dem 1475 heiliggesprochenen Markgrafen<br />
Leopold III. von Österreich, hat sie 1114 das Stift Klosterneuburg,<br />
ihrer beider spätere Grablege, gegründet.<br />
24
KlOsterneUBUrG 2009<br />
Am Nordportal des Stifts auf dem jetzigen<br />
„Hohenstaufenplatz“, dem vormaligen „Welfenplatz“<br />
Stifter: Kreissparkasse Göppingen<br />
unter ihrem scheidenden<br />
Vorstand Jürgen Hilse<br />
25
Eine Postkarte vom Castel del Monte, die zwei Degerlocher<br />
Schulkameraden auf ihrem Pilgerweg zu Fuß nach Jerusalem<br />
in die staufischen Stammlande abschickten, gab den Anlass zur<br />
Stiftung der Stele im apulischen Bari. Bereits vierzehn Tage<br />
nach Absendung eines Briefes an die dortige Stadtverwaltung<br />
erfolgte die freundliche Einladung des Oberbürgermeisters<br />
Michele Emiliano nach Bari, wo sich Stifter und Bildhauer den<br />
schönsten Platz für die Stele selbst aussuchen durften.<br />
Im Rahmen des großen Stadtfestes zum 922. Jahrestag der<br />
Translation der Gebeine des heiligen Nikolaus von Myra nach<br />
Bari konnte am 7. Mai 2009 unter<br />
Beteiligung des „Corteo storico“<br />
und der „Frecce tricolori“, der<br />
legendären Kunstflugformation<br />
der italienischen Luftwaffe, die an<br />
Kaiser Friedrich II. erinnernde Stele<br />
samt einer von Friedrich Handlos<br />
aus Markgröningen gestifteten<br />
Bronzetafel in Anwesenheit zahl-<br />
reicher Stauferfreunde aus Italien<br />
und Deutschland mit einem<br />
Grußwort von Prof. Dr. Wolfgang<br />
Reinhart, Staatsminister für Bundes-<br />
und Europaangelegenheiten des<br />
Landes Baden-Württemberg,<br />
am Stauferkastell enthüllt werden.<br />
26
BarI 2009<br />
Auf der von Palmbäumen umsäumten Grünanlage<br />
der „Giardini Isabella d‘Aragona“ auf der Westseite<br />
des „Castello Svevo“<br />
Stifter: Peregrinus Klaus<br />
Degerlochensis<br />
erhielt die San Nicola-Medaille<br />
der Stadt Bari<br />
„IN ONORE DI FEDERICO II.<br />
E COME SIMBOLO<br />
DELL’UNITA EUROPEA”<br />
27
Ein Besuch der in San Francisco lebenden Stifterin an dem<br />
ebenfalls von Markus Wolf geschaffenen, der Schultheißenfamilie<br />
Hahn und ihren teilweise weltberühmten Nachkommen<br />
gewidmeten Denkmal in Sielmingen auf den Fildern gab den<br />
Anstoß zur Stiftung der Stauferstele in der größten staufischen<br />
Königspfalz nördlich der Alpen.<br />
Dank der vom ersten Tag an hervorragenden Zusammenarbeit<br />
mit Bürgermeister Claus Brechter und Stadtarchivar Günther<br />
Haberhauer konnte am 12. Juli 2009 in Bad Wimpfen mit einem<br />
sehr schönen Fest die zehnte Stauferstele von Staatssekretär<br />
Dr. Dietrich Birk und Seiner Königlichen Hoheit Dr. h.c. Carl<br />
Herzog von Württemberg enthüllt werden.<br />
28<br />
Zum 775. Jahrestag des vergeblichen<br />
Versuchs des aufständischen Königs<br />
Heinrich (VII.), sich 1235 in<br />
Wimpfen mit seinem Vater Kaiser<br />
Friedrich II. zu versöhnen, hatte der<br />
Verein „Alt-Wimpfen“ nach dem<br />
Besuch der Stelen in Fiorentino, auf<br />
dem Hohenstaufen, in Hagenau und<br />
in Waiblingen die Errichtung einer<br />
Stele am allerschönsten Platz von<br />
„Regia Wimpina“ vorgesehen und<br />
bereits Gelder gesammelt, die<br />
nunmehr zur Ausgestaltung des<br />
Stelenumfeldes durch den Bildhauer<br />
verwendet werden konnten.
BaD WIMPFen 2009<br />
Am Steinhaus zwischen dem „Blauen Turm“<br />
und dem „Roten Turm“<br />
Stifterin: Irmgard Schmid-Maybach<br />
In memoriam<br />
Wilhelm Maybach<br />
(1846-1929)<br />
„König der Konstrukteure“<br />
Professor Karl Maybach<br />
(1879-1960)<br />
29
Auf der Rückreise von der Einweihung der Stele auf dem Trifels<br />
entschied sich ein Backnanger Stauferfreund – übrigens direkt<br />
vor dem Stammhaus der Familie Weizsäcker im nordelsässischen<br />
Cleebourg, zugleich Heimat der schwedischen Könige aus dem<br />
Hause Pfalz-Kleeburg - zur Stiftung der Stele an der Burg<br />
Weibertreu in Weinsberg.<br />
Am 19. September 2009 konnte dank des hervorragenden Zusammenwirkens<br />
mit Bürgermeister Stefan Thoma und Hauptamtsleiter<br />
Thomas Siegle mit einer Feier in der überfüllten romanischen<br />
Johanneskirche Staatssekretär Dr. Dietrich Birk inmitten von Reben,<br />
Rosen und Lavendelbüschen die elfte Stauferstele einweihen.<br />
30<br />
Sie erinnert an den ersten Stauferkönig<br />
Konrad III. und die Eroberung der von<br />
seinem Gegenspieler Welf VI. besetzten<br />
Burg und den Abzug der unterlegenen<br />
Mannschaft auf dem Rücken ihrer<br />
„treuen Weiber von Weinsberg.“<br />
HIE WELF! HIE WAIBLING!<br />
„Im Jahr elfhundertvierzig,<br />
wie ich’s verzeichnet fand,<br />
Galt Königswort noch heilig<br />
im deutschen Vaterland.“<br />
Adelbert von Chamisso
WeInsBerG 2009<br />
Am Aufgang zur Burg Weibertreu am „Grasigen Hag“<br />
Stifter: Hermann Windmüller<br />
In memoriam<br />
Margot (1933-2007)<br />
31
Zwei Schüler des legendären Landeshistorikers Hansmartin<br />
Decker-Hauff – beides Bestsellerautoren – haben sich zur Stiftung<br />
der Stele in der alten Freien Reichs- und Stauferstadt Rothenburg<br />
ob der Tauber entschlossen. Und nachdem der geschichtsbewusste<br />
Oberbürgermeister Walter Hartl bereits den Feierlichkeiten in<br />
Bad Wimpfen und Weinsberg beigewohnt hatte, war es ihm eine<br />
Selbstverständlichkeit, dem Komitee einen ebenso geschichtsträchtigen<br />
wie wunderschönen Standort in seiner Stadt zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Am 19. September 2010 konnte die zwölfte Stauferstele nach<br />
einer eindrucksvollen Feierstunde im randvoll besetzten Kaisersaal<br />
des Rothenburger Rathauses mit Festansprachen des bayrischen<br />
Staatsministers des Innern, des von unserem europäischen Projekt<br />
begeisterten stammesbewussten Franken Joachim Hermann, und<br />
des baden-württembergischen Kulturstaatssekretärs Dr. Dietrich<br />
Birk im Rothenburger Burggarten enthüllt werden.<br />
Sie erinnert unter anderem an den ersten Stauferkönig Konrad III.<br />
und seinen beim Tod des Vaters noch unmündigen Sohn Herzog<br />
Friedrich von Rothenburg, an dessen Stelle er in Bamberg auf dem<br />
Sterbebett seinen Neffen Friedrich<br />
Barbarossa zum Thronfolger<br />
designiert hatte.<br />
32<br />
Desgleichen an Barbarossas Sohn<br />
Konrad Herzog von Rothenburg,<br />
den sein früher, dramatischer Tod<br />
am 15. August 1196 in Durlach<br />
um die Königskrone von Kastilien<br />
gebracht hat.
OthenBUrG OB Der taUBer 2010<br />
An der Stätte der wohl 1356 durch ein Erdbeben<br />
zerstörten Reichsburg im Burggarten beim Burgtor<br />
Stifter: Gunter Haug<br />
Dr. Gerhard Raff<br />
In memoriam<br />
Luise Raff (1887-1980)<br />
Maria Staudacher (1903-1965)<br />
33
Noch während der Feier im Rothenburger Kaisersaal hatte sich<br />
der langjährige Landrat des Landkreises Ludwigsburg spontan<br />
entschlossen, eine Stauferstele in seinem „Beritt“ zu stiften.<br />
Die Wahl fiel auf die Stauferstadt an Neckar und Enz.<br />
Dank der freundlichen Mitwirkung von Bürgermeister Steffen<br />
Bühler und der örtlichen Geschichtsfreunde und im Einvernehmen<br />
mit Besigheims berühmtestem Bürger, Herrn Staatssekretär a. D.<br />
Professor Dr. h. c. Matthias Kleinert, konnte der ideale Standort<br />
gefunden und am 7. Mai 2011 nach einer schönen und folgenreichen<br />
Feierstunde in der vollbesetzten St. Cyriakuskirche bei schönstem<br />
Kaiserwetter die dreizehnte Stauferstele enthüllt werden.<br />
Sie erinnert an Barbarossas 1153 erfolgte Schenkung des Besigheimer<br />
Fronhofs an das Haus Baden, an Gründung und Ausbau der Stadt<br />
durch Markgraf Hermann V. (zugleich Gründer der ebenso altbadischen<br />
Städte Backnang, Pforzheim und Stuttgart) und an dessen<br />
Enkel Friedrich, Markgraf von Baden und Herzog von Österreich,<br />
der gemeinsam mit seinem Freund, dem „letzten Staufer“ Konradin,<br />
König von Jerusalem und Sizilien, Herzog von Schwaben,<br />
an jenem „dies ater“ – am 29. Oktober 1268 auf dem Marktplatz von<br />
Neapel enthauptet wurde.<br />
34<br />
Anmerkung: Diese Stele ist<br />
das 100. Denkmal, das der<br />
Verfasser seit 1995 in die europäischen<br />
Lande „geschwätzt“<br />
und gestellt hat. Markus Wolf<br />
hat davon 94 geschaffen.
BesIGheIM 2011<br />
Vor dem Alten Steinhaus am Schochenturm<br />
bei der Stadtkirche St. Cyriakus<br />
Stifter: Dr. Ulrich Hartmann<br />
35
Im Rahmen der Festlichkeiten „850 Jahre Stadt Schwäbisch<br />
Gmünd“ konnte am 31. März 2012 die vierzehnte Stauferstele<br />
eingeweiht werden. Bei der Feierstunde im überfüllten Prediger<br />
begrüßte Bürgermeister Dr. Joachim Bläse die aus ganz Deutschland<br />
herbeigeströmten Gäste, unter ihnen Seine Königliche Hoheit<br />
Maximilian Markgraf von Baden, Enkel des letzten kaiserlichen<br />
Reichskanzlers Prinz Max von Baden und Chef des bis zuletzt<br />
zutiefst staufertreuen Hauses Baden. Die Festredner, Landrat<br />
Klaus Pavel und der dreifache Astronaut Dr. Dr. Ulf Merbold,<br />
erfreuten das Auditorium auch durch ihre Ankündigung der<br />
Stiftung einer Stauferstele für Ravenna und für die Wartburg.<br />
Die Stele in Schwäbisch Gmünd erinnert unter anderem an<br />
die Aufenthalte der staufischen Herrscher in der ältesten Stauferstadt<br />
„Gamundia“ von Kaiser Friedrich I. Barbarossa bis<br />
König Konradin, der hier – als Vierzehnjähriger - sein letztes<br />
Weihnachtsfest auf deutschem Boden feierte, sowie an Agnes<br />
von Waiblingen, Tochter Kaiser Heinrichs IV. und Gemahlin<br />
Herzog Friedrichs I. von Schwaben, des Erbauers der Burg<br />
Hohenstaufen und Stifters des Klosters Lorch. Die Stamm-<br />
mutter der Staufer hat<br />
nach der Sage ihren Ehering<br />
bei einer Jagd im Remstal<br />
verloren. An jener Stelle, an<br />
der sich der Ring im Geweih<br />
eines Hirsches wieder fand,<br />
ließ Herzogin Agnes die<br />
Johanniskirche errichten.<br />
36
schWäBIsch GMünD 2012<br />
An der Johanniskirche vor dem Prediger<br />
Stifterin: Margarete Nuding<br />
In memoriam<br />
Hans Nuding<br />
(1902-1979)<br />
Margarete nata Kränzle<br />
(1915-2006<br />
37
Während die Stauferstelen gewöhnlich bei Kaiserwetter enthüllt<br />
werden, weinte am 21. April 2012 in Markgröningen der Himmel.<br />
Es war der 88. Geburtstag der zwei Monate zuvor überraschend<br />
verstorbenen Stifterin und Ehrenbürgerin Annemarie Griesinger.<br />
In Anwesenheit Seiner Königlichen Hoheit Dr. h.c. Carl Herzog<br />
von Württemberg geriet das Fest der Einweihung in der randvoll<br />
besetzten Bartholomäuskirche zu einer Gedenkfeier für die über<br />
alle Parteigrenzen hinweg verehrte und geschätzte erste Ministerin<br />
des Landes Baden-Württemberg.<br />
Die Festredner, EU-Kommissar Günther H. Oettinger und der<br />
frühere Ludwigsburger Oberbürgermeister und Berliner Staatssekretär<br />
Hans Jochen Henke, hoben ihr bahn brechendes,<br />
segensreiches soziales Wirken hervor.<br />
Die Stele erinnert unter anderem an<br />
den ersten Stauferkönig Konrad III.<br />
und seinen Hoftag in Markgröningen<br />
1139, ferner an den Wohltäter der<br />
Stadt, den Grafen Hartmann von<br />
Grüningen-Landau und seinen Vetter<br />
Graf Ulrich I. von Wirtemberg, die am<br />
Morgen des 5. August 1246 vor der<br />
Schlacht von Frankfurt mit eingerollter<br />
Reichssturmfahne heimlich vom Heer<br />
König Konrads IV. in das Lager des<br />
Gegenkönigs Heinrich Raspe übergewechselt<br />
sind und so zum Untergang<br />
der Hohenstaufen beitragen haben.<br />
38
MarKGrönInGen 2012<br />
Vor der Bartholomäuskirche<br />
Stifter: Professor Dr. Heinz und<br />
Annemarie Griesinger<br />
(1924-2012)<br />
In memoriam<br />
Dr. Hermann Roemer<br />
(1880-1958)<br />
Ehrenbürger der Stadt<br />
Markgröningen<br />
39
Am 6. Mai 2012, einem Tag, für den der Wetterbericht Dauerregen<br />
und schwere Gewitter in ganz Süddeutschland vorhergesagt hatte,<br />
wurde als Höhepunkt der neunzehnten Rieser Kulturtage an der<br />
Burg Niederhaus die sechzehnte Stauferstele enthüllt. Die Bürgermeisterin<br />
von Ederheim, Frau Caroline Zehnpfennig, konnte eine<br />
ganze Armada von Festrednern begrüßen: Stefan Rößle, Landrat<br />
des Donau-Ries-Kreises, den aus München herbeigeeilten Fraktionsvorsitzenden<br />
der Christlich Sozialen Union im Bayrischen<br />
Landtag, Georg Schmid aus Donauwörth, Oberbürgermeister a. D.<br />
Andreas Raab aus Dinkelsbühl vom „Komitee der Stauferfreunde“<br />
und Dr. Wulf-Dietrich Kavasch aus Hohenaltheim, den Vorsitzenden<br />
des „Vereins Rieser Kulturtage“.<br />
Als Überraschungsgast ergriff Dr. Dr. Ulf Merbold das Wort, mit<br />
dem erstmals seit August 1970, als die NASA die Besatzung von<br />
Apollo 14 im Ries für ihre Mondfahrt trainieren ließ, wieder ein<br />
Astronaut den Rieskrater betreten hat. Als die Gäste zur Burg<br />
aufbrachen, hatte der Dauerregen aufgehört, als die Stele enthüllt<br />
wurde, drangen sogar Sonnenstrahlen durch die Wolken.<br />
Sie erinnert an die Brüder Hermann und<br />
Friedrich von Hürnheim, die im Oktober<br />
1267 mit König Konradin nach Italien zo-<br />
gen und an die am 29. Oktober 1268 an der<br />
Seite des sechzehnjährigen Königs Konradin<br />
auf dem Marktplatz von Neapel durch<br />
Henkershand umgebrachten Friedrich von<br />
Hürnheim · Friedrich Markgraf von Baden<br />
und Herzog von Österreich · Wolfrad Graf<br />
von Veringen · Marschall Konrad Kropf<br />
von Flüglingen und weitere Getreue.<br />
40
BUrG nIeDerhaUs IM rIes 2012<br />
Am Eingang zu der oberhalb<br />
von Ederheim-Hürnheim gelegenen Burg<br />
Stifter: „Wirtemberg dedit“<br />
(„Wunschstele“ I)<br />
In memoriam<br />
Professor Dr. Hansmartin<br />
Decker-Hauff (1917-1992)<br />
41
Am 15. Juni 2012 konnte die sechzehnte, bereits 2003 bei der<br />
Beisetzung von Dr. Paul Goes, des legendären Landrats des<br />
Stauferkreises, gestiftete, Stauferstele in Göppingen als Nachtrag<br />
zum vierzigjährigen Bestehen der anno 1971 von Oberbürgermeister<br />
Herbert König geschlossenen Städtepartnerschaft mit<br />
Foggia in Apulien und Klosterneuburg bei Wien nach einer<br />
schlichten Feier in der Stadthalle mit Ansprachen von<br />
Oberbürgermeister Guido Till von Göppingen und Bürgermeister<br />
Stefan Schmuckenschlager von Klosterneuburg enthüllt werden –<br />
unweit der Göppinger Urkirche, der Oberhofenkirche, in der ein<br />
Fresko aus dem Jahre 1438 die Burg Hohenstaufen vor ihrer<br />
Zerstörung im Bauernkrieg zeigt – die älteste derzeit bekannte<br />
Darstellung der Stammburg des „edelsten Geschlechts, das je die<br />
deutsche Krone getragen.“<br />
Die Stele erinnert unter anderem an Kaiser Friedrich I. Barbarossa,<br />
der im Mai 1154 „apud Geppingin“ auf dem Weg von Worms nach<br />
Ulm Rechte des Klosters Lorch bestätigt, und an seinen Enkel,<br />
Kaiser Friedrich II., der 1237 auf dem Weg von Speyer nach Ulm<br />
durch Göppingen zog und aus der Ferne die Stammburg seines<br />
„Adlergeschlechtes“ erblickte.<br />
42
GöPPInGen 2012<br />
In der Paradiesgasse auf dem Weg zur Oberhofenkirche<br />
Stifter: Familie Weiss<br />
In memoriam<br />
Walter Weiss<br />
(1916-2008)<br />
43
Der Stifter, ein Schüler des weltberühmten Brücken- und Türmebauers<br />
Fritz Leonhardt (1909-1999), hatte bereits zwanzig Jahre<br />
zuvor beim Bau des von seinem Kollegen Jörg Schlaich errichteten<br />
Turms auf dem Killesberg kräftig mitgestiftet. Bei der Feier<br />
in Besigheim entschied er sich nun aus Anlass der glücklichen<br />
Erlangung des doppelten Schwabenalters für die Stele in Ellwangen,<br />
der vormaligen Hauptstadt des Jagstkreises im Königreich<br />
Württemberg, in der er in dem neben der Basilika gelegenen Haus<br />
der ehemaligen Kreisregierung seine Jugendjahre verbracht hatte.<br />
Am 9. September 2012 konnte dank der Mitwirkung von Stadtarchivar<br />
Professor Dr. Immo Eberl nach einer Feier im Thronsaal<br />
des Ellwanger Schlosses mit Ansprachen von Bundestagspräsident<br />
i. R. Dr. Philipp Jenninger, Landrat Klaus Pavel und der Oberbürgermeister<br />
Karl Hilsenbek und Andreas Raab vor dem Schloss die<br />
achtzehnte Stauferstele enthüllt werden.<br />
44<br />
Sie erinnert an die Blüte der „Abbatia<br />
Elwanc“ in der Stauferzeit, insbesondere<br />
unter dem von Friedrich II. zum Reichsfür-<br />
sten erhobenen Abt Kuno I. von Ellwangen,<br />
der dessen Kaiserkrönung 1220 in Rom<br />
durch Papst Honorius III. verhandelt hatte<br />
und unter dem 1182 mit dem Bau der 1233<br />
geweihten Klosterkirche St. Vitus - dem<br />
nach Georg Dehio „bedeutendsten<br />
romanischen Gewölbebau Schwabens“ -<br />
begonnen worden war.
ellWanGen 2012<br />
Am Eingang zu dem auf den Fundamenten<br />
einer Stauferburg erbauten Schloss<br />
Stifter: Ursula und Georg Lochner<br />
In memoriam<br />
Georg Lochner<br />
(1890-1968)<br />
Rosa nata Lochner<br />
(1902-1989)<br />
45
Nachdem das in Gustav Werners Reutlinger Bruderhaus aufgewachsene<br />
Waisenkind Wilhelm Maybach 1867 bei der Hochzeit<br />
seines Arbeitgebers Gottlieb Daimler mit der Maulbronner<br />
Klosterapothekertochter Emma Kurz deren Freundin, die Maulbronner<br />
Klosterwirts- und Posthaltertochter Berta Habermaas<br />
kennen- und lieben gelernt hatte und sie elf Jahre später, anno<br />
1878, auch heiraten durfte, war es seiner Enkeltochter, der mit<br />
dem aus Maulbronn gebürtigen und dort auch beigesetzten<br />
Zahnarzt Dr. Friedrich Schmid in glücklicher Ehe vermählt<br />
gewesenen Irmgard Schmid-Maybach in San Francisco eine<br />
Selbstverständlichkeit, nach Bad Wimpfen auch noch im<br />
Weltkulturerbekloster Maulbronn als Stifterin tätig zu werden.<br />
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit Bürgermeister<br />
Andreas Felchle und Stadtarchivar<br />
Martin Ehlers, der die Anregung zu<br />
diesem Denkmal gegeben hatte, konnte<br />
am 15. September 2012 die neunzehnte<br />
Stauferstele in Anwesenheit der Stifterin<br />
und ihres Sohnes Ulrich Schmid-Maybach,<br />
Präsident der Wilhelm und Karl Maybach<br />
Foundation in San Francisco, mit Ansprachen Seiner Königlichen<br />
Hoheit Michael Herzog von Württemberg, Ingo Rust, Staatssekretär<br />
im Finanz- und Wirtschaftsministerium des Landes<br />
Baden-Württemberg und des dreifachen Weltraumfahrers<br />
Dr. Dr. Ulf Merbold enthüllt werden.<br />
Sie erinnert unter anderem an Kaiser Friedrich I. Barbarossa,<br />
der das Zisterzienserkloster 1156 unter seinen Schutz nahm,<br />
sowie an Gründung, Ausbau und Aufblühen Maulbronns im<br />
Zeitalter der Hohenstaufen.<br />
46
MaUlBrOnn 2012<br />
In der Grünanlage vor dem Klostergraben<br />
auf Höhe des Faustturms<br />
Stifterin: Irmgard Schmid-Maybach<br />
In memoriam<br />
Wilhelm Maybach (1846-1929)<br />
„König der Konstrukteure“<br />
Bertha nata Habermaas (1851-1931)<br />
Professor Karl Maybach (1879-1960)<br />
Dr. Friedrich Schmid (1917-1984)<br />
47
Einer im Zusammenhang mit dem 800. Todestag des Königs<br />
Philipp von Schwaben gegebenen Anregung des Schriftstellers<br />
Gunter Haug, Stifter der Stauferstele in Rothenburg ob der<br />
Tauber, folgend, in Justingen zum 800. Jahrestag der Heimführung<br />
Friedrichs II. aus Sizilien nach Deutschland durch<br />
Anselm von Justingen eine Stauferstele zu errichten, folgte die<br />
jahrelange vergebliche Suche nach einem Stifter.<br />
Dank der Lektüre unseres Stauferstelenbüchleins meldete sich<br />
glücklicherweise und termingerecht ein Stifterpaar von den<br />
Fildern mit familiären Wurzeln in dem durch etliche herausragende<br />
Geistesgrößen und vor allem durch seinen Schultheißen<br />
Dr. Anton Fischer und dessen Pionierleistung bei dem im Mai<br />
1870 begonnenen Bau der von Karl von Ehmann geschaffenen<br />
Albwasserversorgung bekannt gewordenen Dorf.<br />
Dank des von Anbeginn an freundschaftlichen Mitwirkens von<br />
Ortsvorsteher Fritz Nägele konnte am 7. Oktober 2012 in<br />
Justingen die 20. Stauferstele nach einem Festgottesdienst<br />
mit Domkapitular Franz Glaser und Ansprachen von Michael<br />
Knapp, Bürgermeister der Stadt Schelklingen, Heinz Seiffert,<br />
Landrat des Alb-Donau-Kreises, und Ehrensenator Heinrich<br />
Haasis, vormals Präsident des Deutschen Sparkassen- und<br />
Giroverbands, seit Mai 2012 Präsident des Weltinstitutes der<br />
Sparkassen, enthüllt werden.<br />
Die Stele erinnert an die erfolgreiche und weltgeschichtlich so<br />
bedeutsam gewordene Mission des danach zum Reichshofmarschall<br />
aufgestiegenen Anselm von Justingen und seinen<br />
zuletzt in der Verbannung geendeten Lebensweg an der Seite<br />
Kaiser Friedrichs II.<br />
48
JUstInGen 2012<br />
Vor der in ihren Grundmauern noch aus der Stauferzeit<br />
stammenden Sankt Oswaldkirche an der Stätte des 1955<br />
abgerissenen Amtshauses der Reichsherrschaft Justingen<br />
Stifter: Bernd Krißler<br />
Ursula Krißler-Zink<br />
In memoriam<br />
Werner Zink (1918-2007)<br />
Klothilde nata Oechsner (1920-2004)<br />
49
50<br />
GePlante staUFerstelen 2013<br />
ZUM 800. JAHRESTAG DER ÜBERFÜHRUNG<br />
KÖNIG PHILIPPS VON SCHWABEN<br />
AUS DEM BAMBERGER DOM<br />
IN DIE KAISERGRUFT ZU SPEyER<br />
IN NOMINE SANCTE ET INDIVIDVE TRINITATIS<br />
FRIDERICVS SECVNDVS<br />
DIVINA FAVENTE CLEMENTIA<br />
ROMANORVM REX ET SEMPER AVGVSTVS<br />
ET REX SICILIE INPERPETVVM<br />
Speyer, den 30. Dezember 1213<br />
König Friedrich II. schenkt dem Stift Speyer auf den Tag, da<br />
die Leiche seines 1208 zu Bamberg ermordeten Oheims, des<br />
Römischen Königs Philipp, nach Speyer überführt und dort<br />
in der Kaisergruft der Kirche zur heiligen Maria beigesetzt<br />
wurde, zu seinem und der Seinen Seelenheil und zu Haltung<br />
eines Jahrtages für seinen Vater und Oheim die ihm erbeigene<br />
Kirche zu Esslingen mit dem Patronatrecht und allem was an<br />
Einkünften und sonst dazu gehört.
Stifter: Amicus Friderici II.<br />
BaMBerG<br />
esslInGen<br />
Stifter: Dr. Dieter Deuschle<br />
Stiftung Esslinger Kulturpreis<br />
In memoriam<br />
Dr. Renate Unkrodt (1917-1996)<br />
51
52<br />
sPeyer<br />
Stifter: Amicus Philippi de Suevia<br />
et Friderici II.<br />
eGer / cheB<br />
Erste Stauferstele jenseits des einstigen „Eisernen Vorhangs“<br />
Zum 800. Jahrestag der „Goldenen Bulle“<br />
von Eger vom 12. Juli 1213<br />
Stifterin: Annemarie Marliese Meissner<br />
In memoriam<br />
Professor Dr. Friedrich-Marbod<br />
Meissner (1922-2007)
BereIts GestIFtete staUFerstelen<br />
Stifter: Dr. Eugen Liedl<br />
aUGsBUrG<br />
BOll<br />
Stifter: Professor Fritz Meyer und<br />
Elisabeth Meyer-Fezer<br />
In memoriam<br />
Professor Dr. Hansmartin<br />
Decker-Hauff (1917-1992)<br />
Dieter Fezer (1948-1997)<br />
53
54<br />
Stifterin: Amica Enzionis<br />
BOlOGna<br />
In memoriam<br />
König Enzio † 1272<br />
Schlacht bei Bouvines<br />
27. Juli 1214<br />
BOUvInes<br />
Stifter: Amicus Friderici II.
Stifter: Normann Huck<br />
BUrG hOhenBaDen<br />
cOMBUrG<br />
Stifter: Monika und <strong>Peter</strong> <strong>Koblank</strong><br />
In memoriam<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Koblank</strong> (1905-1996)<br />
Ingeborg nata Rehbach<br />
(1921-2007)<br />
55
Partnerstadt von Göppingen<br />
Stifter: Amicus Friderici II.<br />
56<br />
DInKelsBühl<br />
Stifter: Ingeborg und Andreas Raab<br />
FOGGIa
heIlBrOnn<br />
Stifter: Susanne Rettenmaier<br />
Barbara Weingart<br />
Otto Max Rettenmaier<br />
In honorem<br />
Senator e. h. Otto Rettenmaier<br />
KönIGsteIn IM taUnUs<br />
Stifterin: Dr. Jutta Mack-Kempf<br />
In memoriam<br />
Dr. Wilhelm Kempf (1906-1982)<br />
Bischof von Limburg<br />
57
58<br />
Stifter: Professor Dr. Walter<br />
und Maria Jäger<br />
MaInz<br />
In honorem<br />
Karl Kardinal Lehmann<br />
MeersBUrG<br />
Stifterin: Christine Freifrau von Laßberg<br />
In memoriam<br />
Dr. Dietrich Freiherr von Laßberg<br />
(1914-2007)
ODIlIenBerG / MOnt saInte ODIle<br />
Stifter: <strong>Peter</strong> und Jutta Junken<br />
In memoriam<br />
Martha Fischer von Weikersthal<br />
(1899-1999)<br />
PalerMO<br />
Stifter: Senator e.h.<br />
Werner Schmidt-Weiss<br />
59
60<br />
Stifter: Dr. Detlef Guhl<br />
Dr. Lothar Guhl<br />
Stifter: Stefan Sand<br />
reUtlInGen<br />
In memoriam<br />
Bürgermeister Karl Guhl<br />
(1920-2008)<br />
rOM / rOMa<br />
In memoriam<br />
Xaver Sand (1897-1983)<br />
Walburga nata Sand (1902–1981)
Stifter: Dr. <strong>Peter</strong> Linder<br />
rOttWeIl<br />
In memoriam<br />
Dr. Carl Linder (1899-1988)<br />
WäscherBUrG BeI WäschenBeUren<br />
Stifter: Dr. Hariolf Kottmann<br />
61
62<br />
WartBUrG BeI eIsenach<br />
Stifter: Amici Friderici II.<br />
WürzBUrG<br />
Stifter: Professor Dr. Dieter Salch<br />
In memoriam<br />
Carola Salch (1941-2006)
BereIts reservIerte stelen<br />
AACHEN<br />
BOPFINGEN<br />
FRANKFURT A. M.<br />
IESI<br />
KLOSTER LORSCH<br />
NEAPEL<br />
RAVENNA<br />
ULM<br />
ALPIRSBACH<br />
CASTEL DEL MONTE<br />
HEIDELBERG<br />
KÖLN<br />
MANFREDONIA<br />
NIMWEGEN<br />
RAVENSBURG<br />
WALDBURG<br />
ANNWEILER<br />
EUSSERTHAL<br />
BEIM TRIFELS<br />
JERUSALEM<br />
BURG WOLFSTEIN<br />
BEI LANDSHUT<br />
MURRHARDT<br />
ORIA<br />
SANKT WALBURG<br />
IM HEILIGEN FORST<br />
WORMS<br />
63
WeItere staUFerstelen<br />
Wenn sich weitere Stifter finden, könnten an folgenden<br />
Stauferstätten ebenfalls Stauferstelen errichtet werden:<br />
64<br />
DÄNEMARK<br />
ROSKILDE<br />
DEUTSCHLAND<br />
ALTENBURG<br />
AMBERG<br />
BACHARACH<br />
BOTTWARTAL<br />
BRAUNECK<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
BREISACH<br />
BREMEN<br />
CHEMNITZ<br />
DONAUWÖRTH<br />
DORTMUND<br />
EBRACH<br />
ESSEN<br />
FAURNDAU<br />
FLOCHBERG<br />
FREISING<br />
FRIEDBERG<br />
GEISLINGEN<br />
GELNHAUSEN<br />
GIENGEN<br />
GOSLAR<br />
GUNZENLECH<br />
HAMBURG<br />
HARBURG<br />
HASSLOCH<br />
HEIDENHEIM<br />
INGELHEIM<br />
KAISERSLAUTERN<br />
KAISERSWERTH<br />
KEMPTEN<br />
KOBLENZ<br />
KONSTANZ<br />
KRONBERG IM TAUNUS<br />
KyFFHÄUSER<br />
LANDSHUT<br />
LANGHEIM BEI COBURG<br />
LINDAU<br />
LORCH (STIFT)<br />
LÜBECK<br />
MAGDEBURG<br />
MARBURG<br />
MARIENTHAL BEI ZITTAU<br />
MEMMINGEN<br />
MÜHLHAUSEN IN THÜRINGEN<br />
MÜNZENBERG<br />
NEUENSTEIN<br />
NÖRDLINGEN
NÜRNBERG<br />
ÖHRINGEN<br />
OETTINGEN<br />
OPPENHEIM<br />
PASSAU<br />
PFULLENDORF<br />
QUEDLINBURG<br />
RECHBERG<br />
REGENSBURG<br />
REINHARDSBRUNN<br />
SALEM<br />
SCHÖNAU IM ODENWALD<br />
SCHWÄBISCH HALL<br />
SCHWEINHAUSEN<br />
SELIGENSTADT<br />
STADE BEI HAMBURG<br />
STAUFENECK<br />
ÜBERLINGEN<br />
VOHBURG<br />
WALDENBURG<br />
WALLERSTEIN<br />
WEIKERSHEIM<br />
WEINGARTEN<br />
WEISSENFELS BEI COBURG<br />
WESTHEIM<br />
WETZLAR<br />
WINNENDEN<br />
ZWICKAU<br />
65
FRANKREICH<br />
ARLES<br />
BESANÇON<br />
CLAIRELIEU BEI TOUL<br />
CONQUES<br />
EGISHEIM<br />
HAUTEVILLE-LA-GUICHARD<br />
HOHKÖNIGSBURG<br />
LyON<br />
MONTARGIS<br />
MOLSHEIM<br />
NEUBURG<br />
RAPPOLTSWEILER<br />
SCHLETTSTADT<br />
STRASSBURG<br />
WEISSENBURG<br />
GROSSBRITANNIEN<br />
LONDON<br />
ITALIEN<br />
AGRIGENT<br />
ANAGNI<br />
ANDRIA<br />
ARDARA<br />
ASSISI<br />
ASTI<br />
ASTURA<br />
BARLETTA<br />
BASSANO DI GRAPPA<br />
BENEVENT<br />
BITONTO<br />
BRINDISI<br />
66<br />
BRIXEN<br />
CAPUA<br />
CASTEL LAGOPESOLE<br />
CATANIA<br />
CHIAVENNA<br />
CORTENUOVA<br />
COSENZA<br />
CREMONA<br />
FOLIGNO<br />
GIOIA DEL COLLE<br />
GRAVINA IN PUGLIA<br />
L’AQUILA<br />
LAVELLO<br />
LEGNANO<br />
LUCERA<br />
MAILAND<br />
MARTIRANO<br />
MELFI<br />
MERAN<br />
MESSINA<br />
MODIGLIANA BEI FAENZA<br />
MONOPOLI<br />
MONTE SANT ANGELO<br />
MONZA<br />
OTRANTO<br />
PISA<br />
POMPOSA<br />
PRATO<br />
RIETI<br />
RONCAGLIA BEI PIACENZA<br />
RUVO DI PUGLIA<br />
SALERNO<br />
SAN GIMIGNANO<br />
SAN MINIATO
SELVOTTA – SANTA MARIA<br />
DI MORTOLA<br />
SIENA<br />
SPOLETO<br />
SyRAKUS<br />
TAGLIACOZZO<br />
TERNI<br />
TRANI<br />
TROIA<br />
VENEDIG<br />
VERONA<br />
ÖSTERREICH<br />
DÜRNSTEIN<br />
LILIENFELD<br />
SALZBURG<br />
STAMS IN TIROL<br />
WIEN<br />
SCHWEIZ<br />
BASEL<br />
CHUR<br />
FREIBURG IM UECHTGAU<br />
SANKT GALLEN<br />
ZÜRICH<br />
SPANIEN<br />
BURGOS<br />
SARAGOSSA<br />
SIGENA<br />
SEVILLA<br />
TOLEDO<br />
TSCHECHIEN<br />
PRAG<br />
UKRAINE<br />
KIEW<br />
NAHER OSTEN<br />
AKKON<br />
ANTIOCHIA<br />
SALEPH<br />
TARSUS<br />
TyRUS<br />
„Über die Stauferstelen habe mich sehr gefreut,<br />
sind sie doch ein lebendiger Beitrag zur grenzüberschreitenden<br />
kulturellen Verbindung in Europa.<br />
Dies erscheint mir besonders in den heutigen<br />
Zeiten ein wichtiges Signal.“<br />
Bundespräsident Professor Dr. Horst Köhler<br />
zur Enthüllung der Stele in Ellwangen 2012<br />
67
DIe staUFer UnD eUrOPa<br />
„Geschichte, Kunst und Kultur<br />
der staufischen Zeit sind ein Lehrstück<br />
für die geistige Gemeinsamkeit<br />
und Ausstrahlungskraft Europas.“<br />
Bundespräsident Walter Scheel<br />
in seiner Rede zur Eröffnung<br />
der Stauferausstellung<br />
in Stuttgart 1977<br />
68<br />
„Historie, kunst og kultur i Staufernes tidsalderer<br />
et exempel paa det aandelige faelleskab i Europa.“<br />
„L’histoire, l’art ainsi que la civilisation de l’époque<br />
des Hohenstaufen peuvent servir de modèle aux affinités<br />
intellectuelles de l’Europe et à son rayonnement.“<br />
„History, art and culture of the Staufer era are an<br />
example of the shared European spirit and charisma.“<br />
„La storia, l’arte e la cultura dell’ epoca stauferiana<br />
sono un documento della communità spirituale come<br />
dell’influsso culturale dell‘ Europa.“<br />
„Geschiedenis en kunst uit de Staufische kultuurperiode<br />
zijn een voorbeeld voor het gemeenschappelijk<br />
gedachtengoed en de uitstraling van Europa.“<br />
„Historia, sztuka i kultura doby panowania dynastii<br />
Staufów to wzór europejskiej wspólnoty duchowej oraz<br />
sily jej promieniowania.“<br />
„La historia, el arte y la cultura de la época de los<br />
‘Staufer’ son uns ejemplo didáctico de la solidaridad y<br />
de la fuerza convincente de Europa.“<br />
„Dĕjiny, umĕní a kultura doby Staufů jsou názorným<br />
přikladem intelektuelního společenství a vlivu Evropy.“<br />
„Історія, мистецтво і культура штауфської епохи<br />
є взірцем духовної єдності і величі Європи“<br />
„Res gestae Imperatorum aetate Suevorum artibus litterisque<br />
tum aeque florentibus documento nobis remanebunt Europae<br />
in unum spirantis et communi virtute unitae.“<br />
„Dui Gschicht ond dui Konscht ond dui Kultur aus dere<br />
Schtauferzeit isch a Muschterbeischpiel da drfür, wie des<br />
Europa oi Herz ond oi Seel sei sott.“
DIe stIFter Der staUFerstelen<br />
I FIORENTINO 2000:<br />
Amicus Friderici II.<br />
In memoriam Kaiser Friedrich II.<br />
(† 13. Dezember 1250 in Fiorentino)<br />
II HOHENSTAUFEN 2002:<br />
Manfred Hartmann • Dr. Gerhard Raff •<br />
Prof. Dr. Johann Heinrich von Stein •<br />
Erwin Sulzberger (1917 - 2010)<br />
In memoriam König Konradin<br />
(* 25. März 1252 auf Burg Wolfstein bei Landshut)<br />
III HAGENAU 2006:<br />
Adolf Heldele<br />
IV WAIBLINGEN 2007:<br />
Eva Mayr-Stihl • Robert Mayr<br />
(Waiblingen – Partnerstadt von Jesi)<br />
V LORCH 2008:<br />
Irene Marek • Herbert Marek<br />
(Lorch – Partnerstadt von Oria)<br />
In memoriam König Philipp von Schwaben<br />
(† 21. Juni 1208 in Bamberg)<br />
Königin Irene Maria<br />
(† 27. August 1208 auf Burg Hohenstaufen<br />
28. August 1208 im Kloster Lorch)<br />
69
VI TRIFELS 2008:<br />
Ulrich Gassmann • Reinhardt Grossmann<br />
In memoriam Dr. Paul Goes (1920-2003)<br />
VII ADELBERG 2008:<br />
Ursula Egerer • Albrecht Egerer<br />
Tübinger Königsgesellschaft Roigel<br />
VIII KLOSTERNEUBURG 2009:<br />
Jürgen Hilse • Kreissparkasse Göppingen<br />
(Klosterneuburg – Partnerstadt von Göppingen)<br />
IX BARI 2009:<br />
Peregrinus Klaus Degerlochensis<br />
X BAD WIMPFEN 2009:<br />
Irmgard Schmid-Maybach<br />
In memoriam Wilhelm Maybach (1846-1929)<br />
Karl Maybach (1879-1960)<br />
XI WEINSBERG 2009:<br />
Hermann Windmüller<br />
In memoriam Margot (1933-2007)<br />
XII ROTHENBURG OB DER TAUBER 2010:<br />
Gunter Haug • Dr. Gerhard Raff<br />
In memoriam<br />
Luise Raff (1887-1980)<br />
Maria Staudacher (1903-1965)<br />
XIII BESIGHEIM 2011:<br />
Dr. Ulrich Hartmann<br />
XIV SCHWÄBISCH GMÜND 2012<br />
Margarete Nuding<br />
In memoriam Hans Nuding (1902-1979)<br />
Margarete nata Kränzle (1915-2006)<br />
XV MARKGRÖNINGEN 2012<br />
Professor Dr. Heinz Griesinger •<br />
Annemarie Griesinger (1924-2012)<br />
In memoriam Dr. Hermann Roemer (1880-1958)<br />
70
XVI BURG NIEDERHAUS IM RIES 2012<br />
„Wirtemberg dedit“ (Wunschstele I)<br />
In memoriam<br />
Professor Dr. Hansmartin Decker-Hauff (1917-1992)<br />
XVII GÖPPINGEN 2012<br />
Familie Ulrich Weiss<br />
In memoriam Walter Weiss (1916-2008)<br />
(Partnerstadt von Foggia und Klosterneuburg)<br />
XVIII ELLWANGEN 2012<br />
Georg Lochner • Ursula Lochner<br />
In memoriam Georg Lochner (1890-1968)<br />
Rosa nata Lochner (1902-1989)<br />
XIX MAULBRONN 2012<br />
Irmgard Schmid-Maybach<br />
In memoriam Wilhelm Maybach (1846-1929)<br />
„König der Konstrukteure“<br />
Bertha nata Habermaas (1851-1931)<br />
Professor Karl Maybach (1879-1960)<br />
Dr. Friedrich Schmid (1917-1984)<br />
XX JUSTINGEN 2012<br />
Bernd Krißler • Ursula Krißler-Zink<br />
In memoriam Werner Zink (1918-2007)<br />
Klothilde nata Oechsner (1920-2004)<br />
(Anselm von Justingen holte 1212 Friedrich II.<br />
aus Italien nach Deutschland)<br />
71
DIe stIFtUnG eIner staUFerstele<br />
Die Stauferstelen werden von dem seit seiner Gründung im<br />
Jahre 2002 auf dem Hohenstaufen nulltariflich und spesenfrei<br />
tätigen „Komitee der Stauferfreunde“ konzipiert und in aller<br />
Regel von Freunden des Hauses Hohenstaufen finanziert.<br />
Anfänglich musste jede Stele mühsam „erschwätzt“<br />
und erbettelt werden.<br />
Seit aber die Enkelin des Automobilpioniers<br />
Wilhelm Maybach und Tochter des Motorenbauers<br />
Karl Maybach aus den USA geschrieben hat:<br />
„San Francisco, 30. Juli 2009.<br />
Lieber Vetter Gerhard Raff!<br />
Die Chance, die Sie mir gegeben haben, eine Stauferstele in<br />
Bad Wimpfen zu stiften, bedarf eines Dankes! Das Fest der<br />
Einweihung war ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.<br />
Mit dem Background dieser wunderschönen mittelalterlichen<br />
kleinen Stadt, die Bürger in alten Trachten, die Musik, die<br />
feierliche Stunde in der Kemenate des alten Steinhauses –<br />
es war ein zauberhafter Tag. [.....] Mit herzlichen Grüßen<br />
von Ihrer Base Irmgard Schmid-Maybach“<br />
betteln wir nicht mehr um Stauferstelen, sondern verteilen<br />
nur noch Gutscheine zur Stiftung einer solchen.<br />
Zumal sich notariell nachweisbar bei allen unseren Stifter/inne/n<br />
derartige Glücksgefühle eingestellt haben und sich neuerdings<br />
sogar ein gewisser Trend zur Zweitstele ausmachen lässt.<br />
72<br />
GUTSCHEIN<br />
ZUR STIFTUNG EINER<br />
STAUFERSTELE<br />
Gewünschter Ort:<br />
Die Stelen sind in vollem Umfang steuerlich absetzbar.<br />
Die Stifter/innen erhalten eine Spendenbescheinigung<br />
sowie – durch die Inschrift auf dem Stelensockel –<br />
ein Stückle Unsterblichkeit...
Der WeG zU eIner staUFerstele<br />
„WENN ES DIE <strong>STAUFERSTELEN</strong><br />
NOCH NICHT GÄBE,<br />
MAN MÜSSTE SIE ERFINDEN!“<br />
Professor Dr. Dieter Salch<br />
Ehrensenator der Universität Würzburg und<br />
„Stauferbeauftragter für das Herzogthum Franken“<br />
am zehnten Jahrestag der ersten Stele<br />
am 13. Dezember 2010<br />
Wer eine Stauferstele stiften möchte oder Vorschläge<br />
und Wünsche für weitere Stauferstätten hat, wende sich bitte an<br />
Kreisarchivar Walter Ziegler<br />
Schloss Filseck<br />
Postfach 809<br />
73008 Göppingen<br />
Sobald sich ein/e Stifter/in für eine Stele gefunden hat,<br />
wird das betreffende Stadtoberhaupt von Komiteemitglied<br />
Oberbürgermeister a. D. Andreas Raab von dem freudigen<br />
Angebot unterrichtet und um einen Lokaltermin gebeten,<br />
bei dem dann Stifter, Komitee und Bildhauer im Beisein<br />
der örtlichen Geschichtskenner das Projekt vorstellen,<br />
die vorgeschlagene Beschriftung samt Wappen erörtern<br />
und danach gemeinsam den historisch-authentischen und<br />
optisch-optimalen Standort für die Stele aussuchen können.<br />
Die „Fondazione Federico II Hohenstaufen“ in Jesi und die<br />
„Fondazione Federico II“ in Palermo sowie die „Gesellschaft<br />
für staufische Geschichte“ in Göppingen haben unserem<br />
Komiteemitglied Walter Ziegler am 20. Oktober 2012 in der<br />
Stiftskirche zu Faurndau die ehrenvolle Auszeichnung des<br />
„Premio Federichino 2012“ verliehen für seine herausragenden<br />
Verdienste, die er durch seine „Tätigkeit im Geist der kulturellen,<br />
sozialen und politischen Botschaft Kaiser Friedrichs II. erworben“ hat.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
73
staUFerstelen<br />
nIe Waren sIe sO WertvOll WIe heUte<br />
Während in Italien jedes Schulkind um „Federico Secondo“ weiß,<br />
konnten bei einer von Dr. Susanne Dieterich und dem Verfasser<br />
durchgeführten – wohl repräsentativen - Umfrage unter vierzehn<br />
von einunddreißig mit den besten Geschichtsnoten ausgezeichneten<br />
Einser-Abiturienten und -Abiturientinnen des Jahrgangs 2008<br />
dreizehn mit „Kaiser Friedrich II.“ absolut überhaupt nichts<br />
anfangen, einer wähnte ihn in Berlin…<br />
Erschreckend oft auch das Wissen neuzeitlich gebildeter Publizisten<br />
selbst in Gazetten des Stauferlandes Baden-Württemberg.<br />
Umso dankbarer sind wir all jenen Journalist/inn/en, die von<br />
Anbeginn an in hervorragender Weise unser europäisches Projekt<br />
begleitet haben.<br />
Stellvertretend für alle sei hier der dem wirtem-<br />
bergischen Geistes- und Uradel entstammende<br />
Martin Hohnecker, Stellvertretender Chefredak-<br />
teur der Stuttgarter Zeitung, genannt und ihm<br />
für seine allezeit so stauferfreundliche Berichterstattung<br />
gedankt. Er hat oft an den Einweihungsfeierlichkeiten<br />
teilgenommen und ist nur wenige Tage nach<br />
der Errichtung der Markgröninger Stele, gestiftet von der von ihm<br />
in seinem Buch „Heidenei, Frau Minister!<br />
Lachen ist die beste Politik“ so trefflich<br />
porträtierten Annemarie Griesinger – am Tag<br />
der Enthüllung der Stele bei Burg Niederhaus<br />
im Ries – am 6. Mai 2012 seiner schweren<br />
Krankheit erlegen.<br />
74<br />
vom 17. Dezember 2008 vom 31. Dezember 2008
vOM steInBrUch zUr stele<br />
Vor 160 Millionen Jahren erstreckte sich über den gesamten<br />
süddeutschen Raum ein flaches Schilfmeer. Durch Ablagerungen<br />
entstanden auf dem Meeresgrund die Felsen des Jurakalks.<br />
Aus diesem fossilen Gestein bestehen die massiven, viereinhalb<br />
Tonnen schweren Stauferstelen.<br />
Der Jurakalk ist ein Sedimentgestein und besteht im Wesentlichen<br />
aus kohlensaurem Kalzium, Fossilien und Metalloxiden. Er kommt<br />
im Altmühltal bei Pappenheim in einer Mächtigkeit von 45 Metern<br />
vor. Eine Besonderheit ist dort eine Lage, die im Gegensatz zu den<br />
normalerweise gelben Schichten aus rahmweiß gebändertem Jura<br />
besteht. Dieser poröse Stein wird nicht in flachen, horizontalen<br />
Platten, sondern vertikal gegen das natürliche Lager geschnitten.<br />
Er zeigt dadurch eine Struktur, die dem Travertin ähnelt und wird<br />
deshalb auch Jura-Travertin genannt.<br />
Unser Bildhauer Markus<br />
Wolf bezieht das Gestein<br />
von der Firma Max Balz,<br />
die zu den ältesten und<br />
den traditionsreichsten<br />
Steinbruchbesitzern der<br />
Gegend gehört.<br />
Bereits in Pappenheim werden die viereckige Basisplatte und die<br />
drei achteckigen Trommeln, aus denen eine Stauferstele besteht,<br />
mit einer Kreissäge aus dem rohen Stein herausgesägt.<br />
Anschließend werden sie von Hand geschliffen, damit die Riefen<br />
des Sägeblatts nicht mehr sichtbar sind. Die fertigen Rohlinge<br />
werden dann in die 200 Kilometer entfernte Werkstatt des Bildhauers<br />
nach Stuttgart-Plieningen transportiert, wo in rund einmonatiger<br />
Präzisionsarbeit die Wappen und – die trotz sauren<br />
Regens mindestens zweitausend Jahre lang lesbaren - Inschriften<br />
eingehauen werden.<br />
In den Anfangsjahren wurde aus unterschiedlichen Gründen auch<br />
anderes Gestein verwendet: Auf dem Hohenstaufen Trani-Marmor<br />
aus dem südstaufischen Apulien, in Hagenau Vogesensandstein,<br />
auf dem Trifels Pfälzer Buntsandstein, seit Waiblingen 2007 jedoch<br />
nur noch Jura-Travertin.<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Koblank</strong><br />
75
76<br />
Der BIlDhaUer<br />
Markus Wolf von Plieningen, Jahrgang 1963, ist durch<br />
seine mittlerweile über hundert über halb Europa – bisher<br />
von Bad Wimpfen im Norden bis Bari im Süden, von<br />
Klosterneuburg im Osten bis zum Cebreiro im Westen –<br />
verteilten historischen Denkmäler bekannt geworden.<br />
Sein erstes Werk war die Rekonstruktion des 1945 zerstörten<br />
Obelisken an der Alten Weinsteige in Stuttgart<br />
zum 500. Jahrestag der Herzogserhebung des Grafen<br />
Eberhard im Bart 1995.<br />
In rascher Reihenfolge kamen weitere Gedenksteine<br />
hinzu, zumeist zur württembergischen Landes- und Literaturgeschichte,<br />
von der 1997 errichteten Mömpelgarder<br />
Pyramide auf Schloss Montbéliard über das 1999 eingeweihte<br />
Mahnmal für die Opfer der Euthanasie in Schloss<br />
Stetten im Remstal bis zum 2008 enthüllten Denkmal für<br />
Königin Katharina im Schlosspark von Hohenheim.<br />
„EXEGIT MONVMENTA AERE PERENNIORA.“<br />
Mehrere Zeichen der Erinnerung hat er für den Dichter<br />
und Pfarrer Albrecht Goes geschaffen, an dessen Gebersheimer<br />
Pfarrhaus Bundespräsident Dr. Richard Freiherr<br />
von Weizsäcker bereits im Jahre 2003 einen gleichfalls<br />
von Markus Wolf gestalteten Gedenkstein gestiftet hat.<br />
„Zuweilen muß einer da sein, der gedenkt.“<br />
Albrecht Goes (1908-2000)
DIe vOrGeschIchte<br />
Die in der Ära Rommel in Stuttgart leider überaus aktiven<br />
städtisch besoldeten Friedhofsschänder hatten 1994 den<br />
Auftrag erteilt, das eindrucksvolle spätklassizistische<br />
Grabmal des um seinen „Höhenluftkurort“ hoch verdienten,<br />
von König Wilhelm II. mit der „Goldenen Civil-Verdienst-<br />
Medaille“ ausgezeichneten, letzten Degerlocher Bauernschultheißen<br />
Wilhelm Gohl auf dem Alten Friedhof zu zerschlagen.<br />
Der junge Bildhauer Markus Wolf hat sich diesem<br />
kulturbarbarischen Ansinnen tapfer verweigert („Ich zerstöre<br />
doch kein Kunstwerk!“) und daraufhin seinen Arbeitsplatz<br />
verloren. Zur Belohnung für seine Civil-Courage durfte er<br />
mittlerweile mit seinen Denkmälern zu einem international<br />
bekannten Künstler aufsteigen.<br />
Bildhauer Markus Wolf, Universitätsrektor<br />
Professor Dr. Hans-<strong>Peter</strong> Liebig und S. K. H.<br />
Dr. h.c. Carl Herzog von Württemberg<br />
enthüllen am 28. Mai 2008 das Denkmal<br />
für Königin Katharina in Hohenheim.<br />
Ivan Karpov<br />
bei der Arbeit an der<br />
Justinger Stele im<br />
Plieninger Atelier<br />
von Markus Wolf<br />
staUFerstelen schUFen<br />
BehInDertenarBeItsPlatz<br />
Der an Franziska von Hohenheims 226. Geburtstag in<br />
Komsomolez in Kasachstan geborene Ivan Karpov,<br />
ein taubstummer, mit einer deutschen Schicksalsgenossin<br />
verheirateter Vater von zwei Kindern, ist als ungelernter<br />
Arbeitsloser - bis dahin ohne jegliche berufliche Perspektive<br />
- im Sommer 2003 von Markus Wolf aufgenommen und<br />
angelernt worden. Seit Jahren kann er die zuvor vom Bildhauer<br />
aufgemalten Inschriften mit geradezu schwäbischer<br />
Präzision und Perfektion in den Stein einhauen.<br />
77
taUsenD DanK – MIlle GrazIe!<br />
Auch diese vierte Auflage des von Dr. Gerhard Raff verfassten<br />
Stauferstelenbüchleins wurde wiederum so wunderschön und<br />
erneut unentgeltlich gestaltet von den beiden Töchtern der<br />
Stifter der Stele in Lorch, von Tina Presche und Julia Wolf,<br />
Inhaberinnen der Agentur semibold in Gerlingen.<br />
An dieser Stelle sei dieser Familie auch für ihr sonstiges<br />
herausragendes Mäzenatentum auf sozialer und kultureller<br />
Ebene gedankt. Den Verfasser verbindet eine nunmehr ein<br />
halbes Jahrhundert währende Freundschaft aus den Tagen<br />
der gemeinsamen Arbeit im Evangelischen Ferienwaldheim<br />
Weidachtal in Degerloch.<br />
Und ebenso dürfen wir wieder<br />
Herrn Hermann Queck vom<br />
Druck- und Medienzentrum<br />
Gerlingen für die auch diesmal<br />
kostenlose Herstellung dieses<br />
nicht zuletzt dank der vorange-<br />
gangenen Auflagen<br />
so umfangreich gewordenen<br />
Büchleins herzlich danken.<br />
Als Herausgeber und Mitverfasser einer 2011 erschienenen<br />
erschütternden Dokumentation über das Schicksal seiner kaum<br />
sechzehnjährig von der Schulbank weggeholten, als Flakhelfer<br />
in einen sinnlosen Tod getriebenen Altersgenossen lernten wir<br />
uns kennen bei einem der jährlichen Gedenkgottesdienste an<br />
dem von Markus Wolf in Form einer geborstenen Säule anno<br />
1996 zur Hundertjahrfeier des König-Wilhelms-Gymnasiums<br />
- „MORTVIS MEMORIAE – PACIS GRATIA“ - geschaffenen<br />
Mahnmal für jene acht Oberschüler des Jahrgangs 1928 und<br />
zehn blutjunge Flaksoldaten, die bei einem Luftangriff auf ihre<br />
zwischen Degerloch und Möhringen gelegene Stellung in der<br />
Nacht zum 29. Juli 1944 den Tod fanden.<br />
Eine Tragödie, die bis dahin in der Öffentlichkeit völlig vergessen<br />
war und an die daher weder die Stuttgarter Stadtchronik<br />
noch das so umfassende und detailgetreue Buch von Heinz<br />
Bardua über den Luftkrieg über Stuttgart auch nur mit einem<br />
Wort erinnert haben.<br />
78
WUnschstelen<br />
Die Leserinnen und Leser der zweiten Auflage dieses<br />
Stauferstelenbüchleins haben seinerzeit fast 15 000 € für<br />
die Renovierung des im Lande viel zu wenig bekannten Kleinods<br />
Veitskapelle in Mühlhausen am Neckar und weitere namhafte<br />
Summen für kulturelle und soziale Projekte in den Stauferstädten<br />
Bad Wimpfen, Lorch, Rothenburg ob der Tauber und Weinsberg<br />
gespendet. Herzlichen Dank!<br />
Danach war das Komitee in der dritten Auflage einem vielfach<br />
geäußerten Wunsch nachgekommen und hat ein eigenes Spendenkonto<br />
eingerichtet, das jenen Stauferfreunden, die finanziell nicht in<br />
der Lage sind, eine ganze Stele zu stiften, die Möglichkeit gibt, sich<br />
auch mit kleinen Beträgen an der Errichtung einer sogenannten<br />
„Wunschstele“ zu beteiligen – einer Stele, für die sich sonst wohl<br />
kaum ein Stifter finden wird.<br />
Die erste „Wunschstele“ wurde am 6. Mai 2012 an der Burg<br />
Niederhaus im Ries (Seite 40) errichtet, die Namen der Stifter<br />
sind in einer Kupferkassette im Stein verewigt.<br />
Leider ist diese Stele erst knapp zur Hälfte finanziert.<br />
Wir bitten daher – statt einer Schutzgebühr – dringend um<br />
eine Spende auf das von Dr. <strong>Peter</strong> Linder, dem Stifter der<br />
Rottweiler Stauferstele, kostenfrei eingerichtete Sonderkonto<br />
„Stauferstelen“ Dr. Gerhard Raff • Schwäbische Bank AG<br />
Stuttgart • Kontonummer 4625 • BLZ 600 201 00.<br />
Die Spenden werden ausschließlich für „Wunschstelen“ verwendet.<br />
Bei deutlich lesbarer und vollständiger Absenderangabe wird – wie<br />
bisher – bei Beträgen ab 25 € eine Bescheinigung für die Steuer<br />
zugeschickt. Dankschee!<br />
79
KOMItee Der staUFerFreUnDe<br />
Alexandra Holler-Sagert, Studienrätin in Nürtingen<br />
Dr. Georg Friedrich Kempter,<br />
Denkmalpfleger i. R. auf dem Engelberg<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Koblank</strong>, Unternehmensberater in Aalen<br />
Dr. Dr. Ulf Merbold, Weltraumfahrer in Stuttgart<br />
Andreas Raab, Oberbürgermeister a. D. in Dinkelsbühl<br />
Dr. Gerhard Raff, Schriftsteller in Degerloch<br />
Dr. Karl-Heinz Rueß, Stadtarchivar in Göppingen<br />
Professor Dr. Johann Heinrich von Stein,<br />
Emeritus der Universität Hohenheim<br />
Walter Ziegler, Kreisarchivar i. R. in Faurndau<br />
www.stauferstelen.com<br />
In MeMOrIaM<br />
Die Tübinger Hochschullehrer<br />
Hansmartin Decker-Hauff (1917-1992)<br />
Heinz Löwe (1913-1991)<br />
Sönke Lorenz (1944-2012)