Weder Hure noch Sklavin - Frauen und Islam (Leseprobe)

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Vorwort von Susanne Winter
Für die überwiegende Mehrheit der Frauen ist das Ziel erreicht, dass
sie dieselbe Wertschätzung und die gleichen Lebenschancen erhalten,
wie die männlichen Mitglieder ihrer Gemeinschaft. Allerdings
müssen wir feststellen, dass diese Errungenschaft in den letzten
zwei, drei Jahrzehnten erhebliche Rückschläge zu verzeichnen hatte.
Man findet zunehmend auch im „aufgeklärten, fortschrittlichen
Europa“ unterdrückte Frauen, die keineswegs mit den Männern ihrer
Familie gleichgestellt sind.
Selbstverständlich ist das nicht nur in moslemischen Schichten der
Fall und ist auch nicht auf die Lehren des Koran reduzierbar. Es
liegt auch sehr stark an den Sitten in traditionellen, patriarchalischen
Gesellschaften, aus denen die Frauen kommen, dass sie keine
Chance auf Emanzipation haben. Aber es ist auch kaum zu leugnen,
dass Frauen mit moslemischem „Migrationshintergrund“, wenn sie
sich denn emanzipieren, häufig zu Kritikern des traditionellen Islam
werden. Man denke etwa an Ayaan Hirsi Ali, Waris Dirie oder
Necla Kelek.
Wenn Europa wirklich einen „Euro-Islam“ fördern will, so geht der
Weg dahin wahrscheinlich am effizientesten über eine Unterstützung
der Frauen in ihrem Emanzipationsbemühen. „Setzen Sie auf
die Frauen“, empfiehlt die gebürtige Marokkanerin Karima Dahab
in einem Interview mit der Zeitschrift „Sezession“. Sie passt sich an
die Normen ihres neuen Heimatlandes Deutschland an und gerät
dadurch immer mehr in Konflikt mit ihrer Familie und auch mit
ihrem anerzogenen Glauben. Dahab sagt:
Jede Frau, die diesen Kreislauf durchbrechen will, durchschaut das
Ganze und findet sich in Deutschland in einer vorteilhaften Situation.
Die Schulpflicht garantiert ihr ein abwechslungsreiches, die
Selbstentfaltung förderndes Umfeld. Sie erkennt recht schnell, dass Bil-