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Jubiläumsschrift 100 Jahre KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge

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16. September 1953 einmütig der Auffassung, dass<br />

der Kreis hinsichtlich der Krankenversorgung sein<br />

Möglichstes getan habe und mit Rücksicht auf andere<br />

dringend anstehende Projekte (Landstraßenunterhaltung,<br />

Berufsschulbau) die Ausführung eines<br />

weiteren Bauabschnitts nicht genehmige.<br />

Eine Kooperation für einen 17-Jährigen.<br />

Hinweis auf nicht volle Belegung des<br />

Theresenstiftes?<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1912 gab es die Institution eines Königlichen<br />

Kreisarztes. Für den Landkreis Hannover und<br />

den Kreis <strong>Neustadt</strong> <strong>am</strong> <strong>Rübenberge</strong> war in Personalunion<br />

Dr. Karl Dohrn aus Hannover, Gellertstraße, bestellt.<br />

In der Krüppelpflegeanstalt Annastift e. V., Hannover-<br />

Kleefeld, befand sich <strong>am</strong> 17.Mai 1912 ein Pflegling, der<br />

Schneiderlehrling H. D. aus Hildesheim. Er sollte zur Kur<br />

in das Heidehaus Hannover. Dieses war offensichtlich<br />

voll belegt, sodass sich der Kreisarzt Dr. Dohrn an den<br />

Magistrat der Stadt <strong>Neustadt</strong> <strong>am</strong> <strong>Rübenberge</strong> wandte,<br />

weil er als Kreisarzt über die Situation im Theresenstift<br />

gut informiert war.<br />

Die Verpflegungskosten würde der Bremer Provinzialverein<br />

zur Bekämpfung der Tuberkulose bezahlen, diese<br />

betrugen d<strong>am</strong>als täglich 1,25 Mark.<br />

Am 18. Mai schreibt der Magistrat, dass noch Platz vorhanden<br />

sei und eine Aufnahme des 17-jährigen Pfleglings<br />

H. D. aus Hildesheim erfolgen könne.<br />

Das Annastift stellte <strong>am</strong> 23. Mai 1912 folgende Fragen:<br />

- Wann kann derselbe eintreffen?<br />

- Was hat er extra an Wäsche und Papieren<br />

mitzubringen?<br />

Der Verpflegungszuschlag von täglich 1,25 Mark zu<br />

seiner Verpflegung wird bestätigt.<br />

Der Magistrat der Stadt <strong>Neustadt</strong> <strong>am</strong> <strong>Rübenberge</strong> antwortete<br />

<strong>am</strong> 29. Mai 1912: Aufnahme kann jederzeit<br />

erfolgen. Wäsche etc. ist nicht ... erforderlich.<br />

1.7 Auf dem Weg zum Neubau<br />

Im September 1954 beendete der Landkreis seinen Gestellungsvertrag<br />

mit dem Clementinenhaus und schloss<br />

einen neuen Vertrag mit dem Agnes-Karll-Verband<br />

(heute Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e. V.)<br />

in Hannover.<br />

1958 errichtete der Landkreis auf dem Gelände des alten<br />

Krankenhauses ein Schwesternwohnheim, wofür er circa<br />

300.000 DM an Bau- und Einrichtungskosten investierte.<br />

Die mangelhafte Wirtschaftlichkeit des Kreiskrankenhauses<br />

bereitete dem Landkreis immer wieder große<br />

Sorgen. Im <strong>Jahre</strong> 1964 erteilte er dem renommierten<br />

Wirtschaftsprüfer Rapp aus Stuttgart den Auftrag, die<br />

Wirtschaftlichkeit zu prüfen und praktische Schlussfolgerungen<br />

aufzuzeigen, um unter Einrichtung entsprechen-<br />

Seit April 1952 zahlte das Krankenhaus<br />

an das Clementinenhaus monatlich:<br />

für die Oberschwester 190 DM<br />

für eine Fachschwester 175 DM<br />

für eine Pflegerin 165 DM<br />

der Nebenabteilungen einer höheren Pflegesatzgruppe<br />

zugeordnet zu werden. Das Gutachten wurde erstellt,<br />

jedoch wegen der parallel laufenden Planungen für einen<br />

Neubau nicht mehr umgesetzt.<br />

1965 widmete der Kreis die Wohnungsbaurücklage zur<br />

Krankenhauserweiterungsrücklage um, so entstand ein<br />

Grundstock für den geplanten Neubau. Sie wies 1970<br />

einen Stand von rund 3,15 Millionen DM auf. Das Vermögen<br />

des Neustädter Kreiskrankenhauses belief sich 1969<br />

inklusive Schwesternwohnheim auf 1,5 Millionen DM.<br />

Für medizinische Neu- und Ersatzbeschaffungen wurde<br />

fast nichts mehr investiert. Der Neubau in der Lindenstraße<br />

kündigte sich auch hier an.<br />

1970, also im Jahr vor dem Umzug von der Theresenstraße<br />

in den Neubau an der Lindenstraße, bestanden<br />

im Krankenhaus <strong>Neustadt</strong> <strong>am</strong> <strong>Rübenberge</strong> die Fachab-<br />

Pflegesätze 1964 bis 1970 (alles in DM pro Tag)<br />

Nachstehend ist anhand des jährlichen Zuschussbedarfes<br />

die obige Sorge untermalt:<br />

Jahr 1965 1966 1967 1968<br />

Zuschuss 271.000 277.000 438.000 399.397<br />

Veränderung Vorjahr - +2 % +57 % -9,5 %<br />

Pro Bett 1.806 1.846 2.920 2.662<br />

Jahr III. Klasse II. Klasse I. Klasse<br />

4/64 18,80 DM 28,50 DM 32,00 DM<br />

4/65 22,10 DM 31,50 DM 35,50 DM<br />

4/66 26,90 DM 35,00 DM 40,00 DM<br />

4/67 28,60 DM 38,50 DM 44,00 DM<br />

4/68 31,60 DM 42,00 DM 48,00 DM<br />

12/69 36,30 DM 49,50 DM 56,50 DM<br />

4/70 40,90 DM 56,00 DM 76,00 DM<br />

teilungen Chirurgie und Innere Medizin. Ferner wurden<br />

Belegbetten für Geburtshilfe und HNO angeboten.<br />

Insges<strong>am</strong>t waren 114 Mitarbeiter/-innen beschäftigt<br />

(1965 waren es 102). Es gab einen Ärztlichen Leiter,<br />

einen Leitenden Arzt, zwei Oberärzte und acht Assistenzärzte.<br />

Der Pflegebereich war besetzt mit einer Oberin,<br />

einer OP-Schwester, sechs Stationsschwestern, fünf<br />

ständigen Vertretungen, elf Schwestern, zwei Krankenpflegern,<br />

einer DRK-Schwester und 15 DRK-Schwesternhelferinnen,<br />

einer Schwesternhelferin im OP, eine<br />

Wochenpflegerin und sechs Nachtschwestern (1965<br />

hatte es noch keine einzige gegeben). Nicht unerwähnt<br />

bleiben darf, dass bedingt durch die räumlichen und<br />

organisatorischen Verhältnisse in der Theresenstraße<br />

oft nur ein sehr erschwerter Dienst für die Kranken<br />

geleistet werden konnte.<br />

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