Mai - St. Raphael

Mai – September 2010 St. Raphael-Kurier
„End-lich leben“
In unserem Seniorencentrum St. Raphael konnte kürzlich das Seminar mit dem Titel
„End-lich leben“ – Ein Qualifizierungsseminar zur Begleitung von Menschen in der
letzten Lebensphase und ihren Angehörigen
von allen Teilnehmern erfolgreich beendet werden. Im Folgenden einige Erläuterungen
zu den Inhalten:
Sterben, Tod und Trauer würden die meisten Menschen am liebsten aus dem Weg gehen.
Dennoch werden sie jeden Menschen irgendwann einholen und in den
Senioreneinrichtungen wird man zwangsläufig immer wieder damit konfrontiert.
So war es das Anliegen unserer Einrichtung diesen Themen nicht auszuweichen und sich
mit dem Artikel 8 der Charta der
Rechte hilfe- und pflegebedürftiger
Menschen intensiv auseinander-
zusetzen, in dem es heißt:
„Jeder hilfe- und pflegebedürftige
Mensch hat das Recht, in Würde zu
sterben.“
Was aber heißt „in Würde sterben“?
Dieser Frage gingen 11
MitarbeiterInnen der Einrichtung ab
August 2009 in einem
Qualifizierungsseminar nach, das
von Karin Kinkel-Lennemann (Dipl.-Religionspädagogin und Trauerbegleiterin) geleitet
wurde. Darin wurde deutlich, dass Sterbebegleitung Lebensbegleitung ist. In Würde
sterben heißt, dass nicht das Sterben im Mittelpunkt stehen soll, sondern die Begegnung
mit einem Menschen, der die größte Herausforderung des Lebens – seinen Tod – zu
bewältigen hat. Dieser letzten Lebenskrise mit Wertschätzung für den individuellen,
selbstbestimmten Weg eines jeden Menschen zu begegnen, ist eine der wichtigsten
inneren Haltungen für die Begleitung. Deshalb ist auch noch in der letzten Lebensphase
von Menschen entscheidend, was in Artikel 1 der Charta für alle pflegebedürftigen
Menschen eingefordert wird:
„Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf Hilfe zur Selbsthilfe sowie
auf Unterstützung, um ein möglichst selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen
zu können.“
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