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Mai - St. Raphael

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<strong>Mai</strong> – September 2010 <strong>St</strong>. <strong>Raphael</strong>-Kurier<br />

Bei Bedarf wird ein Toilettengang durchgeführt oder der Bewohner bekommt<br />

Unterstützung bei der Benutzung des Toilettenstuhls im Zimmer. Bewohner, die<br />

nicht ohne Hilfe zu Bett gehen können, aber zunächst noch aufbleiben möchten<br />

und z.B. fernsehen, melden sich zum gewünschten Zeitpunkt. Besonders wichtig<br />

ist das regelmäßige Bewegen und Lagern von Schwerkranken und in ihrer<br />

Bewegung eingeschränkten Bewohnern, um einen Dekubitus (=Druckgeschwür)<br />

zu verhindern oder zu therapieren. Hierbei wird auch ggf. das<br />

Inkontinenzmaterial wie Einlagen oder Windelhosen und bei Bedarf Bettwäsche<br />

oder Nachtwäsche gewechselt; urinableitende Systeme werden kontrolliert und,<br />

wenn nötig, geleert.<br />

Das Einschlafen ist manchmal schwierig, weil der Bewohner Angst vor der<br />

langen Nacht hat, oder er kommt nicht zur Ruhe, weil es am Tag Probleme mit<br />

Personal, Angehörigen oder Mitbewohnern gegeben hat. Dann ist ein kurzes<br />

Gespräch oft sehr wertvoll. Ein offenes Ohr für die Sorgen und ein wenig Trost,<br />

Zuspruch und Händestreicheln führt dann oft doch noch zur ersehnten<br />

Nachtruhe.<br />

Nach jedem Rundgang erfolgt im Dienstzimmer zeitnah die Dokumentation der<br />

Pflegemaßnahmen, sofern Bilanzierungs- und Bewegungsprotokolle noch nicht<br />

direkt im Bewohnerzimmer abgezeichnet worden sind.<br />

Um die körperlich schwere Pflege über einen längeren Zeitraum schadlos zu<br />

überstehen, ist rückenschonendes Arbeiten eine wichtige Bedingung. Deshalb<br />

arbeiten wir, wenn möglich und sinnvoll, zu zweit an einem Bewohnerbett unter<br />

Anwendung von kinästhetischen Grundlagen.<br />

Ein häufig auftretendes Problem beim älteren Menschen sind Schlafstörungen.<br />

Diese sind besonders bei Menschen mit hirnorganischem Psychosyndrom und<br />

Demenz anzutreffen. In diesen Fällen kommt es auch vor, dass Bewohner sich<br />

nachts anziehen, durch das Haus irren, etwas Essbares verlangen und sich z.B.<br />

durch einen <strong>St</strong>urz gefährden. Dann erfordert es viel Fingerspitzengefühl, Geduld<br />

und Zuwendung, die Atmosphäre für eine erholsame Nachtruhe wieder<br />

herzustellen.<br />

Notfälle, akut bedrohliche Situationen, gehören nicht zum Alltag, sind jedoch<br />

nicht auszuschließen. Deshalb ist es dann wichtig, Zusammenhänge zu erfassen<br />

und schnelle, selbständige Entscheidungen zu treffen, ob z.B. der Hausarzt oder<br />

sogar der Notarzt informiert werden muss.<br />

Eine besondere Anforderung stellt die Begleitung sterbender Bewohner und ihrer<br />

Angehörigen dar, weil diese eine intensive persönliche Betreuung benötigen.<br />

Nach dem dritten und letzten Rundgang erscheint auch schon die Frühschicht<br />

und es erfolgen die Übergabegespräche mit den einzelnen Wohnbereichen über<br />

die Ereignisse in der Nacht.<br />

Um 6:45 Uhr ist der Nachtdienst beendet und wir freuen uns auf unser eigenes<br />

Bett. Gute Nacht!!<br />

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