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fgz-info - Familienheim-Genossenschaft Zürich

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Das braune Langohr – der «fliegende Hase»<br />

Eine Fledermaus ist Tier des Jahres 2012<br />

Pro Natura hat das Braune Langohr<br />

(Plecotus auritus) zum Tier des Jahres<br />

2012 gewählt. Der Flugakrobat ist in der<br />

Schweiz gefährdet, wie fast alle der rund<br />

30 einheimischen Fledermausarten. Vor<br />

allem aufgeräumte Wälder und «herausgeputzte»<br />

Landschaften machen den<br />

Fledermäusen zu schaffen. Pro Natura<br />

macht mit ihrer Wahl des «fliegenden<br />

Hasen» zum Tier des Jahres 2012 auf den<br />

schlechten Zustand der Biodiversität in<br />

der Schweiz aufmerksam.<br />

Fledermäuse gehören zur Ordnung der<br />

Chiroptera – der Handflügler. Diese können<br />

als einzige Säugetiere aktiv fliegen. Mit Mittelhand-<br />

und Fingerknochen spannen sie ihre<br />

elastischen Flughäute auf.<br />

Die Ohren des Braunen Langohrs sind riesig<br />

– deshalb auch der Übername «fliegender<br />

Hase». Mit knapp fünf Zentimetern Länge<br />

sind sie fast so gross wie der Körper und ein<br />

vorzügliches Jagdinstrument noch dazu. Das<br />

Langohr kann damit sogar den Flügelschlag<br />

eines Nachtfalters «hören». Ein weiteres<br />

Merkmal sind die sehr breiten Flügel mit einer<br />

Spannweite von rund 27 Zentimetern. Sie erzeugen<br />

derart viel Auftrieb, dass die Tiere im<br />

sogenannten Rüttelflug sogar an Ort und Stelle<br />

verharren sowie kurze Strecken rückwärts<br />

Fotos: Dietmar Nill, Pro Natura und Wikipedia/Mnolf<br />

38 39<br />

fliegen können. Gejagt wird übrigens vorwiegend<br />

in Wäldern, respektive in Bäumen.<br />

Tagsüber schlafen, nachts jagen<br />

Als «Vögel der Nacht» leisten sie einen<br />

wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht<br />

in der Natur, aber sie sind auf vielfältige<br />

Lebensräume angewiesen.<br />

Unsere heimlichen Nachbarn verstecken<br />

sich tagsüber in Baumhöhlen, Ritzen und<br />

Spalten. Manche wohnen unbemerkt in unseren<br />

Häusern.<br />

Im Sommer lebt das Braune Langohr in<br />

Baumhöhlen oder Dachstocken. Dort bringen<br />

die Weibchen auch ihre Jungen (meist nur<br />

eines) zur Welt. Im Winter hingegen verschläft<br />

das Tier in einer frostsicheren Felshöhle oder<br />

-spalte. Dabei kann es die Herzfrequenz von<br />

über 1000 Schlägen pro Minute auf rund 12<br />

und die Körpertemperatur von 39 auf bis nahezu<br />

null Grad senken. Braune Langohre können<br />

über 30 Jahre alt werden.<br />

In der Schweiz ist das Braune Langohr<br />

vom Flachland bis in die Bergregionen verbreitet.<br />

Dennoch gilt es als gefährdet, wie<br />

fast alle der rund 30 einheimischen Fledermausarten,<br />

die einen Drittel aller bei uns wild<br />

lebenden einheimischen Säugetierarten ausmachen.<br />

Und dies, obschon Fledermäuse seit<br />

1996 bundesrechtlich geschützt sind.<br />

Durch intensive Nutzung der Landschaft<br />

verschwinden immer mehr Obstgärten, Hecken<br />

und Feldgehölze, die Fledermäusen als<br />

Das braune Langohr ist nur etwa 5 cm<br />

gross, hat aber eine Flügelspannweite<br />

von rund 27 cm.<br />

Jagdgebiete und wichtige Orientierungspunkte<br />

beim Fliegen dienen. Baumhöhlen sind<br />

in unseren stark genutzten Wäldern Mangelware.<br />

Ausgeräumte und intensive Landwirtschaft<br />

schmälert den Insektenreichtum.<br />

Mit der Wahl des Braunen Langohrs zum<br />

Tier des Jahres 2012 ruft Pro Natura dazu auf,<br />

die Vielfalt der Lebensräume zu bewahren und<br />

zu verbessern.<br />

Auch bei uns im Friesenberg können im<br />

Sommer während der Abend-Dämmerung und<br />

schönem warmen Wetter Fledermäuse gut beobachtet<br />

werden. Am besten sieht man die interessanten<br />

Tiere im Gegenlicht, wie sie in hohem<br />

Tempo herumfliegen und Insekten jagen.<br />

Mehr Infos zum Tier des Jahres 2012<br />

gibt es auf der Website von Pro Natura unter:<br />

www.pronatura.ch/tier-des-jahres-2012.<br />

AKTONNATURREICH<br />

Ursula Tissot

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