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XXIV<br />
Executive summary<br />
Erwartungen im Hinblick auf die EU-Erweiterung. Die Einstellung der<br />
kroatischen Landwirte gegenüber dem bevorstehenden EU-Beitritt ist überwiegend<br />
negativ. Es werden nur wenige Aspekte benannt, die als positiv gewertet werden<br />
können, so zum Beispiel allgemeine Verbesserungen im Bereich Recht und<br />
Ordnung. Negative Auswirkungen werden dagegen häufig im Bereich der EU-<br />
Regelungen gesehen, die als Bedrohung für das wirtschaftliche Überleben der<br />
Landwirtschaftsbetriebe gelten. Dementsprechend fürchten viele Landwirte<br />
auch, dem internationalen Wettbewerb nicht standhalten zu können, wenn die<br />
Märkte geöffnet werden. Allerdings konnte nicht beobachtet werden, dass in<br />
Folge dieser Befürchtungen die Instrumente des IPA-Programms (Instrument for<br />
Pre-accession Assistance), das genau solche Anpassungsinvestitionen mitfinanziert,<br />
besser angenommen werden. Auf Basis des Beispiels Sloweniens kann erwartet<br />
werden, dass die überwiegend negativen Meinungen gegenüber dem EU-Beitritt<br />
sich dann revidieren, wenn die (finanziellen) Vorteile offensichtlich werden. Es<br />
handelt sich also teilweise um mangelnde Information über die tatsächlichen<br />
Auswirkungen.<br />
"Politische Inhalte versus parteipolitische Lobbyarbeit" bei der Verhandlung<br />
des Landwirtschaftskapitels. Eine ganz allgemeine Folgerung aus den Erfahrungen<br />
des slowenischen Beitritts ist, dass die Harmonisierung der Gesetzgebung nicht<br />
nur die Übernahme der entsprechenden Regeln erfordert. Es geht viel weitergehend<br />
auch um die Harmonisierung der Verwaltungsstrukturen und Politikinhalte. Obwohl<br />
oder gerade weil die EU eindeutig den stärkeren Hebel bei den Verhandlungen des<br />
Landwirtschaftskapitels hat, wenn es darum geht Inhalte zu beeinflussen, ist es<br />
besonders wichtig, dass die nationalen Interessensgruppen ihre Ziele klar<br />
formulieren, parteipolitische Lobbyarbeit beiseite legen und mit einer Stimme<br />
sprechen. Deshalb muss die Verhandlungsgruppe eine gemeinsame Strategie<br />
vertreten und dabei auf eine harmonisierte Datenbasis für Hintergrundinformationen<br />
zurückgreifen können.<br />
Politikempfehlungen<br />
Im Folgenden werden die Politikempfehlungen zusammengefasst, die aus den<br />
Ergebnissen der Studie abgeleitet werden konnten.<br />
Politikempfehlung 1:<br />
Ausgewogener Strukturwandel im Agrarsektor<br />
Die Maßnahmen zur Förderung des Agrarsektors sowie insbesondere Subventionen<br />
sollten nicht alleiniges Standbein der öffentlichen Förderung für die ländlichen<br />
Regionen sein. Diese Ansicht wird zwar in Kroatien akzeptiert, jedoch spielen