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Visit our stall at Presidents Hall, P3 A - Allgemeine Zeitung Namibia

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12 Nebel h<strong>at</strong>te das wohl deutscheste<br />

Kilometer fahre ich vom Strand in<br />

Swakopmund zurück landeinwärts.<br />

aller deutschen Kaiserbäder in eine bizarre,<br />

fast bedrohliche Hülle getaucht, doch mit<br />

jedem Kilometer, der weg vom Atlantik führt,<br />

wird der Himmel freundlicher. Inmitten der<br />

trockenen Namib-Wüste liegt das „Sophia<br />

Dale“-Restcamp, hier h<strong>at</strong> Skiprofi Henrik May<br />

sein Basislager.<br />

Die Sonne scheint, als der 35-Jährige Ex-<br />

Profi mich freundlich in seiner Werkst<strong>at</strong>t<br />

begrüßt. Er poliert die mit Spezialwachs<br />

behandelten Skier, dabei philosophiert er<br />

über die Schwierigkeiten in den vergangenen<br />

sieben Jahren. 2002 kam ein Freund aus<br />

Deutschland zu Besuch. Der h<strong>at</strong>te Skier dabei<br />

– und brachte May auf die Idee: Skifahren in<br />

der Wüste, von steilen Dünenkämmen ins<br />

Tal wedeln. Oder aber per Langlauf durch die<br />

Namib gleiten, der ältesten Wüste der Welt.<br />

„Es war jahrelange Eigenforschung“, meint<br />

May zu den Schwierigkeiten, Skier für die<br />

Wüste zu präparieren, vor allem in Punkto<br />

Geschwindigkeit. Sand bremst, aber jetzt h<strong>at</strong><br />

May endlich ein Spezialwachs gefunden, mit<br />

dem er immerhin 65 km/h erreicht. Noch ist<br />

die alpine Wüsten-Variante etwas langsamer<br />

als das Skifahren im Schnee. „Aber mein Ziel<br />

sind 90“, lacht Henrik. Allzu zerstörerisch seien<br />

die Sandkörner der Namib aber nicht für die<br />

Skier, erklärt Henrik, aufgrund des Alters der<br />

Namib seien die Körner eben rundgewachsen.<br />

„Aber ich habe viel Geld verbrannt“, sagt der<br />

Ex-Profi, für die Entwicklung von robusten<br />

Bindungen, die im so feinen Namib-Sand<br />

länger halten sollen.<br />

Genug der Theorie. Henrik packt die Skier<br />

in den Kofferraum, dann fahren wir an die<br />

Rückseite der Dünen. Langsam kommen wir<br />

den in 40 000 Jahren erschaffenen Sandbergen<br />

näher, sie werden mächtiger, höher, gelber.<br />

Eine Düne ragt heraus, besonders hoch,<br />

besonders kantig. „Unser M<strong>at</strong>terhorn“ grinst<br />

Henrik. Einer der „schönsten Abfahrtshänge“,<br />

schwärmt der Ex-Profi. Viele Jahre stand der<br />

Thüringer im Fokus der Skiszene, in den 80ern<br />

trainierte er im thüringischen Oberhof an der<br />

Skischule Nordische Kombin<strong>at</strong>ion, absolvierte<br />

viele Wettkämpfe.<br />

Jetzt stapfen wir in den schweren Skistiefeln<br />

durch den feinen Namib-Sand, die Skier<br />

geschultert, der Anstieg zum namibischen<br />

„M<strong>at</strong>terhorn“ beginnt. „Es ist ein fast<br />

müheloser Aufstieg“, höre ich Henrik noch<br />

sagen, der schon wenige Meter Vorsprung<br />

EXPO 2009 Special<br />

freizeit<br />

Vom „M<strong>at</strong>terhorn“ durch<br />

den Wüstensand wedeln<br />

h<strong>at</strong>. Ich konzentriere mich auf das Laufen, es<br />

ist wie Treppensteigen, vernehme ich Henriks<br />

Stimme aus der Ferne, trotzdem sinke ich<br />

mal mehr, mal weniger ein. So wie die Quarz-<br />

Kri<strong>stall</strong>e funkeln, fühlt man sich fast wie im<br />

Schnee, nur eben wärmer. 80 bis 90 Meter<br />

ist das „M<strong>at</strong>terhorn“ hoch, je nach Wind, der<br />

die Sandkörner abträgt oder aufhäuft. Henrik<br />

braucht für die 680 Schritte normalerweise<br />

sechs Minuten und 20 Sekunden, ruft er mir<br />

entgegen, während mir der Schweiß über das<br />

Gesicht rinnt. Heute aber sei auch er nicht in<br />

Top-Form, „schon drei Wochen keine Abfahrt<br />

mehr gehabt“, höre ich ihn aus der Ferne<br />

rufen.<br />

Nach fast 20 Minuten, Henrik h<strong>at</strong> inzwischen<br />

auf mich gewartet, komme ich auf dem Gipfel<br />

an. Der kühlende Wind vom Meer bläst mir ins<br />

Gesicht, mein Körper richtet sich kerzengerade<br />

auf, auch weil die Aussicht gigantisch ist.<br />

Die weichen Dünen liegen in der harten<br />

Nachmittagssonne, der Kontrast zwischen den<br />

<strong>Namibia</strong> Country Lodges once again offers:<br />

2 nights on B&B basis for 2 persons <strong>at</strong> any of <strong>our</strong> lodges<br />

for N$ 650.00. Single persons pay N$ 450.00 on<br />

B&B basis for 2 nights.<br />

Vouchers available only <strong>at</strong> the <strong>Namibia</strong> Country Lodges<br />

stand, No B5 in the <strong>Presidents</strong> <strong>Hall</strong> on the balcony.<br />

P.O.Box 6597, Windhoek, Tel: ++264 61 374750,<br />

Fax ++264 61 256598, e-mail: reserv<strong>at</strong>ions@ncl.com.na<br />

website:www.namibialodges.com<br />

44<br />

dunklen Sch<strong>at</strong>tenseiten und gleißend-gelben<br />

Sonnenabschnitten ist gigantisch. Das Auto<br />

im Tal h<strong>at</strong> nur noch Mini<strong>at</strong>urform<strong>at</strong>. Doch wir<br />

wollen jetzt die Düne runterbrettern.<br />

Ich stelle meine Schuhe in die Ski-Bindung.<br />

Nicht so hart auf Kante fahren, rät Henrik,<br />

sonst fällt man schneller. „Auf Sand fahren<br />

ist wie eine gut präparierte Piste mit 20<br />

Zentimetern Neuschnee“, so seine Erfahrung.<br />

Also, genug geredet, hilft ja nichts, irgendwie<br />

müssen wir wieder runterkommen. Henrik<br />

fährt voraus, galant wedelt er die ersten Meter<br />

hinab, zieht die ersten Spuren in die nur vom<br />

Wind gezeichnete Düne. Dann starte ich, etwas<br />

verkrampft, eigentlich läuft es gut, eigentlich<br />

ist es t<strong>at</strong>sächlich wie auf Neuschnee, doch<br />

dann kante ich etwas zu viel und falle – aber<br />

der Sand ist weich. Er klebt am Gesicht, auch<br />

durch die salzige Luft des Meeres, aber kein<br />

Problem, ich stehe wieder auf und genieße<br />

die Abfahrt. 160 Meter sind es insgesamt,<br />

und weil der Sand bremst, bleibt sogar noch<br />

June 2009<br />

Von Jan Grundmann<br />

Zeit, die wunderbare Namib während der Ski-<br />

Schwünge zu genießen.<br />

Unten angekommen, möchte ich gleich wieder<br />

hoch, wieder 20 Minuten Aufstieg, wieder eine<br />

phänomenale Aussicht, wieder wird gewedelt,<br />

diesmal aber ohne Sturz. Vier Aufgänge<br />

schaffen wir, bevor die Nachmittagssonne<br />

schon fast untergeht. Henriks Rekord liegt bei<br />

12 Märschen mit anschließendem Talwedeln.<br />

Und erst, nachdem Henrik im Tal zum Après-<br />

Ski lädt, merke ich, wie schwer sich eigentlich<br />

mein Körper anfühlt, wie angenehm eigentlich<br />

Sitzen sein kann.<br />

Henrik wird im Sommer sein „Basislager“<br />

verlegen: Ende August eröffnet er einen<br />

Skiverleih mit Skischule in der Swakopmunder<br />

Innenstadt. So hofft er, noch mehr Besucher für<br />

sein Angebot begeistern zu können: Geführte<br />

Nachtwanderungen per Ski unter dem Kreuz<br />

des Südens durch die Dünen, Ski-Langlauf,<br />

alpine Abfahrten. Auch Skit<strong>our</strong>en h<strong>at</strong> er dabei im<br />

Angebot – etwa eine sechstätige Durchquerung<br />

der Namib-Wüste von Sossusvlei bis Walvis<br />

Bay. Das h<strong>at</strong> er im März erfolgreich versucht,<br />

das deutsche ZDF-Fernsehen war dabei, Ende<br />

August startet die buchbare Wiederholung.<br />

Gut konditionierte Skifahrer können durch die<br />

Farb- und Formenvielfalt der Namib fahren<br />

und dabei Tiere wie etwa Oryx-Antilopen<br />

beobachten. n<br />

Kontakt:<br />

www.ski-namibia.com,<br />

henrik@ski-namibia.com, Tel: 085 – 55 92 900

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