PDF: 1,1 MB - Exportinitiative Erneuerbare Energien
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Je nachdem bieten sich verschiedene Ausgestaltungsformen der Vertriebsstruktur an.<br />
Für Zulieferer von Einzelteilen, die im Anlagenbau verwendet werden, bietet sich ein<br />
Direktvertrieb der Waren an, da es sich bei den Produkten aufgrund der technologischen<br />
Besonderheiten um erklärungsbedürftige Güter handelt, die auf eine überschaubare<br />
Zahl von Abnehmern treffen. Zumeist verkaufen deutsche Anbieter ihre Produkte an<br />
Windanlagen in amerikanischer Eigentümerschaft. Aufgrund dessen ist es anzuraten,<br />
eine gewisse Präsenz in den USA an den Tag zu legen, um den Abnehmern eine<br />
Anlaufstelle zu bieten. Qualifizierte Handelsvertreter bzw. Vertriebsmitarbeiter vor Ort<br />
bzw. die Etablierung von Geschäftspräsenzen stellen eine geeignete Maßnahme dar,<br />
diesen Anforderungen zu begegnen. Des Weiteren bietet es sich an, Lager- oder gar<br />
Produktionsstätten in den USA zu unterhalten, um die Nachfrage zeitnah und flexibel zu<br />
bedienen. Insofern ist es zweckmäßig, die räumliche Struktur des Abnehmerpotentials<br />
zu analysieren, um in einem nachfolgenden Schritt die Region(en) zu definieren, in<br />
denen diese Maßnahmen etabliert werden sollen.<br />
Für Interessenten, die komplette Anlagen in den USA errichten wollen, stellt sich die<br />
Struktur differenzierter dar. Hier ist zunächst eine Konkurrenzanalyse zu erstellen um<br />
sicherzustellen, dass ein Absatzpotenzial gegeben ist. In Anbetracht der günstigen<br />
Perspektiven für den Markt der erneuerbaren <strong>Energien</strong> ist dieser Punkt zu diesem<br />
Zeitpunkt weniger kritisch als in einem gesättigten Markt zu bewerten. Weitergehend<br />
sollte sichergestellt werden, dass eine solide Zuliefererstruktur existiert, die die<br />
Errichtung der Anlage gewährleistet. Gegebenenfalls bietet sich eine Kooperation mit<br />
bereits auf dem amerikanischen Markt etablierten Unternehmen an. Dies erleichtert<br />
notwendige Beantragungsprozesse für Lizenzen und andere regulatorische<br />
Maßnahmen. Ferner weisen etablierte Anbieter bereits eine profunde Marktkenntnis auf,<br />
so dass auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen gesenkt wird. In welchem<br />
Ausmaß eine solche Kooperation geführt wird (bspw. als Joint Venture oder als M&A-<br />
Transaktion) ist nicht pauschal zu beantworten, sondern hängt vom geplanten Umfang<br />
des Engagements in den USA, der Marktkenntnis der verantwortlichen Mitarbeiter und<br />
den Kosten ab.<br />
Grundsätzlich bieten sich in den USA mehrere Arten von Vertriebspartnern an, darunter<br />
Handelsvertreter, Distributoren (Vertragshändler), Lizenznehmer, Joint Venture oder ein<br />
Merger & Aquisition (Firmenübernahme).<br />
Der Handelsvertreter vermittelt Aufträge gegen Provision, schließt aber Verträge nicht<br />
selbst ab. Der Verkauf der Ware erfolgt im Namen und auf Rechnung der deutschen<br />
Firma. Der Vorteil ist, dass dadurch eine hohe Marktpräsenz und Kundennähe<br />
geschaffen wird. Der Handelsvertreter selbst ist für das Aufspüren von Absatzpotenzial<br />
und neuen Kunden verantwortlich. Ebenso hat das deutsche Unternehmen die Kontrolle<br />
über die Kundenbeziehungen. Der Vertrag mit dem Handelsvertreter ist, wenn kein<br />
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