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Zu langstufigen Bildungen des Indogermanischen<br />

Norbert Oettinger, Erlangen<br />

Da die Existenz von „Narten-Wurzeln“ nicht wahrscheinlich ist, wird man mit teilweise<br />

unterschiedlicher Herkunft von in der Wurzelsilbe langstufigen Bildungen der<br />

indogermanischen Grundsprache rechnen und sie zunächst einzeln betrachten. Dies soll in<br />

jeweils kurzer Form geschehen.<br />

Beim Nomen fällt auf, dass der Typ N-A.Sg. *h 1 i̯ ēk w -r̥ , Gen. *h 1 i̯ ek w -n̥ -s ‚Leber‘ im<br />

hierarchischen Derivationssystem des Indogermanischen mit dem Typ Nom.Sg. *dóm-s, Gen.<br />

*dém-s ‚Haus‘ um die erste Position konkurriert. Auch die Langstufe mancher neutraler s-<br />

Stämme wie gr. ῥῆγος ‚Decke‘ bedarf der Diskussion.<br />

Beim Verbum scheinen manche Narten-Präsentien einmal reduplizierten Präsentien<br />

funktional gleichwertig gewesen zu sein. Dies wurde im Prinzip bereits von Harđarson (1993)<br />

vermutet. Da der spät-urindogermanische sigmatische Aorist ebenfalls Langstufe aufwies, so<br />

stellt sich die Frage, ob auch hier eine entsprechende Gleichwertigkeit vermutet werden kann.<br />

Literatur:<br />

Hackstein, Olav, 1995. Zu den sigmatischen Präsensstammbildungen des Tocharischen.<br />

Göttingen.<br />

Harđarson, Jón Axel. 1993. Studien zum Urindogermanischen Wurzelaorist und dessen<br />

Entsprechungen im Indoiranischen und Griechischen. Innsbruck.<br />

Jasanoff, Jay H. 2003. Hittite and the Indo-European Verb. Oxford.<br />

Oettinger, Norbert. 2011. Indogermanisch *h 1 es- ‘sitzen’ und luwisch asa[r]. In: MSS 65,<br />

167-170.<br />

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