Ferromagnetic (Ga,Mn)As Layers and ... - OPUS Würzburg
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Zusammenfassung<br />
Ferromagnetische Halbleiter (ferromagnetic semiconductors, FS) versprechen die Integration<br />
magnetischer Datenspeicherung und Datenverarbeitung auf Halbleiterbasis innerhalb<br />
eines einzigen Materialsystems. Das Modellsystem für diese Klasse von Materialien<br />
ist der FS (<strong>Ga</strong>,<strong>Mn</strong>)<strong>As</strong>. Als solches ist dieses Modellsystem in den letzten Jahren<br />
in den Mittelpunkt intensiver Forschungsbemühungen gerückt. Die Kopplung seiner<br />
magnetischen und halbleitenden Eigenschaften durch Spin-Bahn Wechselwirkung ist<br />
die Ursache vieler neuartiger Phänomene mit breit gefächertem Anwendungspotential<br />
im Bereich der Spintronik. Seit der ersten ausführlichen Beschreibung des Materialsystems<br />
1998 durch H. Ohno [Ohno 98] ist das Wissen um seine experimentellen<br />
und theoretischen <strong>As</strong>pekte rapide gewachsen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine umfassende<br />
Einführung in die Eigenschaften dieses Materialsystems und den technologischen<br />
St<strong>and</strong> der Molekularstrahlepitaxie (molecular beam epitaxy, MBE), die dazu<br />
dient (<strong>Ga</strong>,<strong>Mn</strong>)<strong>As</strong> Schichten höchster Qualität herzustellen, zu liefern. Der experimentelle<br />
Teil dieser Arbeit konzentriert sich auf eine Technik, mit der es möglich ist,<br />
lokale Kontrolle über die magnetische Anisotropie des Materials mittels lithographisch<br />
bedingter Veränderung der Verspannung zu erreichen.<br />
Das (<strong>Ga</strong>,<strong>Mn</strong>)<strong>As</strong> Materialsystem ist eine neue Anwendung der MBE Technologie,<br />
die aus den späten 1960er Jahren stammt. Das erfolgreiche epitaktische Wachstum<br />
von Halbleitern erfordert die präzise Kontrolle mehrerer Wachstumsparameter. Dazu<br />
zählen die Temperatur der Effusionszellen, die Wachstumstemperatur, das Verhältnis<br />
der Materialflüsse sowie die Wachstumsrate. Wegen seiner niedrigen Löslichkeit<br />
unter thermischen Gleichgewichtsbedingungen muss das Wachstum von (<strong>Ga</strong>,<strong>Mn</strong>)<strong>As</strong><br />
bei sehr niedrigen Temperaturen (270 ◦ C verglichen mit 580 ◦ C für <strong>Ga</strong><strong>As</strong>) stattfinden.<br />
Zu den wichtigsten Charakterisierungsmethoden des epitaktischen Wachstums<br />
zählen in-situ Elektronenstrahlbeugung (reflection high energy electron diffraction,<br />
RHEED) und ex-situ hochauflösende Röntgenstrahlbeugung (high resolution x-ray<br />
diffraction, HRXRD). Ein weiteres hilfreiches Werkzeug ist die Nomarksi-Mikroskopie<br />
zur Beurteilung der Qualität des Wachstums und einer Reihe von Oberflächendefekten,<br />
die durch den Wachstumsprozess bedingt sind.<br />
(<strong>Ga</strong>,<strong>Mn</strong>)<strong>As</strong> wird typischerweise unter kompressiver Verspannung auf einem <strong>Ga</strong><strong>As</strong><br />
Substrat gewachsen. In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt der Untersuchungen<br />
auf ausgedehnten Schichten mit vergleichsweise einfacher Verspannung. Obwohl schon<br />
seit einiger Zeit bekannt ist, dass die Verspannung des Gitters eine der treibenden<br />
Kräfte ist, die das Verhalten der komplexen magnetischen Anisotropie von (<strong>Ga</strong>,<strong>Mn</strong>)<strong>As</strong><br />
bestimmen [Diet 01, Abol 01], ist die detaillierte Untersuchung der Bedeutung dieses<br />
Parameters eine neue Entwicklung. Aktuelle Forschung, wie die Technik, die im Mittelpunkt<br />
dieser Arbeit steht, macht sich anisotrope Verspannungen zunutze, um Einfluss<br />
auf die magnetische Anisotropie zu nehmen. Experimentell wird anisotrope<br />
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