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Hot, hot, hot: Audi’s attractive<br />
Concept Cross Cabrio Quattro<br />
Die diesjährige Automobilausstellung in Los Angeles stand ganz im<br />
Zeichen des Umweltschutzes – alle Hersteller sind bemüht, die<br />
Emissionen ihrer Fahrzeuge so stark wie möglich zu reduzieren.<br />
VW demonstrierte mit dem Space Up Concept Car eindrucksvoll,<br />
was in Zukunft möglich ist: Das Auto hat über die gesamte Dachfläche<br />
Solarzellen eingebaut, die aus Sonnen- und Tageslicht Energie gewinnen<br />
und den Elektromotor des Wagens antreiben. Die<br />
Stromspeicherung an Bord des Autos erfolgt durch den Energieträger<br />
Wasserstoff, der mit Strom aus Wasser gewonnen wird und später<br />
wieder in einer Brennstoffzelle zu Strom verwandelt wird. Auf diese<br />
Weise kann der Space Up hohe Reichweiten erzielen, die bislang mit<br />
Elektroantrieb undenkbar waren.<br />
Aber auch Mercedes überzeugte wieder mit<br />
dem neuen S400 Bluetech-Hybrid. Das Auto<br />
wird mit einem V6-Diesel Motor ausgerüstet, der<br />
265 PS stark ist. Dank der Bluetech-Technologie<br />
werden alle Emissionen des Motors um rund<br />
30% reduziert.<br />
Audi wartete mit dem Concept Cross Cabrio<br />
Quattro auf, ein Zweitürer mit vier Sitzen. Unter<br />
der Haube hat das Auto einen leistungsstarken<br />
3,0 Liter Motor mit 240 PS.<br />
Fast alle japanischen und amerikanischen<br />
Hersteller haben völlig neue Hybrid Modelle vorgestellt,<br />
die ebenfalls starke Einsparungen beim<br />
Benzinverbrauch und damit stark verbesserte<br />
Emissionswerte ermöglichen. Auch Porsche überraschte mit der<br />
Vorstellung eines neuen Cayenne Hybriden und zeigte eindrucksvoll,<br />
dass man die Bedürfnisse des US Marktes und das wachsende<br />
Umweltbewusstsein der Käufer verstanden hat.<br />
Kritiker wie der Autojournalist Helmut Becker werfen den deutschen<br />
Herstellern vor, die neuesten Entwicklungen der Hybridtechnik verschlafen<br />
zu haben – in seinem neuen Buch „Ausgebremst. Wie die<br />
Autoindustrie Deutschland in die Krise fährt” argumentiert Becker,<br />
dass die Konkurrenz aus Japan wesentlich verbrauchsärmere Autos<br />
baut. Auch die Amerikaner, so Becker, hätten die Zeichen der Zeit<br />
erkannt und würden fieberhaft an der Entwicklung umweltfreundlicher<br />
Autos arbeiten.<br />
Aber die deutschen Autohersteller weisen diese Vorwürfe zurück –<br />
Mercedes rühmt sich, bei der Entwicklung der Bluetech-Technologie<br />
20 www.german-world.com January/February 2008<br />
Photo: © Mike Remmert<br />
Governor Schwarzenegger is greeted by Audi AG<br />
Board Member Ralph Weyler (2nd f.l.), actor Ralf<br />
Moeller (l.) and <strong>German</strong>y’s top TV host Thomas<br />
Gottschalk (r.).<br />
AUTO<br />
Mike Remmert<br />
2007<br />
Los Angeles Auto Show –<br />
BÜHNE FREI FÜR<br />
DEUTSCHE TECHNOLOGIE<br />
weltweit führend zu sein. Und Audi und VW bauen gemeinsam mit dem<br />
Bundesstaat Kalifornien und verschiedenen namhaften amerikanischen<br />
Universitäten ein Forschungszentrum in Sacramento auf, das<br />
zur Aufgabe hat, Technologien zu entwickeln, die Benzinverbrauch<br />
und Emissionen drastisch senken. Letztlich soll der amerikanische<br />
Verbraucher dazu „umerzogen” werden, mit Bluetech-Dieselmotoren<br />
ausgerüstete Fahrzeuge zu kaufen. Allerdings dürfte das ein beschwerlicher<br />
Weg werden: Denn nach wie vor bieten viele amerikanische<br />
Tankstellen Diesel nur dann an, wenn sie entlang der großen<br />
Interstates liegen – denn Diesel wird in den USA vorwiegend von<br />
Truckern gekauft.<br />
Die deutsch-amerikanische Kooperation wurde<br />
zementiert, als Gouverneur Arnold Schwarzenegger<br />
während seines offiziellen Messebesuches<br />
bei Audi ein zünftige bayerische Brotzeit<br />
einnahm: Es gab Weißwürste, Bretz’n, süßen<br />
Senf und eine Halbe Weißbier. Mit am Tisch<br />
saßen Ralf Moeller, Thomas Gottschalk, sowie<br />
die Topmanager Emanuela Wilms (VW) und<br />
Ralph Weyler (Vorstand Audi). Der Gouverneur<br />
lobte anschließend ausdrücklich die deutschkalifornische<br />
Zusammenarbeit und verspricht<br />
sich von den gemeinsamen Anstrengungen<br />
große technische Fortschritte.<br />
Ralph Weyler betonte im Interview mit dem<br />
Fernsehsender N24: „Wir erwirtschaften in den<br />
USA, speziell in Kalifornien, einen sehr hohen Anteil unserer Gewinne.<br />
Kalifornien ist für uns immens wichtig, wir dürfen hier auf keinen Fall<br />
den Anschluss verpassen und werden alles daran setzen, mit dem<br />
Gouverneur zusammen Technologien zu entwickeln, die zukunftsweisend<br />
für den gesamten Automobilbereich sein werden. Wir sind sehr<br />
froh, dass Kalifornien in Arnold Schwarzenegger einen Politiker mit<br />
großem Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein an der Spitze hat.”<br />
Übrigens - dank des derzeit sehr starken Euro lohnt es sich für<br />
Deutsche, ihre Autos in den USA zu kaufen. Trotz der Verschiffung und<br />
der für die TÜV–Zulassung nötigen Umbauten am Wagen lassen sich<br />
hohe Summen bei den sogenannten „Selbst-Importen” sparen. Ein<br />
paar Beispiele:<br />
Fortsetzung Seite 22<br />
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