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15EifelWas die Welt innen zusammenhältHarpreet Sodhis Spiegelwelten im Dialog mit Tanz,Musik und LiteraturMonschau.Der Ausstellungsort, der Kreuzgang des Auklosters, konnte für diesehenswerte spirituelle Malerei der indischstämmigen Ärztin undMalerin Harpreet Sodhi nicht besser gewählt sein. Groß- undkleinformatige Gemälde in einer der Künstlerin ganz eigenen FarbundFormensprache, schmückten die vielen Wandflächen des Auklosters. Dieindischen Wurzeln ihres künstlerischen und philosophischen Kontextes bereichernund sind nicht zu verleugnen. „Das Andersartige, Fremde in ihren Werken ist unsaber doch auf eine merkwürdige Weise so vertraut, dass es zu uns sprechen kann.Ja es löst sogar aus, dass wir auf eine andere und neue Weise nun unsererseitsvon dem sprechen können, was uns zuinnerst bewegt“, so Dr. Josef Schreier. Diesschien zumindest drei Menschen aus Monschau so ergangen zu sein, die vonHarpreet Sodhis Bilder so berührt waren, dass daraus ein intensiver bildnerischliterarischerDialog entstand, der den vielen ausgestellten Bildern in Form vonGedichten, Lyrik und spirituellen Texten anheim gestellt wurde und die WerkeSodhis um eine weitere Verständnis- und Kunstebene bereichert.Neben den Gemälden und Texten von Dr. Josef Schreier, Vincent Rudolf undJózef Górka, kamen die vielen Gäste der ersten von drei Veranstaltungenauch in den Genuss eines weiteren Bausteins, der den Tiefgang des Daseinsermöglicht, die Deutung der Menschen aus ihren Erfahrungen heraus intuitivzu erfassen: dem traditionellen indischen Tanzes. Dr. Ronald Sequeira führte dasPublikum in allerlei wissenswerten Hintergrundinformationen über Spiritualitätund indischen Tanz ein. „Gerade die klare Sprache des traditionellen indischenTanzes verdeutlicht das, was die Welt (frei nach Goethes „Faust“) innen zusammenhält.Die beiden Tänzerinnen Elisabeth Adenauer und Evelyn Manamayilverzauberten das Publikum mit ihrer Anmut und Präzision.Harpreet Sodhi wurde in Punjab, Nord-Indien, in einer traditionellenArzt-Familie geboren, erwarb dort verschiedene akademische Grade und absolviertein Deutschland ihr Medizinstudium und wurde Ärztin. Die in Monschau-Imgenbroich lebende Künstlerin „infizierte“ sich bereits in ihrer Kindheit mitKunst und Spiritualität. Erst vor einigen Jahren gab sie ihrem Impuls, wiederzu malen, Raum. „Auslöser für meine kreativen Phasen ist immer eine michplötzlich überkommende neue Wahrnehmung der Umwelt, vor allem derNatur, oder Erfahrungen aus der Meditation. Dabei spielt dann für mich dieAuswahl der Farben eine zentrale Rolle. Ich wähle die Farben stets intuitiv aus.In meinem Unterbewusstsein besteht offensichtlich eine Korrelation zwischenBereiteten das Publikum viele Höhepunkte Spartenübergreifender Kunst(von links): Uwe Gäb, Anno Schreier, Sofie Schiffer, Harpreet Sodhi,Josef Schreier, Vincent Rudolf und Jósef Górka.meinen Gefühlen und bestimmten Farben“, so Harpreet Sodhi über sich selbst.Ihr Wunsch, dass ihre Bilder den Betrachter aus den Mühen des Alltags herausin eine lebensbejahende Einstellung versetzen und ihn so zu einer spirituellenErfahrung anregen, scheint voll aufzugehen. Denn für die Künstlerin und alleanderen Beteiligten scheint eines völlig klar: Nur das Spirituelle kann einMenschenleben wirklich erfüllen.„Ist das nicht ein schöner Tag?“, fragte Harpreet Sodhi bei der Eröffnung derzweiten Veranstaltung. Ja, der Tag war schön – vor allem nach den eineinhalbStunden voller nicht alltäglicher Kunst, die berührte und mitnahm in eine Welt derFarben, Klänge und Worte, die allesamt dazu beitrugen, das Leben zu verstehen,es anzunehmen und dabei dessen Sinn zu erfahren. Das, was das Leben imInneren zusammenhält, ist die Spiritualität – diese Erkenntnis war das Ansinnender Künstlerinnen und Künstler und wurde vom Publikum dankbar aufgenommen.Im Wechsel trugen alle, eine Musikerin, ein Musiker, ein Komponist und dreiLiteraten, die alle in Imgenbroich leben, dazu bei, die einzeln vorgestelltenBilder von Harpreet Sodhi in den unterschiedlichen Genres zu interpretieren undzu ergänzen. Von melancholisch über heiter, sphärisch, bedrohlich, wohltuend,meditativ, kraftvoll bis hin zu Augenblicken mit Gänsehautfaktor – der musikalischeBogen der Veranstaltung war weit gespannt.

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