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FASD 2011 - ResearchGate
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Therapie, Förderung und sozialrechtliche Hilfen bei FASD<br />
deutet, sich in sozialen Situationen adäquat zu verhalten, um nicht in die soziale<br />
Ausgrenzung zu geraten. [6]<br />
Staatliche Hilfen<br />
Für den Menschen mit FASD sollte die Anerkennung einer Schwerbehinderung beantragt<br />
werden. Der Antrag ist an das zuständige Versorgungsamt zu richten.<br />
Die Leistungen nach dem Schwerbehindertenrecht SGB IX umFASDsen beispielhaft:<br />
»»<br />
je nach Einstufung und Merkzeichen steuerliche Vorteile<br />
»»<br />
Zusatzurlaub für Arbeitnehmer<br />
»»<br />
besonderer Kündigungsschutz<br />
»»<br />
Möglichkeit besonderer Hilfen am Arbeitsplatz<br />
»»<br />
Ermäßigung beim Besuch von öffentlichen Veranstaltungen/Örtlichkeiten<br />
Folgende Merkzeichen gibt es:<br />
»»<br />
Merkzeichen B (ständige Begleitung notwendig)<br />
»»<br />
Merkzeichen G (gehbehindert) und Merkzeichen aG (außergewöhnlich gehbehindert)<br />
»»<br />
Merkzeichen H (hilflos)<br />
»»<br />
Merkzeichen BL (blind) und Merkzeichen GL (gehörlos)<br />
»»<br />
Merkzeichen RF (Rundfunkgebührenbefreiung)<br />
Leistungen der Pflegeversicherung (SGB XI)<br />
• Pflegegeld ist bei der Krankenkasse/Pflegekasse zu beantragen. Es erfolgt eine<br />
Begutachtung durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen).<br />
Leistungen können durch pflegende Angehörige, einen ambulanten Dienst<br />
oder kombiniert erbracht werden.<br />
• Verhinderungspflege nach §39 SGB XI ist bei der Pflegekasse zu beantragen.<br />
Damit kann bei Verhinderung der eigentlichen Pflegeperson eine Vertretung<br />
der Pflege finanziert oder ein Familien unterstützender Dienst finanziert<br />
werden. Die Leistung ist auf einen Jahreshöchstbetrag von 1.550 € begrenzt.<br />
• Kurzzeitpflege erfolgt in einer stationären Einrichtung für maximal vier<br />
Wochen pro Kalenderjahr. Die Leistung ist auf 1550 € im Jahr beschränkt.<br />
• Die Gewährung von technischen Hilfsmitteln (z. B. Pflegebetten, Badelifter)<br />
erfolgt nach § 40 Abs.1 SGB XI Technische Hilfsmittel; eine Eigenbeteiligung<br />
bis 25 € ist fällig.<br />
• Nach § 40 Abs.2 SGB XI zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel sind z. B.<br />
Windeln und Bettschutzeinlagen. Pflegebedingte Umbaumaßnahmen können<br />
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