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Glaube aktiv 1|2013 - Barmer Zeltmission
Glaube aktiv 1|2013 - Barmer Zeltmission
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Wenn S(s)ie<br />
mich fragen ...<br />
10<br />
serie<br />
Journalisten gestellt, sondern von<br />
einem Kind, das seit einem halben<br />
Jahr regelmäßig an unserem<br />
Angebot teilnahm. Das Mädchen<br />
registrierte, dass wir kein Geld<br />
für unser Engagement bekommen.<br />
Dieser für sie erkennbare<br />
Unterschied zu ihren Lehrern<br />
veranlasste sie zu fragen.<br />
Vor zwei Jahren haben wir mit<br />
der Arbeit an der Diesterwegschule<br />
in Herborn begonnen.<br />
Im Vorfeld sind wir auf die<br />
Schule zugegangen und haben<br />
unser Anliegen vorgestellt: Wir<br />
wollen Kindern diakonisch helfen.<br />
Gemeinsam mit der Schulleitung<br />
und Mitarbeitern der Caritas<br />
wurde eine bestehende Arbeit<br />
weiterentwickelt. An vier Tagen<br />
in der Woche erhalten nun 20<br />
Kinder dringend nötige Unterstützung<br />
bei den Hausaufgaben.<br />
Wir haben zwei Klassenräume für<br />
diese Arbeit zur Verfügung. Die<br />
Einteilung der Kinder erfolgt in<br />
Absprache mit den Lehrern und<br />
der Schulleitung. Die Lehrkräfte<br />
bestätigen uns den Erfolg durch<br />
stabilere schulische Leistungen<br />
der meisten Kinder. Es gibt<br />
immer mehr Kinder, die in ihrem<br />
familiären Umfeld zu wenig<br />
Unterstützung für ihre schulische<br />
Laufbahn bekommen oder<br />
deren Eltern durch sprachliche<br />
Hürden schlichtweg kaum helfen<br />
können. Wir wollen den Kindern<br />
„heute für morgen helfen“.<br />
Die Grundschulzeit entscheidet<br />
über den weiteren Bildungsweg<br />
der Kinder. Leider beginnt für<br />
manche hier schon die Katastrophe.<br />
Zehn ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
aus unserer Gemeinde<br />
setzen sich Woche für Woche für<br />
diese Arbeit ein. Die Begegnung<br />
mit den Kindern motiviert sie<br />
nun schon im dritten Jahr dran zu<br />
bleiben. Wir arbeiten mit weiteren<br />
zehn Helfern des Caritasverbandes<br />
in Herborn zusammen.<br />
Auch hier sind Beziehungen und<br />
Vertrauen gewachsen. Unsere<br />
Gemeinde wird im öffentlichen<br />
Leben wahrgenommen. Ein<br />
schöner Nebeneffekt. Doch<br />
unsere Hauptmotivation gilt<br />
den Kindern. Das Gleichnis vom<br />
barmherzigen Samariter lehrt<br />
uns, Menschen in Not zu sehen<br />
und anzupacken. Und eben<br />
dieser Verantwortung wollen wir<br />
nachgehen und den Kindern in<br />
Not helfen.<br />
www.efg-herborn.de<br />
Nähere Informationen zu diesem Thema<br />
bekommt man beim Arbeitskreis „Zeit für Kids“<br />
in Dillenburg, Ulrike Klimek, Tel.: 02771/8302-21,<br />
E-Mail: u.klimek@cv-dillenburg.de | info@zeit-fuer-kids.de<br />
Unter der Rubrik „Wenn (S)sie mich fragen ...“<br />
setzen wir uns in GLAUBE AKTIV nach und nach<br />
mit den häufigsten kritischen Fragen auseinander,<br />
die uns als Christen gestellt werden.<br />
Die protestierende<br />
Stimme in uns<br />
von Markus Wäsch<br />
Der Inder Swami Sivananda<br />
schrieb: „Das Gewissen ist<br />
das Licht der Seele, das<br />
im Innersten deines Herzens<br />
brennt. Es ist der kleine Funke<br />
himmlischen Feuers, der dich<br />
die Gegenwart des Innewohnenden<br />
erfahren lässt, des<br />
Urhebers der göttlichen Gesetze<br />
von Wahrheit und Heiligkeit.<br />
Es erhebt seine protestierende<br />
Stimme immer dann, wenn<br />
etwas gedacht oder getan<br />
wird, das dem Interesse seines<br />
Meisters widerspricht.“ – Eine<br />
wohlklingende Beschreibung<br />
für unser moralisches Empfinden.<br />
Wer ist jener „Urheber der<br />
göttlichen Gesetze von Wahrheit<br />
und Heiligkeit“, der sich kaum<br />
bestreiten lässt? Finden wir den<br />
„Meister“, „das Göttliche“ in<br />
uns selbst, wie uns Sivananda<br />
oder andere Vertreter fernöstlicher<br />
Religionen lehren wollen?<br />
Oder haben wir es beim Thema<br />
„Gewissen“ mit einer weiteren<br />
Offenbarung zu tun, die von<br />
Gott stammt, der außerhalb von<br />
uns existiert?<br />
- Gott offenbart sich in<br />
unserem Gewissen<br />
Innere Blockade<br />
Holly Ordway, Professorin für<br />
Englische Literatur, war überzeugte<br />
Atheistin. Nach einem<br />
Umzug lernte die Fechtsportlerin<br />
ihren neuen Trainer Josh kennen,<br />
einen gebildeten und umsichtigen<br />
Menschen. Als die beiden<br />
einmal zusammen in einer Cafeteria<br />
saßen, fragte Josh: „Wenn<br />
du etwas Falsches tun könntest,<br />
das dir einen Vorteil brächte, und<br />
du wüsstest, niemand würde es<br />
je erfahren, würdest du das tun?“<br />
„Nein, würde ich nicht“, antwortete<br />
Holly.<br />
„Warum nicht?“ Holly wusste<br />
es nicht. 1<br />
Frage einmal einen Skeptiker:<br />
„Was hält dich eigentlich davon<br />
ab, andere Menschen auszutricksen,<br />
wenn es dir nützlich erscheint?<br />
Warum haben Menschen<br />
ein Gewissen?“<br />
In der Philosophie gewann die<br />
Frage nach dem Gewissen mit<br />
Immanuel Kant (1724-1804) an<br />
Bedeutung. Kant war überzeugt,<br />
GLAUBE AKTIV 1 | 2013