Bericht des Preisgerichts
Bericht des Preisgerichts - Gemeinde Küsnacht
Bericht des Preisgerichts - Gemeinde Küsnacht
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Gemeinde Küsnacht<br />
Offener Projektwettbewerb für eine<br />
gemeinnützige Wohnüberbauung Hüttengraben<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong><br />
Siegerprojekt "TORTUGA"<br />
Beschluss <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong> vom 16. November 2009
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Inhalt 1. Einleitung 3<br />
2. Aufgabenstellung 4<br />
2.1 Allgemeines 4<br />
2.2 Energie und Nachhaltigkeit 7<br />
2.3 Wirtschaftlichkeit 8<br />
3. Preisgericht 10<br />
4. Beurteilung 11<br />
4.1 Beurteilungskriterien 11<br />
4.2 Vorprüfung 11<br />
4.3 Erster Teil der Beurteilung vom 7. bis 9. Oktober 2009 13<br />
4.4 Vertiefte Vorprüfung und Vorbereitung Jurierung 2. Teil 15<br />
4.5 Zweiter Teil der Beurteilung vom 13. und 16. November 2009 16<br />
4.6 Rangierung und Preiszuteilung 17<br />
4.7 Schlussfolgerungen 18<br />
4.8 Empfehlung <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong> 20<br />
4.9 Ermitteln der Verfasser 21<br />
5. Projektbeschriebe 29<br />
6. Genehmigung 65<br />
Anhang • Sämtliche nicht-rangierten Projekte<br />
mit Kennwort - Verfassende - Modellfoto<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
1. Einleitung<br />
Die Gemeinde Küsnacht ist im Gebiet Hüttengraben Eigentümerin<br />
der Grundstücke Kat. 7739, 11671 und 11867 mit einer<br />
Gesamtfläche von 18'406 m 2 .<br />
Absicht der Gemeinde<br />
Die Gemeinde beabsichtigt das Areal Hüttengraben der Baugenossenschaft<br />
Zurlinden, 8047 Zürich, im Baurecht für gemeinnützigen<br />
Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.<br />
Bauträger der Wohnüberbauung soll die Baugenossenschaft<br />
Zurlinden sein.<br />
Ziele <strong>des</strong> Wettbewerbes<br />
Die Politische Gemeinde Küsnacht und die Baugenossenschaft<br />
Zurlinden suchen gemeinsam einen überzeugenden Überbauungsvorschlag,<br />
der die Basis für den öffentlichen Gestaltungsplan<br />
sowie für ein späteres Bauprojekt bilden kann.<br />
Die Veranstalterinnen möchten auf dem Areal Hüttengraben<br />
eine Überbauung realisieren,<br />
• in welcher preisgünstig gewohnt werden kann,<br />
• welche namentlich bezüglich Wohnungsgrundrissen, Besonnung,<br />
Energie und ortsbaulicher Eingliederung qualitativ<br />
hoch stehend ist,<br />
• welche hohe energetische Anforderungen erfüllt,<br />
• welche eine zeitgemässe Architektur aufweist und<br />
• in welcher ein, zwei Wohnungen im Erdgeschoss eine multifunktionale<br />
Nutzung zulassen, beispielsweise für den Betrieb<br />
einer Kinderkrippe bzw. Kinderbetreuung sowie für<br />
eine Pflegewohnung für das Quartier.<br />
3 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
2. Aufgabenstellung<br />
2.1 Allgemeines<br />
Ziele der Gemeinde<br />
Ziele der<br />
Baugenossenschaft<br />
Zurlinden (BGZ)<br />
Gesamtüberbauung mit<br />
hoher Siedlungsqualität<br />
Der Gemeinderat Küsnacht will die soziale und altersmässige<br />
Durchmischung der Bevölkerung fördern, indem er gemeindeeigenes<br />
Land für Wohnbau – insbesondere für Familien – im<br />
Baurecht an eine Baugenossenschaft abgibt. Dies soll das<br />
Verbleiben oder die Rückkehr von Küsnachterinnen und<br />
Küsnachtern mit ihren Familien möglich machen.<br />
Die BGZ strebt ein Konzept an, welches der Überbauung eine<br />
eigene Identität verleiht und den künftigen Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern Identifikationsmöglichkeiten bietet. Mit einem herausragenden<br />
architektonischen Konzept soll grosszügiger<br />
Wohnraum geschaffen werden, der adäquat auf Ort und Kontext<br />
reagiert. Dabei sollen eine hohe Qualität, marktgerechte<br />
Kosten und bezahlbare Mietzinse erreicht werden.<br />
Die BGZ will eine Siedlung mit nachhaltiger Bauweise, Trend<br />
setzendem Energiekonzept und möglichst grosszügigen Grundrisslösungen<br />
erstellen, die ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis<br />
aufweist.<br />
Die BGZ wird 1-2 Wohnungen entsprechend den besonderen<br />
Anforderungen für pflegebedürftige Personen ausbauen.<br />
Innerhalb <strong>des</strong> Planungsperimeters soll eine Gesamtüberbauung<br />
mit hoher Siedlungsqualität in zeitgemässer Architektur<br />
entstehen.<br />
Die Grün- und Freiräume sind ansprechend und für unterschiedliche<br />
Nutzungszwecke zu gestalten. Mit diesen Freiräumen<br />
soll eine gute Wohnqualität erreicht werden. Jeder Wohneinheit<br />
ist ein grosszügiger und attraktiver privater Aussenraum<br />
(Balkon, Terrasse, Gartensitzplatz) zuzuordnen. Darüber<br />
hinaus sind gemeinsam nutzbare Räume und Aussenräume<br />
vorzusehen.<br />
4 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Rot: Projektperimeter<br />
Innerhalb dieses Perimeters ist die<br />
Wohnbebauung zu projektieren<br />
Blau: Ideenperimeter<br />
Innerhalb dieses Perimeters sind<br />
Ideen aufzuzeigen, zur Verbesserung<br />
<strong>des</strong> Verkehrsablaufes, zur<br />
Quartierausstattung usw.<br />
Zweigeschossige Wohnzone<br />
Zulässige Abweichungen<br />
Das Areal ist im südwestlichen Teil der Wohnzone W2/1.75 und<br />
im nordöstlichen Teil der Wohnzone W2/1.2 zugeteilt. Die entsprechenden<br />
Zonenvorschriften sind vorbehältlich der nachfolgenden<br />
Abweichungen einzuhalten.<br />
Die bauliche Ausgestaltung der Übergänge zu den angrenzenden<br />
Wohnzonen und zur Landwirtschaftszone ist besonders<br />
sorgfältig zu lösen.<br />
Die Überbauung muss die Qualität einer Arealüberbauung aufweisen.<br />
Gemäss Bauordnung ist kein Bonus zulässig.<br />
Im Hinblick auf eine optimale Nutzung <strong>des</strong> Areals für einen<br />
preiswerten Wohnungsbau, kann im Rahmen <strong>des</strong> vorgesehenen<br />
öffentlichen Gestaltungsplanes von folgenden Abweichungen<br />
von der Bauordnung ausgegangen werden:<br />
• Realisierung von drei Vollgeschossen ohne Dachgeschoss<br />
anstelle von zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss.<br />
• Massvolle Überschreitung der Gebäudelänge, sodass in<br />
einem Vollgeschoss an einem Treppenhaus mehr als zwei<br />
Wohnungen angeschlossen werden können (z.B. Dreispänner).<br />
• Im Interesse einer guten ortsbaulichen Lösung dürfen die<br />
zonengemäss zugelassenen Baumassen zwischen den benachbarten<br />
Bauzonen verlagert werden, dabei soll die<br />
Hanglage geschont werden. Die gesamthaft zulässige Baumasse<br />
für Hauptgebäude darf nicht überschritten werden.<br />
• Die gegenüber dem Minergie-Standard zusätzlich erforderliche<br />
Wärmedämmung der Gebäudehülle zur Erreichung<br />
<strong>des</strong> Minergie-P-Standards ist nicht der Baumasse anzurechnen<br />
(vgl. Nutzungsberechung).<br />
5 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Ver- und Entsorgung<br />
Entwässerung<br />
Verkehrserschliessung<br />
Parkierung<br />
Busanbindung<br />
Schiesslärm<br />
Nutzungsberechnung<br />
Für die Versorgung und Entsorgung <strong>des</strong> Areals kann davon<br />
ausgegangen werden, dass die erforderlichen Leitungen im Bereich<br />
der Hüttenackerstrasse zur Verfügung stehen. Für die<br />
Entsorgung sind die erforderlichen Containerabstellplätze auszuweisen.<br />
Aufgrund der besonderen Wasserverhältnisse werden erste Lösungsansätze<br />
zur Entwässerung erwartet (vgl. Kapitel 3.3 Wettbewerbsunterlagen,<br />
Baugrunduntersuchung Dr. von Moos AG<br />
vom 9.10.2008).<br />
Die Erschliessung soll ab der Limbergstrasse erfolgen. Innerhalb<br />
<strong>des</strong> Ideenperimeters werden Vorschläge zur Verkehrssicherheit<br />
– namentlich Fussgängerschutz – und zur Verkehrsberuhigung<br />
erwartet.<br />
Die gemäss Bau- und Zonenordnung erforderliche Anzahl Parkplätze<br />
ist einzuhalten. Pro Wohnung ist min<strong>des</strong>tens ein unterirdisch<br />
angeordneter Personenwagenabstellplatz vorzusehen.<br />
Die gemäss Bau- und Zonenordnung erforderliche Anzahl Besucherparkplätze<br />
darf unterschritten werden. Es sind 2 bis 3<br />
Mobility-Car-Sharing-Parkplätze einzuplanen.<br />
Für Velos sind gut zugängliche Abstellmöglichkeiten sowohl für<br />
die Bewohner als auch für die Besucher zu projektieren.<br />
Die Buslinie 916 endet in nächster Nähe <strong>des</strong> Baugrundstücks.<br />
Sie stellt die Verbindung in den Dorfkern und nach Zürich-Bellevue<br />
sicher. Im Ideenperimeter sind Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Fussweganbindung an die Bushaltestelle erwünscht.<br />
Im Südosten befindet sich im Gebiet Holletsmoos eine Schiessanlage<br />
(Distanz ca. 400m). Der Schiesslärm ist für die Bebauung<br />
jedoch unerheblich.<br />
Die zulässige Baumasse berechnet sich wie folgt:<br />
Massgebende<br />
Grundfläche<br />
Zone<br />
Zulässige Baumasse<br />
für Hauptgebäude<br />
7'797 m 2 W2/1.75 13'645 m 3<br />
10'609 m 2 W2/1.20 12’731 m 3<br />
Total 26’376 m 3<br />
Zur Erreichung <strong>des</strong> Minergie-P-Standards wird angenommen,<br />
dass die Aussendämmung 15 cm stärker sein muss als zur<br />
Erreichung <strong>des</strong> Minergie-Standards. Dieses Mehrvolumen ist<br />
nicht der Baumasse anzurechnen.<br />
Diese Nutzungsmöglichkeiten sind auszuschöpfen.<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Anforderungen an die<br />
Wohnungen<br />
Quartierausstattung<br />
Angestrebt wird ein für Familien attraktives, generationenübergreifen<strong>des</strong><br />
Wohnen.<br />
Die Anforderungen an das alters- und behindertengerechte<br />
Bauen sind einzuhalten. Dreigeschossige Bauten sind mit Lift<br />
zu erschliessen.<br />
Wohnungen bis 3.5 Zimmer müssen eine Nasszelle, ab 4.5<br />
Zimmer zwei Nasszellen haben. Eine Nasszelle muss so dimensioniert<br />
sein, dass ein Waschturm eingebaut werden kann.<br />
Neben den Spielbereichen für die Überbauung selber werden<br />
im Gebiet der Erholungszone nördlich der Limbergstrasse Vorschläge<br />
für quartierbezogene Spielbereiche erwartet.<br />
Ein bis zwei Wohnungen im Erdgeschoss müssen eine multifunktionale<br />
Nutzung zulassen, beispielsweise für den Betrieb<br />
einer Kinderkrippe bzw. Kinderbetreuung sowie für eine Pflegewohnung<br />
für das Quartier.<br />
In der Überbauung ist ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum<br />
vorzusehen, der eine Fläche von rund 60 m 2 aufzuweisen hat,<br />
separat zugänglich sein muss und <strong>des</strong>sen Betrieb die Bewohner<br />
möglichst wenig stört.<br />
2.2 Energie und Nachhaltigkeit<br />
Grundsatz<br />
Erstellung Gebäude<br />
Es gelten die heutigen Forderungen <strong>des</strong> nachhaltigen Bauens.<br />
Im Speziellen sind die Kriterien nach "SNARC-Systematik zur<br />
Beurteilung von Architekturprojekten für den Bereich Umwelt"<br />
zu beachten (SIA D 0200, siehe Kapitel 3.3 Wettbewerbsunterlagen).<br />
Energetisch wird ein Projekt erwartet, welches die Ziele<br />
der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllt, basierend auf dem SIA<br />
Effizienzpfad Energie (SIA D 0216).<br />
Diese Ziele lassen sich mit folgenden Massnahmen erreichen:<br />
Niedriger Ressourcenaufwand (Grauenergie) für Baugrube,<br />
Terraingestaltung und Rohbau. Die massgeblichen Kriterien<br />
sind:<br />
• hohe Kompaktheit<br />
• möglichst wenig Unterterrainbauten<br />
• ressourcensparende Bauweise<br />
• zugängliche Installationszonen für die Vertikal- und Horizontalerschliessung<br />
• Konzentration der Nasszonen im Grundriss<br />
• hohe Flexibilität für spätere Umbaumassnahmen<br />
• Systemtrennung: gefordert sind Bausysteme, welche eine<br />
einfache, unabhängige Erneuerung der verschiedenen<br />
Bauteile mit unterschiedlicher Lebensdauer ermöglichen<br />
(Primär-, Sekundär- und Tertiärsysteme)<br />
7 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Betrieb Gebäude<br />
Für den Betrieb (Raumklima, Warmwasser und Licht) wird ein<br />
Standard gefordert, der in Richtung Minergie-P geht. Die massgeblichen<br />
Kriterien sind:<br />
• gute Gebäudehüllzahl (thermische Gebäudehülle/Energiebezugsfläche)<br />
• passive Sonnenenergienutzung und optimale Tageslichtnutzung<br />
• gut wärmedämmende Gebäudehüllen mit hoher Luftdichtigkeit<br />
und minimierten Wärmebrücken (U-Wert < 0.12 W/m2K)<br />
• Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
• Einsatz von erneuerbaren Energien<br />
• Trockenräume für die "natürliche Wäschetrocknung"<br />
Von primärer Bedeutung sind die folgenden Kriterien:<br />
• funktionsgerechtes Tragwerk<br />
• hohe Beständigkeit der Gebäudehülle<br />
• funktionierender Sonnen- und Lärmschutz (Innen- und<br />
Aussenlärm)<br />
2.3 Wirtschaftlichkeit<br />
Wohnungsspiegel<br />
Kostenparameter<br />
Die Neubebauung Hüttengraben soll im Gesamtinteresse der<br />
Genossenschaft folgenden Wohnungsspiegel aufweisen:<br />
• 2.5-Zimmer-Wohnungen ca. 8%<br />
• 3.5-Zimmer-Wohnungen ca. 27%<br />
• 4.5-Zimmer-Wohnungen ca. 50%<br />
• 5.5-Zimmer-Wohnungen ca. 15%<br />
Alle Individualräume sollen eine Grundfläche von min<strong>des</strong>tens<br />
14 m 2 aufweisen.<br />
Die Baugenossenschaft wird der Mietzinsberechnung folgende<br />
Parameter zu Grunde legen:<br />
• Landwert als Basis für die Berechnung<br />
<strong>des</strong> Baurechtszinses pro m 2 : Fr. 500.00<br />
• Bruttorendite: 6.00%<br />
Anteil Hypothekarzins 3.50%<br />
(Referenzzinssatz, Stand Januar 2009),<br />
Anteil Betriebsquote 2.50%<br />
• Wohnungsgrössen:<br />
2.5-Zimmer-Wohnungen ca. 70 m 2<br />
3.5-Zimmer-Wohnungen ca. 85 m 2<br />
4.5-Zimmer-Wohnungen ca. 105 m 2<br />
5.5-Zimmer-Wohnungen ca. 120 m 2<br />
Von diesen Flächenmassen darf je Wohnung um ± 5 m 2<br />
abgewichen werden.<br />
8 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Bei diesen Flächen handelt es sich um Hauptnutzflächen<br />
(HNF), d.h. ohne die Flächen von Aussenwänden, Treppenhäusern,<br />
Leitungskanälen udgl. Für die genaue Definition<br />
gelten die sia-Normen 416 und die Dokumentation D 0.165.<br />
Ein Teil der Wohnungen darf kleiner und einfacher ausgestattet<br />
sein, was tiefere Mietzinse ermöglicht. Wohnungen mit grösseren<br />
Wohnflächen und gehobener Ausstattung dürfen entsprechend<br />
höhere Mietzinse aufweisen.<br />
Die Wohnungen sind mit attraktiven und gut nutzbaren privaten<br />
Aussenräumen mit einer Fläche von 8 m 2 bis 15 m 2 auszustatten<br />
(Balkon, Terrasse, Gartensitzplatz).<br />
Die Erstellungskosten pro m 2 HNF dürfen Fr. 3'500.- nicht überschreiten.<br />
Wirtschaftlichkeitsnachweis<br />
Realisierung<br />
Die Teilnehmenden haben mit einer nachvollziehbaren Kostenrechnung<br />
den geforderten Wirtschaftlichkeitsnachweis zu erbringen,<br />
welcher von den Veranstalterinnen durch einen neutralen<br />
Kostenplaner überprüft wird.<br />
Die Überbauung soll sowohl aus ökonomischen Gründen, wie<br />
auch aus Rücksicht auf die Bewohner und die Nachbarschaft,<br />
nach Möglichkeit in einer Etappe realisiert werden.<br />
9 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
3. Preisgericht<br />
Das Preisgericht setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Vertreter der<br />
Veranstalterinnen<br />
Vertretung der Genossenschaft:<br />
• Urs Frei, Präsident der Baugenossenschaft<br />
• Alfred Brönnimann, Vizepräsident der Baugenossenschaft<br />
Vertretung <strong>des</strong> Gemeinderates:<br />
• Martin Bachmann, Vorstand Liegenschaften<br />
• Ursula Gross Leemann, Vorsteherin Finanzen<br />
Vertretung <strong>des</strong> Quartiervereins Allmend:<br />
• Jürg Glarner, Architekt<br />
Fachpreisrichter • Peter Ess, Architekt, Vorsitz<br />
• Marie-Noëlle Adolph, Landschaftsarchitektin<br />
• Marie-Claude Bétrix, Architektin<br />
• Marianne Dutli Derron, Architektin<br />
• Hans Rohr, Architekt<br />
• Paul Schatt, Architekt<br />
Ersatzpreisrichter • Alwin Suter, Ortsplaner<br />
Berater und Experten ohne<br />
Stimmrecht<br />
• Prof. Hansruedi Preisig, Architekt, Experte für<br />
Nachhaltigkeit, Sachbearbeitung Katrin Pfäffli<br />
• Rolf Hefti, Geschäftsführer Baugenossenschaft Zurlinden<br />
• Mario Mariani, Leiter Hochbau, Gemeinde Küsnacht<br />
• Andreas Tanner, Leiter Liegenschaften, Gemeinde<br />
Küsnacht<br />
• Martin Kummer, Experte Wirtschaftlichkeit und Baukosten,<br />
Sachbearbeitung Silke Hagner<br />
10 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
4. Beurteilung<br />
4.1 Beurteilungskriterien<br />
Beurteilungskriterien • Ortsbild / Architektur / Aussenraum<br />
• Gebrauchswert Wohnungen / weitere Nutzungen / Umfeld<br />
• Wirtschaftlichkeit<br />
• Energie und Nachhaltigkeit<br />
Die Reihenfolge enthält keine Wertung. Das Preisgericht hat<br />
aufgrund der aufgeführten Beurteilungskriterien eine Gesamtwertung<br />
vorgenommen.<br />
Ausschlaggebend für die Beurteilung sind die Vorschläge<br />
innerhalb <strong>des</strong> Projektperimeters.<br />
4.2 Vorprüfung<br />
Beteiligte<br />
Die Vorprüfung der Rahmenbedingungen und der baurechtlichen<br />
Aspekte erfolgt durch Suter • von Känel • Wild • AG.<br />
Die Bereiche Energie und Nachhaltigkeit werden durch das<br />
Büro Preisig, Katrin Pfäffli, überprüft.<br />
Die Wirtschaftlichkeitsnachweise der Projekte der engeren<br />
Wahl werden vom Büro Kummer, Silke Hagner, nach einheitlichen<br />
Grundsätzen kontrolliert.<br />
Eingegangene Arbeiten<br />
Die 62 fristgerecht eingegangenen Arbeiten tragen folgende<br />
Kennworte:<br />
1 COUVERT<br />
2 ZWEIMALDREIMALVIER<br />
3 FERNSICHT<br />
4 GREENHOUSE<br />
5 Q<br />
6 BELLAWIS<br />
7 BLESS<br />
8 MINA<br />
9 MOSSO<br />
10 SIEBEN<br />
11 FRANGIPANI<br />
12 ONKEL TOM<br />
13 VILLAS<br />
14 HOFGUT<br />
15 OCTOPUS’S GARDEN<br />
• 16 BONJOUR<br />
• 17 GUSTAV<br />
• 18 MOCKINGBIRD<br />
• 19 BALDEKIN<br />
• 20 LENA<br />
• 21 PAPILLON<br />
• 22 FINDLINGE<br />
• 23 STERNEFOIFI<br />
• 24 HATHOR<br />
• 25 ÖPFELMÄNNLI<br />
• 26 CLAVIS<br />
• 27 HELIOCAMINUS<br />
• 28 WULP<br />
• 29 ELEVEN<br />
• 30 SAMSARA<br />
11 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
• 31 DOMINO<br />
• 32 OUVEA<br />
• 33 CASTANEA SATIVA<br />
• 34 UNRUND<br />
• 35 TORTUGA<br />
• 36 PFANNENSTIEL<br />
• 37 ZIPPER<br />
• 38 QUALUS<br />
• 39 TRINIDAD<br />
• 40 BULLERBYN<br />
• 41 FLANIERUNG<br />
• 42 BITZ<br />
• 43 FLEUR<br />
• 44 SCHACHTELHALM<br />
• 45 CHESS<br />
• 46 AQUAFER<br />
• 47 WEILER<br />
• 48 SERAFIN<br />
• 49 GRÜNRAUM<br />
• 50 KLEINER ONKEL<br />
• 51 OÀSUM<br />
• 52 JAMIE<br />
• 53 SAREGO<br />
• 54 WALDPARK<br />
• 55 PIER<br />
• 56 TURIA<br />
• 57 LEICHT UND LOCKER<br />
• 58 PUNKT 9 AM GRABEN<br />
• 59 BRISE<br />
• 60 LIVING VS TRAFFIC<br />
• 61 LIGNUM<br />
• 62 KNOSPE<br />
Formelle Vorprüfung<br />
Die eingereichten Projekte haben die formellen Anforderungen<br />
(Abgabetermin, Vollständigkeit der Unterlagen) weitgehend<br />
erfüllt.<br />
Das Preisgereicht beschliesst, alle Arbeiten zur Beurteilung zuzulassen,<br />
obschon einige Teilnehmer die Berechnungen teilweise<br />
unvollständig oder ohne Nachweis abgegeben haben.<br />
In der detaillierten Vorprüfung werden die fehlenden Daten<br />
nötigenfalls ergänzt, um einen schlüssigen Quervergleich der<br />
Projekte machen zu können.<br />
Materielle Vorprüfung<br />
Die materiellen Anforderungen sind nicht von allen Teilnehmenden<br />
vollumfänglich eingehalten worden.<br />
• Einige Projekte lassen offen, wo die Kinderkrippe und die<br />
Pflegewohnung vorzusehen wären. Teilweise ist für den<br />
projektierten Gemeinschaftsraum eine kleinere Fläche als<br />
60 m 2 geplant.<br />
• Der Wohnungsspiegel wird mit kleineren Abweichungen<br />
gut eingehalten, allerdings ist die Zahl der Wohnungen<br />
recht unterschiedlich.<br />
• Bei mehreren Projekten ist der Grenzabstand verletzt, weil<br />
der Mehrlängenzuschlag nicht beachtet wurde. Einige<br />
wenige Arbeiten halten die Gesamthöhe von 10.50 m nicht<br />
ein.<br />
• Mehrere Teilnehmende haben die Anforderungen an die<br />
Tiefgarageneinfahrt und -ausfahrt nicht ausreichend beachtet<br />
(Ausrundungen, Strassenabstand usw.).<br />
12 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
• Das Projekt 18 MOCKINBIRD erschliesst das Grundstück<br />
in Abweichung zum Wettbewerbsprogramm nicht über die<br />
Limbergstrasse, sondern über die Hüttenackerstrasse.<br />
• Das Projekt 20 LENA platziert die Tiefgarageneinfahrt ausserhalb<br />
<strong>des</strong> Projektperimeters auf dem Grundstück nördlich<br />
der Limbergstrasse, sodass die Zufahrt zur Tiefgarage die<br />
Limbergstrasse unterqueren muss.<br />
Das Preisgericht nimmt im Rahmen der Vorstellungsrunde von<br />
den Verstössen Kenntnis und beschliesst, die beiden Projekte<br />
18 MOCKINBIRD und 20 LENA - wegen deren erheblichen<br />
Verstösse gegen das Wettbewerbsprogramm - von einer<br />
allfälligen Preiserteilung auszuschliessen.<br />
4.3 Erster Teil der Beurteilung<br />
vom 7. bis 9. Oktober 2009<br />
Das Preisgericht tritt am 7., 8. und 9. Oktober 2009 zum ersten<br />
Teil der Beuteilung zusammen.<br />
Vorstellungsrunde<br />
In einer Vorstellungsrunde stellen die Jurymitglieder die Projekte<br />
dem gesamten Preisgericht wertungsfrei vor. Das Ziel ist,<br />
die Arbeiten kennen zu lernen und die Absichten der Verfassenden<br />
zu verstehen. Dabei wird auch von den Ergebnissen<br />
der Vorprüfung Kenntnis genommen.<br />
1. Rundgang In einem ersten Rundgang werden diejenigen Projekte ausgeschieden,<br />
deren Bauten sich schlecht in die Quartierstruktur<br />
und die reizvolle landschaftlichen Umgebung einfügen, aber<br />
auch bezüglich Wohnungsqualität keinen Beitrag zur gestellten<br />
Aufgabe zu leisten vermögen.<br />
Es sind dies folgende Projekte:<br />
• 1 COUVERT<br />
• 4 GREENHOUSE<br />
• 8 MINA<br />
• 14 HOFGUT<br />
• 15 OCTOPUS’S GARDEN<br />
• 17 GUSTAV<br />
• 18 MOCKINGBIRD<br />
• 32 OUVEA<br />
• 33 CATANEA SATIVA<br />
• 38 QUALUS<br />
• 44 SCHACHTELHALM<br />
• 46 AQUAFER<br />
• 47 WEILER<br />
• 53 SAREGO<br />
• 57 LEICHT UND LOCKER<br />
• 59 BRISE<br />
13 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
2. Rundgang Im zweiten Rundgang werden diejenigen Projekte ausgeschieden,<br />
die zwar in ihrer städtebaulichen Setzung oder zum Thema<br />
Wohnungsangebot einen prüfenswerten Vorschlag gemacht<br />
haben, aber die beiden Aspekte nicht zu einer überzeugenden<br />
Gesamtidee zusammen führen konnten.<br />
Es sind dies folgende Projekte:<br />
• 3 FERNSICHT<br />
• 7 BLESS<br />
• 10 SIEBEN<br />
• 12 ONKEL TOM<br />
• 13 VILLAS<br />
• 20 LENA<br />
• 21 PAPILLON<br />
• 24 HATHOR<br />
• 25 ÖPFELMÄNNLI<br />
• 27 HELIOCAMINUS<br />
• 29 ELEVEN<br />
• 31 DOMINO<br />
• 36 PFANNENSTIEL<br />
• 40 BULLERBYN<br />
• 41 FLANIERUNG<br />
• 42 BITZ<br />
• 45 CHESS<br />
• 48 SERAFIN<br />
• 49 GRÜNRAUM<br />
• 51 OÀSUM<br />
• 52 JAMIE<br />
• 54 WALDPARK<br />
• 55 PIER<br />
• 60 LIVING VS TRAFFIC<br />
• 61 LIGNUM<br />
3. Rundgang Im dritten Rundgang werden diejenigen Projekte ausgeschieden,<br />
die zwar sowohl für das städtebauliche Konzept als auch<br />
bezüglich Wohnungsqualität gute Vorschläge vorgelegt haben,<br />
aber in ihrer Gesamtwirkung gegenüber den Projekten der<br />
engeren Wahl als weniger qualitätsvoll beurteilt werden.<br />
Es sind dies folgende Projekte:<br />
• 5 Q<br />
• 6 BELLAWIS<br />
• 16 BONJOUR<br />
• 22 FINDLINGE<br />
• 23 STERNEFOIFI<br />
• 28 WULP<br />
• 30 SAMSARA<br />
• 34 UNRUND<br />
• 37 ZIPPER<br />
• 39 TRINIDAD<br />
• 43 FLEUR<br />
• 50 KLEINER ONKEL<br />
Engere Wahl<br />
Die verbliebenen Projekte bilden die engere Wahl, die wegen<br />
ihrer hohen Gesamtqualität vertieft beurteilt, beschrieben und<br />
rangiert werden.<br />
Es sind dies folgende Projekte:<br />
• 2 ZWEIMALDREIMALVIER • 35 TORTUGA<br />
• 9 MOSSO<br />
• 56 TURIA<br />
• 11 FRANGIPANI • 58 PUNKT 9 AM GRABEN<br />
• 19 BALDEKIN<br />
• 62 KNOSPE<br />
• 26 CLAVIS<br />
14 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Erster Kontrollrundgang<br />
Den Abschluss <strong>des</strong> ersten Teils der Beurteilung bildet ein Kontrollrundgang,<br />
der die Einstufung der Projekte in die drei Rundgänge<br />
und die engere Wahl bestätigt.<br />
Inhalt<br />
Nachhaltigkeit<br />
4.4 Vertiefte Vorprüfung und Vorbereitung<br />
Jurierung 2. Teil<br />
Die Zeit bis zum zweiten Teil der Beurteilung wird genutzt, um<br />
die vertiefe Beurteilung vorzubereiten. Dies betrifft die Aspekte<br />
Nachhaltigkeit, Kosten und Baurecht.<br />
Die Abweichungen von den Vorgaben sowie allfällige Verstösse<br />
werden bei der Beurteilung und damit bei der Rangierung angemessen<br />
berücksichtigt.<br />
Erwartet werden Projekte, welche die Ziele der 2000-Watt-<br />
Gesellschaft erreichen. Von den neun Projekten in der engeren<br />
Wahl können alle diese hohen energetischen Anforderungen<br />
erfüllen. Dies zeugt von einer ausserordentlich hohen Qualität<br />
der ausgewählten Projekte. Drei Projekte erfüllen die Anforderungen<br />
bereits jetzt, sechs Projekte können die Anforderungen<br />
bei einer Weiterbearbeitung erfüllen, ohne dass die Projekte<br />
entscheidend verändert werden müssen.<br />
Das in der Aufgabenstellung geforderte Gebäudevolumen ist<br />
nicht besonders gross. Damit sind die Voraussetzungen zur Erreichung<br />
der Vorgaben der Nachhaltigkeit anspruchsvoll, insbesondere<br />
was den Ressourcenaufwand für die Erstellung betrifft,<br />
da mit kleinen Volumen keine besonders gute Kompaktheit erreicht<br />
werden kann. Alle neun Projekte in der engeren Wahl reagieren<br />
darauf, indem sie entweder eine Mischbauweise oder<br />
sogar eine Leichtbauweise in Holz vorschlagen.<br />
Beim Ressourcenaufwand für den Betrieb dient der Heizwärmebedarf<br />
als Massstab. Die Projektverfasser haben die verlangten<br />
Heizwärmebedarfs-Rechnungen abgegeben. Die Berechnungen<br />
wurden plausibilisiert und wo nötig korrigiert. Alle<br />
neun Projekte haben einen hohen Dämmstandard, die solaren<br />
Gewinne wurden in mehreren Projekten überschätzt.<br />
Die verlangten Schachtkonzepte, insbesondere für die Bedarfslüftung,<br />
sind mehrheitlich korrekt ausgewiesen, bei einem Projekt<br />
fehlen dazu die Aussagen. Die Gebäudehüllen sind bei<br />
sieben von neun Projekten in Holzverkleidungen angedacht, sie<br />
benötigen einen gewissen Unterhalt, sind aber grundsätzlich<br />
beständig. Zwei Projekte schlagen konstruktiv oder materialtechnisch<br />
risikoreiche Lösungen vor.<br />
15 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Kosten<br />
Baurecht<br />
Die Anlagekosten der Projekte der engeren Wahl sind mit der<br />
Elementmethode nach einheitlichen Massstäben überprüft worden.<br />
Dabei hat sich gezeigt, dass keines der Projekte bei den<br />
vorgegebenen Renditevorgaben die angestrebten Mietzinse zu<br />
erreichen vermag. Auf Grund der veränderten Lage der Zinslandschaft<br />
kann diese Vorgabe allerdings relativiert werden.<br />
Die Kostenschätzungen haben ergeben, dass drei der neun<br />
Projekte eine gute, drei Projekte eine mittlere, zwei eine mässige<br />
und nur ein Projekt eine schlechte Wirtschaftlichkeit aufweisen.<br />
Vorauszuschicken ist, dass der in der Bauordnung vorgeschriebene<br />
Gestaltungsplan, der in jedem Fall der Gemeindeversammlung<br />
vorzulegen ist, allfällige Verstösse gegen die Bauordnung<br />
heilen könnte. Trotzdem hat sich das Preisgericht Rechenschaft<br />
darüber abgegeben, wie gross diese Abweichungen<br />
von der Bauordnung sind, weil dies ein Mass für die politische<br />
Akzeptanz sein dürfte.<br />
Neben den Verstössen bezüglich Gebäudehöhe, Geschossigkeit<br />
und Gebäudelänge sind vor allem Verstösse gegen die Abstandsregelungen<br />
festgestellt worden. Mehrere Projekte haben<br />
beim Grenzabstand den Mehrlängenzuschlag nicht beachtet.<br />
Unterlagen<br />
Ablauf<br />
Zweiter Kontrollrundgang<br />
4.5 Zweiter Teil der Beurteilung<br />
vom 13. und 16. November 2009<br />
Für den zweiten Teil der Jurierung liegen die Ergebnisse der<br />
vertieften Vorprüfung und die Projektbeschriebe der Projekte<br />
der engeren Wahl vor.<br />
Das Preisgericht setzt sich an Hand der Beschriebe erneut<br />
intensiv mit den Projekten der engeren Wahl auseinander. Die<br />
städtebauliche Setzung, der Umgang mit der Landschaft, die<br />
Qualität der Wohnungen, die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit<br />
sind die massgeblichen Beurteilungskriterien.<br />
Nach der Beratung über die Rangierung überprüft das Preisgericht<br />
in einem zweiten Kontrollrundgang die Einstufung aller<br />
Projekte. Dabei ist beschlossen worden, das Projekt 39 anstatt<br />
im 3. Rundgang bereits im 2. Rundgang auszuscheiden. Im<br />
Übrigen wird die Einstufung der Projekte bestätigt.<br />
16 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
4.6 Rangierung und Preiszuteilung<br />
Nach intensiver Diskussion beschliesst das Preisgericht einstimmig<br />
die nachfolgend beschriebene Rangierung und Preiszuteilung.<br />
Für die Begründung wird auf die ausführlichen Beschriebe<br />
verwiesen, die im Kapitel 5 festgehalten sind.<br />
Rangierung Nummer Kennwort Preiszuteilung<br />
Fr.<br />
1. Rang 35 TORTUGA 27'000.-<br />
2. Rang 62 KNOSPE 22'000.-<br />
3. Rang 2 ZWEIMALDREIMALVIER 21'000.-<br />
4. Rang 11 FRANGIPANI 20'000.-<br />
5. Rang 26 CLAVIS 15'000.-<br />
6. Rang 9 MOSSO 14'000.-<br />
7. Rang 19 BALDEKIN 12'000.-<br />
8. Rang 56 TURIA 10'000.-<br />
9. Rang 58 PUNKT 9 AM GRABEN 9'000.-<br />
17 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
4.7 Schlussfolgerungen<br />
Die Gemeinde Küsnacht und die Baugenossenschaft Zurlinden<br />
haben mit dem Wettbewerb Hüttengraben die Aufgabe gestellt,<br />
eine Überbauung zu projektieren, welche den zukünftigen Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern zeitgemässe Wohnungen mit guten<br />
Identifikationsmöglichkeiten bietet. Eine Überbauung, welche<br />
feinfühlig auf den schönen Landschaftsraum und die angrenzende<br />
Bebauungsstruktur reagiert. Zudem soll sie bezüglich<br />
nachhaltiger und umweltschonender Bauweise Massstäbe<br />
setzen und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis aufweisen. All<br />
diese Anforderung "unter einen Hut", bzw. in ein ausgewogenes<br />
Gleichgewicht zu bringen, bedeutet eine grosse Herausforderung<br />
an die Teilnehmenden.<br />
Das Preisgericht ist über die Anzahl, die Vielfalt und die mehrheitlich<br />
sorgfältige Ausarbeitung der eingereichten Entwürfe<br />
erfreut und dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für<br />
ihr grosses Engagement!<br />
Es hat sich gezeigt, dass die von der Gemeinde festgelegten<br />
baurechtlichen Rahmenbedingungen wie Ausnutzungsmass,<br />
Geschossigkeit etc. einen grossen Spielraum für unterschiedliche<br />
Siedlungsmuster und Gebäudetypologien offen lassen.<br />
Das Preisgericht stellt fest, dass die Gemeinde der landschaftliche<br />
Einordnung und der angemessene Reaktion auf die Nachbarschaft<br />
einen höheren Stellenwert eingeräumt hat als einer<br />
höheren Ausnützung, welche gegenüber dem angrenzenden<br />
Quartier zu einem Massstabssprung geführt hätte. Im Preisgericht<br />
wurde diesbezüglich die Frage in den Raum gestellt, ob<br />
im Interesse eines haushälterischen Umgangs mit wertvollem<br />
Grund und Boden und aus Nachhaltigkeitsgründen an einer so<br />
hervorragenden und gut erschlossenen Wohnlagen nicht eine<br />
höhere bauliche Dichte vertretbar wäre. Andernorts stellt man<br />
fest, dass in vergleichbaren Situationen Massstabssprünge als<br />
Teil der Siedlungsentwicklung akzeptiert sind und als Identifikationsorte<br />
auch qualitätsvoll sein können. Das Preisgericht kann<br />
die klare Prioritätensetzung der Gemeinde nachvollziehen,<br />
möchte aber darauf hinweisen, dass in der weiteren Projektentwicklung<br />
darauf geachtet werden soll, dass die im Siegerprojekt<br />
ausgewiesene Ausnützung auch umgesetzt werden kann.<br />
In ortsbaulicher Hinsicht sieht das Preisgericht unterschiedliche<br />
Siedlungsmuster und Gebäudetypologien als schlüssige Möglichkeiten.<br />
Das Preisgericht hat jedoch überprüft, ob die folgenden<br />
Anforderungen qualitätsvoll erfüllt sind:<br />
18 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
1. Der Landschaftsraum soll sich mit dem Siedlungsraum vernetzen,<br />
in diesen hineinfliessen oder ihn gar durchfliessen.<br />
2. Die Hangflanke unterhalb der Limbergstrasse ist eine wesentliche<br />
Freiraumverbindung zwischen dem Waldsaum und<br />
der südlichen Landschaftskammer und soll <strong>des</strong>halb baulich<br />
möglichst freigehalten werden.<br />
3. Die Siedlung soll als Siedlungskörper mit einem identitätsstiftenden<br />
Aussenraumkonzept in Erscheinung treten.<br />
4. Alle Gebäude sollen ähnlich qualitätsvoll am Aussenraum<br />
und dem Ausblick in den Freiraum teilhaben.<br />
5. Die Siedlung soll auf die bestehenden Nachbarbauten differenziert<br />
reagieren.<br />
Bei der ortsbaulichen Beurteilung zeigt sich, dass die Bebauungsmuster<br />
mit Zeilenbauten gegenüber einem Gefüge von<br />
gleichartigen Einzelbauten weniger Erfolg versprechend sind.<br />
Die Projekte, welche eine unterschiedliche Anzahl von Einzelbauten<br />
zu einer Siedlung formen, zeigen sowohl in der Einfügung<br />
im Landschaftsraum, dem Bezug zur angrenzenden Siedlung<br />
als auch bezüglich der Grundrissgestaltung und den Nachhaltigkeitsanforderungen<br />
differenziertere Lösungen.<br />
Die vorgeschlagenen Wohnungen zeigen in allen Projekten<br />
Lösungen auf der Basis von gemeinnützigem Wohnungsbau<br />
auf. Grosse Unterschiede sind jedoch in der räumlichen Qualität<br />
festzustellen. Das Preisgericht hat beurteilt, ob die Wohnungen<br />
nur zweckmässig organisiert sind oder ob sie – trotz einem<br />
sparsamen Flächenbedarf – auch interessante Raumverschränkungen<br />
und Durchblicke zulassen, differenzierte Raumdispositionen<br />
aufweisen und dadurch Nutzungsspielräume für<br />
unterschiedliche Bedürfnisse und Lebenssituationen eröffnen.<br />
Sowohl die gewünschte Pflegewohnung als auch die Kinderkrippe<br />
lassen sich bei den prämierten Projektvorschlägen gut<br />
integrieren.<br />
Mit Interesse stellt das Preisgericht fest, dass das Thema<br />
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit bei einer<br />
grossen Zahl der Teams gleichwertig wie Architektur und Städtebau<br />
zu einem massgebenden Aspekt <strong>des</strong> Entwurfsprozesses<br />
geworden ist. Bei allen Projekten der Preisträger ist erkennbar,<br />
dass sie ganzheitlich unter dieser Optik entwickelt wurden. Es<br />
ist erfreulich, dass Nachhaltigkeit zunehmend nicht mehr nur<br />
eine Frage von Spezialisten ist, welche sich im Nachgang zur<br />
Entwurfsarbeit bemühen, mit technischen Massnahmen das<br />
Projekt so zu bearbeiten, dass es den erwarteten Nachhaltigkeitsanforderungen<br />
genügt. Eine besondere Herausforderung<br />
stellt dabei die Tendenz dar, aus all diesen Gründen tiefe und<br />
kompakte Baukörper vorzuschlagen. Diese führen dazu, dass<br />
ganz neue Überlegungen zu übertiefen Wohnungsgrundrissen<br />
gemacht werden müssen. Auch diesbezüglich wurden interessante<br />
Beiträge geleistet.<br />
19 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Die Wettbewerbsbeiträge haben gezeigt, dass die Naherholungszone<br />
nördlich der Limbergstrasse als Teil <strong>des</strong> Landschaftsraumes<br />
betrachtet werden muss und räumlich durchlässig<br />
als offener Waldrand zu gestalten ist. Die Anlage soll<br />
zurückhaltend und nicht überinstrumentalisiert werden.<br />
Das Preisgericht kommt zum Schluss, dass eine gut gestaltete,<br />
quartieröffentliche Nutzung dieses Areals sowie geeignete Verkehrsführungsmassnahmen<br />
einen wichtigen Beitrag, nicht nur<br />
für die Integration der neuen Siedlung ins Quartier, sondern für<br />
das ganze Quartier darstellt.<br />
Das Preisgericht empfiehlt daher der Gemeinde Küsnacht,<br />
diese Themen unter fachlicher Begleitung von Landschaftsarchitekten<br />
und Verkehrsplanern aufzunehmen.<br />
Im Vorfeld <strong>des</strong> Wettbewerbsverfahrens stand zur Debatte, ob<br />
ein offenes Verfahren oder ein beschränkter Wettbewerb aufgrund<br />
einer Präqualifikation durchgeführt werden soll. Zudem<br />
hatte die Bauträgerschaft zu entscheiden, ob die Beurteilung<br />
durch das Preisgericht öffentlich durchgeführt wird. Im Nachgang<br />
kann festgestellt werden, dass aus dem offenen Wettbewerbsverfahren<br />
eine hervorragende Auslegeordnung zur<br />
gestellten Aufgabe resultierte und ein überzeugen<strong>des</strong> Projekt<br />
zur Realisierung empfohlen werden kann. Ebenso wurde die<br />
Möglichkeit, den Juryprozess zu verfolgen von überraschend<br />
vielen Bewohnerinnen, Bewohnern und Fachleuten wahrgenommen.<br />
Das Preisgericht erhofft sich, dass dadurch eine gute<br />
Grundlage für die bevorstehenden weiteren Entscheide in der<br />
Gemeinde Küsnacht gelegt werden konnte.<br />
Das Preisgericht dankt allen Beteiligten der Gemeinde Küsnacht<br />
und der Baugenossenschaft Zurlinden, dass sie sich auf<br />
diese grosse Herausforderung einliessen. Sie haben damit<br />
nicht nur einen Beitrag zu einer qualitätsvollen genossenschaftlichen<br />
Überbauung am Hüttengraben, sondern auch zur Weiterentwicklung<br />
<strong>des</strong> Wettbewerbswesens in der Schweiz geleistet.<br />
Weiterbearbeitung<br />
4.8 Empfehlung <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong><br />
Das Preisgericht empfiehlt der Bauträgerschaft einstimmig das<br />
Projekt 35 "TORTUGA" unter Berücksichtigung der Kritik im<br />
Projektbeschrieb zur Weiterbearbeitung und Ausführung.<br />
20 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
4.9 Ermitteln der Verfasser<br />
Nach der Unterzeichnung <strong>des</strong> <strong>Bericht</strong>s <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong> werden<br />
die Verfasserkuverts geöffnet:<br />
Nr. Kennwort<br />
1 COUVERT Verfasser Architekturbüro Bunselmeier<br />
Lortzingstrasse 34, D-28209 Bremen<br />
Mitarbeit: Erich Bunselmeier<br />
2 ZWEIMALDREIMALVIER Verfasser Gschwind Architekten AG<br />
Austrasse 37, 4051 Basel<br />
Mitarbeit: Christoph Gschwind, Mario Sandmeier,<br />
Sébastian Richard<br />
3 FERNSICHT Verfasser Stutzerarchitekten<br />
Carmerstrasse 5, D-10623 Berlin<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Mitarbeit: Christoph Stutzer<br />
Blanc Scheidel und Kollegen, Garten und Landschaftsarchitekten<br />
Oranienstrasse 37, D-10999 Berlin<br />
4 GREENHOUSE Verfasser ARGE P. Blamo / W. Kladler Dipl. Architekten ETH<br />
Holunderweg 27, 8050 Zürich<br />
Mitarbeit: Pauline Blamo<br />
5 Q Verfasser ARGE Schläpfer-Architektur,<br />
Gerechtigkeitsgasse 6, 8002 Zürich /<br />
Wydler und Wydler Architekten<br />
Universitätsstrasse 53, 8006 Zürich<br />
6 BELLAWIS Verfasser Reto Robbi, Architekt ETH SIA<br />
Feldstrasse 133, 8004 Zürich<br />
Mitarbeit: Reto Robbi<br />
7 BLESS Verfasser Tina Gernet Architekten<br />
Ämtlerstrasse 78, 8003 Zürich<br />
8 MINA Verfasser N-body Architekten AG<br />
Ausstellungsstrasse 41, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Delphine Ammann, Ramón Gómez Larios<br />
21 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
9 MOSSO Verfasser ARGE Hänni Lanz Partner Architekten AG<br />
Rikonerstrasse 30, 8307 Effretikon /<br />
Blank Architektur AG<br />
Angelgasse 5, 6317 Oberwil b. Zug<br />
Mitarbeit: Pascal Lüönd, Daniel Blank, Daniel Hänni<br />
10 SIEBEN Verfasser ARGE Jürg P. Hauenstein, Dipl. Architekt ETH /<br />
BSA / SIA, Zurlindenstrasse 192a, 8003 Zürich /<br />
Hans Diener<br />
Atelier am unteren Rain, 8117 Fällanden<br />
Andreas Tremp, Landschaftsarchitekt HTL / BSLA<br />
Klingenstrasse 42, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Kristina Schönwälder<br />
11 FRANGIPANI Verfasser Gret Loewensberg Architekten GMBH<br />
Dufourstrasse 35, 8008 Zürich<br />
Mitarbeit: Gret Loewensberg, Ulrike Feucht, Samuel<br />
Währy<br />
Planetage GmbH<br />
Hardstrasse 219, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Marceline Hauri<br />
12 ONKEL TOM Verfasser Daniel Bräuninger AG<br />
Ausstellungsstrasse 100, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Daniel Bräuninger, Marcel Henseler,<br />
Walter Sauter<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Graf Landschaftsarchitektur GmbH<br />
Seestrasse 221, 8713 Uerikon<br />
Mitarbeit: Christian Graf<br />
13 VILLAS Verfasser TAB Architekt<br />
Alte Landstrasse 30, 8810 Horgen<br />
Mitarbeit: Thomas A. Berger, Christopher Lim<br />
14 HOFGUT Verfasser Anja Meyer und Judith Gessler Architektinnen<br />
Räffelstrasse 25, 8045 Zürich<br />
Mitarbeit: Anja Meyer, Judith Gessler, Thomas<br />
Friberg, Lilian Streiff, Annina Schnyder<br />
15 OCTOPUS'S GARDEN Verfasser ARGE Baugruppe Architekten, Conz von<br />
Gemmingen, dipl. Arch. ETH/SIA<br />
Konsumstrasse 20, 3000 Bern 14 /<br />
Rolf A. Lüscher, dipl. Arch. ETH/SIA<br />
Allmendstrase 9, 8002 Zürich<br />
Mitarbeit: Rolf A. Lüscher, Conz von Gemmingen,<br />
Mélanie Cahut, Nik Schönenberger<br />
22 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
16 BONJOUR Verfasser Atelier G36 Architektur GmbH<br />
Güterstrasse 136, 4053 Basel<br />
Mitarbeit: Jonas Wirth, Dominique Tschudin<br />
17 GUSTAV Verfasser Schaerer Mattle Architekten GmbH<br />
Bremgartnerstrasse 18, 8003 Zürich<br />
Mitarbeit: Irene Mattle, Alexander Schaerer<br />
18 MOCKINGBIRD Verfasser Atelier für Urbanistik Raumplanung Architektur<br />
Ceresstrasse 23, 8008 Zürich<br />
Mitarbeit: Paola Gajardo<br />
19 BALDEKIN Verfasser oliv brunner volk architekten<br />
Zurlindenstrasse 292, 8003 Zürich<br />
Mitarbeit: Luca Schmid, Shervin Taghavi, Christian<br />
Brunner, Andrej Volk<br />
Christian Müller Architektur und Landschaft<br />
Aemtlerstrasse 149, 8003 Zürich<br />
20 LENA Verfasser Studer Simeon Bettler GmbH<br />
Bederstrasse 28, 8002 Zürich<br />
21 PAPILLON Verfasser Dutli + Sigrist Architekten<br />
Witikonerstrasse 289, 8053 Zürich<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Mitarbeit: Peter Dutli, Thomas Sigrist, Nicole Mader<br />
Hansjörg Jauch, Landschaftsarchitekt HTL/BSLA<br />
Asylstrasse 58, 8032 Zürich<br />
22 FINDLINGE Verfasser ARGE Tigges Architekt<br />
Hochstrasse 111, 4053 Basel /<br />
mip arquitectura i disseny, Barcelona<br />
Mitarbeit: Txell Manresa, David Pareras, Daniel<br />
Tigges, Noèlia Asensi, Erik Herrera, Lorenzo Majer,<br />
Xavier Lanau, Jesùs Rodriguez<br />
23 STERNEFOIFI Verfasser atelier 10:8 gmbh<br />
Brauerstrasse 108, 8008 Zürich<br />
Mitarbeit: Georg Rinderknecht, Katrin Schubiger,<br />
Jürg Senn, Gregor Schlup, Regula Schweizer<br />
24 HATHOR Verfasser BKG Architekten<br />
Münchsteig 10, 8008 Zürich<br />
Mitarbeit: Christian Gerber, Christof Geyer, Nadine<br />
Gerber<br />
23 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
25 ÖPFELMÄNNLI Verfasser UC'NA Architekten ETH SIA BSA<br />
Heinrichstrasse 267, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Manuel Alberati, Daniel Kündig, Luana<br />
Cioca<br />
Hager Landschaftsarchitektur AG<br />
Bergstrasse 85, 8032 Zürich<br />
26 CLAVIS Verfasser ARGE Andreas Buschmann dipl. Arch. ETH<br />
Hardstrasse 81, 8004 Zürich /<br />
Harald König dipl. Arch. ETH<br />
Hafnerstrasse 60, 8005 Zürich /<br />
Krayer & Smolenicky Architekten GmbH<br />
Hardstrasse 81, 8004 Zürich<br />
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und<br />
Städtebau GmbH<br />
Hardstrasse 69, 8004 Zürich<br />
27 HELIOCAMINUS Verfasser Werknetz Architektur<br />
Seebahnstrasse 85, 8003 Zürich<br />
Mitarbeit: Philipp Wieting, Martin Jaschner, Jana<br />
Paul, Philipp Seer, Anna-Rita Stoffel<br />
28 WULP Verfasser Sorin Sokalski-Hafner, dipl. Architekten ETH SIA<br />
Hanggässli 4, 8703 Erlenbach<br />
Mitarbeit: Sorin Sokalski, Roman Sokalski, Silvia<br />
Lüdi-Sokalski<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Ganz Landschaftsarchitekten BSLA<br />
Grubenstrasse 45, 8045 Zürich<br />
Mitarbeit: Daniel Ganz, Sylvia Rembold, Donath<br />
Rüegg<br />
29 ELEVEN Verfasser Moser Architekten<br />
Steinstrasse 65, 8003 Zürich<br />
Mitarbeit: Andreas Moser<br />
30 SAMSARA Verfasser Menzi Bürgler Architekten ETH SIA<br />
Grubenstrasse 9, 8045 Zürich<br />
Mitarbeit: Oliver Menzi, Philippe Bürgler, Bettina<br />
Meier<br />
24 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
31 DOMINO Verfasser ARGE KE Architekten eth/sia<br />
Spiegelgasse 22, 8001 Zürich /<br />
SMC Management Contractors SA<br />
Stadthausstrasse 101, 8400 Winterthur<br />
Mitarbeit: Thomas Keckeis, Walter Gallati, Stephan<br />
Rickenbach, Ruedi Gebhard<br />
Müller Illien Landschaftsarchitekten<br />
Wengistrasse 31, 8004 Zürich<br />
Mitarbeit: Rita Illien<br />
32 OUVEA Verfasser SLIK Architekten GmbH<br />
Hardstrasse 219, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Steffen Lemmerzahl, Lukas Kueng,<br />
Ramias Steinemann, Ivo Piazza, Natalie Pomer<br />
Hansjörg Jauch BSLA<br />
Asylstrasse 58, 8032 Zürich<br />
33 CASTANEA SATIVA Verfasser Johannes Saurer Architekt BSA<br />
Uttigenstrasse 27 / 354, 3600 Thun<br />
Mitarbeit: Bruno Baumgartner, Bruno Stettler, Cyrill<br />
Pfenninger, Deborah Weiss, Jeet Datta<br />
Xeros Landschaftsarchitektur<br />
Gutenbergstrasse 20, 3011 Bern<br />
Mitarbeit: Christof Wenger<br />
34 UNRUND Verfasser hauswirth | keller | branzanti<br />
Gartenstrasse 14, 8002 Zürich<br />
35 TORTUGA Verfasser Baumann Roserens Architekten ETH SIA<br />
Limmatstrasse 285, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Lorenz Baumann, Alain Roserens,<br />
Raphael Bollhalder<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Antón Ghiggi Landschaft Architektur, Zürich<br />
Rötelstrasse 15, 8006 Zürich<br />
Mitarbeit: Carola Anton Garcia, Dominique Ghiggi<br />
36 PFANNENSTIEL Verfasser RHS Architekten GmbH<br />
Annerstrasse 9, 5200 Brugg<br />
Mitarbeit: Andrea Bischoff, Peter Erismann<br />
37 ZIPPER Verfasser Zambrini Architekten AG<br />
Brunngasse 6, 8400 Winterthur<br />
Mitarbeit: Nello Zambrini, Marcel Angele, Micha<br />
Guidon<br />
25 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
38 QUALUS Verfasser mecano architekten aarau<br />
Laurenzenvorstadt 79, 5000 Aarau<br />
Mitarbeit: Hans-Rudolf Baumgartner, Rolf Christen,<br />
Niklaus Döbeli, Lukas Marti, René Zimmerli<br />
39 TRINIDAD Verfasser Martin Spühler Architekten AG<br />
Sihlamtsstrasse 10, 8001 Zürich<br />
Hansjörg Gadient Landschaftsarchitekt<br />
Buckhauserstrasse 30, 8048 Zürich<br />
40 BULLERBYN Verfasser Birchmeier Uhlmann Architekten GmbH<br />
Hohlstrasse 150, 8004 Zürich<br />
Mitarbeit: Anne Uhlmann, Urs Birchmeier, André<br />
Châtelain, Martina Bischof<br />
Mettler Landschaftsarchitektur<br />
Oberwattstrasse 7, 9200 Gossau<br />
41 FLANIERUNG Verfasser Hünerwadel Albers Architekten<br />
Wiesenstrasse 11, 8008 Zürich<br />
Mitarbeit: Peter Eichelmann, Thomas Feyer<br />
ernst und hausherr landschaftsarchitekten bsla<br />
Niederdorfstrasse 50, 8001 Zürich<br />
42 BITZ Verfasser Dubach Holzinger Architekten<br />
Neptunstrasse 34, 8032 Zürich<br />
Mitarbeit: Charlotte Riede, Stefan Pätzold<br />
43 FLEUR Verfasser ARGE Spoerri Thommen Architekten AG /<br />
Peter Habe Architekt<br />
Seebahnstrasse 109, 8003 Zürich<br />
Mitarbeit: Peter Habe, Manfred Spoerri, Barbara<br />
Thommen, David Bossert, Dörte Klenz, Matthias<br />
Styger<br />
vi.vo. architektur.landschaft<br />
Badenerstrasse 125, 8004 Zürich<br />
44 SCHACHTELHALM Verfasser brockmann stierlin architekten<br />
Quellenstrasse 31, 8005 Zürich<br />
Mitarbeit: Marc Stierlin, Dirk Brockmann<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Fontana Landschaftsarchitektur<br />
Murbachstrasse 34, 4056 Basel<br />
Mitarbeit: Massimo Fontana, Vedrana Zalac<br />
45 CHESS Verfasser ARGE Esposito-Schulthess Architekten<br />
Feldstrasse 7, 8700 Küsnacht<br />
Mitarbeit: Urs Esposito<br />
26 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
46 AQUAFER Verfasser Heinz Wenger AG<br />
Obere Kirchgasse 22, 8706 Meilen<br />
Mitarbeit Heinz Wenger, Muck Wenger, Nicola Panzera<br />
Büro für Freiraumplanung Hans-Peter Rüdisüli<br />
Zypressenstrasse 76, 8004 Zürich<br />
47 WEILER Verfasser Suzanne Senti Architecte dipl. ETH / SIA<br />
Austrasse 37, 4051 Basel<br />
Mitarbeit<br />
Suzanne Senti, Jovanka Rakic, Lukas Müller,<br />
Renata Jakobs<br />
48 SERAFIN Verfasser Igual & Guggenheim GmbH / Saladin Igual<br />
Architekten GmbH<br />
Räffelstrasse 25, 8045 Zürich<br />
bbz landschaftsarchitekten<br />
Ankerstrasse 3, 8004 Zürich<br />
49 GRÜNRAUM Verfasser Peter Moor Architekten<br />
Schwabachstrasse 56, 8706 Feldmeilen<br />
Mitarbeit<br />
Christian Tappeser, Peter Moor<br />
asp Landschaftsarchitekten AG<br />
Tobeleggweg 19, 8049 Zürich<br />
Mitarbeit: Annika Röthemeyer, Kaspar Hartmann<br />
50 KLEINER ONKEL Verfasser wild bär heule architekten ag<br />
Baurstrasse 14, 8008 Zürich<br />
Mitarbeit<br />
Kerstin Behrens, Florian Hallmann, Thomas<br />
Hauser, Cornelia Fischer, Corinne Hufschmid,<br />
Christopher Saller<br />
51 OÀSUM Verfasser e.r.b architekten<br />
Rotfluhstrasse 98, 8702 Zollikon<br />
Mitarbeit Markus Erb, Fabian Landolt, Pascal Rosé<br />
52 JAMIE Verfasser Architekturbüro Wolfensberger<br />
Fröbelstrasse 7, 8032 Zürich<br />
Mitarbeit<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Lukas Wolfensberger, Anouk Trautmann, Rolf<br />
Wolfensberger<br />
Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG<br />
Steinhaldenstrasse 45, 8002 Zürich<br />
Mitarbeit: Sandra Balliana<br />
53 SAREGO Verfasser Alex Herter, Dipl. Arch. ETH/SIA<br />
Freihofstrasse 20, 8700 Küsnacht<br />
27 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
54 WALDPARK Verfasser Susanne Satmer Dörig dipl. arch. eth<br />
In der Weid 23, 8143 Stallikon<br />
Mitarbeit Matyas Marta Gaborne<br />
55 PIER Verfasser Rudolf Reichling dipl. Arch. ETH SIA fsai<br />
Mühlerain 7, 8712 Stäfa<br />
56 TURIA Verfasser Carlen | Parini Architekten<br />
Habsburgerstrasse 40, 6003 Luzern<br />
Mitarbeit<br />
Markus Abegg, Fabio Cicuto, Mauritius Carlen,<br />
Domenico Parini<br />
57 LEICHT UND LOCKER Verfasser Architekturbüro Rudolf Schönthier<br />
Alte Jonastrasse 48, 8640 Rapperswil<br />
Gaby Steinegger dipl. Raumpl. FH<br />
8856 Tuggen<br />
58 PUNKT NEUN AM<br />
GRABEN<br />
Verfasser<br />
Mitarbeit<br />
Eidenbenz.Architekt<br />
Zürichbergstrasse 17, 8032 Zürich<br />
Florian Eidenbenz<br />
Vetschpartner Landschaftsarchitekten<br />
Neumarkt 28, 8001 Zürich<br />
Mitarbeit: Walter Vetsch, Nils Lübke<br />
59 BRISE Verfasser Fischbacher Architekten<br />
Poststrasse 113, 8957 Spreitenbach<br />
Mitarbeit<br />
Urs Fischbacher, Kalina Milanova, Astrid<br />
Hotzelmann, Dr. Andrea Fischbacher<br />
60 LIVING VS TRAFFIC Verfasser Herbert Graf Architekten<br />
Bruechstrasse 16, 8706 Meilen<br />
Mitarbeit Werner Thoma<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Landschaftsarchitektur<br />
Käser Gartenbau AG<br />
Tötzliweg 8, 8708 Männedorf<br />
Mitarbeit: Stefan Kägi<br />
61 LIGNUM Verfasser bm architekten eth sia<br />
St. Gallerstrasse 49 Bau 3, 9100 Herisau<br />
Mitarbeit<br />
Alexandra Busch, Ueli Gantenbein, Beat Müller,<br />
Sarah Scheuss, Katharina Schewe<br />
62 KNOSPE Verfasser ARGE Claude Schelling + Partner AG /<br />
Architekturwerkstatt Jörg Ruggle<br />
Rebbergstrasse 17B, 8037 Zürich<br />
28 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
5. Projektbeschriebe<br />
1. Rang Projekt TORTUGA<br />
Verfasser<br />
Modellfoto<br />
Baumann Roserens Architekten ETH SIA, Zürich<br />
Der Lage am Siedlungsrand wird durch den fliessenden Landschaftsraum<br />
hervorragend Rechnung getragen.<br />
Acht lose verteilte, mehrfach geknickte Baukörper liegen wie<br />
gestrandete Mineralien in der künstlich geschaffenen Landschaft<br />
und schaffen für den Spaziergänger immer wieder neue<br />
Durchblicke. Ein natürlich geschwungener mittlerer Strang bildet<br />
das völlig selbstverständlich wirkende und extrem effiziente<br />
Wegnetz. Begegnungszonen und privater Aussenbezug werden<br />
gekonnt differenziert. Die geschickte Anordnung dieser<br />
acht Solitäre lässt auch die Wohnungen von einem Ausblick auf<br />
die parkartigen Wiesenflächen oder in den nahen Wald profitieren.<br />
Das Projekt lässt grosse Teile der Ebene und <strong>des</strong> Hanges frei,<br />
nimmt keinen morphologischen Bezug zur Bebauung <strong>des</strong> bestehenden<br />
westlichen Siedlungsraumes und wirkt dadurch wie<br />
eine Oase.<br />
Die künstliche Moorinsel als landschaftliche Erinnerung ist als<br />
Interpretation der Verfasser bestechend. Die vegetative Dichte<br />
im Inneren löst das Nebeneinander von privatem Wohnraum<br />
und Öffentlichkeit gekonnt und schafft eine attraktive Stimmung<br />
von hoher Aufenthaltsqualität im Kontrast zu den weiten Wiesenflächen.<br />
Ein für das Quartier bereichern<strong>des</strong> Wegnetz verbindet<br />
die Aue stimmig mit der umliegenden Erholungslandschaft,<br />
wobei auch die Materialisierung und technische Umsetzung bis<br />
hin zu Unterhaltsfragen überzeugen.<br />
29 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Situation<br />
Sechs von acht Bauten sind direkt mit der Einstellhalle (71 PP)<br />
verbunden. Die Unterkellerung der sonstigen Bauten ist auf ein<br />
minimal erforderliches Raumprogramm reduziert, die Gebäude<br />
nicht komplett unterkellert. Die bescheidene Eingangssituation<br />
neben der Zufahrt zur Einstellhalle fällt aus dem ansonsten<br />
guten Konzept der Wege und Aussenräume heraus.<br />
Am oberen Parzellenrand entlang der bestehenden Bäume<br />
zum Heslibachgebiet wird der Panoramaweg sinnvollerweise<br />
fortgesetzt, was die neue Siedlung als Bestandteil <strong>des</strong> fliessenden<br />
Landschaftsraums verankert.<br />
Fassade und Längsschnitt<br />
Die kompakten dreigeschossigen Dreispänner sind mit jeweils<br />
neun Wohneinheiten verschiedener Grösse konzipiert. Rund<br />
um ein zenital belichtetes Treppenhaus sind Wohnungen halbgeschossig<br />
versetzt angeordnet. Somit sind Hochparterrewohnungen<br />
auf den gemeinsamen Aussenraum hin orientiert, während<br />
die anderen Erdgeschosswohnungen jeweils über einen<br />
direkten Gartenzugang verfügen.<br />
30 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Im Wohnungsinneren wird die Leitidee <strong>des</strong> fliessenden Raumes<br />
wieder aufgenommen und passend interpretiert, indem der<br />
Wohn-/Essbereich durch den Erschliessungsbereich mit einem<br />
Zimmer am anderen Ende der Wohnung verbunden ist. Je nach<br />
Bedürfnis lässt sich dieser Raum mit einer Schiebewand entweder<br />
dem Wohnbereich zuordnen (Bibliothek, Arbeitsraum, Fernsehzimmer)<br />
oder getrennt als Schlafzimmer nutzen.<br />
Die geknickte Grundform der Solitärbauten lässt eine dreiseitige<br />
Orientierung der Wohnungen zu, die geschossweise<br />
versetzt auskragenden Balkone öffnen generöse Ausblicke.<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Die ganze Gebäudehülle mitsamt Balkonbrüstungen besteht<br />
aus einfachen hinterlüfteten Holzschalungen aus vorpatinierten<br />
Lärchenholzbrettern. Die Facettierung der Bauvolumen mit den<br />
halbgeschossigen Versätzen und das Spiel der Balkone wird<br />
passend von der karg gehaltenen architektonischen Sprache<br />
der Materialien unterstützt.<br />
Der Vorschlag weist im Vergleich mit den Projekten der engeren<br />
Wahl eine gute Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt erfüllt die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude.<br />
Bei der Grauen Energie wirken die hohe Kompaktheit und die<br />
gewählte Mischbauweise positiv.<br />
31 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Das Projekt hat bezüglich <strong>des</strong> Heizwärmebedarfs gute Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen.<br />
Das Schachtkonzept ist sowohl für den Sanitärbereich als<br />
auch für die Bedarfslüftung funktionstüchtig und vom Treppenhaus<br />
aus zugänglich.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzmassivbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverkleidung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Mit Unterhaltsarbeiten ist zu rechnen. Der sommerliche Wärmeschutz<br />
ist gewährleistet.<br />
Siedlungsstimmungsbild<br />
Das Projekt besticht durch seine Effizienz und durch seine<br />
Situation in der Landschaft. Es ist gleichermassen einfach und<br />
komplex, selbstverständlich und überraschend. Seine Kompaktheit<br />
macht es leistungsstark, die gekonnte und gut realisierbare<br />
Plastizität der Volumen schafft eine optimale räumliche und<br />
diaphragma-artige Wechselwirkung und eine unverwechselbare<br />
Architektur.<br />
32 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
2. Rang Projekt KNOSPE<br />
Verfasser ARGE Claude Schelling + Partner AG /<br />
Architekturwerkstatt Jörg Ruggle, Zürich<br />
Modellfoto<br />
Die sechs kompakten Volumen lehnen sich an die westliche<br />
bestehende Bebauung an und runden das überbaute Gebiet<br />
gegen den Landschaftsraum und den Hügelzug ab. Der Landschaftsraum<br />
soll tief ins Siedlungsgebiet einfliessen können<br />
und wird entlang <strong>des</strong> unbebauten Hanges mit dem Wald verbunden.<br />
Interessant ist der Vorschlag, den für die Naherholung<br />
wichtigen Panoramaweg an die Hangkante zu verlegen und<br />
somit die Landschaftsräume direkt zu verbinden.<br />
Die sechs Baukörper bilden durch ihre dichte Setzung zusammen<br />
mit öffentlichen Plätzen, privaten Gartenhöfen, Lauben,<br />
Nebenbauten und Gassen ein ansprechen<strong>des</strong> Raumkonglomerat<br />
und lassen weiterhin Durchblicke in den Landschaftsraum<br />
und den Wald zu.<br />
Siedlungsraum bzw.<br />
Erholungsraum<br />
33 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Im Gegensatz zur weichen umfliessenden Landschaft ist der<br />
Erschliessungsraum innerhalb der Siedlung architektonisch<br />
linear und hart befestigt. Der zentrale Baukörper der Siedlung<br />
wird vom Wegnetz umgeben und hat demzufolge keinen direkten<br />
Anschluss an den offenen Landschaftsraum. Private Aussenräume<br />
grenzen teilweise direkt an diese Wege und Plätze<br />
und ein Spannungsfeld zwischen gewünschter Nachbarschaft<br />
und genügender Privatheit entsteht. Die Angemessenheit der<br />
stark urbanen Plätze und Wege an diesem Ort geben Anlass<br />
zur Diskussion.<br />
Beinahe identisch sind die sechs Baukörper in ihrer Volumetrie.<br />
Sie reagieren gelungen mit Stellung und unterschiedlichen Ausstülpung<br />
der Wohnzimmer an den Ecken auf Belichtung und<br />
Ausblick. Grosszügige, freistehende, mit Pflanzen berankte Balkone<br />
sind vorgelagert, welche ein eigentliches Wohnzimmer im<br />
Grünen bilden.<br />
Situation<br />
Die Einfahrt und der Kehrplatz sind suboptimal, da diese sehr<br />
nahe an Wohn- und Individualzimmern vorbeiführen. Die Erschliessung<br />
aller Treppenhäuser von der Einstellhalle ist möglich.<br />
Das Projekt sieht 70 Wohnungen mit zuschaltbaren Wechselzimmern<br />
vor. Die sechs dreigeschossigen Gebäude haben die<br />
gleiche vierspännige Typologie. Jeweils sind die Wohnzimmer<br />
jeder Wohneinheit an den Eckpunkten positioniert und erlauben<br />
durch die differenzierten Ausweitungen aus dem Volumen eine<br />
zwei- bis dreiseitige Orientierung. Jedoch entstehen wegen der<br />
strengen Geometrie Wohnungen mit ausschliesslich nordorientierten<br />
Individualzimmern.<br />
34 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Um den innenliegenden Treppenhauskern sind Entrées, Korridore<br />
und Nasszellen mit Installationsschächten angeordnet.<br />
Diese Schächte sind vom Treppenhaus zugänglich und erlauben<br />
einen guten Unterhalt. Die Entreesituation ist teilweise<br />
etwas beengt. Sowohl Klein- sowie Grosswohnungen verfügen<br />
über gleich grosse, beinahe quadratische Küchen- und Wohnbereiche.<br />
Die Möblierbarkeit dieser Räume ist schwierig. Grosse<br />
Flexibilität bieten die vorgeschlagenen Wechselzimmer, welche<br />
einerseits vom Treppenhaus direkt bedient werden oder jeweils<br />
an zwei Wohnungen gekoppelt werden können.<br />
Der Vorschlag, den Gemeinschaftsraum als separaten Pavillon<br />
peripher am südöstlichen Rand der Siedlung vorzusehen, ist<br />
wenig überzeugend.<br />
Siedlungsraum<br />
35 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Von den Projekten der engeren Wahl weist dieses eine gute<br />
Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt erfüllt die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude.<br />
Bei der Grauen Energie wirken die gewählte Mischbauweise<br />
und die effiziente Erschliessung mit 4 Wohnungen pro Geschoss<br />
und Treppenhaus positiv.<br />
Das Projekt hat bezüglich Heizwärmebedarf gute Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen.<br />
Das Schachtkonzept ist, sowohl für den Sanitärbereich als auch<br />
für die Bedarfslüftung, funktionstüchtig und vom Treppenhaus<br />
aus zugänglich.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzelementbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverkleidung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Mit Unterhaltsarbeiten ist zu rechnen. Der sommerliche Wärmeschutz<br />
ist gewährleistet.<br />
Das Projekt Knospe überzeugt durch seine dichte urbane Setzung<br />
der Baukörper mit der klaren Abfolge von Plätzen und<br />
Wegen, welche geeignet sind, eine hohe Siedlungsgemeinschaft<br />
zu erzeugen. Demgegenüber weisen die Wohnungen<br />
nicht dieselbe Qualität auf. Der Landschaftsfluss bleibt weiterhin<br />
erlebbar.<br />
36 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
3. Rang Projekt ZWEIMALDREIMALVIER<br />
Verfasser<br />
Modellfoto<br />
Gschwind Architekten AG, Basel<br />
Aus den Volumen und Zwischenräumen <strong>des</strong> umgebenden<br />
Quartiers abgeleitet, wird die Parzelle gleichmässig, teppichartig,<br />
ohne markanten Schwerpunkt belegt. Diese Setzung lässt<br />
reizvolle Durchblicke von der Limbergstrasse zur Freihaltezone<br />
offen, der Hangfuss im Osten bleibt unbebaut und die nördlichen<br />
und südlichen Landschaftskammern sind optisch verbunden.<br />
Die lockere Setzung der Baukörper wahrt die landschaftlichen<br />
Qualitäten <strong>des</strong> Ortes. Die sanft modellierte Topographie<br />
und die Sicht in die Landschaft bleiben erhalten.<br />
Situation<br />
37 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Die Erschliessung der unterschiedlichen, unabhängigen Wohnhäuser<br />
erfolgt über ein mit den bestehenden Quartierwegen in<br />
Verbindung stehen<strong>des</strong> Wegnetz. Die Gemeinschaftsanlagen<br />
wie Kinderkrippe, Gemeinschaftsraum sowie die Spielplätze<br />
liegen entlang der Erschliessungswege. Rückzugsorte sind in<br />
den Randbereichen gegeben. Eine durchgehende, baumbestandene<br />
Grünfläche führt über in die anschliessende Freihaltezone<br />
und unterstützt so den verbindenden offenen Charakter<br />
der Anlage.<br />
Interessant ist der Vorschlag der Kombination von Hauseingang<br />
und dem Zugang von der Tiefgarage. Die doppelgeschossige,<br />
grosszügige Vorzone erschliesst als Knotenpunkt die gemeinschaftlich<br />
genutzten Räume (Einstellhalle, Waschküche,<br />
Fahrrad- und Kinderwagenräume) und ergibt einen augenfälligen,<br />
attraktiven, natürlich belichteten Zugang von der Parkgarage<br />
zu den Wohnhäusern.<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Die Einfahrt zur Tiefgarage erfolgt etwas abgerückt vom westlichen<br />
Nachbargrundstück direkt von der Limbergstrasse und<br />
unabhängig vom Fussgängerzugang. Hier sind auch die geforderten<br />
Besucherparkplätze angeordnet. Die Parkgarage ist gut<br />
organisiert, sämtliche Häuser sind direkt zugänglich.<br />
38 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Drei Haustypen sind rationell als dreigeschossige Vierspänner<br />
organisiert. Die Wohnungen sind zweiseitig, teilweise dreiseitig<br />
orientiert, unterschiedlich besonnt bieten sie abwechslungsreiche<br />
Ausblicke in die weitere Umgebung. Die nordöstlichen<br />
Wohnungen allerdings sind, was die Besonnung anbetrifft,<br />
benachteiligt. Mit 65 Einheiten liegt das Projekt deutlich unter<br />
der erwarteten Wohnungszahl.<br />
Möblierungsnachweis<br />
5½-Zimmerwohnung<br />
Räumlich spannungsvoll und grosszügig ist die vorgeschlagene<br />
offene Raumfolge von Entrée, Wohnraum und dem Ess- und<br />
Kochbereich. Damit sind unterschiedliche, wechselvolle Besonnungen<br />
und Sichtbezüge gegeben. Zudem lassen sich die<br />
Wohnräume durch ein allerdings gefangenes Zimmer räumlich<br />
erweitern. Das grosse Entrée wird den Ansprüchen einer<br />
Familienwohnung in hohem Mass gerecht.<br />
Die gut proportionierten und strukturierten Fassaden in Holzbauweise<br />
entsprechen den ortsbaulichen, beziehungsweise<br />
landschaftlichen Intentionen <strong>des</strong> Projektes und bilden zusammen<br />
mit dem Landschaftsraum ein harmonisches Ganzes.<br />
Konstruiert sind die Bauten in Mischbauweise. Räume unter<br />
Terrain sowie die Erschliessungskerne werden in Massivbauweise,<br />
die übrigen tragenden Elemente in Holzkonstruktion<br />
vorgeschlagen. Dabei sind die inneren Tragwände zu Gunsten<br />
einer späteren Flexibilität minimiert.<br />
39 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Siedlungsraum<br />
Der Vorschlag weist bezogen auf alle Projekte der engeren<br />
Wahl eine mittlere Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude erfüllen.<br />
Bei der Grauen Energie wirken die gewählte Leichtbauweise<br />
und die effiziente Erschliessung mit 4 Wohnungen pro Geschoss<br />
und Treppenhaus positiv. Das Untergeschoss ist<br />
flächenaufwändig.<br />
Das Projekt hat bezüglich <strong>des</strong> Heizwärmebedarfs sehr gute<br />
Voraussetzungen, den vorgegebenen Standard Minergie-P zu<br />
erreichen. Das Schachtkonzept ist, sowohl für den Sanitärbereich<br />
als auch für die Bedarfslüftung funktionstüchtig, wenn<br />
auch nicht überall zugänglich.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzelementbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverschalung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Mit Unterhaltsarbeiten ist zu rechnen. Der sommerliche Wärmeschutz<br />
ist gewährleistet.<br />
Gesamthaft handelt es sich um ein interessantes, detailliert<br />
ausgearbeitetes und stimmungsvolles Projekt, welches geschickt<br />
auf die Eigenheiten <strong>des</strong> Umfel<strong>des</strong> reagiert. Einzig der<br />
Zugang zur Überbauung lässt Ausdruckskraft vermissen. Die<br />
65 Einheiten weisen hohe räumliche Qualitäten auf und garantieren<br />
eine angenehme, konfliktfreie Nutzung <strong>des</strong> Freiraums.<br />
Auf Grund der unterdurchschnittlichen Anzahl Wohnungen werden<br />
die wirtschaftlichen Anforderungen für genossenschaftliche<br />
Wohnungen leider nicht erreicht.<br />
40 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
4. Rang Projekt FRANGIPANI<br />
Verfasser<br />
Modellfoto<br />
Gret Loewensberg Architekten GMBH, Zürich<br />
Die Baukörper sind bewusst in den eher ebenen Teil <strong>des</strong> Areals<br />
gesetzt und nehmen in ihrer Orientierung Bezug zum bestehenden<br />
westlichen Siedlungsraum. Der Hangstreifen bleibt frei.<br />
Wald, Wiesen und Hochstamm-Obstbäume verzahnen sich mit<br />
der neuen Siedlung.<br />
Die Anordnung der acht annähernd gleichen Gebäude zueinander<br />
lässt gute Aussenräume entstehen. Die verwinkelte Form<br />
der Bauten schafft eine kleinere Massstäblichkeit und die leicht<br />
versetzte Anordnung bewirkt eine gute Ausrichtung der Terrassen<br />
und Loggien. Das starre Gegenüber von vorne und hinten<br />
wird dadurch etwas gemildert. Die Zwischenräume bilden eine<br />
Folge von Verengungen und Aufweitungen. Das Potenzial der<br />
grössten Aufweitung im Zentrum der Siedlung als Ort nachbarschaftlicher<br />
Begegnung bleibt aufgrund der unspezifischen<br />
Gestaltung ungenutzt. Die extreme Schlängelung <strong>des</strong> Weges<br />
durch den weitgehend offenen Zwischenraum erscheint aufgesetzt.<br />
Zwei der acht Bauten zeigen eine andere Geometrie auf: ein<br />
„Kopfbau„ im Eingangsbereich und ein gesondert ausgebildetes<br />
Gebäude in der Mitte der Siedlung.<br />
Der Vorschlag überzeugt durch seinen differenzierten Umgang<br />
an den Rändern <strong>des</strong> Perimeters und den gelungenen Einbezug<br />
der Nachbarschaft. Begrüsst wird der attraktive Hauptzugang<br />
zur Siedlung. Sonnvoll ist auch die separate Anordnung der<br />
Parkplätze und der Tiefgarageeinfahrt. Die privaten Aussenräume<br />
im Erdgeschoss sind funktional und pflegeleicht gestaltet<br />
und integrieren sich gut in die ruhige Wohnlandschaft.<br />
41 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Peripher und damit konfliktarm sind Spiel und Begegnung rund<br />
um die Feuchtzonen am Hangfuss zu finden. Sie versprechen<br />
einen belebten Anziehungspunkt und Begegnungsort.<br />
Situation<br />
Am oberen Rand <strong>des</strong> Perimeters wird sinnvollerweise ein erweiterter<br />
öffentlicher Spazierweg als Verlängerung <strong>des</strong> neuen<br />
Höhenweges zum Heslibach angeboten.<br />
Die neue Siedlung hat zwei Haupteingänge von der Limbergstrasse,<br />
die mit geschwindigkeitsmindernden Massnahmen wie<br />
Anrampe und Farbasphalt gezähmt wird, sowie eine neue Busstation<br />
erhält. Da die Behindertenparkplätze und die Besucherparkplätze<br />
voneinander getrennt sind, könnte eine gewisse<br />
Einfahrtunklarheit für die Besucher entstehen.<br />
Drei von acht Bauten sind direkt mit der Einstellhalle (72 PP)<br />
verbunden. Die Ausgänge für die übrigen Häuser sind im Situationsplan<br />
nicht dargestellt, die Gesamtlösung ist nicht optimal.<br />
Die Unterkellerung der sonstigen Gebäude ist auf ein minimal<br />
erforderliches Raumprogramm reduziert, die Gebäude nicht<br />
komplett unterkellert.<br />
42 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Ansichten, Süd - West - Nord<br />
Die einzelnen Dreispänner sind alle dreigeschossig. Jede Wohnung<br />
verfügt über eine Ausrichtung nach drei Seiten, was eine<br />
hohe Wohnqualität verspricht. Prägend für jede Wohnung ist<br />
ein ineinander fliessender offener Wohn- und Essraum mit Ausrichtung<br />
nach zwei Himmelsrichtungen (Ost/Süd-West, bzw.<br />
Süd /Ost). Diese Raumorganisation schafft grosszügige Diagonalbezüge<br />
und eine wechselvolle Raumwahrnehmung.<br />
Zum Teil sind die 4,5-Zimmerwohnungen und die 5,5-Zimmerwohnungen<br />
jeweils schaltbar organisiert. Sämtliche Wohnungen<br />
sind nach den Richtlinien Wohnungsbau hindernisfrei<br />
geplant.<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Die Fassaden in lasiertem Fichtenholz und die filigranen Staketengeländer<br />
wirken schwer und mit den wuchtig geratenen<br />
Sichtbeton-Balkonen etwas unbeholfen. Ansonsten sind die<br />
konstruktiven Vorschläge logisch.<br />
Die Referenz der Verfasser an den örtlichen Bauten von Lux<br />
Guyer ist für die Jury nicht ganz nachvollziehbar.<br />
Der Vorschlag weist im Verhältnis zu den anderen Projekten<br />
der engeren Wahl eine mittlere Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt erfüllt die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude.<br />
Bei der Grauen Energie wirkt die gewählte Leichtbauweise<br />
positiv.<br />
43 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Das Projekt hat bezüglich Heizwärmebedarf gute Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen.<br />
Das Schachtkonzept ist für die Bedarfslüftung funktionstüchtig<br />
und zugänglich. Im Sanitärbereich ist die vertikale Verteilung<br />
aufwändig, weil die Nasszonen nicht konzentriert sind.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzelementbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverkleidung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Mit Unterhaltsarbeiten ist zu rechnen. Der sommerliche Wärmeschutz<br />
ist gewährleistet.<br />
Siedlungsraum<br />
Das Projekt überzeugt dank seinem guten Umgang mit der<br />
Landschaft und mit der Topographie sowie mit der Qualität der<br />
Aussenräume. Die Baukörper sind gut proportioniert und integrieren<br />
sich massstäblich in die Umgebung <strong>des</strong> Hüttengrabens.<br />
44 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
5. Rang Projekt CLAVIS<br />
Verfasser ARGE Andreas Buschmann dipl. Arch. ETH /<br />
Harald König dipl. Arch. ETH /<br />
Krayer & Smolenicky Architekten GmbH, Zürich<br />
Modellfoto<br />
Sechs vierflüglige Gebäude von angemessener Grösse werden<br />
in selbstverständlicher Art ins Grundstück gesetzt. Sie reihen<br />
sich um eine mittlere parkähnliche Erschliessung, die sich von<br />
der Limbergstrasse ausgehend in die Tiefe <strong>des</strong> flachen Teils<br />
<strong>des</strong> Areals in die unbebaute Weite <strong>des</strong> Landwirtschaftslan<strong>des</strong><br />
öffnet. So wird einerseits stark auf die umliegenden Liegenschaften<br />
Rücksicht genommen und andererseits bleiben, auch<br />
durch das Freihalten <strong>des</strong> östlichen Hanges, grosszügige, zusammenhängende<br />
und sehr schöne Grünräume erhalten.<br />
Pragmatisch, aber sinnvoll, wird eine vielfach nutzbare Wiese<br />
nördlich der Limbergstrasse vorgeschlagen. Die weiteren gemeinschaftlichen<br />
Bedürfnisse, die in kleineren Aussenflächen<br />
befriedigt werden können, finden im Innern der Siedlung Platz;<br />
von wo auch quergerichtete Wegbeziehungen zum Teil als untergeordnete<br />
Wiesenpfade in Erscheinung treten. Diese suchen<br />
den kürzesten Weg zur Busstation oder zu den optional möglichen<br />
Mietergärten in den weniger steilen Teilen <strong>des</strong> Osthanges.<br />
Interessant ist auch der Vorschlag der unterschiedlichen<br />
Wiesen-, Busch- und Baumbepflanzungen, die helfen können,<br />
den Wasserhaushalt im gesamten Areal zu optimieren.<br />
45 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Fassadenansichten<br />
Die Lage der Zufahrt zur Garage und die Besucherparkplätze<br />
sind zwar sachlich begründet, bedürfen aber Massnahmen, um<br />
die bestehende 4er-Wohneinheit nicht zu stark zu beeinträchtigen<br />
und die Eingangspartie zur Siedlung attraktiver und sicherer<br />
zu machen. Die Garage selbst ist sehr einfach und erschliesst<br />
mit den 72 Parkplätzen die Hälfte der Häuser direkt in<br />
den jeweiligen Hauslift und die andere Hälfte über oberirdische,<br />
kurze Wege. Die nur teilweise Unterkellerung der Wohngebäude<br />
will dem stark zu gewichtenden Ziel der Preisgünstigkeit entsprechen,<br />
müsste aber eine Kosten-Nutzen-Bestätigung finden,<br />
zumal in den Wohnungen kein Stauraum vorgesehen wird.<br />
Die offene Allmend, der Übergang zur Landschaft und der Freiraum<br />
als direktes Wohnumfeld überzeugen im Ausdruck, in der<br />
Formfindung und in der technischen Umsetzung. Begrüsst wird<br />
die Angemessenheit der durchaus schlichten Vorschläge. Die<br />
Wege weiten sich bei den Eingängen zu Vorplätzen, welche die<br />
grosszügigen Foyers aussen ideal ergänzen und wertvolle Eingangszonen<br />
bilden.<br />
Situation<br />
46 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Alle sechs Gebäude sind 4-Spänner und haben genau gleiche<br />
Aussenmasse. Sie werden je nach Lage um den betonierten,<br />
ebenfalls gleichgrossen Kern, bestehend aus dem gut belichteten<br />
Treppenhaus und den Wohnungstrennwänden, in die optimale<br />
Besonnungs- und Aussichtslage gedreht. Die Wohnungen<br />
selbst entsprechen recht genau den vorgegebenen Flächen mit<br />
praktisch durchgehend 14 m 2 grossen Schlafräumen und dem<br />
Wohnen-Essen-Kochen mit 45-50 m 2 . Nur sechs Kleinwohnungen<br />
der zwei nordöstlichen Gebäude sind 2-fach, alle anderen<br />
Wohnungen sind grundsätzlich 3-fach orientiert, was für einen<br />
4-Spänner bemerkenswert ist. Sie sind abwechslungsreich und<br />
vielfältig nutzbar, aber eher konventionell. Viele Nasszellen sind<br />
direkt von den Wohn- oder Essräumen erschlossen und die<br />
Eingangsbereiche sind zu eng.<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Von den Projekten der engeren Wahl weist dieses eine gute<br />
Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude erfüllen.<br />
Bei der Grauen Energie wirkt die gewählte Mischbauweise<br />
positiv.<br />
47 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Ansicht Innenraum<br />
Das Projekt hat bezüglich Heizwärmebedarf gute Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen.<br />
Das Schachtkonzept ist, sowohl für den Sanitärbereich als auch<br />
für die Bedarfslüftung, funktionstüchtig und zugänglich. Horizontal<br />
geschieht die Verteilung allerdings in der Decke.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzelementbau mit einer nicht<br />
hinterlüfteten verputzten Trägerplatte, wird als risikoreich eingestuft.<br />
Der sommerliche Wärmeschutz ist gewährleistet.<br />
Es handelt sich um eine sehr stimmige, gut ins Quartier eingebundene<br />
und wirtschaftliche Überbauung von eigener Identität<br />
mit 72 Einheiten.<br />
48 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
6. Rang Projekt MOSSO<br />
Verfasser ARGE Hänni Lanz Partner Architekten AG, Effretikon /<br />
Blank Architektur AG, Oberwil b. Zug<br />
Modellfoto<br />
Das Projekt MOSSO fügt sich in die lockere Bebauung der Umgebung<br />
mit Einfamilienhäusern etwas statisch ein und lässt im<br />
Übergang zu den nachbarlichen Bauten viele wohl proportionierte<br />
Aussen- und Zwischenräume frei.<br />
Die für das Projekt wichtige Hangkante wird nicht tangiert und<br />
lässt den notwendigen Grünraum zur Freihaltezone hin durchfliessen.<br />
Die kompakten Volumen sind locker in die Fläche gesetzt – der<br />
Aussenraum durchsetzt das Areal. Das betonte Durchfliessen<br />
der Naturwiese in die Siedlung muss genauer untersucht<br />
werden – die Pflege <strong>des</strong> Aussenraumes muss funktionieren.<br />
Die pavillonartigen Velounterstände sind den Wohnblocks zugeordnet<br />
und müssen für die Funktionalität "in Betrieb" noch<br />
genau definiert werden – ansonsten leere Unterstände die<br />
Folge sind.<br />
Die Anordnung <strong>des</strong> Gemeinschaftsraumes inmitten der Siedlung<br />
ist in der Situation möglich – im Betrieb für die unmittelbar<br />
umliegenden, "betroffenen" Wohneinheiten nicht immer optimal.<br />
Die Erschliessung für Fussgänger kann sowohl vom Trottoir<br />
Limbergstrasse als auch vom Hüttenacherweg her erfolgen. Die<br />
Auffindbarkeit resp. die Adresse eines Wohnhauses scheint<br />
nicht für alle Wohnkuben optimal gewährleistet, während sich<br />
Zufahrten und Zugänge in der inneren Erschliessung <strong>des</strong> Areals<br />
gut regeln lassen. Die zwei Wohnblocks zur Limbergstrasse<br />
hin sind mit dem internen Wegnetz leider nicht verbunden.<br />
49 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Siedlungsraum<br />
Die Erschliessung mit Personenwagen scheint sowohl von der<br />
Zufahrt als auch von der Höhenlage am richtigen Ort und in<br />
genügender Weite zu den Nachbarbauten. Sehr weite Verbindungskorridore<br />
in den Untergeschossen lassen sich optimieren<br />
– es scheint nicht zwingend notwenig, dass je<strong>des</strong> Haus<br />
am Untergeschoss angeschlossen ist.<br />
Das senkrechte Ausparkieren zur Limbergstrasse scheint eher<br />
Illusion als Wirklichkeit.<br />
In der Gesamtanlage scheint das Ambiente sehr stimmig. Die<br />
Ausformulierung der Fassadenteile mit den unterschiedlichen<br />
Lattenabständen etc. muss hinsichtlich der Dauerhaftigkeit<br />
nochmals überprüft werden.<br />
Situation<br />
50 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
In zwei verschiedenen Baukörpern werden je nach Ausrichtung<br />
drei Wohneinheiten sehr kompakt und sparsam angeordnet.<br />
Das Treppenhaus für 3 Etagenwohnungen ist eher klein. Die<br />
Technik- und Nasszellen sind als klare Innen- und Kernzone<br />
der Wohnung gegenüber angeordnet.<br />
Eine gelungene Gliederung <strong>des</strong> Wohn- und Küchen/Essraumes<br />
führt zu schönen Wohnungen, wobei sich sehr unglücklich viele<br />
Nasszellen direkt zum Wohnraum hin öffnen.<br />
Die Balkonzonen sind zwar grosszügig, aber nicht optimal den<br />
Nutzflächen Wohnen und Essen zugeordnet. Bezüglich der<br />
passiven Wärmenutzung durch die Sonne müssten die sehr<br />
grossen Balkonzonen nochmals überprüft werden.<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Der Vorschlag weist bezogen auf alle Projekte der engeren<br />
Wahl eine mässige Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude erfüllen.<br />
Bei der Grauen Energie wirkt die gewählte Mischbauweise<br />
positiv. Die Balkonflächen sind allerdings sehr grosszügig und<br />
die schleusenartigen Verbindungen der Häuser mit der Tiefgarage<br />
unnötig aufwändig.<br />
Das Projekt hat bezüglich Heizwärmebedarf gute Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen.<br />
Das Schachtkonzept ist, sowohl für den Sanitärbereich als auch<br />
für die Bedarfslüftung, funktionstüchtig und zugänglich. Horizontal<br />
geschieht die Verteilung allerdings in der Decke.<br />
51 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Gelän<strong>des</strong>chnitt, Süd-Ost Fassaden<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzelementbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverschalung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Es ist mit grösseren Unterhaltsarbeiten zu rechnen. Der sommerliche<br />
Wärmeschutz ist gewährleistet.<br />
Gesamthaft zeigt das Projekt einen sorgfältigen Beitrag, vermag<br />
aber städtebaulich und wirtschaftlich nicht voll zu überzeugen.<br />
52 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
7. Rang Projekt BALDEKIN<br />
Verfasser<br />
Modellfoto<br />
oliv brunner volk architekten, Zürich<br />
Die städtebauliche Ausformulierung <strong>des</strong> Ortsran<strong>des</strong> mit der<br />
durchfliessenden Landschaft überzeugt, jedoch kann die landschafts-architektonische<br />
Umsetzung diese nicht stärken. Die<br />
Idee <strong>des</strong> Landschaftsparks kommt wenig zum Tragen und die<br />
Blutbuchen wirken am Übergang zur Landschaft fremd. Die<br />
neue Bebauung schliesst dicht an die bestehende Siedlungsstruktur<br />
im Westen an und ermöglicht den Landschaftsfluss von<br />
der südlichen Landwirtschaftszone bis zum Waldgebiet im<br />
Norden entlang der Hangkante.<br />
Die sechs Baukörper mit zwei mehrfach abgeknickten Gebäudetypen<br />
reagieren auf eine geeignete Weise auf die Massstäblichkeit<br />
der Einfamilienhäuser der Nachbarschaft.<br />
Die Setzung der polygonalen Volumen bildet unterschiedliche<br />
Aussenräume. Entlang <strong>des</strong> Hüttengrabenweges entstehen Aussenräume,<br />
welche eine respektvolle Distanz zu den Nachbarhäusern<br />
einhalten. Innerhalb der neuen Siedlung bilden sich<br />
mäandrierende, hofartige Räume. Durch den Versatz der Baukörper<br />
gegen Osten verweben sich Landschafts- und Siedlungsraum.<br />
Schnitt<br />
53 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Das organisch ausgebildete Wegnetz bildet eine Mittelachse,<br />
diese nimmt unterschiedliche gemeinschaftliche Nutzungen<br />
auf. Die Besetzung dieser Räume wirkt etwas repetitiv und<br />
inhaltlich undifferenziert.<br />
Die Setzung erlaubt es, alle Gebäude direkt an die Einstellhalle<br />
anzuschliessen, wobei jeweils nur ein Treppenhaus der Osthäuser<br />
direkt erreichbar ist.<br />
Situation<br />
Das Projekt sieht 68 Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum<br />
vor. Der Gebäudetyp West ist als Vierspänner mit einem<br />
Treppenhaus konzipiert, an welche vorwiegend Kleinwohnungen<br />
angeschlossen sind. Im Gebäudetyp Ost mit zwei Treppenhäusern<br />
und jeweils zwei Wohnungen pro Geschoss befinden<br />
sich die Grosswohnungen.<br />
Alle Wohnungen sind gegen Süden oder Westen orientiert,<br />
wobei die Kopfwohnungen Ausblick in drei Richtungen bieten.<br />
Nachteilig ist jedoch, dass jeweils die Individualzimmer einer<br />
Wohnung gegen Norden gerichtet sind. Jede Wohnung wird<br />
durch ein Entrée erschlossen, diese sind teilweise etwas zu<br />
grosszügig geraten. Im Allgemeinen jedoch entsprechen die<br />
Wohnungsgrössen den Vorgaben. Die mehrfach geknickte Gebäudeform<br />
hat zur Folge, dass nicht alle Wohnungen die gleiche<br />
Wohnqualität aufweisen. Die privaten Aussenräume sind<br />
gut angeordnet und grosszügig bemessen.<br />
54 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Die drei Gebäude <strong>des</strong> Typs Ost orientieren sich mit ihrer ganzen<br />
Hauptfassade gegen die Mittelachse mit Erschliessung und<br />
öffentlichen Plätzen. Ob die Wohnungen, insbesondere die Erdgeschosswohnungen,<br />
trotz Hochparterre vor Einblicken genügend<br />
geschützt sind, ist fraglich.<br />
Weiter sind ebenfalls beim Gebäudetyp Ost die Erdgeschosswohnungen<br />
nicht behindertengerecht erschlossen.<br />
Der Gemeinschaftsraum und die Kinderkrippe werden direkt am<br />
Eingang zur neuen Siedlung vorgeschlagen. Je<strong>des</strong> Gebäude<br />
bietet gut zugängliche Möglichkeiten zur Veloparkierung.<br />
Von den Projekten der engeren Wahl weist dieses eine mässige<br />
Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude erfüllen.<br />
Siedlungsraum<br />
55 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Bei der Grauen Energie wirkt die gewählte Mischbauweise<br />
positiv. Die Balkonflächen sind eher grosszügig und damit<br />
ressourcenintensiv.<br />
Das Projekt hat bezüglich Heizwärmebedarf gute Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen,<br />
wobei die solaren Gewinne durch die Balkone reduziert werden.<br />
Das Schachtkonzept ist für den Sanitärbereich funktionstüchtig,<br />
für die Lüftung werden Einzelraumlüfter vorgeschlagen.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzmassivbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverkleidung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Mit Unterhaltsarbeiten ist zu rechnen. Der sommerliche Wärmeschutz<br />
ist gewährleistet.<br />
Das Projekt Baldekin überzeugt durch seine städtebauliche Disposition.<br />
Jedoch vermögen die Ausformulierung <strong>des</strong> Landschaftskonzeptes<br />
und die Konzeption der Wohnungen nicht<br />
vollumfänglich zu begeistern.<br />
56 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
8. Rang Projekt TURIA<br />
Verfasser<br />
Modellfoto<br />
Carlen | Parini Architekten, Luzern<br />
Sechs langgezogene, der Topografie folgende, leicht abgewinkelte<br />
Baukörper formieren eine eigenständige Siedlungsstruktur,<br />
welche sich auf selbstverständliche Art in die Landschaftskammer<br />
einschmiegt. Der umgebende Grünraum durchfliesst<br />
die Siedlung und verwebt sich auf mit dem Siedlungsaussenraum.<br />
Die markante Hangflanke unterhalb der Limbergstrasse<br />
bleibt unbebaut. Dadurch zieht sich der Grünraum als kraftvoller<br />
Freiraumarm bis zum Waldsaum oberhalb der Limbergstrasse.<br />
Die Überbauung weist zur westlich und östlichen Siedlungsstruktur<br />
einen respektablen Abstand auf. Trotzdem vermag<br />
sie als eigenständiges Bindeglied den ganzen Siedlungsraum<br />
zusammenzufügen.<br />
Situation<br />
57 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Ansicht Süd-Ost, Schnitt<br />
Durch eine sanfte Verschiebung der sechs Baukörper entsteht<br />
eine Siedlungsmitte, in der das Netz der Erschliessungswege<br />
zusammengeführt wird. In den langgezogenen Zwischenräumen<br />
und wird jedoch eine charakteristische Umgebungsgestaltung<br />
mit Aufenthaltsqualitäten vermisst. Trotz der qualitätsvollen<br />
Fassadengestaltung überwindet das Projekt die Problematik<br />
von hintereinanderstehenden Zeilen mit Vorder- und<br />
Rückseite nicht. Nischen, Rückzugsorte oder sonst ausgeprägte<br />
Aussenräume gibt es nicht. Die Hauszugänge ab dem<br />
Fusswegnetz sind gut organisiert. Überzeugend in ihrer Anordnung<br />
und Grösse sind die Abstellräume für Velos, Kinderwagen<br />
und Spielgeräte. Nutzungskonflikte zu den Erdgeschosswohnungen<br />
werden minimiert. Die Parkgarage ist optimal positioniert<br />
und dimensioniert, es muss nur eine minimale Fläche<br />
unterkellert werden. Alle Häuser haben direkte Zugänge zur<br />
Tiefgarage, welche allerdings äusserst unattraktiv und wenig<br />
einladend sind.<br />
Der architektonische Ausdruck der Siedlung ist trotz der einfachen<br />
Gesamtform der Baukörper spannungsvoll, abwechslungsreich<br />
und differenziert. Die Materialisierung ist gewinnend,<br />
diesem Ort angemessen und für den konstruktive Aufbau sowie<br />
den Nachhaltigkeitsanspruch der Siedlung schlüssig. Trotz der<br />
Offenheit der Siedlungsfreiräume partizipieren die Wohnungen<br />
unterschiedlich vom schönen Weitblick und Ausblick in den<br />
Freiraum.<br />
Alle Häuser sind gleich aufgebaut, zwei Ost-West-orientierte<br />
Zweibünder bilden die Grundstruktur der langen Baukörper. Alle<br />
Wohnungen sind durchgehend organisiert. Das führt zu einer<br />
attraktiven beidseitigen Belebung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und stärkt die<br />
Siedlungsbildung. Die Wohnungen sind sehr effizient organisiert.<br />
Wohnungssplit und Wohnungsgrössen entsprechen recht präzise<br />
den Anforderungen im Wettbewerbsprogramm. Die Setzung<br />
<strong>des</strong> Sanitärraums im Zentrum der Wohnung führt zu Raumverschränkungen<br />
mit interessanten Sichtbeziehungen. Die Erschliessungsflächen<br />
sind optimal ins Raumgefüge integriert und<br />
werden als solche kaum wahrgenommen. Küche, Essen und<br />
Wohnen sind gut gegliedert und durchgehend sowohl nach Westen<br />
als auch nach Osten orientiert. Die Zimmer weisen schöne<br />
Proportionen auf, sind im Wohnungsgefüge unterschiedlich<br />
zugeordnet und gut möblierbar. Die leicht eingezogenen,<br />
grosszügigen Balkone bieten einerseits Schutz und Privatheit<br />
und schaffen andererseits einen guten Bezug zum Aussenraum.<br />
58 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Das Projekt weist im Vergleich von allen Projekten der engeren<br />
Wahl die tiefste Wirtschaftlichkeit aus.<br />
Das Projekt kann mit einigen Anpassungen die hohen energetischen<br />
Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den<br />
Ressourcen für die Erstellung und auch für den Betrieb der<br />
Gebäude erfüllen.<br />
Bei der Grauen Energie wirkt die gewählte Leichtbauweise<br />
positiv. Negativ wirkt die aufwändige Erschliessung mit nur zwei<br />
Wohnungen pro Treppenhaus und Geschoss.<br />
Das Projekt erreicht bezüglich Heizwärmebedarf den vorgegebenen<br />
Standard Minergie-P noch nicht, die solaren Gewinne<br />
wurden zu hoch, die Wärmebrücken zu tief eingesetzt. Ein<br />
Schachtkonzept fehlt. Für die Bedarfslüftung ist die Medienführung<br />
nicht nachvollziehbar, im Sanitärbereich ist die vertikale<br />
Verteilung aufwändig, weil die Nasszonen nicht konzentriert<br />
sind.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzmassivbau mit hinterlüfteter<br />
Holzverkleidung, erreicht eine mittlere Witterungsbeständigkeit.<br />
Mit Unterhaltsarbeiten ist zu rechnen. Der sommerliche Wärmeschutz<br />
ist gewährleistet.<br />
Siedlungsraum<br />
59 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Den Verfasserinnen und Verfassern ist es gelungen, ein bekanntes<br />
(und bewährtes) Siedlungsmuster mit dreigeschossigen<br />
Zweibündern wieder aufzugreifen, zeitgemäss zu interpretieren<br />
und sorgfältig in die besondere Situation am Hüttengraben<br />
einzufügen. Die präzise Setzung der Baukörper, die differenzierte<br />
Fassadengestaltung und die vorgeschlagene Materialisierung<br />
geben der Siedlung eine hohe Identität und Einmaligkeit,<br />
welche einen Beitrag zur Stärkung <strong>des</strong> Siedlungsran<strong>des</strong><br />
am Hüttengraben darstellt. Die zweibündige Grundrissorganisation<br />
und die geringe Gebäudetiefe als Konsequenz dieser<br />
Gebäudetypologie generieren jedoch schwierigere Voraussetzungen,<br />
um die hochgesteckten Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsziele<br />
zu erreichen.<br />
60 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
9. Rang Projekt PUNKT NEUN AM GRABEN<br />
Verfasser<br />
Modellfoto<br />
Eidenbenz.Architekt, Zürich<br />
Die nördliche und südliche Freifläche verbindend und einbeziehend,<br />
bildet ein grosszügiger, durchgehender Freiraum das<br />
Rückgrat der Anlage und lässt so den reizvollen Blick von der<br />
Limbergstrasse zur Freihaltezone offen. Damit gliedert sich die<br />
Umgebung eigenständig als eine öffentliche Mittelzone zwischen<br />
Wald und Wiesen sowie in angelagerte Wohnbereiche<br />
mit Erschliessung und privaten Gärten. Die Fusswegerschliessung<br />
erfolgt direkt von der westlichen Limbergstrasse über eine<br />
Abfolge von vielgestaltigen Plätzen, entlang dem vorgeschlagenen<br />
Rückhaltebecken. (Unklar bleibt allerdings, ob der "Hüttengraben"<br />
genügend Wasser führt, um als tragen<strong>des</strong>, identitätsstiften<strong>des</strong><br />
Element bestehen zu können).<br />
Von hier sind die länglichen, gestaffelten Wohnhäuser direkt<br />
und übersichtlich erschlossen. Westwärts ist das Wegnetz in<br />
Verbindung mit dem Hüttenackerweg, ostseitig direkt mit der in<br />
den Hang gesetzten Parkgarage.<br />
Die Zufahrt zu den Besucherparkplätzen sowie zur Parkgarage<br />
erfolgt direkt von der Limbergstrasse und unabhängig von den<br />
Fusswegen. Die Positionierung <strong>des</strong> Gemeinschaftsraumes sowie<br />
der Entsorgungsanlagen in diesem Bereich ist funktional<br />
richtig, steht allerdings im Widerspruch zum übergeordneten,<br />
fliessenden Freiraumkonzept.<br />
61 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Situation<br />
Schnitt<br />
Äusserst nutzerfreundlich ist die ebenerdig und somit natürlich<br />
belichtete und belüftete Parkgarage. Als Sockelgeschoss ausgebildet<br />
verwischt sie allerdings die ortstypische Topografie.<br />
Die Einfahrt ist zu knapp bemessen und die aufgezeigte Überlagerung<br />
von Wohngebäude und Garage dürfte statisch kritisch<br />
sein.<br />
Die als Dreispänner konzipierten Wohnbauten mit den insgesamt<br />
77 Wohnungen sind einfach und zweckmässig organisiert.<br />
Die schwergewichtig nach Süden ausgerichteten Räume sind<br />
gut proportioniert und die Bäder und Küchen grossmehrheitlich<br />
natürlich belichtet. Eher knapp bemessen sind die Eingangsbereiche<br />
der 4 ½ Zimmerwohnungen. Die zwei vorgeschlagenen<br />
Schaltzimmer erlauben eine hohe Planungsflexibilität.<br />
62 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Durch die geschickt gesetzte Staffelung <strong>des</strong> Dreispänners<br />
haben alle Wohneinheiten eine zwei- bzw. dreiseitige Ausrichtung<br />
und verdeutlichen zudem, insbesondere beim westlichen<br />
Gebäudetyp, den Hauszugang.<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Die Fassaden unterstreichen in ihrer Zurückhaltung den Charakter<br />
der Anlage. Auch konstruktiv wird diese kostenbewusste,<br />
zweckmässige und sympathische Zurückhaltung deutlich. Die<br />
Nordfassaden, aus energetischen Überlegungen grossteils geschlossen,<br />
erscheinen allerdings karg, sie sind als Gegenüber<br />
der Hauptwohnseite wenig anmutig.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach<br />
einem effizienten Umgang mit den Ressourcen für die Erstellung<br />
und den Betrieb der Gebäude erfüllen.<br />
Ansicht Fassadenversatz<br />
63 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
Bei der Grauen Energie wirkt die gewählte Mischbauweise<br />
positiv. Negativ wirkt die wenig kompakte Gebäudeform.<br />
Das Projekt hat bezüglich Heizwärmebedarf die Voraussetzungen,<br />
den vorgegebenen Standard Minergie-P zu erreichen, wobei<br />
die solaren Gewinne zu hoch und die Wärmebrücken zu tief<br />
eingesetzt wurden. Das Schachtkonzept ist, sowohl für den Sanitärbereich<br />
als auch für die Bedarfslüftung, funktionstüchtig<br />
und zugänglich.<br />
Das Aussenwandsystem, ein Holzelementbau mit hinterlüfteten<br />
Eternitschindeln, erreicht eine hohe Witterungsbeständigkeit.<br />
Konstruktiv ist die Fassade aber noch nicht bewältigt. Der<br />
sommerliche Wärmeschutz ist gewährleistet.<br />
Das Projekt weist eine mittlere Wirtschaftlichkeit auf, insgesamt<br />
zeichnet es sich durch seine Zurückhaltung aus. Es gelingt den<br />
Verfassenden, ein in sich funktionieren<strong>des</strong> Gefüge mit eigenem<br />
Siedlungscharakter zu entwickeln, welches sich allerdings mit<br />
den Zeilenbauten wesensverschieden vom Umfeld abhebt.<br />
64 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
6. Genehmigung<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong> wurde einstimmig<br />
genehmigt:<br />
Peter Ess<br />
(Vorsitz)<br />
Marie-Noëlle Adolph<br />
Marie-Claude Bétrix<br />
Marianne Dutli Derron<br />
Hans Rohr<br />
Paul Schatt<br />
Urs Frei<br />
Alfred Brönnimann<br />
Martin Bachmann<br />
Ursula Gross<br />
Jürg Glarner<br />
Alwin Suter<br />
(Ersatzpreisrichter)<br />
Küsnacht, 16. November 2009<br />
65 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>
Projektwettbewerb Hüttengraben, Küsnacht<br />
66 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichts</strong>