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Augsburg

vom Kongress in die Kirche

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die spiriTUeLLe seiTe 7./8. September 2013 / Nr. 36<br />

WOrTe der seLigen:<br />

eUTHYmiA ÜFFing<br />

„er steht<br />

neben<br />

dir“<br />

selige der Woche<br />

Maria Euthymia (Emma) Üffing<br />

geboren: 8. April 1914 in Halverde (heutiger Kreis<br />

Steinfurt)<br />

gestorben: 9. September 1955<br />

seliggesprochen: 7. Oktober 2001<br />

Gedenktag: 9. September<br />

Euthymia trat als gelernte Hauswirtschafterin in die<br />

Kongregation der Barmherzigen Schwestern (Clemensschwestern)<br />

in Münster ein und wurde dort<br />

als Krankenschwester ausgebildet und eingesetzt.<br />

Während des Krieges betreute sie in Dinslaken<br />

Kriegsgefangene und ausländische Zwangsarbeiter<br />

mit ansteckenden Krankheiten. Von diesen wurde<br />

sie „Engel der Liebe“ genannt. Nach Ende des Krieges<br />

wurde ihr die Leitung der dortigen Krankenhauswäscherei<br />

übertragen, eine Tätigkeit, die sie<br />

später auch in Münster ausübte. Sie starb an einem<br />

Krebsleiden. Seit ihrem Tod wurde und wird sie von<br />

vielen Menschen als Fürsprecherin angerufen.<br />

Das große Gottvertrauen der seligen<br />

Euthymia Üffing wird in ihren persönlichen<br />

Aufzeichnungen deutlich.<br />

sie schrieb die folgenden Gedanken nieder:<br />

„Wenn du Jesus besitzt, besitzt du<br />

dann nicht alles? Bist du krank, so ist er<br />

dir Arzt und zugleich Arznei, bist du hungrig,<br />

so ist er dir Trank, bist du schwach, so kannst<br />

du bei ihm Kraft suchen, bist du mutlos, so<br />

ist er dir Trost, brauchst du Hilfe in deinem<br />

Alltag, so begegnet er dir und reicht dir seine<br />

Hand, bist du verlassen von allen, so ist er dir<br />

Freund.“<br />

euthymia Üffing finde ich gut …<br />

Euthymia fuhr fort: „Suchst du jemanden, der<br />

das Leid mit dir teilt, so steht er neben dir und<br />

hilft dir tragen. Gehe nur, wohin du willst,<br />

suche, solange du willst, du findest keinen<br />

besseren Beistand in allen Lebenslagen, als<br />

unseren Herrn und Heiland. O selig, wenn du<br />

auf deinem Kreuzweg Jesus nachgehst, wie Maria<br />

ihrem göttlichen Sohn nachgegangen ist. In<br />

Jesus wirst du Trost und Kraft finden. Darum<br />

sollst du auf deinem Leidensweg oft bei Maria<br />

einkehren, an ihrem siebenfach durchbohrten<br />

Herzen anklopfen. Hier wirst du aufgerichtet<br />

werden und einen Trost erfahren, den du bei<br />

allen Menschen auf Erden vergeblich suchst.“<br />

Die Selige richtete das Gebet an den Heiland:<br />

„Herr, ich stehe vor dir mit meinen Schwächen<br />

und Fehlern. Bisher habe ich sie nicht wahrhaben<br />

wollen. Ich meinte, immer stark sein zu<br />

müssen, um vor mir und vor den anderen<br />

bestehen zu können. Aber das war mein<br />

falscher Stolz. Jetzt habe ich eingesehen, dass<br />

ich vor dir, Jesus, schwach sein darf. Diese<br />

Erkenntnis nimmt einen inneren Zwang von<br />

mir und schenkt mir eine neue Freiheit, die<br />

mich durchatmen lässt. Ich danke dir.“<br />

Gebet<br />

Zum Buch „Worte der Heiligen“<br />

Abt em. Emmeram Kränkl;<br />

Fotos: KNA, oh<br />

von Euthymia Üffing<br />

„ … ‚weil sie eine von uns ist.‘ – Das<br />

sagen nicht nur meine Mitschwestern,<br />

sondern Menschen unterschiedlichster<br />

Art. Von Kindheit an wusste sie: Leben<br />

will und kann gemeistert werden! Im<br />

Geheimnis ihrer tiefen Gottverbundenheit<br />

wurde an ihr das Pauluswort<br />

deutlich: ‚Wenn ich schwach bin, dann<br />

bin ich stark‘ ( 2 Kor 12,10).<br />

Geerdet, unkompliziert, klar und liebevoll<br />

war sie für die Menschen da. Auch<br />

heute ist sie die Vertraute für viele.<br />

Sr. M. Euthymia drängt sich nicht<br />

auf. Ihr wird vertraut – und sie wird<br />

geliebt.“<br />

sr. Charlotte schulze Bertelsbeck,<br />

generaloberin der Clemensschwestern,<br />

münster<br />

„Herr, unser Gott, du hast uns voll Unruhe geschaffen.<br />

Du hast uns zu Fremdlingen gemacht in deiner Welt.<br />

Lass uns unruhig sein<br />

über unser geringes Werk,<br />

lass uns unruhig sein<br />

über die verrinnende Zeit und jede verlorene Stunde,<br />

lass uns unruhig sein,<br />

dass wir unheilig sind und ungeschickt zum Gehorsam,<br />

lass uns unruhig sein<br />

über unsere Sünde, über die Sündennot aller Menschen,<br />

lass uns unruhig sein<br />

und dein Gericht erwarten in jedem Augenblick,<br />

lass uns unruhig sein<br />

und in der Unruhe den Glauben bewahren,<br />

lass uns vorwärts schreiten<br />

im Verlangen nach dem Anbruch deiner Herrschaft.“

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