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Augsburg

vom Kongress in die Kirche

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dAs ULriCHsBisTUm 7./8. September 2013 / Nr. 36<br />

AnFAssen erLAUBT<br />

so war‘s vor 100 Jahren<br />

Ausstellung im Schloss Höchstädt erinnert an Kindheit in vergangenen Zeiten<br />

Mathias von Jenisch als Wickelkind, Kempten 1716.<br />

HÖCHSTÄDT – Wie war es wohl,<br />

vor 100 Jahren Kind zu sein? Welches<br />

Spielzeug gab es vor 50 Jahren?<br />

Wie wurden Kinder vor 300<br />

Jahren gewickelt? Und wie hat sich<br />

das Leben der Kinder verändert?<br />

Wie Emma, Paul und Anna wohl<br />

ausgesehen hätten, wenn sie nicht<br />

heute Kind, sondern vor vielen Jahrzehnten<br />

oder gar Jahrhunderten aufgewachsen<br />

wären, das kann<br />

der Besucher im<br />

Schloss Höchstädt<br />

derzeit herausfinden.<br />

Im ersten<br />

Raum der<br />

Ausstellung „Kinder<br />

... wie die<br />

Zeit vergeht!“<br />

wird das eigene<br />

Gesicht fotografiert<br />

und mit<br />

Hilfe der Kinect-Technologie<br />

in Bilder aus<br />

vergangenen Zeiten montiert.<br />

Ein Monitor zeigt die Ergebnisse<br />

und wer seine E-Mail-Adresse hinterlässt,<br />

bekommt die Bilder zugesandt.<br />

Zu sehen: Fotos von Einschulungen,<br />

beim Winterspaß oder mit<br />

Geschwistern und Freunden. So also<br />

hätte es sein können. Doch wie lebten<br />

die Heranwachsenden, mit was<br />

spielten sie und wie ist der Unterschied<br />

zum Kind sein heute?<br />

In den sieben Räumen des Bezirks<br />

Schwaben veranschaulichen viele<br />

historische Ausstellungsstücke wie<br />

Kleidung, Schulsachen und Spielzeug<br />

den kindlichen<br />

Alltag<br />

bis zurück<br />

zu den Ur-<br />

Ur-Ur-<br />

Großeltern.<br />

Manches darf<br />

auch angefasst werden<br />

– so wird Geschichte<br />

greifbar.<br />

In jedem<br />

Fotos (4): Buk-Kluger<br />

Raum laden<br />

the matisch abgestimmte<br />

„Probier-Stationen“<br />

kleine<br />

und große Besucher<br />

ein, die Ausstellung<br />

zu erkunden und mit allen Sinnen<br />

zu erleben.<br />

„In der Ausstellung darf nicht nur<br />

gelesen und betrachtet, sondern auch<br />

mit den Händen ,geschaut‘ wer den“,<br />

betont Stefanie Kautz, die die Schau<br />

realisiert hat.<br />

Bei einem Computerspiel gilt es,<br />

Fingerfertigkeit zu beweisen. Ein<br />

Kinderzimmer wartet darauf, mit<br />

Magnetbildern wohnlich eingerichtet<br />

zu werden. Eine Märklin-Eisenbahn<br />

dreht ihre Runden, und ein<br />

Film lässt bewegliches Blechspielzeug<br />

lebendig werden. Der gemütlich<br />

ausgestattete Bücherwurmturm<br />

dagegen lädt zum ausgiebigen<br />

Schmökern ein.<br />

Anhand einer Milchkanne kann<br />

aber auch erkundet werden, wie<br />

schwer Kinder auf dem Land, die in<br />

die Hofarbeit eingebunden waren,<br />

einst tragen mussten. Denn das Arbeiten<br />

auf dem Feld, das Beaufsichtigen<br />

der jüngeren Geschwister, das<br />

Hüten des Viehs und das Tragen der<br />

Welt der Großen in klein: die Puppenküche.<br />

Milchkannen gehörten zu ihren Tätigkeiten.<br />

Viele Kinder gingen nie<br />

oder nur sehr selten zur Schule.<br />

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert<br />

erklärt: „Der historische Kontext<br />

der Ausstellung schärft den<br />

Blick für die Rahmenbedingungen<br />

heutiger Kindheit, lädt zur Rückschau<br />

auf die eigene Kindheit ein<br />

und fördert den Austausch zwischen<br />

den Generationen“.<br />

Die wechselvolle Geschichte der<br />

Kindheit über die Jahrhunderte hinweg<br />

wird auf Infotafeln verdeutlicht.<br />

Die Schau beginnt mit dem Kind<br />

im Säuglingsalter und wirft einen<br />

Blick auf die Themenfelder Geburt,<br />

Säuglingsausstattung und -pflege,<br />

das familiäre Umfeld, die Kleidung<br />

sowie die Entwicklung des Kinderzimmers.<br />

Auch die Geschichte des<br />

Kindergartens, der Pädagogik, der<br />

geschlechtsspezifischen Erziehung,<br />

der Schule, der Kinderarbeit und<br />

des Spiels werden thematisiert.<br />

Innerhalb des Themenbereichs<br />

Spielzeug liegt das besondere Augenmerk<br />

auf den bedeutenden<br />

schwäbischen Spielzeugherstellern<br />

Steiff, Märklin und Käthe Kruse.<br />

Ergänzt wird das Spielzeugpanorama<br />

um bewegliches Blechspielzeug<br />

und Exponate der <strong>Augsburg</strong>er Puppenkiste.<br />

Die Ausstellung wird zudem von<br />

einem umfangreichen Rahmenprogramm<br />

begleitet: ob Aktionstag,<br />

Kindertheatervorstellung, Führung<br />

oder Ferienangebot, für jeden ist etwas<br />

dabei. Marion Buk-Kluger<br />

schloss Höchstädt<br />

Die Ausstellung läuft bis 6. Oktober,<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag<br />

von 9 bis18 Uhr, montags geschlossen.<br />

Die Autorin als große Schwester, in<br />

ein historisches Foto montiert.

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