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5 / <strong>2015</strong><br />
<strong>einigkeit</strong><br />
Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />
Höchste Zeit umzusteuern!<br />
Viele Betriebe in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />
verspielen ihre Zukunft: Sie tun zu wenig, um die<br />
Arbeitsfähigkeit Älterer zu erhalten und junge Menschen<br />
für eine Ausbildung zu gewinnen und sie als Fachkräfte<br />
zu binden.<br />
Aus NGG-Sicht ist es höchste Zeit umzusteuern.<br />
Im Rahmen der Initiative „Faire Arbeit.<br />
Gutes Leben.“ fordert NGG die Arbeitgeber<br />
auf, Humanisierungs- und Demografietarifverträge<br />
abzuschließen. Claus-Harald Güster,<br />
stellvertretender NGG-Vorsitzender: „Wir<br />
haben ein klares Ziel: Wir wollen, dass unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen in Würde und<br />
Gesundheit bis zum regulären Renteneintritt<br />
arbeiten können. Wir brauchen menschliche,<br />
lebensfreundliche Arbeitsbedingungen und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten vom Berufsbis<br />
zum Renteneintritt.“<br />
Lesen Sie weiter auf den Seiten 6/7<br />
INHALT<br />
Zur Sache S. 2<br />
Vorgestellt S. 2<br />
Aus den Branchen S. 4<br />
150 Jahre NGG S. 5<br />
Zeit umzusteuern S. 6<br />
Internes S. 8<br />
jungeNGG S. 10<br />
Gleichstellung S. 10<br />
Internationales S. 12<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong><br />
1
Foto: Marko Kubitz<br />
ZUR SACHE<br />
Michaela Rosenberger,<br />
NGG-Vorsitzende<br />
„Kümmern<br />
wir uns!“<br />
„ ‚Wir schaffen das!‘:<br />
Kaum spricht Bundeskanzlerin<br />
Angela<br />
Merkel einmal klare<br />
Worte und bietet Orientierung<br />
für unsere<br />
eigene Bevölkerung,<br />
sorgt dies für eine heftige Diskussion – und<br />
dies zeigt mir, wie schwer wir uns tatsächlich<br />
mit der Aufnahme von Schutzsuchenden<br />
tun.<br />
Ich finde das Eingeständnis, dass die „Festung<br />
Europa“ sich nicht gegen Flüchtlinge<br />
von außerhalb abschotten kann, sehr ehrlich.<br />
Wir brauchen deshalb zuallererst eine<br />
internationale Politik, die Flüchtlingsströme<br />
nicht entstehen lässt, denn niemand verlässt<br />
seine Heimat ohne Not. Und ich weiß:<br />
Wer selbst von Armut oder Arbeitslosigkeit<br />
betroffen ist oder mitangesehen hat, wie öffentliche<br />
Einrichtungen kaputtgespart wurden,<br />
wird nicht gerecht finden, dass nun<br />
viele Gelder für andere bereitstehen. Auch<br />
wer bislang wenig mit Menschen aus anderen<br />
Ländern zu tun hatte, wird die Situation<br />
als bedrohlich empfinden. Aber ich habe<br />
auch mit Schutzsuchenden gesprochen. Vor<br />
allem den Kindern ist der Schrecken des<br />
Krieges in Syrien anzusehen. Viele von uns<br />
leisten direkte Hilfe und dafür bin ich sehr<br />
dankbar. Sie berichten mir von unfassbar<br />
leidvollen Schicksalen, die ihnen dabei begegnen.<br />
Daher appelliere auch ich: Ja, kümmern<br />
wir uns und sorgen wir dafür, dass wir<br />
in Zukunft gut gemeinsam leben. Jetzt sind<br />
schnelle Maßnahmen wichtig, damit die<br />
Flüchtlinge die Sprache erlernen und Chancen<br />
erhalten, für ihren Lebensunterhalt zu<br />
sorgen. Deshalb haben wir die Arbeitgeber<br />
aufgefordert, mit uns einen solidarischen<br />
Ausbildungspakt für junge Flüchtlinge zu<br />
schließen. NGG wird aber selbstverständlich<br />
aufpassen, dass dies nicht zu Ausbeutung<br />
und Sozialabbau führt.“<br />
Impressum<br />
Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben vom<br />
Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-<br />
Genuss-Gaststätten, Haubachstraße 76,<br />
22765 Hamburg.<br />
Redaktion: Silvia Tewes M.A. (V.i.S.d.P.)<br />
Tel. (040) 380 13-0, Fax (040) 380 13-220<br />
E-Mail: hv.redaktion@ngg.net<br />
Internet: www.ngg.net<br />
Redaktionsschluss: 19. Oktober <strong>2015</strong><br />
Satz: Malena Bartel<br />
Gestaltung: www.blum-design.net<br />
Druck: BWH GmbH – Die Publishing Company<br />
Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten.<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat<br />
VORGESTELLT<br />
„Eigentlich ist NGG mein Hobby“<br />
Beteiligen statt nur Nutznießer sein<br />
Philipp Hoffmann<br />
weiß, was er will.<br />
Mit seinen 22 Jahren<br />
hat er schon<br />
einiges erreicht:<br />
2014 hat er beim<br />
Feinkosthersteller<br />
Homann im niedersächsischen<br />
Philipp Hoffmann<br />
Dissen seine dreijährige<br />
Ausbildung zum Industriekaufmann<br />
abgeschlossen. Unterstützt vom Arbeitgeber<br />
absolviert er seither freitags und samstags<br />
ein duales Bachelorstudium im Fach Wirtschaftsingenieurwesen<br />
in Lingen.<br />
Überdies ist Philipp seit 2014 auch Vorsitzender<br />
der (Gesamt-) Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />
((G-)JAV) bei Homann:<br />
„Unsere fünfköpfige JAV wird super vom Betriebsrat<br />
unterstützt. Die können wir immer<br />
fragen. Natürlich gibt’s von unseren ca. 60<br />
Azubis in Dissen auch mal Kritik, aber insgesamt<br />
stehen auch die voll hinter uns. Das<br />
zeigt auch die – trotz Blockunterricht und<br />
Schichtarbeit – hohe Beteiligung bei unseren<br />
JAV-Versammlungen.“ Die Ausbildung sei<br />
grundsätzlich gut, aber in einigen Punkten<br />
gebe es Verbesserungsbedarf.<br />
GEWORBEN<br />
„Es geht auch um Solidarität“<br />
Auszubildende im Gespräch mit einem Betriebsratsmitglied<br />
Wie sich junge Leute gleich zu Beginn ihrer<br />
Ausbildung für eine Mitgliedschaft bei der<br />
Gewerkschaft begeistern lassen, zeigt das<br />
Beispiel des Betriebsrats der Coca-Cola Erfrischungsgetränke<br />
AG im bayerischen Fürstenfeldbruck.<br />
Mehr als die Hälfte der rund 31<br />
Auszubildenden dort ist NGG-Mitglied. Hans<br />
Sauer, stellvertretender Vorsitzender des<br />
Seit 2011 ist Philipp NGG-Mitglied: „aus<br />
Überzeugung“. „Mein Vater ist zwar auch in<br />
der Gewerkschaft, aber er sagte, ich solle<br />
mir selbst ein Bild machen. Das habe ich und<br />
ich muss sagen: Mir gefällt es, mich aktiv zu<br />
beteiligen, statt nur Nutznießer zu sein.<br />
Das ist genau meine Richtung: die Leute, die<br />
politischen Diskussionen, Aktionen planen.<br />
Das macht richtig Spaß! Ich spiele in meiner<br />
Freizeit zwar auch Basketball und fahre<br />
Mountainbike, aber eigentlich ist NGG mein<br />
Hobby.“ Das merkt man auch daran, dass<br />
Philipp sich im Vorstand der NGG-Region<br />
Osnabrück und in der Tarifkommission für<br />
die Belange der Jugend stark macht: „Während<br />
der vergangenen Tarifrunde habe ich<br />
versucht, meinen Kolleg/Innen klarzumachen,<br />
dass wir unsere hohe Forderung nur<br />
durchsetzen können, wenn viele in der NGG<br />
sind. Es kommt auf jeden Azubi an. Und<br />
schließlich hat man den Gewerkschaftsbeitrag<br />
bei der nächsten Tariferhöhung ja<br />
schon wieder raus.“ Philipps Worte zeigten<br />
Wirkung: Noch während der Tarifrunde gab<br />
es rund 20 Neueintritte bei NGG.<br />
elfköpfigen Gremiums: „Schon wenn sich die<br />
neuen Azubis bei uns vorstellen beziehungsweise<br />
am Willkommenstag, sprechen wir mit<br />
ihnen über die Vorteile einer Gewerkschaftsmitgliedschaft:<br />
Dass es eben nicht selbstverständlich<br />
ist, dass es 30 Tage Urlaub<br />
gibt, Urlaubsgeld, geregelte Arbeitszeit und<br />
regelmäßige Lohnerhöhungen, sondern dass<br />
all dies von NGG erkämpft wurde und wird.<br />
Um es für einige greifbarer zu machen, vergleiche<br />
ich das gerne mit einem Kinobesuch<br />
oder einem Sportverein: Da muss ich auch<br />
zahlen, wenn ich rein will. Und der Mitgliedsbeitrag<br />
rechnet sich ganz schnell: schon bei<br />
der nächsten Lohnerhöhung. Aber vor allem<br />
versuche ich, den jungen Menschen klarzumachen,<br />
dass der Solidargedanke zählt. Es<br />
geht nicht nur um den persönlichen Vorteil<br />
des Einzelnen, sondern es geht auch um<br />
Solidarität.“<br />
2 <strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong>
Foto: privat<br />
NGG AKTIV<br />
Mitglieder helfen Flüchtlingen<br />
Ob im Betrieb oder auf privater Ebene: Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, zu helfen<br />
Ute Funk verpackt Spenden an Flüchtlinge.<br />
Ute Funk (49), Betriebsratsvorsitzende in der<br />
Hauptverwaltung von British American Tobacco<br />
(BAT) in Hamburg, muss sich das<br />
Headset aufsetzen, während sie mit uns in<br />
der Redaktion telefoniert. Sie hat keine<br />
Hand frei für das Telefon: Ihre beiden Arme<br />
stecken gerade in einem Karton mit gebrauchter<br />
Kleidung: „Die Sachen werde ich<br />
gleich im Dienstwagen in die Erstunterkunft<br />
nach Großborstel bringen. Aber vorher muss<br />
ich das noch sortieren, damit die ehrenamtlichen<br />
Helfer in der Kleiderkammer dort<br />
Viel Hilfe kommt auch von Menschen,<br />
die nicht mehr berufstätig sind: so wie<br />
unser Mitglied Klaus Brülls aus der<br />
NGG-Region Aachen. Der 65-Jährige<br />
hat zusammen mit seiner Frau an einer<br />
Ausbildung zum „ehrenamtlichen Vormund“<br />
teilgenommen. Im April <strong>2015</strong><br />
hat das Amtsgericht sie zum Vormund,<br />
also zum rechtlichen Vertreter, von<br />
zwei Flüchtlingsjungen im Alter von<br />
16 und 17 Jahren aus dem Bürgerkriegsland<br />
Somalia bestellt. Kedar und<br />
Subane kamen Anfang dieses Jahres<br />
nach mehrjähriger Flucht nach Europa, im<br />
März nach Aachen, wo das Jugendamt sie<br />
in seine Obhut nahm. Die Eltern sind tot beziehungsweise<br />
der Kontakt zur Familie ging<br />
in den Wirren der Flucht verloren. Brülls:<br />
„Mittlerweile leben die beiden mit anderen<br />
jungen Flüchtlingen in einer Wohngruppe<br />
und besuchen ein Berufskolleg. Die Verständigung<br />
ist noch schwierig, aber man spürt,<br />
dass sie schnell erwachsen werden mussten<br />
und keine Zeit hatten, Jugendliche zu sein.<br />
Nur auf dem Fußballplatz können sie den<br />
Kopf ein wenig freipusten.“<br />
Klaus Brülls und seine Frau treffen die beiden<br />
einmal pro Woche: „Kedar und Subane<br />
nicht zu viel Arbeit haben.“ Unterstützt vom<br />
Arbeitgeber haben sie und ihre KollegInnen<br />
Ende August <strong>2015</strong> angefangen, im Betrieb<br />
sowohl Geld als auch Hygieneartikel und<br />
Kleidung zu sammeln beziehungsweise zu<br />
kaufen: „Wichtig ist, sich vorab genau zu informieren,<br />
was wirklich gebraucht wird:<br />
Männerkleidung zum Beispiel nur in den<br />
Größen S und M, dann vor allem Erstlingsausstattung<br />
und auf keinen Fall Kleidung,<br />
die irgendwie militärisch anmutet. Schließlich<br />
kommen die Menschen zumeist aus<br />
Kriegsgebieten!“<br />
Ute Funk ist froh, helfen zu können: „In dieser<br />
Frage ziehen der Arbeitgeber und wir an<br />
einem Strang. Wir haben schon ein anderes<br />
Hilfsprojekt, wo Beschäftigte betriebliche<br />
Freiwilligenarbeit leisten und dies als Arbeitszeit<br />
anerkannt wird. Der Arbeitgeber<br />
hat zugesagt, dass er das auch bei der<br />
Flüchtlingshilfe so handhaben wird.“<br />
v. l. n. r.: Kedar, Klaus Brülls, Subane<br />
führen jetzt ein geregeltes Leben, bei dem<br />
sie zur Ruhe kommen können. Deutsch<br />
lernen bietet die Chance, selbständig zu werden.<br />
Ihr Fleiß und ihre Disziplin helfen ihnen<br />
dabei.“ Der Asylantrag von Kedar sei unmittelbar<br />
nach ihrer Ankunft gestellt worden,<br />
seine Entscheidung stehe allerdings noch<br />
aus: „Wir fragen uns natürlich, welche Schulabschlüsse<br />
erreichbar sind und welcher<br />
Betrieb ein Praktikum ermöglichen könnte.<br />
Bisher haben die beiden viel Unterstützung<br />
von Behörden, Betreuern und nach Kräften<br />
von uns erfahren. Sie sind auf einem guten<br />
Weg, aber es gibt noch genügend offene<br />
Fragen für ihre Zukunft. Mir selbst gibt die<br />
Begleitung übrigens sehr viel.“<br />
Foto: privat<br />
Foto: Marko Kubitz<br />
ZUR SACHE<br />
Burkhard Siebert,<br />
stellv. NGG-Vors.<br />
Arbeitgeber<br />
beteiligen!<br />
„Die Mehrbelastungen<br />
der zukünftigen<br />
Beitragserhöhungen<br />
dürfen nicht allein<br />
auf die Beschäftigten<br />
abgewälzt werden.<br />
Deshalb begrüßen wird den Vorstoß der<br />
SPD, zur paritätischen Finanzierung der<br />
Krankenkassen zurückkehren zu wollen.<br />
Schon jetzt erheben fast alle Kassen einen<br />
Zusatzbeitrag, der sich aufgrund der<br />
älter werdenden Bevölkerung und damit<br />
steigender Kosten weiter erhöhen wird.<br />
Diesen Zusatzbeitrag zahlen die Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer derzeit allein,<br />
ohne Beteiligung des Arbeitgebers. Schon<br />
im kommenden Jahr käme so auf eine/n<br />
Durchschnittsverdiener/in eine zusätzliche<br />
Belastung von rund 400 Euro pro Jahr zu:<br />
Das ist für viele Menschen eine zusätzliche<br />
Last, die sie nicht mehr schultern können.<br />
Deshalb müssen die Arbeitgeber wieder<br />
ihren Anteil tragen.<br />
Die Forderung der Bundesvereinigung der<br />
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA),<br />
die von den Arbeitgebern allein finanzierte<br />
Unfallversicherung in die Diskussion<br />
mit einzubeziehen, lehnen wir ab. Wenn<br />
Beschäftigte durch ihre Arbeit das Risiko<br />
von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten<br />
eingehen, dürfen sie nicht auch noch dem<br />
finanziellen Risiko ausgesetzt werden. Insbesondere<br />
schützt die Unfallversicherung<br />
den Arbeitgeber vor weitreichenden Risiken,<br />
wie etwa Schadensersatzansprüchen bei Arbeitsunfällen.<br />
Ich kann mir nicht vorstellen,<br />
dass sich die BDA amerikanische Verhältnisse<br />
wünscht, wo regelmäßig Unternehmen<br />
aufgrund immenser Schadensersatzklagen<br />
in die Insolvenz gehen müssen. Wir wollen<br />
zurück zur Solidarität und paritätisch finanzierten<br />
Krankenkassenbeiträgen!“<br />
Mindestlohn-App<br />
Das Fazit nach gut neun Monaten gesetzlicher<br />
Mindestlohn fällt insgesamt positiv<br />
aus. Dennoch gibt es nach wie vor Arbeitgeber,<br />
die versuchen, bei den Arbeitszeiten zu<br />
tricksen. Mit der Mindestlohn-App der Initiative<br />
Mindestlohn von NGG und ver.di ist es<br />
für Beschäftigte kinderleicht, per Smartphone<br />
die tägliche Arbeitszeit aufzuzeichnen<br />
und damit zu überprüfen, ob tatsächlich der<br />
korrekte Stundenlohn gezahlt wird.<br />
Info: www.ngg.net/Mindestlohn-App<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong><br />
3
NGG FEIERT GEBURTSTAG<br />
„Ein Mann der<br />
Arbeiterbewegung“<br />
Wer in unserem<br />
NGG-<br />
Jubiläumsjahr<br />
ein wenig<br />
mehr über die<br />
Menschen<br />
erfahren will,<br />
die die (Vor-)<br />
Geschichte unserer<br />
NGG mit<br />
geprägt haben,<br />
dem sei die<br />
Biografie von<br />
Burchard Bösche<br />
„Adolph<br />
von Elm. Der<br />
ungekrönte König von Hamburg. Gewerkschafter<br />
– Genossenschafter -<br />
Sozialdemokrat“ empfohlen.<br />
Der Autor, ehemaliger NGG-Vorstandssekretär,<br />
zeichnet hierin das spannende<br />
Leben von einem „Mann der Arbeiterbewegung“<br />
nach, der – aus der ärmlichen<br />
Familie eines Zigarrenhausarbeiters<br />
stammend – zugleich Gewerkschaftsvorsitzender,<br />
sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter<br />
und Geschäftsleiter<br />
der Tabakarbeitergenossenschaft war.<br />
Überdies war von Elm Generaldirektor der<br />
„Volksfürsorge“-Lebensversicherung und<br />
Mitbegründer der Generalkommission<br />
der Gewerkschaften Deutschlands, dem<br />
Vorläufer des heutigen DGB.<br />
„Sein Name ist unaustilgbar mit der Geschichte<br />
der Deutschen Gewerkschaften<br />
und Genossenschaften wie der Partei<br />
verknüpft“, schrieb das Correspondenzblatt<br />
der Generalkommission der Gewerkschaften<br />
Deutschlands anlässlich seines<br />
Todes 1916. Und der langjährige Vorsitzende<br />
dieser Generalkommission, Carl<br />
Legien, schrieb in seinem Nachruf auf von<br />
Elm: „Die Gewerkschaftliche Bewegung<br />
Deutschlands und auch die internationale<br />
Gewerkschaftsbewegung hat sich nach<br />
den Grundsätzen, die er für sie aufgestellt<br />
hatte, entwickelt. Es klingt sonderbar,<br />
dass ein einzelner Mann einer gewaltigen<br />
Kulturbewegung die Richtschnur gegeben<br />
haben soll. Und doch ist es historische<br />
Wahrheit.“<br />
AUS DEN BRANCHEN<br />
„150 Euro mehr für alle!“<br />
Mit einem Warnstreik<br />
bei der Privatkäserei<br />
Bergader in Oberbayern<br />
hat NGG am 14. Oktober<br />
<strong>2015</strong> den Startschuss<br />
gesetzt für eine Welle von<br />
Warnstreiks und Aktionen<br />
in der bayerischen Milchwirtschaft.<br />
Freddy Adjan,<br />
Landesbezirksvorsitzender<br />
der NGG in Bayern<br />
und Verhandlungsführer:<br />
„Wir fordern 150 Euro<br />
mehr für alle. Der Branche<br />
geht es wirtschaftlich 14. Oktober: Warnstreik bei Bergader in Waging am See<br />
sehr gut, und mit 6,4 Prozent<br />
machen die Lohnkosten<br />
nur einen geringen Anteil vom Umsatz aus. Forderung nach einer einheitlichen Lohnerhöhung<br />
abgelehnt. Die zweite Tarifverhandlung<br />
Mit Billigangeboten braucht uns die Arbeitgeberseite<br />
nicht nochmal zu kommen.“ In der für die 14.000 Beschäftigten der bayerischen<br />
ersten Verhandlung hatten die Arbeitgeber die Milchwirtschaft findet am 29. Oktober statt.<br />
Cargill: Tarifergebnis dank Streik<br />
Am 28. September <strong>2015</strong> haben sich 94<br />
Prozent der NGG-Mitglieder im Krefelder<br />
Werk des Stärkeherstellers Cargill in einer<br />
Urabstimmung für das am 23. September<br />
ausgehandelte Tarifergebnis ausgesprochen.<br />
Damit wurde auch der Streik offiziell<br />
beendet, der am 21. September begonnen<br />
hatte und nach drei Tagen vorläufig ausgesetzt<br />
worden war. Der Arbeitgeber hatte<br />
angesichts der großen Streikbeteiligung<br />
doch noch ein verhandlungsfähiges Angebot<br />
unterbreitet: eine Entgelterhöhung von 2,1<br />
Prozent ab 1. Mai bis 31. Oktober <strong>2015</strong> und<br />
eine um weitere 0,6 Prozent zum 1. November<br />
<strong>2015</strong> bis 30. April 2016. Alle übrigen<br />
Tarifverträge (Mantel-, Altersvorsorge- und<br />
Entgeltrahmen-) der Stärkeindustrie werden<br />
übernommen.<br />
Bis Ende August war Cargill zusammen mit<br />
zwei Ibbenbürener Unternehmen in der nordrhein-westfälischen<br />
Tarifgemeinschaft für<br />
die Stärkeindustrie NRW gewesen. Nachdem<br />
die NGG-Tarifkommission die Verhandlungen<br />
aufgrund des zu geringen Arbeitgeberangebots<br />
für gescheitert erklärt hatte, waren<br />
diese aus der Tarifgemeinschaft aus- und<br />
jeder für sich in Haustarifverhandlungen<br />
eingetreten. Da Cargill auch hier keine akzeptable<br />
Entgelterhöhung angeboten hatte,<br />
hatten sich die NGG-Mitglieder für einen<br />
Streik ausgesprochen.<br />
Herausgeber: www.kaufmann-stiftung.de<br />
(Publikationen)<br />
Verlag: Books on Demand,<br />
Norderstedt <strong>2015</strong>,<br />
ISBN: 978-3-7347-6357-1<br />
21. bis 23. September <strong>2015</strong>: Arbeitskampf beim Stärkehersteller Cargill in Krefeld<br />
4<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong>
NGG FEIERT GEBURTSTAG<br />
„150 Jahre Solidarität“<br />
Michaela Rosenberger eröffnete die Konferenz.<br />
Buntes Programm bei der Jubiläumsfeier der NGG-Region Krefeld-Neuss am 5. September <strong>2015</strong><br />
Gerade einmal 1.000 Meter Luftlinie entfernt<br />
von dem Ort, an dem in Leipzig Weihnachten<br />
1865 die Vorläuferorganisation der<br />
NGG, der Allgemeine Deutsche Cigarrenarbeiterverein<br />
(ADCAV), gegründet wurde,<br />
tagte am 29. und 30. September <strong>2015</strong> eine<br />
politisch-historische Konferenz mit dem<br />
Titel „150 Jahre Solidarität im Wechsel der<br />
Zeiten“. Rund 75 Teilnehmende beschäftigten<br />
sich u.a. mit den Anfängen der Gewerkschaften<br />
und damit auch mit NGG, der<br />
ältesten deutschen Gewerkschaft.<br />
Unser NGG-Jubiläumsjahr neigt sich so<br />
langsam seinem Ende zu. Am 24. Oktober<br />
<strong>2015</strong> feiern die Regionen im Landesbezirk<br />
Nordrhein-Westfalen und am 31. Oktober<br />
die NGG-Region Nord- und Mittelhessen<br />
gemeinsam mit den Mitgliedern den 150.<br />
Geburtstag unserer NGG. Etwas formeller<br />
wird es am 18./19. November in Leipzig<br />
zugehen: in der Stadt, in der unsere Vorläuferorganisation,<br />
der Allgemeine Deutsche<br />
Cigarrenarbeiterverein (ADCAV) im Dezember<br />
1865 gegründet wurde (s. S.4), tagt der<br />
Beirat, das höchste NGG-Gremium zwischen<br />
den Gewerkschaftstagen.<br />
Auf ihrer Sommertour unter dem Jubiläumsmotto<br />
„Frische Rezepte für gute Arbeit“ hat<br />
die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger<br />
auch in Thüringen Station gemacht. Gemeinsam<br />
mit Thüringens Ministerpräsidenten<br />
Bodo Ramelow besuchte sie am 26. August<br />
die Thüringer Waldquell GmbH in Schmalkalden.<br />
Sie lobte den hohen Mehrweganteil des<br />
Mineralbrunnenbetriebs von 90 Prozent und<br />
die kurzen Lieferwege. Das bedeute nicht<br />
nur mehr Arbeitsplätze, sondern spare auch<br />
Ressourcen und schone die Umwelt. Von der<br />
Politik forderte sie eine verbindliche Festlegung<br />
der Mehrwegquote und eine Lenkungsabgabe<br />
auf ökologisch nicht vorteilhafte<br />
Verpackungen. Scharf kritisiert hat sie die<br />
aggressive Billigpreisgestaltung des Einzelhandels,<br />
vor allem der Discounter.<br />
„Mit Mut und manchen Opfern“<br />
Die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger<br />
hob in ihrer Eröffnungsrede insbesondere<br />
die Bedeutung von Friedrich Wilhelm Fritzsche,<br />
dem Gründungsvater und Präsidenten<br />
des ADCAV, hervor. In ihrem Rückblick auf<br />
die 150-jährige Geschichte der NGG erinnerte<br />
sie daran, dass vermeintliche Selbstverständlichkeiten<br />
wie Lohnfortzahlung im<br />
Krankheitsfall, Frauenrechte und Mutterschutz,<br />
bezahlter Urlaub und Mindestlohn<br />
eben nicht selbstverständlich und auch<br />
keine freundlichen Geschenke von Arbeitgebern,<br />
sondern hart erkämpft worden seien:<br />
„mit Mut und manchen Opfern“.<br />
Weitere spannende Vorträge und Diskussionen<br />
widmeten sich den Themenbereichen<br />
„Protest und Solidarität“, „Würde und<br />
Wandel der Arbeit“ und Transnationale Perspektiven“.<br />
Es wurde deutlich, dass LohnarbeiterInnen<br />
in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
keine andere Wahl blieb, als sich zu<br />
organisieren: Sie mussten jeden Tag bis zu<br />
20 Stunden arbeiten, wurden miserabel bezahlt,<br />
und der Kost- und Logiszwang machte<br />
sie zu beliebig verfügbaren Leibeigenen<br />
ihrer Meister. Bei den Zigarrenarbeitern, die<br />
bei ihrer lautlosen Arbeit gut diskutieren<br />
und einem Vorleser aus den eigenen Reihen<br />
lauschen konnten, führte dies schließlich<br />
zur Gründung des ADCAV, dem Vorläufer der<br />
NGG.<br />
Michaela Rosenberger (2. v. r.) und Bodo Ramelow (2. v. l.) zu Besuch bei Thüringer Waldquell in Schmalkalden<br />
Info: www.ngg.net /150 Jahre Solidarität<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong><br />
5
FORTSETZUNG VON SEITE 1<br />
Höchste Zeit umzusteuern!<br />
Die Arbeitsbedingungen in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie werden härter: Immer mehr Schichtund<br />
Wochenendarbeit, ständige Überstunden und wachsender Leistungsdruck machen es vielen Beschäftigten<br />
unmöglich, das gesetzliche Rentenalter gesund zu erreichen.<br />
Foto: Marko Kubitz<br />
Foto: Marko Kubitz<br />
15. Oktober <strong>2015</strong>: Abschlusstalkrunde auf der Betriebsrätekonferenz in Kassel. V.l.n.r.: Claus-Harald Güster, stellv.<br />
NGG-Vorsitzender, Michael Dreier, Geschäftsführer Arbeitgeberverband der Cigarettenindustrie, Hermann Soggeberg,<br />
Konzernbetriebsratsvorsitzender Unilever, Frank-Christian Starke, Moderator, Brigitte Faust, Präsidentin Arbeitgeberverband<br />
Nahrung und Genuss, Prof. Dr. Gerhard Bosch, Arbeitswissenschaftler Universität Duisburg-Essen.<br />
Überdies entscheiden sich immer weniger<br />
junge Menschen für eine Zukunft in der<br />
Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Und<br />
trotzdem reagieren manche Betriebe und<br />
Unternehmen kaum oder zu zögerlich und<br />
verspielen so ihre Zukunft: Mit der Initiative<br />
„Faire Arbeit.Gutes Leben.“ macht NGG<br />
Druck und fordert die Arbeitgeber auf, endlich<br />
umzusteuern. Nach einem „Aufruf zu einem<br />
Kurswechsel“ und einer bundesweiten<br />
Ältere entlasten,<br />
Jüngere<br />
qualifizieren!<br />
„Trotz zunehmender<br />
Belastungen – stetiger<br />
Leistungsverdichtung,<br />
Schicht- und<br />
Claus-Harald Güster<br />
Nachtarbeit sowie Sechs- und Sieben-Tage-<br />
Woche – gibt es heute kaum noch Arbeitsplätze,<br />
die es erlauben, gesund alt zu<br />
werden. Nach einer Umfrage, die wir unter<br />
Betriebsräten gemacht haben, sind fast 90<br />
Prozent der Unternehmen in der Nahrungsund<br />
Genussmittelindustrie nicht gut auf<br />
eine alternde Belegschaft vorbereitet. Wir<br />
wollen ältere Beschäftigte, vor allem die,<br />
Aktionswoche in den Betrieben in Form von<br />
zahlreichen Info- und Fragebogenaktionen<br />
sowie Betriebs- und Mitgliederversammlungen<br />
haben NGG und Betriebsräte am 15.<br />
Oktober <strong>2015</strong> erneut ein eindrucksvolles<br />
Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen<br />
gesetzt: Auf einer großen Betriebsrätekonferenz<br />
in Kassel diskutierten sie mit VertreterInnen<br />
aus Arbeitgeberverbänden und<br />
Wissenschaft wie sich der demografische<br />
die viele Jahre im Schichtbetrieb gearbeitet<br />
haben, entlasten: durch die schrittweise Reduzierung<br />
der Wochenarbeitszeit mit Lohnausgleich,<br />
Entlastungstagen und Pausen.<br />
Gleichzeitig brauchen junge Menschen<br />
Perspektiven. Die unbefristete Übernahme<br />
muss zur Regel werden. Dort, wo es notwendig<br />
ist, fordern wir eine ausbildungsbegleitende,<br />
betriebliche Qualifizierung, um<br />
die Chancen auf einen guten Ausbildungsabschluss<br />
zu gewährleisten. Das ist auch<br />
eine Option, um jungen Flüchtlingen den<br />
Einstieg in den Arbeitsmarkt zu sichern.“<br />
Claus-Harald Güster,<br />
stellvertretender NGG-Vorsitzender<br />
Wandel gestalten lässt.<br />
Menschengerechte Arbeitszeiten!<br />
In ihrer Eröffnungsrede vor rund 150 Teilnehmenden<br />
erteilte die NGG-Vorsitzende Michaela<br />
Rosenberger der Arbeitgeberforderung<br />
nach einer Abkehr vom gesetzlich festgelegten<br />
Acht-Stunden-Tag eine klare Absage:<br />
Aktuelle Studien zeigten, dass es bereits<br />
„ein kaum noch zu steigerndes Maß an flexiblen<br />
Anpassungsmöglichkeiten an betriebliche<br />
Produktions- und Arbeitserfordernisse“<br />
gebe. Überdies steige mit der Zahl der<br />
Überstunden das Risiko, einen Schlaganfall<br />
zu erleiden, deutlich an. Schlussfolgerung<br />
könne da nur sein: „Wir brauchen menschengerechte<br />
Arbeitszeitregelungen. Es muss<br />
zum Normalfall werden, dass Beschäftigte<br />
zweckgebunden phasenweise aussteigen<br />
oder ihre Arbeitszeit verkürzen können. Ziel<br />
muss sein, die tariflichen, sozialpolitischen<br />
und steuerlichen Regelungen so zu gestalten,<br />
dass dies ohne große Einkommens- und<br />
Sicherheitsverluste geschehen kann.“<br />
Arbeitgeber sind gefordert<br />
In seinem Impulsvortrag zur „Arbeit der<br />
Zukunft“ zeigte der DGB-Vorsitzende Reiner<br />
Hoffmann die Chancen von Flexibilität beziehungsweise<br />
Zeitsouveränität auf. Es gelte,<br />
diese im Sinne der Beschäftigten mit Hilfe<br />
der Mitbestimmung aktiv zu gestalten. Die<br />
Arbeitgeber forderte er auf, zu ihrer sozialpolitischen<br />
Verantwortung zurückzukehren<br />
und „endlich mit diesem Unfug, sich keinem<br />
Arbeitgeberverband – oder nur ohne Tarifbindung<br />
– anzuschließen, aufzuhören“. Von<br />
der Bundesregierung erwarte er überdies<br />
noch im Oktober einen Referentenentwurf<br />
für ein Gesetz, das dem Missbrauch von<br />
Werkverträgen einen Riegel vorschiebe.<br />
Einen weiteren Impuls setzte der NGG-Film<br />
„Faire Arbeit. Gutes Leben.“, der die Arbeitsbedingungen<br />
beim Nudelhersteller und<br />
Fleischverarbeiter Steinhaus in Remscheid<br />
schildert. Thomas Brehmer (45) muss als<br />
Fleischer täglich schwer heben und ist gro-<br />
6<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong>
ßer Kälte ausgesetzt: „Jetzt verstehe ich den<br />
Kollegen, der zehn oder 15 Jahre älter ist als<br />
ich, dass der sich noch schwerer tut. Abwarten,<br />
ob es reicht, noch 15 oder 18 Jahre zu<br />
arbeiten. […] Es ist eine Katastrophe, dass<br />
die [gesetzlich geförderte] Altersteilzeit abgeschafft<br />
wurde. Jetzt ist es am Betriebsrat<br />
oder der Gewerkschaft, da wieder einen<br />
neuen Ansatz zu finden.“<br />
Dass auch das zumeist hohe Durchschnittsalter<br />
und der Azubimangel den Betriebsräten<br />
in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />
Sorgen bereiten, zeigten Wortmeldungen<br />
aus dem Publikum. „Wir müssen den Beruf<br />
des Lebensmitteltechnikers attraktiver<br />
machen. Ich weiß nicht, wer noch Brötchen<br />
für mein Frühstück backen soll, wenn ich in<br />
Rente bin“ oder auch „Da die Zerlegung ja<br />
schon an Werkvertragsarbeiter vergeben ist,<br />
dürfen Fleischerlehrlinge da gar nicht rein.<br />
Ich bin bange, dass der Beruf ausstirbt.“<br />
NGG fordert Demografietarifverträge<br />
Der stellvertretende NGG-Vorsitzende Claus-<br />
Harald Güster griff die Ängste der Betriebsräte<br />
in seiner Rede auf, indem er mehr Weitblick<br />
und Engagement von den Arbeitgebern<br />
forderte: „Obwohl die Gesundheit und die<br />
beruflichen Perspektiven der Beschäftigten<br />
das Fundament für den weiteren unternehmerischen<br />
Erfolg sind, tun viele Unternehmen<br />
zu wenig, um die Arbeitsfähigkeit<br />
Älterer zu erhalten und zu wenig, um junge<br />
Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen<br />
und sie als Fachkräfte zu binden. Um hier<br />
gegenzusteuern, fordern wir die Arbeitgeberverbände<br />
der Branche auf, mit uns Humanisierungs-<br />
und Demografietarifverträge zu<br />
verhandeln und abzuschließen.“<br />
Foto: NGG<br />
Foto: JTI<br />
Schwer arbeiten unter Zeitdruck, bei Kälte, Hitze, Nässe - Das geht auf Dauer auf die Knochen und die Nerven, wie auch<br />
der Film „Faire Arbeit. Gutes Leben.“ zeigt: www.ngg.net/faireArbeit<br />
Schichtmodell ging es beim Milchverarbeiter<br />
Karwendel in Buchloe, Allgäu. Katharina Faßnacht:<br />
„Wir haben etwas thematisiert, was<br />
bei uns keiner wahrhaben wollte, in vertraulichen<br />
Interviews aber deutlich wurde: Auch<br />
die psychischen Belastungen nehmen zu. Da<br />
wir aber die physischen Belastungen davor<br />
schon erfolgreich gesenkt hatten, haben uns<br />
die Kolleginnen und Kollegen schließlich<br />
auch hier vertraut.“ Einen weiteren wichtigen<br />
Aspekt in punkto Gesundheitsmanagement<br />
sprach Elfi Wernz vom Zuckerhersteller<br />
Pfeifer & Langen in Köln an: „Führung ist<br />
wichtig, sonst gibt es Stress. Und: Es geht<br />
nur, wenn die/der Einzelne seinen Teil beisteuert.“<br />
Klaus Nindel, Betriebsratsvorsitzender<br />
beim Zigarettenhersteller Philip Morris<br />
in Berlin, hat vor anderthalb Jahren einen<br />
„Generationenvertrag“ angeschoben, mit<br />
dem Ältere entlastet werden sollen. Es geht<br />
um flexiblere Übergange in die Rente, einen<br />
lebensphasenorientierten Fonds und die Frage,<br />
wie sich Arbeitsplätze alter(n)sgerecht<br />
gestalten lassen: „Wir haben zwar schon den<br />
Vorruhestand im Manteltarifvertrag geregelt,<br />
aber ich denke, verbesserungswürdig ist<br />
alles.“<br />
Die abschließende Talkrunde mit Arbeitnehmer-<br />
und ArbeitgebervertreterInnen sowie<br />
einem Arbeitswissenschaftler machte deutlich,<br />
dass sich auch die Arbeitgeber nicht<br />
länger der demografischen Realität verschließen<br />
können und sie gemeinsam – aus<br />
NGG-Sicht zu tariflichen – Lösungen finden<br />
müssen. „Knackpunkt“ seien allerdings die<br />
Kosten. Hermann Soggeberg, Konzernbetriebsratsvorsitzender<br />
bei Unilever: „Wie<br />
passt das zusammen? Die Unternehmen<br />
haben keine Fachkräfte, sind aber nicht in<br />
der Lage, Azubis fest zu übernehmen. Das<br />
müsste doch Kernaufgabe einer Personalabteilung<br />
sein. Bei uns ist das Thema Demografie<br />
dank einer Konzernbetriebsvereinbarung<br />
von 2012 zwar etabliert, aber immer dann,<br />
wenn’s Geld kostet, sind wir raus. Deshalb<br />
muss das in Tarifverträgen geregelt werden!“<br />
Was können Betriebsräte tun?<br />
Was Betriebsräte tun können, um dem<br />
demografischen Wandel adäquat zu begegnen,<br />
wurde an vier betrieblichen Beispielen<br />
deutlich. Karl-Heinz Löhr von Griesson de<br />
Beukelaer in Polch berichtete, wie die Einführung<br />
eines Fünf-Schicht-Modells zum<br />
Erfolgsmodell gegen allzu große Belastung<br />
wurde: „Anfangs hieß es: Ja, seid ihr denn<br />
bekloppt? Heute danken uns die Kollegen<br />
und wollen das bis zur Rente so machen.“<br />
Um Gefährdungsbeurteilung in einem neuen<br />
Im Rahmen der NGG-Aktionswoche besuchte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Mitte) eine<br />
Betriebsversammlung beim Zigarettenhersteller JTI in Trier.<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong><br />
7
INTERNES<br />
NGG gratuliert allen, die seit 1955, 1950<br />
und 1945 NGG-Mitglied sind.<br />
Region Nordrhein<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Reinhold Arntzen, Kurt Derksen, Mathias<br />
Goertz, Wolfgang Ising, Heinrich Knothe,<br />
Lambert Michels, Heinz Werner Recknagel,<br />
Willi Roesch, Karl Rogmann, Paul Schoemakers,<br />
Ulrich Thiel, Erwin Wieggers<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Bernhard Bolk, Werner de Graaf, Karl Huying,<br />
Guenter Immink,Heinrich Schoonenberg<br />
Region Ruhrgebiet<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Gerhard Britsch, Helmut Dudek, Johannes<br />
Ewertz, Josef Grabowski, Helga Hahn,<br />
Hans Georg Reuther, Winfried Strosynski<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Theodor Eberz, Winfried Ehl, Otto Imm,<br />
Klaus Otto<br />
Region Südwestfalen<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Horst Bartsch, Helmut Duesekow, Wilfried<br />
Dute, Heinz Funke, Guenter Kruska, Gisela<br />
Schröter, Horst Schulte, Dieter Theves<br />
Region Köln<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Heinz Klein<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Gottfried Mueller<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Hans-Ludwig Hemker, Anneliese Weyers<br />
Region Krefeld-Neuss<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Karl Behsling, Paul Kobus, Erwin Mandt,<br />
Norbert Steinfort, Guenter Woelfl<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Ruth Delakowitz<br />
Region Münsterland<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Anton Antemann, Leo Schmidt<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Bernhard Hake<br />
Landesbezirk Bayern<br />
Region Schwaben<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Juergen Geppert, Josef Huber<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Ignaz Koller, Josef Schmidt, Margarethe<br />
Wagner<br />
Region Allgäu<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Kunibert Hoisl, Edeltraud Vollmar<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Herta Demeter, Siegfried Endres, Josef<br />
Mattmann, Matthias Neher, Hans-Joachim<br />
Petzold, Josef Rudolf, Waltraud Schmid<br />
Region Oberfranken<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Anton Dietl, Reinhold Engelbrecht, Adam<br />
Heiert, Gerhard Jacobsm, Siegfried Krautwurst,<br />
Ingrid Peetz, Leonhard Ross, Georg Rupprecht,<br />
Fritzi Schöpf, Hans Söllner, Adalbert<br />
Uschold, Erich Weigel, Heinz Weisschädel,<br />
Rudolf Wunderlich<br />
Region 65 Jahre Mitglied<br />
Rolf Bruntzsch, Alfred Grampp, Erwin<br />
Limmer, Annerose Motschmann, Hans Pöhland,<br />
Elisabeth Schilling, Helmut Sedlacek,<br />
Christoph Strötz<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Wilhelm Gräf, Karl Hahn, Alfred Ittner, Willi<br />
Kerl<br />
Kurt Limmer, Robert Meisel , Albin Neukam,<br />
Karl Thurn<br />
Region Niederbayern<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Alois Bruckmaier, Johann Burkhardt, Johann<br />
Geier, Rudolf Hunger, Peter Krautner, Heinz<br />
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Müller<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Wolfgang Kloppe<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Josef Alt, Josef Koppauer<br />
Region München<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Josef Bierwirth, Richard Eppinger, Josef Ertl,<br />
Adolf Gahr, Walter Ohm, Joseph Rieger, Otto<br />
Seis, Josef Treffler, Friedrich Vetter, Horst Zimmerer<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Paul Albert, Valentin Bauer, Margarete Feinweber,<br />
Helmut Grieser, Gustav Hasselbacher,<br />
Theresia Schwaiger<br />
Region Nürnberg-Fürth<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Hannelore Baumgärtl, Maria Goss, Gerhard<br />
Greve, Heinrich Sameth<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Josef Brosch, Hans Brüggemeier, Leonhard<br />
Bürner, Edith Dietz, Harry Fedrau, Anny Jelifier,<br />
Egon<br />
Lohmaier, Helmut Mayer, Josef Schmidt<br />
Region Oberpfalz<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Paula Bauer, Brunhilde Bruckmueller,<br />
Jakob Hellerbrand, Erich Kraus, Alfons List,<br />
Erwin Neumeier, Ludwig Templer, Franz Treitinger<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Johann Gruber, Heinrich Herzog, Anton Keck,<br />
Gerhard Kupka, Josef Neumeier, Ludwig Zintl<br />
Region Rosenheim-Oberbayern<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Mathilde Lackner, Herbert Mair, Erich Mann,<br />
Werner Stecher, Michael Sterr<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Hannelore Albrecht Franz Hermann, Alois Horn,<br />
Franz Kern, Siegfried Mühl, Richard Pentenrieder,<br />
Mathilde Winkler<br />
Region Unterfranken<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Reinhold Beck, Alfred Schmidt, Oswald Schmitt<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Franz Baume, Rudolf Fuchs, Elmar Guender,<br />
Willi<br />
Klawonn, Helene Kretzer, Richard Neeser, Irmgard<br />
Schadt, Horst Thamm<br />
Foto: fotolia.com<br />
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Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Johann Schmalzl<br />
Landesbezirk Südwest<br />
Region Darmstadt-Mainz<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Karl Alfons Schader<br />
Seit 65 Jahren Mitlgied<br />
Walter Berger, Rolf Endner, Hans Gassner<br />
Region Mittelrhein<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Heinrich Flöck, Karl Hackenbroich,<br />
Peter Hartmann, Kunibert Jung, Hugo Schneider,<br />
Gert Singer, Wolfgang Singer, Anton Volk,<br />
Gerhard Weißenberg, Franz-Josef Welling,<br />
Bernhard Wolf<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Alfred Bayer, Kastor Schneider<br />
Region Rhein-Main<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Rolf Halblaub, Ernst Herzberg, Ludwig Schleich<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Nikolaus Bieber, Heinrich Kusterer<br />
70 Jahre Mitglied<br />
Erich Herrmann, Friedrich Schwarz<br />
Region Nord-Mittelhessen<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Karl-Friedrich Bechthold, Werner Hellmuth,<br />
Ingrid Herbach, Erwin Schäfer<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Johann Eschinger, Helmut Pfaff, Friedrich<br />
Schuler, Heinrich Stieglitz<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Hans Bachmann, Berthold Möller<br />
Region Pfalz<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Helmut Braun, Klaus Goeldner, Hermann Müller,<br />
Eugen Stein<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Helmut Groh, Willi Groh, Adam Krahl,<br />
Otto Müller, Hedwig Schäfer, Kurt Scherff<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Erich Jotter, Alwin Schenk, Hermann Schwind<br />
Region Saar<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Oswald Lauer, Edgar Schmitt, Richard Woll<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Heiner Dejon, Kurt-Heinz Frisch, Kurt Gebhardt,<br />
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<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong>
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Ja, ich möchte ein persönliches Angebot<br />
zur Kfz-Versicherung:<br />
1. Meine persönlichen Angaben<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Straße, Hausnummer:<br />
PLZ, Ort:<br />
Berufliche Tätigkeit:<br />
NGG-Mitglied, Mitgliedsnummer:<br />
Mein Geburtsdatum:<br />
Führerschein: Klasse<br />
seit<br />
Telefonnummer:<br />
E-Mail-Adresse:<br />
2. Mein Fahrzeug (Pkw)<br />
Amtliches Kennzeichen:<br />
Hersteller-Schlüssel-Nr.<br />
(It. Kfz-Schein Ziff. 2.1):<br />
Hersteller (z. B. VW):<br />
Typ-Schlüssel-Nr. / Modell<br />
(It. Kfz-Schein Ziff. 2.2):<br />
Fahrzeugtyp / Modell (z. B. Golf):<br />
Motorleistung kW:<br />
oder PS:<br />
Datum der Erstzulassung:<br />
Datum der Zulassung auf mich:<br />
Das Fahrzeug ist auf mich zugelassen<br />
Aktueller Kilometerstand:<br />
Jährliche Kilometerleistung:<br />
Finanzierung: Leasing Kein Leasing<br />
Nutzung des Fahrzeugs:<br />
Nur privat und/oder freiberuflich Nur gewerblich<br />
Privat und gewerblich<br />
3. Wichtige individuelle Angaben<br />
Ich besitze selbst genutztes Wohnungseigentum:<br />
Ein- oder Mehrfamilienhaus<br />
Ist schon bei der DBV oder AXA versichert<br />
Eigentumswohnung<br />
Nächtlicher Stellplatz:<br />
Einzel-/Doppelgarage<br />
Anderer<br />
Tief-/Sammelgarage (nicht öffentlich)<br />
Anzahl der Vorschäden in den letzten beiden Jahren:<br />
Haftpflicht: Vollkasko: Teilkasko:<br />
Ich erkläre mich einverstanden, dass obige Daten verarbeitet, gespeichert<br />
und für weitere Aktionen verwendet werden dürfen. Die DBV<br />
versichert, diese Daten nicht an Dritte weiterzugeben. Diese Einverständniserklärung<br />
kann ich jederzeit widerrufen, auch per Telefon oder E-Mail.<br />
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4. Fahrzeugnutzer<br />
Das Fahrzeug wird ausschließlich von mir gefahren<br />
Das Fahrzeug wird nur von mir und/oder meinem (Ehe-)Partner<br />
gefahren, der mindestens 23 Jahre alt ist<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Das Fahrzeug wird auch von anderen Personen gefahren im Alter von<br />
23 bis 70 Jahren<br />
Nutzer unter 23 Jahren und/oder ab 71 Jahren:<br />
Bitte Geburtsdatum des jüngsten Fahrers angeben<br />
Bitte Geburtsdatum des ältesten Fahrers angeben<br />
5. Mein gewünschter Versicherungsschutz<br />
Derzeitige Schadenfreiheitsklasse (SF) und derzeitiger Beitragssatz in %:<br />
Haftpflicht: SF / % Vollkasko: SF / %<br />
Haftpflicht, 100 Mio. Euro pauschal (max. 15 Mio. Euro je geschädigte<br />
Person)<br />
Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung<br />
Teilkasko mit 300 Euro Selbstbeteiligung<br />
Vollkasko mit 300 Euro Selbstbeteiligung (Teilkasko 150 Euro SB)<br />
Vollkasko mit 500 Euro Selbstbeteiligung (Teilkasko 150 Euro SB)<br />
Name des Vorversicherers:<br />
Zahlweise:<br />
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JUNGENGG<br />
Schlechte Noten für das Gastgewerbe<br />
Auch im diesjährigen, Anfang September <strong>2015</strong> vorgestellten<br />
DGB-Ausbildungsreport haben Auszubildende der Ausbildung im<br />
Gastgewerbe schlechte Noten gegeben. Wie schon in den Vorjahren<br />
schneidet die Branche am schlechtesten ab: Überstunden, Wochenendarbeit<br />
und eine geringe Ausbildungsvergütung gehören in diesen<br />
Berufen zur traurigen Normalität. 59,1 Prozent der Befragten gaben<br />
an, mit ihrer Ausbildung zufrieden zu sein – weit unter dem Durchschnittswert<br />
aller Ausbildungsberufe, der bei 71,5 Prozent liegt.<br />
„Diese schlechten Beurteilungen sind eindeutig auf die teils miserablen<br />
Ausbildungsbedingungen zurückzuführen. Wenn sich die nicht<br />
endlich verbessern, steht die Branche bald ohne Fachkräfte da“, so<br />
NGG-Bundesjugendsekretär Christoph Schink.<br />
Foto: NGG<br />
Info: www.ngg.net/Überstunden und kein Ende<br />
Der DGB-Ausbildungsreport basiert auf einer Umfrage unter Auszubildenden.<br />
GLEICHSTELLUNG<br />
„Meine Arbeit wird wertgeschätzt“<br />
Foto: NGG<br />
v. l. n. r.: Yvonne Hönerbach, Tanja Richter<br />
Frauen bekommen in Deutschland durchschnittlich 22 Prozent weniger<br />
Lohn als Männer. Um Betriebsräte und Beschäftigte hierfür zu<br />
sensibilisieren und Wege aufzuzeigen, wie sich hier Abhilfe schaffen<br />
lässt, haben die Gewerkschaften für den 9. Oktober <strong>2015</strong> unter dem<br />
Motto „Die Lücke schließen“ zum „Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit“<br />
aufgerufen. Ab diesem Tag werden Frauen quasi bis zum<br />
Jahresende nicht mehr für ihre Arbeit bezahlt.<br />
NGG hat sich bundesweit am Protest- und Info-Tag beteiligt: u.a.<br />
beim Süßwarenhersteller Bahlsen im niedersächsischen Varel –<br />
wie bereits 2013 – mit einer Info-Aktion in der Werkskantine. Für<br />
Manuela Haase, Betriebsratsvorsitzende und Mitglied im NGG-<br />
Hauptvorstand steht das Thema Entgeltgleichheit kontinuierlich<br />
auf der Tagesordnung. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, dass<br />
Männer und Frauen gleichberechtigt sind: auch bei der Arbeit. Dem<br />
Betriebsrat ist es im Laufe der vergangenen Jahre gelungen, ca. 100<br />
KollegInnen aus der Tarifgruppe A des Entgelttarifvertrages für die<br />
Süßwarenindustrie Niedersachsen/Bremen in höhere Tarifgruppen<br />
einzugruppieren. „Unsere beste Informationsquelle war der<br />
Bundesentgeltrahmentarifvertrag der Süßwarenindustrie“, so Haase.<br />
Auch ihre Kolleginnen Tanja Richter (Schokomaschine) und Yvonne<br />
Hönerbach (Schlosserin) begannen ihre Tätigkeit in der Tarifgruppe<br />
A. Auf die Frage, welche Auswirkungen die Höhergruppierung auf sie<br />
gehabt habe, antwortet Yvonne Hönerbach: „Ich fühle mich seit dem<br />
Tag gleich behandelt. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn, meine Arbeit<br />
wird wertgeschätzt.“ Aus Sicht von Tanja Richter besteht „eine dringende<br />
Notwendigkeit, das Thema Entgeltgleichheit voranzutreiben.<br />
NGG muss dranbleiben und aufklären.“ Beide Kolleginnen sind sich<br />
einig, wenn es um ungleiche Bezahlung geht: „Unterstützung beim<br />
Betriebsrat und der NGG holen!“<br />
Fortsetzung von Seite 8<br />
Region Tier<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Annemarie Anton, Hans Klink, Josef Mohr<br />
Region Mannheim-Heidelberg<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Gerhard Adam, Josef Dresel, Erwin Eissner,<br />
Margarete Fink, Horst Hambrecht, Josef Helwich,<br />
Werner Lammer, Wilfried Legler, Gerhard Mengler,<br />
Franziska Schmid, Adolf Schmidt, Rudolf Schwindt,<br />
Richard Stern, Ilse Wasner-Grcevic<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Walter Brehm, Gerhard Diether, Herbert Fischer,<br />
Rolf Günther, Ruth Hoffmann,<br />
Hermann Laubach, Herbert Seitz, Rudolf Weick,<br />
Walter Weidenhüller, Erna Würtele, Marianne Ziegler<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Werner Batzler, Jakob Klingenmeier,<br />
Gertrud Lohmann, Hilmar Panse, Werner Scheib,<br />
Lore Schön, Rosa Spether<br />
Region Baden-Württemberg-Süd<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Franz Amann, Otto Bahnmueller, Juergen Bold, Erich Bussmann,<br />
Ingrid Henkel, Wilhelm Hubenschmid, Wilhelmine Kentischer,<br />
Gerhard Kübler, Winfried Leirer, Anneliese Luchner, Rolf Mengis,<br />
Karl Naegele, Helmut Oexle, Ruth Paur, Horst Ruettnauer, Otto Schalk,<br />
Heinz Schmidtke, Alois Stangl, Gottfried Stephan, Walter Streit,<br />
Walter-Franz Weber<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Egon Eisele, Irma Jakusch, Rudi Loewner,<br />
Gertraud Palme, Kurt Schaffart, Alfred Will<br />
Fortsetzung auf Seite 11<br />
10<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong>
Foto: NGG<br />
INTERNES<br />
Trauer um Frauke Dittmann<br />
Frauke Dittmann,<br />
langjähriges Mitglied<br />
im Geschäftsführenden<br />
Hauptvorstand<br />
(GHV) der NGG, ist<br />
am 18. September<br />
<strong>2015</strong> im Alter von 73<br />
Jahren verstorben.<br />
Frauke Dittmann Die NGG-Vorsitzende<br />
Michaela Rosenberger<br />
sagte in ihrem Nachruf: „Frauke war die<br />
erste Frau, die direkt aus dem Ehrenamt als<br />
Hauptkassiererin in den GHV gewählt wurde.<br />
Außerdem war sie für Frauen- und Jugendpolitik<br />
zuständig. Wir werden ihr ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.“<br />
Fortsetzung von Seite 10<br />
Region Stuttgart<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Heinz Armbruster, Karl-Heinz Budahn,<br />
Hermann Fleiner, Renate Haberhauer,<br />
Hermann Kachelries, Oskar Karger,<br />
Josef Klein, Klaus-D. Neuhäuser,<br />
Emmerich Pflug, Hilda-Maria Pittmann,<br />
Werner Stephan, Siegfried Uecker, Josef Vogl<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Alois Ladenburger, Oskar Rattai, Helmut<br />
Schneider, Josef Schöner<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Emilie Müller-Bader, Hermann Schmid<br />
Region Ulm-Aalen/Göppingen<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Lydia Dangel, Walter Fecht, Paul Gassebner,<br />
Anton Harsch, Wilhelm Kling, Richard Mader,<br />
Ursula Raff, Josef Rettenmaier<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Erwin Karg, Edith Kolar, Artur Raff<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Guenter Fritz<br />
Region Berlin-Brandenburg<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Hannelore Altenhenne, Manfred Brose,<br />
Gisela Dobberstein, Karin Elert, Edith Feist,<br />
Peter Friedrich, Joachim Gläsmann, Christof<br />
Hahn, Heinz Henning, Anton Hesse, Klaus<br />
Hintze, Hans-Albert Koch, Helga Kuring,<br />
Gerhard Loebert, Peter Lücke, Alfred Maune,<br />
Werner Noll, Peter Opelt, Marianne Petras,<br />
Walter Pfeifer, Hans-Joachim Pflug, Anneliese<br />
Rackwitz, Dieter Samel, Gisela Schirmer, Wolfgang<br />
Schnell, Irmentraud Schulze, Wolfgang<br />
Schumann, Ingeborg Seiffert, Werner Skubich,<br />
Irmgard Stefen, Gerhard Stube, Horst Villain,<br />
Manfred Zigelski<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Hans Baur, Achim Berger, Heinz Falkenberg,<br />
Horst Fischer, Peter Funke, Helga Genschmer,<br />
Ursula Lebrecht, Harald Ledat, Max Lepsien,<br />
Erika Pläging, Rudolf Rzepka, Hildegard<br />
Stempel<br />
Region Magdeburg<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Hannelore Düsterheft, Ursula Kristott,<br />
Klaus Mellin, Irmgard Möbius, Rosemarie<br />
Schiller, Margarete Sonne<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Helga Lurz, Jutta Rosenplenter, Günther ‚<br />
Schönian, Günter Viergutz, Marga Waliczek<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Die gelernte Speditionskaufmannsgehilfin<br />
hat sich parallel zu ihrer Betriebsratstätigkeit<br />
bei Dibona (Langnese Bienenhonig)<br />
zunächst ehrenamtlich bei NGG engagiert:<br />
als Mitglied der Tarifkommission der Nährmittelindustrie,<br />
Delegierte und Vorstandsmitglied<br />
der Verwaltungsstelle Lübeck und<br />
als Mitglied des Landesbezirksangestelltenausschusses<br />
und des Landesbezirksfrauenausschusses.<br />
Neben ihrem Beruf<br />
startete sie ein Studium an der Hochschule<br />
für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg.<br />
Nach dem Abschluss als Diplom-Volkswirtin<br />
wurde Frauke Dittmann im November 1992<br />
in den GHV gewählt, aus dem sie 2003 aus<br />
Altersgründen ausschied.<br />
Walter Kierske<br />
Region Leipzig-Halle-Dessau<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Hannelore Behrens, Renate Dommert,<br />
Gisela Fritzsche, Werner Grundmann,<br />
Günter Heit, Uta Kissel, Christa Knöfel,<br />
Doris Kruck, Gudrun Meyer, Ingrid Oettling,<br />
Rosemarie Patze, Waltraud Prandell,<br />
Rudolf Schäfer, Heinz Schreiber, Peter Schulze<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Lore Bierkämper, Karl Knorr, Rosemarie Krüger,<br />
Christa Oswald<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Harry Böttcher, Kurt Stephan<br />
Region Thüringen<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Christa Beyer, Eberhard Dressel, Erna Geissler,<br />
Manfred Kabsch, Wally Kaempf, Herbert<br />
Kubitza, Lore Langer, Heinz Lindner, Guenter<br />
Mai, Ute Merbach, Irmgard Müller, Siegfried<br />
Purwien, Werner Schelhase, Wolfgang Schubert,<br />
Helga Schumann, Dorothea Sommer,<br />
Dieter Ullrich, Willi Weidner<br />
Seit 65 Jahre n Mitglied<br />
Hannelore Apel, Richard Bang, Lieselotte<br />
Fischer, Eckhard Heger, Helga Müller,<br />
Hans-Jürgen Pahl, Rolf Pinther, Erwin Stabbert<br />
Seit 70 Jahren Mitglied<br />
Karl-Roderrich Ackermann, Günther Freitag,<br />
Hella Freitag<br />
Region Dresden-Chemnitz<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Ulrich Blaskoda, Klaus Dust, Rosemarie Friebe,<br />
Helga Fritzsche, Werner Hatwig, Bernd Heidenreich,<br />
Charlotte Kieszling, Heinrich Köppel,<br />
Ruediger Krauspe, Ingrid Lunze, Ilse Meiwald,<br />
Joachim Nagel, Guenter Orland, Peter Otto,<br />
Margitta Petke, Gunter Raschke, Anita Riemer,<br />
Günter Wunderlich<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Manfred Ficker, Brigitte Hauschild, Annemarie<br />
Moeser, Hans-Christian Mühle, Ingrid Mühle,<br />
Sigrid Pade, Hanni Polster, Gerhard Richter,<br />
Inge Riedel, Johannes Rudolph, Gisela Schäfer,<br />
Lieselotte Vettermann, Siegfried Walter<br />
PERSONALIEN<br />
Marcel Mansouri arbeitet seit 1. September<br />
<strong>2015</strong> als Projektsekretär der NGG-Region<br />
Schwaben. Laura Schimmel ist als Projektsekretärin<br />
ebenfalls für NGG tätig: seit 1.<br />
Oktober in der Region Allgäu.<br />
Hakan Ulucay, ehemals Hauptverwaltung,<br />
arbeitet seit 1. Oktober als Landesbezirkssekretär<br />
im Landesbezirk Südwest.<br />
Christian Gühl ist nach seiner Ausbildung<br />
zum Gewerkschaftssekretär seit 1. Oktober<br />
in der Region Leipzig-Halle-Dessau tätig.<br />
Ihre Ausbildung zum/zur Gewerkschaftssekretär/in<br />
aufgenommen haben:<br />
Frank Heine, Nadine Langholz und Rafael<br />
Mota Machado, Landesbezirk NRW, sowie<br />
Thomas Gawron und Ebru Su, Einsatz<br />
innerhalb des Landesbezirks Nord. Jana<br />
Steckbauer, Christian Trompeter und Torben<br />
Ackermann werden zunächst innerhalb des<br />
Landesbezirks Südwest eingesetzt, und<br />
Alexander Münchow, Moritz Jerzembeck und<br />
Christin Stampehl beginnen ihre Ausbildung<br />
innerhalb des Landesbezirks Bayern.<br />
In den Ruhestand gingen zum 1. September<br />
<strong>2015</strong>: Jürgen Klitzschmüller, ehemals<br />
Geschäftsführer der Region Lübeck,<br />
und Xaver Merk, vordem Geschäftsführer<br />
der Region Ulm-Aalen/Göppingen.<br />
WIR GRATULIEREN<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag:<br />
Siegfried Griebel, Mitglied im Beirat, 60<br />
Jahre; Elisabeth Bothfeld, ehemalige<br />
Referatsleiterin in der Hauptverwaltung,<br />
70 Jahre; Günther Freyer, ehemaliger<br />
Geschäftsführer der Region Düsseldorf /<br />
Wuppertal, 85 Jahre; Ronald Graf, ehemaliger<br />
Vorstandssekretär, 85 Jahre; Dieter<br />
Griesheimer, ehemaliger Geschäftsführer<br />
der Region Mittelbaden-Nordschwarzwald,<br />
75 Jahre; Wolfgang Kastenhuber ehemaliger<br />
Gewerkschaftssekretär in der Region<br />
Schwaben, 75 Jahre; Jürgen Langmach,<br />
ehemaliger Geschäftsführer der Region<br />
Lüneburg, 65 Jahre; Klaus Schendel,<br />
ehemaliger Gewerkschaftssekretär der ehemaligen<br />
Region Berlin-Potsdam, 80 Jahre;<br />
Ingrid Rudnick, ehemalige Gewerkschaftssekretärin<br />
der Region Berlin-Brandenburg,<br />
65 Jahre; Helmut Krüll, Mitglied im Beirat<br />
und im Hauptausschuss, 60 Jahre; Lutz<br />
Tillack, Geschäftsführer der Region Hamburg-Elmshorn,<br />
60 Jahre; Wolfgang Döding,<br />
ehemaliger Geschäftsführer der Region<br />
Bremen-Weser-Elbe, 70 Jahre.<br />
<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong> 11
Menschen<br />
machen<br />
sich stark!<br />
INTERNATIONALES<br />
250.000 für fairen Welthandel<br />
Etwa 250.000 Menschen folgten am 10.<br />
Oktober <strong>2015</strong> dem Aufruf von rund 170<br />
Organisationen aus fast allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen und demonstrierten in Berlin<br />
gemeinsam für einen gerechten Welthandel.<br />
Die Zahl der Menschen, die an der „Stopp<br />
TTIP und CETA!“-Demo teilnahmen, übertraf<br />
alle Erwartungen und Rekorde. Michaela<br />
Rosenberger, NGG-Vorsitzende: „Die große<br />
Teilnehmerzahl hat auch uns freudig überrascht;<br />
umso mehr, als es sich bei TTIP nicht<br />
um ein einfaches, sondern eher kompliziertes<br />
Thema handelt. Wir können stolz sein,<br />
dass sich so viele engagierte NGG-Mitglieder<br />
auf den Weg nach Berlin gemacht haben<br />
und dort gemeinsam mit vielen anderen ein<br />
solch deutliches Zeichen gesetzt haben. Das<br />
war ein Ausrufezeichen, das die Politiker in<br />
Deutschland und in Europa, aber auch auf<br />
der anderen Seite des Atlantiks, nicht übersehen<br />
können.“<br />
Foto: NGG<br />
In Sichtweite des Reichstages demonstrierten am 10. Oktober <strong>2015</strong> rund 250.000 Menschen für einen fairen Welthandel.<br />
An den beiden geplanten Freihandelsabkommen<br />
TTIP und CETA kritisieren NGG und<br />
ihre Bündnispartner insbesondere, dass die<br />
Verhandlungen nahezu unter Ausschluss der<br />
Öffentlichkeit stattfinden. Die europäischen<br />
Gewerkschaften befürchten außerdem eine<br />
Aufweichung der europäischen Arbeitnehmerrechte<br />
und Sozialstandards durch TTIP<br />
und CETA.<br />
„Bollwerk gegen Intoleranz“<br />
Vom 29. September bis 2. Oktober <strong>2015</strong><br />
tagte in Paris der 13. Kongress des Europäischen<br />
Gewerkschaftsbundes (EGB) unter<br />
dem Motto „A fair society - quality jobs and<br />
workers‘ rights“. Die Delegierten forderten<br />
einen Investitionsplan für Wachstum und Beschäftigung<br />
in Europa und verabschiedeten<br />
eine Resolution zur Flüchtlingssituation in<br />
Europa. Darin heißt es unter anderem: „Mit<br />
ihren 60 Millionen Mitgliedern bleibt die<br />
europäische Gewerkschaftsbewegung ein<br />
Bollwerk gegen jede Form von Intoleranz und<br />
wird sich weiterhin für eine humanitäre Antwort<br />
auf eine humanitäre Krise einsetzen.“<br />
Zum neuen Präsidenten des EGB wurde<br />
Rudy de Leeuw aus Belgien gewählt. Neuer<br />
EGB-Generalsekretär ist der Italiener Luca<br />
Visentini.<br />
Info/ Resolution:<br />
www.etuc.org, www.dgb.de<br />
SOLIDARITÄTSFONDS<br />
Aus dem Solidaritätsfonds für internationale<br />
gewerkschaftliche Arbeit unterstützt<br />
die NGG verfolgte GewerkschafterInnen<br />
und ihre Familien. In besonderen Notfällen<br />
gibt es auch direkt Hilfe für die gewerkschaftliche<br />
Arbeit. Bitte helft mit<br />
und überweist eine Geldspende auf unser<br />
NGG-Konto:<br />
Die deutsche Delegation auf dem EGB-Kongress in Paris, u.a. mit Peter Schmidt (NGG) und Reiner Hoffmann, Vorsitzender<br />
des DGB.<br />
SEB-Bank AG<br />
IBAN: DE86 2001 0111 1132 026600<br />
BIC: ESSEDE5F200<br />
Kennwort: Solidaritätsfonds für<br />
internationale gewerkschaftliche Arbeit<br />
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<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2015</strong>