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Weihnachts-Schaufenster 20<strong>15</strong><br />

Forts. von Seite 32<br />

Und der dritte hatte keine<br />

Hände. Erfroren, sagte er,<br />

und hielt die Stümpfe hoch.<br />

Dann drehte er dem Mann<br />

die Manteltaschen hin. Tabak<br />

war drin<br />

und dünnes<br />

Papier. Sie<br />

d r e h t e n<br />

Z i g a r e t -<br />

ten. Aber<br />

die Frau<br />

sagte: Nicht,<br />

das Kind. Da gingen die vier<br />

vor die Tür, und ihre Zigaretten<br />

waren vier Punkte in der<br />

Nacht. Der eine hatte dicke<br />

umwickelte Füße. Er nahm<br />

ein Stück Holz aus einem<br />

Sack. Ein Esel, sagte er, ich<br />

habe sieben Monate daran<br />

geschnitzt. Für das Kind.<br />

Das sagte er und gab<br />

es dem Mann. Was ist<br />

mit den Füßen? fragte<br />

der Mann. Wasser,<br />

sagte der Eselschnitzer,<br />

vom Hunger.<br />

Und der andere, der<br />

dritte? fragte der Mann<br />

und befühlte im Dunkeln<br />

den Esel. Der dritte zitterte in<br />

seiner Uniform: Oh, nichts,<br />

wisperte er, das sind nur<br />

die Nerven. Man hat eben<br />

zu viel Angst gehabt. Dann<br />

So gut wie nichts blieb von der einst herrlichen Emder Altstadt übrig<br />

traten sie die Zigaretten aus<br />

und gingen wieder hinein.<br />

Sie hoben die Füße hoch<br />

und sahen auf das kleine<br />

schlafende Gesicht. Der<br />

Zitternde nahm aus<br />

seinem Pappkarton<br />

zwei gelbe Bonbons<br />

und sagte dazu: Für<br />

die Frau sind die.<br />

Die Frau machte<br />

die blassen Augen<br />

weit auf, als sie die drei<br />

Dunkeln über das Kind gebeugt<br />

sah. Sie fürchtete sich.<br />

Aber da stemmte das Kind<br />

seine Beine gegen ihre Brust<br />

und schrie so kräftig, dass<br />

die drei Dunklen die Füße<br />

aufhoben und<br />

zur Tür schlichen.<br />

Hier nickten sie<br />

nochmal, dann<br />

stiegen sie in die<br />

Nacht hinein.<br />

Der Mann sah ihnen<br />

nach. Sonderbare<br />

Heilige, sagte<br />

er zu seiner Frau.<br />

Dann machte er<br />

die Tür zu. Schöne<br />

Heilige sind das,<br />

brummte er, und<br />

sah nach den Haferflocken.<br />

Aber er<br />

hatte kein Gesicht<br />

für seine Fäuste.<br />

Aber das Kind<br />

hat geschrien,<br />

flüsterte die Frau,<br />

ganz stark hat<br />

es geschrien. Da<br />

sind sie gegangen.<br />

Kuck mal,<br />

wie lebendig es<br />

ist, sagte sie stolz.<br />

Das Gesicht machte den<br />

Mund auf und schrie.<br />

Weint er? fragte der Mann.<br />

Nein, ich glaube, er lacht,<br />

antwortete die Frau.<br />

Beinahe wie Kuchen, sagte<br />

der Mann und roch an dem<br />

Holz, wie Kuchen. Ganz süß.<br />

Heute ist ja auch Weihnachten,<br />

sagte die Frau.<br />

Ja, Weihnachten, brummte<br />

er, und vom Ofen her fiel<br />

eine Handvoll Licht auf das<br />

kleine schlafende Gesicht.<br />

Trümmerwüsten<br />

jcm · Es gibt nur wenige<br />

mittlere bis größere Städte,<br />

die im 2. Weltkrieg im damaligen<br />

deutschen Reichsgebiet<br />

wenige Zerstörungen<br />

erlitten. Schwerin, Görlitz<br />

- und Cuxhaven gehörten<br />

dazu. Andere verwandelten<br />

sich in gigantische<br />

Trümmerwüsten. Dazu gehörten<br />

Dresden, Hamburg,<br />

Schweinfurt, Nürnberg und<br />

sogar das „hinten“ liegende<br />

Königsberg. Im deutschen<br />

Nordseeküstenbereich hatten<br />

Wilhelmshaven, Geestemünde<br />

(Bremerhaven),<br />

Bremen und besonders die<br />

ostfriesische Seehafenstadt<br />

Emden zu leiden. Die Geschichte<br />

von den „Drei dunklen<br />

Königen“ hätte überall<br />

in den Trümmerwüsten<br />

spielen können. Aber der<br />

Hamburger Wolfgang Borchert<br />

hatte mit Sicherheit<br />

seine zerstörte Heimatstadt<br />

dabei im Sinn.<br />

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