Netzwerk Südbaden - September 2015

Märkte
Funktional und modern: AHP Merkle in Gottenheim
geplante Aussage ist: „Na und? Da stehen
wir doch drüber – wir sind ja kreativ und
einfallsreich!“ Vorteil dieser Domizil-Wahl
ist sicher auch, dass man in einem meist
ruhigen Wohngebiet mit alten Bäumen
residiert und sich nicht vom LKW-Rangieren
des Nachbarbetriebs oder den Abgasen
einer anderen ansässigen Firma ärgern lassen
muss.
Diese kommt in Gewerbe- oder Industriegebieten
vor: Ein Gewerbegebiet ist
gemäß des Städtebaurechtes ein besonders
ausgewiesenes Gebiet einer Kommune, in
dem Gewerbe angesiedelt ist. In Deutschland
regelt dies Paragraph 8 der Baunutzungsverordnung,
die besagt, dass in Gewerbegebieten
ohne besondere weitere
planungsrechtliche Voraussetzungen Gewerbebetriebe
aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze,
öffentliche Betriebe, Geschäfts-,
Büro- und Verwaltungsgebäude, Tankstellen
und Anlagen für sportliche Zwecke
errichtet werden dürfen. Nur in Ausnahmefällen
sind in Gewerbegebieten auch
Wohnungen – beispielsweise für Personen,
die dem Gewerbebetrieb zugeordnet werden
– sowie Anlagen für kirchliche, kulturelle,
soziale und gesundheitliche Zwecke
und Vergnügungsstätten zulässig.
Ein Industriegebiet unterscheidet sich vom
Gewerbegebiet durch die Ansiedlung von
Betrieben, die die Umwelt über das übliche
Maß hinaus belasten dürfen – zum
Beispiel durch Lärm, Staub, Geruch. Es ist
von Wohn- oder Gebieten mit gemischter
Nutzung ausreichend abgetrennt, für Lastwagenverkehr
oder andere Verkehrsmittel
(Gleisanschluss!) erschlossen.
Freiburg tut sich mit solchen Gebieten
schwer: Das Gewerbegebiet „Haid“ wurde
gerade erweitert, der alte Güterbahnhof,
der einem Industriegebiet am nächsten
kam, wird derzeit zu einem Gewerbegebiet
mit Wohnanteil umgestaltet.
Alles ist im Fluss und sicher ist, dass der
Gewerbebau ein nicht zu unterschätzender
Faktor der Volkswirtschaft ist. 2012 erreichte
die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg
im Wirtschaftsbau ein Umsatzvolumen
von mehr als vier Mrd. Euro, plus
acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der private Wohnungsbau lag mit einem
Umsatzvolumen von 4,5 Mrd. Euro knapp
darüber.
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